Als unsere Kids kiten lernten

Fanö 2010 – als unsere Kids kiten lernten   

Fanö, was für ein schöner Flecken Erde. In die Dünen gebaute Ferienhäuser, die im Innern den Eindruck erwecken, als ob die Oma vom Vorlesesessel  gerade erst aufgestanden sei. 

Morgens und abends besuchten uns Fasane und Kaninchen. Beim Spazierengehen durch Nordby begegneten mir zwischen den wunderschön gestalteten Gärten auch Rehe. Einmal spätabends traf ich sogar eine Mutter mit ihrem Kitz. Mama flüchtete und vielleicht durch meine braun-orange Jacke, oder wegen des Windes, trabte das verlassene Kitz fiepend auf mich zu und schaute mich aus großen, ängstlichen Augen an… anrührende 

Momente, die mein Mutterherz berühren. Die schnell gezückte Kamera (um meinen Kindern das Kitz zu zeigen), konnte leider nur noch den Popo dokumentieren.

Herrlich, wie entspannt die Dänen mit ihren Dünen und dem Strand umgehen. Mit unseren vier Kids ist es wunderbar entlastend, alles ins Auto zu schmeißen und mit dem Auto über den Sandstrand bis zum Buggystrand und dem Ewigkitewohnwagen zu fahren.

Angekommen, schnappen sich die beiden Großen die Walkie-Talkies und verschwinden in den Dünen. Erkunden den Bunker mit Dominik oder schieben sich im Buggy über den Strand.

Es ist schön, wenn sich Dominik Zeit nimmt um mit den Kids zu spielen, wenn Carsten Rike und Oke im Buggy über den Strand fährt. Glückliche Kinder. Entlastete Eltern. Auch das ist ewigkite. Da kommen Menschen zusammen, die sich teilweise noch nie begegnet sind und versuchen gemeinsam ihr Hobby zu leben und trotzdem für andere da zu sein. Das ist nicht immer leicht.

Rike (8) möchte unbedingt einen Zweileiner fliegen. Auf einem Drachenfest hatte sie es zum ersten Mal probiert und ist nun infiziert. HQ leiht uns eine Symphonie 1.4 und 1.2.Sie kommt super damit zurecht. Übt ganz begeistert und wird schließlich von Jörg fotografiert… Nicht nur unsere große Tochter wird zum Model. Auch Lotte weiß mit 2 Jahren ganz genau, was mit einem Drachen zu tun ist: Kräftig ziehen! Lotte lacht sich scheckig, wenn der Schmetterling flattert, oder auf den Boden knallt. Nach 10 min. meint sie: „Lotte fertig!“ und beginnt die Leine aufzutüddeln. Mama eilt zu Hilfe und wird mit einem „Selber mach das!“ abgefertigt.

Oke darf einen Einleiner mit Drachen drauf fliegen. Er kann den Drachen gut allein händeln. Bei starker Brise (4-5 bft) – das habe ich grade aus dem Erklärungsheftchen von HQ gelernt – bekommt so ein 5jähriger jedoch Schwierigkeiten. So reißt ihm eine Boe doch auf einmal die Rolle aus der Hand. Dem Westwind sei dank, verfängt sich die Leine jedoch in dem Dünengras.

Abends im Ferienhaus erklärt mir Oke, dass er seine Augen nicht zu machen kann, weil er sich so sehr darauf freut, wieder den „Dragon“ zu fliegen. Mensch HQ, da sind euch wirklich tolle Drachen gelungen. Der blaue Dragon schaut gerade noch gefährlich genug für unseren 5jährigen Oke. Nichts ist schließlich schlimmer für einen Jungen um die 5 oder 6, als nicht gefährlich und stark genug zu wirken.

Bei ständigem Wind und knallender Sonne war es manchmal eine echte Wohltat im Wohnwagen sitzen zu können. Janke hat das Bett auch ausgiebig zum Herumrollern genutzt. Und bei den Juchzern, die sie ausstieß, wenn sie aus dem Heckfenster die Drachen beobachten konnte, bin ich sicher, dass sie in 2 Jahren auch die ersten Einleiner in Händen hält.

Dankeschön, für dieses Projekt, danke dass wir dabei sein können.

Julia in Kooperation mit Michael