Interview Pascal Schmidt Dez.2012



Pascal Schmidt: Ein Interview mit Deutschlands jüngstem KLB-Titeljäger 

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Ewigkite.de: Hallo Pascal! Herzlichen Glückwunsch zu deinem erfolgreichen Jahr 2012! Was war denn so dein schönstes Erlebnis in der zurückliegenden Saison? Auf welchen Titel bist Du am stolzesten?

Pascal Schmidt: England war sehr cool! Da habe ich an zwei Events teilgenommen und habe beide Male den ersten Platz gemacht.  Und Berlin, die KLB Open war natürlich auch klasse. Auch da habe ich sehr gute Plätze gemacht: Freestyle Junior 1.Platz. Das war immerhin der erste Juniorlauf, an dem ich richtig teilgenommen habe, weil ich sonst immer bei den Erwachsenen mitfahren muss. Und Race Junior 3.Platz und den 2.Platz beim Freestyle der Pros.

Ewigkite.de: D.h., dass Du der zweitbeste Erwachsene warst, obwohl Du erst 12 bist ....

Pascal Schmidt: So in etwa.... (grinst)

Ewigkite.de: Jetzt aber erstmal kurz zum ganz normalen Leben. Was machst du so? Welche Schule, welche Klasse, welche Lieblingsfächer?

Pascal Schmidt: Ich gehe auf das Comenius-Gymnasium in Düsseldorf. Ich bin in der 7d. Meine Lieblingsfächer sind Sport, Mathe und Englisch.
Ewigkite.de: Mathe? 
Pascal Schmidt: Ich kann das einfach. Das kommt wohl aus der Familie. Mein Vater war früher auch gut in Mathe. Der mochte am liebsten Algebra.


Ewigkite.de: Kriegen deine Schulfreunde mit, was Du so am Wochenende machst? Und wie finden die das? Hast Du schon welche infiziert mit dem Kite-Virus?

Pascal Schmidt: Die fi

nden das alle ganz cool. Ein Klassenkamerad von mir macht das auch, den habe ich angesteckt ..... die anderen machen das zwar nicht, finden es aber cool.

Ewigkite.de: Gibt es neben dem Kiten noch andere Hobbies? Was machst du, wenn kein Wind ist .... .

Pascal Schmidt: Wenn kein Wind ist, dann treffe ich mich manchmal mit Freunden. Manchmal gehe ich auch longboarden. Im Winter auch mal ein bisschen snowboarden.....

Ewigkite.de: Deine Lieblingsmusik, Lieblingsessen, lauter Lieblingssachen kannst Du jetzt mal sagen....

Pascal Schmidt: Lieblingsmusik habe ich nicht, ich höre eigentlich alles.
Ewigkite.de: ... auch Volksmusik?
Pascal Schmidt: Nein!!!!!

Und die anderen Lieblingssachen sind Spaghetti Bolognese, Pizza, eigentlich  sehr vieles außer Gemüse....

Ewigkite.de: Wie hat dich der Kite-Virus eigentlich dich erreicht? Über deine Eltern, oder?

 

 

Pascal Schmidt: Ja, mein Vater war früher auch mal sehr aktiv. Ich habe bei ihm die  alten Drachen gefunden und dann haben wir das zusammen gemacht. Das ging ganz schnell los. Eigentlich war mein Vater viel mit Stabdrachen unterwegs. Obsession und City-Session von HQ. Trickdrachen und  so was. Und dann war da noch eine Nasa-Wing und eine Competition C2.

Als erstes habe ich die Kitekontrolle geübt. Als wir danach mal die Jungs auf den Rheinwiesen gesehen haben, war uns auch klar, dass das echt eine tolle Sache ist. Man muss ja auch keinen Buggy schleppen. Das Landboard habe ich dann von Papa geerbt, weil er Knieschmerzen hatte und Papa ist dann wieder Buggy gefahren. Dann ging es auch ganz schnell aufs Board.

Ewigkite.de: Welches waren deine erste Kites?

Pascal Schmidt: Der Vipe  war so ziemlich mein erster Drachen, Ein Zweileiner von Peter Lynn, dann kamen Vierleiner und dann war einer der ersten Depowerkites die Neo von HQ. Die ist 6m² und die habe ich immer noch für viel Wind.  
Ewigkite.de: Deine ersten „coolen“ Erlebnisse?

Pascal Schmidt: Das war natürlich meine erste Meisterschaft. Das war 2010 in Münsterappel. Da bin ich zum ersten Mal so richtig mitgefahren. Da war ich 9 Jahre alt.  Na ja, und dann war da mein erstes Mal Kitesurfen, Das war auch supercool. Da war ich stolz wie Oskar! Als das gleich geklappt hat. Wir hatten ein Board bei E-Bay ersteigert und dann sind wir zu einem Baggersee. Und ich bin einfach gefahren ... .

 


Ewigkite.de: Und die ersten Bauchlandungen/ Verletzungen?

Pascal Schmidt: Die habe ich bisher nicht wirklich gemacht. Bauchlandungen schon, aber zum Glück keine Verletzungen.

Ewigkite.de: Wenn Du jemandem, der überhaupt keinen Ahnung vom Kiten hat, erklären solltest, was Du da machst, dann würdest du den Sport wie folgt beschreiben...

Pascal Schmidt: Man hat ein Board wie ein Skateboard mit überdimensionalen Reifen dran. Um den Körper hat man ein Trapez und da hängt man den Kite dran. Der ist – nach dem Starten-  oben in der Luft. Der Drachen zieht einen dann auf dem Board übers Land und wenn man mit dem Drachen die richtigen Lenkbewegungen macht, dann hebt er einen auch in die Luft- Für das Ganze braucht man natürlich Wind... .

Ewigkite.de: Was liebst Du selbst am meisten am Kite-Sport? Was macht Dir am meisten Spaß?

Pascal Schmidt: Das Springen, ganz einfach! Man springt und schon ist  man frei in der Luft. Wie ein Vogel. Man fliegt halt. Das ist schon ziemlich cool. Angetrieben vom Wind. Man spürt die Kraft.


Ewigkite.de: Dein bester Move, dein gekonntester Trick ist ....

Pascal Schmidt: Der beste Trick bisher? Hmmmm, das sind die  5 bis 7 fachen unhooked-Umdrehungen, bei denen ich nur am Arm an der Controlbar hänge. Der Trick heißt auch auch Helix. Den Trick habe ich auch schon bei Meisterschaften vorgeführt, z.B. bei der KLB Open in Berlin. In einem Freestyle-Lauf habe ich Emmanuel Norman abgehängt.

Ewigkite.de: Du bist Teamfahrer von Powerkites.  Welchen Kite setzt du wofür ein? Welcher Kite passt besonders gut zu dir. Beschreibe mal, was du an welchem Kite gut findest.

Pascal Schmidt: Ich habe die Matrixx, die hat sehr viel Hangtime und ist eher für Freestyle geeignet. Da hängt man schön lange in der Luft. Man hat dann auch mehr Zeit für Tricks. Die Matrixx kann man auch auf Wasser und Schnee verwenden also ein all Saison. Das ist ein closed-cell-Drachen. Die Luft geht rein, aber ganz langsam raus. Wenn er mal aufs Wasser fällt, braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass er untergeht.

Die Montana ist sehr schnell. Das ist aber ein open-cell-Drachen. Wenn der auf dem Wasser landen würde, würde er Wasser aufsaugen. An Land und auf Schnee ist der total klasse. Die Montana benutze ich auch eher für Race, weil die so schnell ist . Und wenn ganz viel Wind ist, dann benutze ich die Apex III mit  3 Quadratmeter. Die ist klein und sehr stabil. Ich bin die schon bei 40-45 Knoten (das sind so um die 75 km/h Windgeschwindigkeit) in Sankt Peter Ording geflogen.

Ewigkite.de: Und wenn ein Gleichaltriger auf einen Kite spart, um mit dem Sport anzufangen, dann würdest Du ihm raten auf welchen Kite zu sparen? Warum?

Pascal Schmidt: Also, ich würde denen raten auf die Apex von Powerkites zu sparen. 5-8 Quadratmeter.  Die Apex ist wirklich sehr sehr stabil. Dann kann man auch besser üben. Losfahren, in Gang kommen, Geschwindigkeit regulieren und auch mal springen. Das ist ein sehr gutmütiger Schirm, der auch Lenkfehler verzeiht  und sehr gut für Anfänger geeignet ist. Der ist recht preiswert.

Ewigkite.de: Was gibt es sonst noch rund um Produkte zu sagen?

Pascal Schmidt: Das Board! Ich habe z.B. mein Board von X-Shape aus Frankreich. Das ist ein custommade-Board. Handgefertigt. Genau an mein Gewicht angepasst. Das Board hat viel Flex, man kann sehr gut abspringen. X-Shape baut die Boards nach den Vorlieben, die man haben will.

Ach ja, und dann ist da noch meine Sonnenbrille. Die ist von Swiss Eye. Bruchfest, die geht bestimmt nicht kaputt. Ich habe nämlich eine Sehschwäche und brauche eine extra Verglasung, die mir Sehwelt Eller sponsort. Sämtliches Material, das ich auch noch so brauche – Trapeze, einen Helm, Reifen und so was – bekomme ich netterweise von foilfest.de

Ewigkite.de: Es läuft also gut mit deinen Sponsoren ...

Pascal Schmidt: Ja, die unterstützen mich alle super. Kitereisen sind ja auch nicht gerade presiwert. Da unterstützt mich HQ Powerkites ganz toll und auch die anderen. Ich hoffe, dass sie mich auch weiter unterstützen, denn ich will auch im nächsten Jahr an internationalen Meisterschaften teilnehmen. In Frankreich, Belgien und Holland ....

Ewigkite.de: Pascal, manche bezeichnen dich als den „Shooting-Star“ in der Kiteboarding-Szene. Freust Du dich darüber, kribbelt da etwas oder ist das auch ein bisschen komisch, so etwas zu hören?

Pascal Schmidt: Das ist meistens schon cool, wenn Wildfremde einfach zu mir kommen und alles Gute für die Meisterschaft wünschen. Und für die ganz jungen Fahrer bin ich eben ein Vorbild. Die schauen eher auf mich als auf Ältere. Das ist schon ziemlich cool.

Ewigkite.de: Hast Du eigentlich Vorbilder im deutschen oder internationalen Kite-„Zirkus“?

Pascal Schmidt: Ja, also in Deutschland ist das Emmanuel Norman, weil der halt die besten Tricks macht und international ist das Lewis Wilby – das ist der beste Kitelandboarder der Welt.

Ewigkite.de: Wenn Du heute mal träumen könntest, wie dein Leben aussieht, wenn du doppelt so alt wie heute (du bist „fast 13“) bist, dann würdest Du träumen, dass Du mit 26 Folgendes machst, erlebst.....

Pascal Schmidt: Also wenn ich dann 26 wäre, dann würde ich träumen, dass ich dann alle guten Tricks kann, Handlepasses und so. Und dass ich dann schon deutscher Meister bin oder gewesen war.

Ewigkite.de: Welches Kite-Erlebnis war 2012 dein schönstes?

Pascal Schmidt: Das war in England. Weil das mal was ganz was Anderes war. Man versucht Englisch zu sprechen mit Händen und Füßen. Und da war der konstanteste Wind, den ich im vergangenen Jahr hatte. Nur leider war dann bei der Meisterschaft gar kein Wind... .


Ewigkite.de:
Welches Kite-Erlebnis war 2012 dein bescheuertstes?

Pascal Schmidt: Das war in Fanö.  Da hatte ich das Lospech: Ich musste direkt im zweiten Head gegen Emmanuel fahren und bin dann ausgeschieden. Beim Race bin ich auf dem dritten Platz liegend mit Jens zusammen gestoßen und meine Leinen wurden komplett durchtrennt.

Ewigkite.de: Was wünscht Du dir für 2013. Für deine Schullaufbahn...

Pascal Schmidt: Ich will natürlich gut in der Schule sein und meine gute Noten halten .....

Ewigkite.de: ... und für deine Kite-Karriere?

Pascal Schmidt: Natürlich auch gute Ergebnisse. Und ich möchte alle Läufe in England mitfahren. Dieses Jahr war Berlin am gleichen Tag wie ein Lauf in England. In Frankreich wäre ich auch gerne bei den Meisterschaften dabei. Wenigstens bei einem Lauf ...

 

Ewigkite.de: Wenn Du einen Wunsch frei hättest, dann würdest du dir wünschen, dass du ....

Pascal Schmidt: Ja, dass ich halt gesund bleibe und dass ich noch weiter kiten kann und dass ich mich nicht  großartig beim Kiten verletze.

Ewigkite.de: Wenn Du der Bundeskanzlerin etwas sagen könntest, dann würdest du ihr sagen ....

Pascal Schmidt: Ähmmmm,.... ja, da fällt mir gar nichts zu ein.

Ewigkite.de: Wenn Du eine Sache auf der Welt verändern könntest, dann würdest du ....

Pascal Schmidt: Dann würde ich dafür sorgen, dass Frieden auf der ganzen Welt ist Welt ist. Und Kitespots auf der ganzen Welt!

Ewigkite.de: Ganz herzlichen Dank für das Interview! Alles Gute für die Schule und natürlich auch für deine Kite-Saison 2013!

Auf www.passischmidt.de kannst Du noch mehr von Pascal erfahren. 
Auch neue Sponsoren finden dort die Kontaktdaten von Pascal.