Twitter - Papst 1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Ein Christ verkündet munter das Evangelium.

Er kann die Freude, die aus der Bekanntschaft mit Christus kommt, nicht für sich behalten.“

 

Papst Franziskus am 19.Juni 2013 über Twitter

 

Recht hat er, der Papst! Seine Botschaften per Twitter erreichen mich regelmäßig. Ob es wirklich seine eigenen Botschaften sind, das weiß ich natürlich nicht. Vermutlich hat er einen Twitter-Angestellten, der ihm die Botschaften schreibt. Aber immerhin, diese Zeilen schaffen es auf die offizielle Seite des Pontifex. Ich lese die kurze Sätze aus Rom auch nicht täglich, aber heute habe ich aus lauter Langeweile mal wieder die sozialen Netzwerke kontaktet. Und ich bin beim Pontifex hängengeblieben. Vermutlich gefällt mir der Satz so sehr, weil er mir, was mein eigenes Erleben angeht, so nah ist. Ja, das geht mir so.

 

Die „Bekanntschaft mit Christus“ ist für mich ziemlich wesentlich. Daraus entsteht bei mir innere Freude. Oder Geborgenheit. Oder welches Substantiv auch immer ich dafür verwenden möchte. Ich kann es gar nicht genau beschreiben, wie oder was da vor sich geht. Ich habe ja nur von ihm gelesen, von diesem Christus, der als Jesus von Nazareth angefangen hat. Er hatte und hat mir etwas zu sagen. Die Geschichten im sogenannten Neuen Testament, die von ihm berichten, die haben mir etwas zu sagen. Manche faszinieren mich, manche machen mich fragend. Aber immer ist es etwas Anrührendes, Ansprechendes, Wachrufendes oder Tröstendes, was mir in diesen Geschichten begegnet. Und wenn diese Geschichte Worte aus dem Mund Jesu überliefern – egal, ob er diese nun wortwörtlich so gesagt hat oder ob die ersten Christen, die den biblischen Kanon zusammengestellt haben, ihm diese Worte sinngemäß in den Mund gelegt haben- , diese Worte sind für mich – unerklärbarerweise – besondere Worte. Sie erfüllen mich mit Begeisterung. Mit Staunen. Mit Freude. Ja, die Freude über das von Jesus Gesagte und Angesprochene ist wohl das, was ausgelöst wird. 

Es erfüllt mich mit Freude, wenn ich an das Leben und die Lehre und die theologisch daraus abgeleitete Botschaft des Lebens, Sterbens und Auferstehens Jesu denke. Ich bin dankbar für Geborgenheit, die ich durch den Glauben erlebe. Und das wünsche ich eigentlich auch anderen Leuten, ohne dass ich damit sagen will, dass Leute, die keine „Bekanntschaft mit Christus“ haben, nicht auch geborgen und voller Freude leben können.

 

Mir geht es so, dass ich die Freude, die aus der „Bekanntschaft mit Christus“ kommt, nicht für mich selbst behalten kann. Manchmal wirkt das bestimmt auch etwas seltsam auf andere Leute. Es wirkt seltsam, wenn ich „munter das Evangelium verkünde“. Besonders wohl dann, wenn Leute die Welt meiner Gedanken und auch die Welt meines Glaubens nicht teilen. Dann verstehen sie vielleicht nur Bahnhof.

Lieber Papst Franziskus! Lass’ uns lernen so vom Evangelium zu sprechen, wie Christus es getan hat: So, dass die Menschen seiner Zeit es verstanden haben. In den Worten seiner Zeit. Mit viel Liebe. Ohne Ausgrenzung und immer den einzelnen Menschen im Blick. Franziskus, ich glaube, wir Beide haben noch etliches zu lernen. Herzlichen Gruß für heute, ein freikirchlicher Mitchrist.