17.Oktober 2015: Handysonntag

„Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. “ So kenne ich es, das dritte der 10 Gebote.
Mit Ruhe ist bei mir aber wenig.
 Es piept und blinkt, klingelt und bingelt eigentlich ständig, mein Handy. Wenn es sich selbst nicht rührt, dann rühre ich mich: Meine Finger fliegen flink über das Display. Ich schaue nach, ob neue Mails gekommen sind, schreibe eben noch eine whats app oder schaue schon mal, wie das Wetter am Wochenende so wird.

Vor 14 Tagen blieb das Display meines Smartphones dunkel. Und ich sah schwarz.  7 Tage lang musste ich ersatzweise ein uraltes Handy nutzen. Damit konnte ich nur telefonieren. 
In dieser Woche habe ich gemerkt, wie gut es tut, - wenn auch unfreiwillig - einmal „abzuschalten“. Ich war, nachdem ich mir zunächst uninformiert, nackt, unwichtig und von der Welt der Informationen abgeschnitten fühlte, tatsächlich ruhiger und entspannter.
Ich habe gemerkt, dass mein Alltag konzentrierter wurde: Ich war mehr bei den Sachen, die ich machte und auch mehr bei den Menschen, denen ich begegnete.
Jetzt habe ich mein Handy wieder. Meine Einstellung  zu diesem Wunderwerk der Technik hat sich geändert. Und ich habe die Einstellungen geändert: Es piept und blinkt, pingelt und bingelt viel seltener.

Das  3.Gebot für Handybesitzer könnte heissen: „Sechs Tage kann es klingeln und bingeln. Der siebte Tag ist eine Ruhetag, dem Herrn geweiht.“

Morgen lasse ich das Handy ganz aus. Ich gehe zum Gottesdienst.
Dann bin ich mehr bei mir selbst. Und bei den Menschen, denen ich begegne.