Samstag, 27. Januar

kurz & gut 

 

„Kannst du mir bitte mal das Salz reichen?“
Nicht nur am Samstagmorgen, wenn es Frühstückseier gibt, hört meine Frau diese Frage. Auch sonst bitte ich bei Tisch nicht selten um Salz, denn ich bin einer, der das Essen eher würzig mag. Manchmal nehme ich auch noch die Pfeffermühle zur Hand.
Wegen der Kinder gehen wir beim Kochen mit den Gewürzen eher sparsam um.

Ihr bevorzugtes „Gewürz“ scheint sowieso der Ketchup zu sein.
Und zu viel Salz ist ja auch nicht gesund.

Salz ist ein alltägliches Gewürz. Es ist in vielen Lebensmitteln bereits enthalten.

Jesus hat gerne Bildworte verwendet. Er hat im übertragenen Sinn auch von Salz geredet.Seinen Jüngern hat er im Rahmen der Bergpredigt gesagt: „Ihr seid das Salz der Erde!“Jesus hat seinen Leuten damit deutlich gemacht, dass sie eine wichtige Funktion für die Erde, für die Menschen der Welt haben.

 

Kurz zuvor hatte Jesusmit den sogenannten Seligpreisungen das Lebensgefühl der damaligen Christen getroffen: Selig sind die geistlich arm sind (...), selig sind die da Leid tragen (...), selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen. Leid und Verfolgung, das war die Lebenswirklichkeit der Christen, die die Worte der Bergpredigt als erste lasen. Und ausgerechnet diesen Christen wird gesagt: „Ihr seid das Salz der Erde!“

 

Den Christen von damals, die sich wegen ihrer Lebenssituation ziemlich klein und mutlos gefühlt haben, denen sollte die Aussage Jesu Mut machen. Zieht euch nicht zurück in euer „Salzfass“, sondern mischt euch ein in das Leben der Welt. Ihr seid nicht für euch selbst, sondern für andere da. Ihr seid wer! Ihr habt Bedeutung!

 

Auch Christen von heute hören die Bergpredigt. Sie hören sie mit anderen Ohren. In unserem Land können sie ohne Leid und Verfolgung ihr Christsein leben. Doch auch ihnen wird gesagt , dassSalz nicht dafür da ist, um im Salzfass oder im Salzstreuer zu bleiben. Salz ist Würze für Speise.

Christen sind für ihre Mitmenschen da.
Nein, sie sollen niemandem die Suppe versalzen.

Sie sollen das Leben nicht schlecht reden oder schlecht machen.


Christen sorgen für ein lebenswertes Leben.
Für Lebenswürze.

 

Und sie bleiben nicht in ihrem „Salzfass“ und unter ihresgleichen.

Christen sind nicht für sich selbst da, sondern für ihre Mitmenschen.

 

Oder um es mit den Worten von Dietrich Bonhoeffer zu formulieren:

Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist.