Mi. 26.Januar 2011

kurz&gut
Die Morgenandacht im NordWestRadio
Mittwoch, 26. Januar 2011  -  Pastor Carsten Hokema


„Es läuft alles schief!“


„Da läuft ja wohl alles schief!“ Diesen Eindruck kann man bekommen, wenn man beim Lesen der Bibel am Ende des ersten Kapitels vom Römerbrief angekommen ist.

Paulus gibt auf den ersten Seiten seines Briefes einen persönlichen Bericht zur Lage der Welt. Er zeichnet ein düsteres Bild: Ungerechtigkeit, Habgier, Mord, Lieblosigkeit, Bosheit.

Eine kaum enden wollende Auflistung menschlicher Bosheiten ist da im Römerbrief zu finden. Ausgerechnet dieser Abschnitt der Bibel wird heute den Lesern der ökumenischen Bibellese, die eigentlich Mut zum Bibel lesen machen möchte, als Tageslektüre empfohlen.

Sollte man solche Texte der Bibel nicht lieber einfach überblättern oder ausklammern? Sollte man nicht nur fröhliche, schöne, harmonische Texte der Bibel zum Nachlesen empfehlen?

Die Texte der Bibel sind sehr vielfältig. Da ist nicht nur von eitel Sonnenschein die Rede. Sämtliche menschlichen Tiefen und auch Untiefen werden in der Bibel beim Namen genannt.

Diese Aussagen bleiben dann aber doch nicht einfach unkommentiert stehen. An vielen Stellen der Bibel wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Gott das Böse nicht will, dass er seine Menschen auffordert, dem Schlechten und Ungerechten entgegen zu wirken. Gott will das Gute!

Paulus hat bei seinem Blick auf die Welt sicher gedacht, dass alles schief läuft. Das hat ihn aber nicht dazu geführt, sich auf eine Insel der Seligen, wo es wenigstens noch einigermaßen gut zugeht, zurückzuziehen. Er hat angesichts der Lage auch nicht den Kopf in den Sand gesteckt.

Ganz gleich, ob man beim Bibellesen, in täglichen Nachrichten oder im eigenen Alltag Schlechtes hört, man braucht nicht dabei stehen zu bleiben. Ja, die schlechten Dinge und Nachrichten gehören zum Leben. Man kann gedanklich immer einen Schritt weiter gehen: Neben allem Schlechten gibt es ebenso das Gute. Und das ist ganz im Sinne Gottes.

Ein Stoßgebet kann helfen, die Lage der eigenen Welt zu verändern. „Gott, hilf mir, das Gute zu tun, damit weniger schief läuft!“