kurz & gut / Montag, 16.Mai 2011

Die „Fahnen-Kirche“

Am 1.Mai saß ich bei herrlichem Wetter nicht unter einem Maibaum,
sondern neben einer Fahnen-Kirche.

Im Rahmen eines Open-Air-Gottesdienstes war diese Kirche zum ersten Mal aufgebaut worden: Eine zweidimensionale Kirche aus Drachenstoff.  Sie wird  aus  fünf  nebeneinander stehenden großen Fahnen zusammengesetzt.

Die Fahnen sind jeweils  knapp 10 Quadratmeter groß.
Auf den vier roten als Backsteinwand gestalteten Fahnen sind Kirchenfenster mit biblischen Motiven zu sehen. Die letzte und größte Fahne bildet den Kirchturm der Kirche.

Stellt man die Fahnen nebeneinander in den Wind, so sieht man eine wunderschöne farbenfrohe Fahnen-Kirche.

Die Patchworkgruppe einer kleinen Gemeinde in Ostfriesland hat in wochenlanger Handarbeit diese Kirche genäht. Ab jetzt wird sie immer wieder an Stränden entlang der Nordseeküste zu sehen sein wird.

Die Fahnen-Kirche ist schnell auf- oder abgebaut.  Sie ist eine wirklich mobile Kirche. Ihre hellen Farben und die Botschaft ihrer Kirchenfenster leuchten bei Sonne und Wind an vielen unterschiedlichen Orten.


Als Christ bin ich auch mobil. Ich  ziehe mich mit meinem Glauben nicht zurück in die vier Wände meines Lebens oder hinter Kirchenmauern.

„Mitten im Alltag will der Glaube gelebt werden!“ Das hat Dietrich Bonhoeffer einmal gesagt.
Christen hängen ihre Fahnen eben  nicht nach dem Wind.
Aber in den Wind des Lebens.