kurz & gut / Mittwoch, 18.Mai 2011

„Ich wünsche Ihnen Gottes Segen!“ oder „Gott segne dích!“. 

In unterschiedlichen Formulierungen hört man Segenswünsche.

Meistens in Gottesdiensten oder bei anderen Veranstaltungen, bei denen ein kirchlicher Würdenträger anwesend ist.

Was ist eigentlich mit dem Segen,

wenn weder eine Pastorin oder Pastor noch eine Kirche in Sicht ist?

Der Segen Gottes ist weder an  die Anwesenheit einer bestimmte Person noch an  einen bestimmten Ort gebunden.

In einem der bekanntesten Segenswünsche aus der Bibel heißt es: „Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.“  Dieser Segenswunsch wurde und wird jedes Jahr den Gläubigen zugesprochen, die zum höchsten jüdischen Feiertag in Jerusalem zusammen kommen. 
Zu biblischen Zeiten war das so, dass die Gläubigen einen weiten und  beschwerlichen Weg auf sich nehmen mussten, um wenigstens einmal im Jahr den Segen vom Priester zu empfangen. Danach zogen sie wieder nach Hause. In ihren Alltag.

Erst nach einem Jahr kamen sie dann wieder in Jerusalem zusammen.


In ihrem Alltag hörten sie selten Segensworte. Aber sie konnten sich erinnern an den Segen des Hohenpriesters: „Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir!“
Das bedeutet so viel wie:  „Gott sei bei dir. Mitten in deinem Alltag. Gottes Gegenwart begleitet dich. Und: Gott meint es gut mit dir!“
Der Ort für den Segen Gottes ist der Alltag. Da ist Gott gegenwärtig.
Der Priester, der Pastor oder die Pastorin erinnern die Gläubigen  an Feier- und Sonntagen daran, dass Gott immer da ist.
Und sie wünschen den Gläubigen, dass sie das in ihrem Alltag auch erleben.
Dass sie Gutes erleben und dass sie dieses Gute dankbar aus Gottes Hand nehmen.

Ich wünsche Ihnen Gottes Segen. Viel Gutes. Mitten im Alltag