Gottes freundliche Diener

 

Im Neuen Testament heißt es an einer Stelle, dass „Diener Gottes freundlich gegenüber jedermann sein sollen!“ Unter Diener Gottes stelle ich mir normalerweise irgendwelche schick gekleideten kirchlichen Würdenträger vor.

An den Bibelvers von den Dienern Gottes, die freundlich gegenüber jedermann sein sollen, musste ich im Laufe der vergangenen Woche gleich zwei Mal denken.

Und zwar deswegen, weil zwei Leute mir gegenüber so überaus freundlich waren, obwohl ich für sie ein Fremder war.

Am Sonntag war ich nachmittags zu einem Modellflugplatz gefahren. Ich habe mir nämlich so einen Segelflieger selbst zu Weihnachten geschenkt, traue mich aber nicht ganz, das Ding allein zu starten. Ein Vorstandsmitglied des Vereins empfing mich gleich am Parkplatz und fragte, wie er mir helfen könne. Und er nahm sich viel Zeit und hatte wirklich Geduld mit dem blutigen Anfänger. Er war einfach freundlich.

Drei Tage später habe ich meinen Sohn in die Skatehalle gebracht. Da ist er gerade Mitglied geworden. Empfangen wurde er, wurden wir von einem richtig netten ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins. Auch er war hilfsbereit, nahm sich Zeit, hörte sich unsere Fragen an und gab gleich ein paar der besten Tipps und Tricks fürs Skateboarden an meinen Sohn weiter. Er war einfach freundlich.

„Diener Gottes“ haben nur selten feinen pastoralen Zwirn an.
Und manche würden sich selbst wahrscheinlich nie als „Diener Gottes“ bezeichnen.
Vielleicht aber als „ehrenamtliche Helfer“.

Überall, wo Freundlichkeit und Hilfe gelebt wird, überall wo Menschen aufeinander zugehen und füreinander da sind, da leben sie eigentlich so,
wie Gott sich das gedacht hat.

Prima, dass es so viele ehrenamtliche Mitarbeiter in Vereinen und Organisationen gibt.
Und die Würdenträger? Über die freue ich mich auch. Meistens.