März 2012 - Pastor Persönlich



Pastor persönlich

 

 

 

 

26.März

So, das war’s. Ich sitze im Zug nach Oldenburg. Die erste Stunde habe ich gedöst. Jetzt komme ich so langsam wieder zur Besinnung. Weitere 5 Stunden Zugfahrt liegen vor mir. Gut zwei Tage Bayern liegen hinter mir. Ich dachte auch, dass ich in Baden-Württemberg sein würde. Neu-Ulm liegt aber im Gegensatz zu Ulm in Bayern. Mit meiner Allgemeinbildung war es noch nie so weit her.

Samstag Referat vor etwa 150 Leuten und Vorstellung der neuen Projekte vom DM Mission gemeinsam mit Gunnar vor denselben Leuten. Ich weiß nicht so richtig, wie das Referat angekommen ist. Die „performance“ war nicht ganz schlecht. Was den Inhalt angeht, so bin ich etwas unsicher. Ich habe schon feedback bekommen, aber nicht unbedingt differenziert. Und außerdem wollte niemand nach dem Referat mit mir streiten. Na ja, vielleicht war es auch so, dass viele Leute meinten, dass es okay war. Es ging um das Thema „Gemeinde und Gesellschaft“. Ich habe den Eindruck, dass da manchmal zwei Welten aufeinander stoßen. Ich habe versucht das durch Beobachtungen und ein paar Lesefrüchte zu untermauern.
Die Vorstellung gemeinsam mit Gunnar war aus meiner Sicht richtig klasse. Wir habe uns die Bälle zugespielt. Und für Aufmerksamkeit und auch eine gewisse Heiterkeit gesorgt. Eine prominente Vertreterin des BEFG meinte danach, dass man uns anmerken würde, dass uns unser Job Spaß macht. Das tat dann auch mal gut und hat den Bauch etwas gepinselt. Das Beste war die Dauerwerbung für das Erntedankfest-Konzept, das auf Gunnar’s Schreibtisch entstanden ist. Die Leute waren echt begeistert davon. Und Gemeinden, die 2011 schon mitgemacht haben, haben engagiert erzählt.

Gestern Abend dann nach einem langen Tag mit vielen Menschen vor mir und auch um mich herum, ein kleiner Gang an der Donau entlang und ab i ein gemütliches Restaurant. Der Süden hat ja auch echt was. Ulm ist schon schön. Die Donau. Nett. Das Wetter war hammergut. Frühlingsgefühle. Nur bei mir nicht so sehr, denn die Tatsache, dass ich vor vielen Leuten gesprochen hatte und noch weiter sprechen würde, hat mich doch unter Druck gesetzt. Mehr als ich im Vorweg dachte.
Dann der Gottesdienst heute Morgen mit geschätzten 500 Teilnehmern aus ganz Baden-Württemberg. Eine Wenige kannte ich. Z.B. ein paar nette Leute aus Karlsruhe. Da habe ich vor Jahrhunderten einmal ein 6-wöchiges Praktikum gemacht. Alte Bande. Und als dann heute die nette Hanna, die mich damals beherbergt hatte (ihre Kinder waren so um die 4 und 8), gemeinsam mit eben diesen „Kindern“ auf mich zu kam, da dachte ich „das kann doch nichts sein“. Was 24 Jahre so aus kleinen Kindern machen.
Die Predigt war, .... ich weiß nicht so recht. Das müssten Andere sagen. Was nett war: Beim Durchlesen der Predigt ganz früh am Morgen dachte ich mir, das es nett wäre, wenn man/ ich oder sonst wer mitten in der Predigt ein Lied singen würde, das top zum Thema passt. Ich bin um halb 10 zur Band gegangen und habe die junge Erwachsene, die auch am Vortag die Musik gemacht hatte und die mir durch ihre Art und die Weise, Klavier zu spielen, angenehm aufgefallen war, gefragt, ob sie das Lied aus den 80igern kennen würde. Sie kannte es! Klavier, Bass, zwei SängerInnen und meinereiner mitten in der Predigt:

„Und wenn du morgen wieder zweifelst, ob es wahr ist, dass Jesus Christus hier unter uns lebt, gibt es Menschen, durch die er dir nah ist,

alle Lieblosigkeiten vergibt.

Durch einen Türspalt dringt Licht aus dem Festsaal
in unser Zimmer der Diesseitigkeit.
Und bevor sich dies Tor für dich öffnet klingt von drüben ein Lied in die Zeit: Hab’ keine Angst und fürchte dich nicht, denn die Herrschaft des Bösen zerbricht, an der Liebe, die selbst noch den Tod überlebt. Ich bin da, darum fürchte dich nicht.“

Das Lied hat mich als Jugendlicher schon fasziniert, getröstet und die Perspektive geweitet, wenn ich angesichts des Ist-Zustands der Welt eine Krise gekriegt habe. Die Welt sieht heute nicht viel besser aus.

Aber wie die 30 Jahre vergangen sind, das ist schon der Wahnsinn.

Nach dem Gottesdienst noch eben ein nettes Gespräch mit Freunden meiner Eltern aus Friedrichshafen. Diese hatte ich 25 Jahre nicht gesehen. Ts, ts. In der Mittagspause ein kleiner Spaziergang an der Donau entlang inklusive meiner ersten „richtigen“ Eiskugeln 2012 (auch seit hunderten von Jahren nehme ich immer dieselben zwei Sorten)  bei strahlendem Wetter. Nachmittags dann noch eine zweistündige Veranstaltung zum Thema „Christsein im Alltag“, die fast ausschließlich aus meiner Feder kam und die ich moderiert habe (mit Sofa, heißem Stuhl, Anspiel etc.. Stine meinte, dass das der „Gottschalk“-Teil des Tages war, als ich ihr davon erzählt habe. Wie bei mir üblich in aller Bescheidenheit und Demut: „Gottschalken“, das kann ich. Mögen Andere auch mal wieder anders sehen, ich sehe es aber so. Nur mit mehr Tiefsinn als Gottschalk. Das hat mir echt Spaß gemacht. Und ich dachte – irgendwann zwischendrin in einem Moment des Wegträumens an die 20 Konzerte mit den Musikern vom Phantom der Oper, die ich in HH-Altona veranstaltet und auch moderiert habe. Keine Ahnung von Musik, aber mit intensiver Vorbereitung hat es dann doch geklappt; so, genug des Schwelgens).
Nach mehr als einer Woche des Unterwegsseins bin ich jetzt platt. Morgen werde ich bestimmt den ganzen Tag rumgammeln und nur „unsinnige“ Dinge tun. Ich habe nächste Woche Urlaub. Am Mittwoch geht’s nach Wiesbaden. Mein Vater wird 75. Ein paar Tage ganz raus. Das wird schön.


23. März
Diese Woche war schon etwas heftig. Und es geht auch noch weiter. Das war aber auch schon ganz schön schön. Und das wird hoffentlich auch

noch weiterhin ganz schön schön.
Ich  habe einen Adrenalin-Ausschüttungs-Schub nach dem anderen. Die Tage in Göttingen waren  - aus meiner Sicht – einfach nur gut. Ich hatte echten Spaß daran, mit meinem Kollegen Gunnar den Sonntag zu gestalten. Gemeinsam predigen und gemeinsam fotografieren. Das war ..... intensiv. 215 Fotos. Rekord? Ich weiß nicht so genau. Montag dann der Kleinkramtag und abends nach HH. Per Bahn. Wenigstens das. Ab ins Hotel. Morgens bis mittags dann eine Sitzung mit den netten Leuten von mission.de. Als Freikirchler bin ich dann manchmal wohl doch etwas anders gestrickt. Ich habe dauernd „die Gemeinde“ vor Augen und frage mich, wie das, was wir das bedenken oder andenken, in einer ganz normalen Gemeinde ankommt. Nicht, dass das meine KollegInnen nicht bedenken würden, aber sie denken eben auch für eine viel größere Vielfalt von Gemeinden. Und sie sind „professioneller“, arbeiten in großen Missionswerken, haben viele Kollegen und Leute, die mit an Bord sind. Ich fühle mich manchmal im BEFG wie ein „Außenborder“, der mal diese mal jene Sitzung ansteuert und versucht, irgendwelche Kähne mit zu steuern.

Dienstagnachmittag dann wieder Göttingen. Abends eine Evangelisationsveranstaltung. War „rund“. Mittwoch dann noch ein Besuch bei einem sehr interessanten Gemeindemitglied aus Kassel. Drei anregende Stunden. Viele Themen. Und sehr leckeres Essen. Abends dann die Ausstellungseröffnung und der abschließende Abend in Göttingen. 215 Bilder. Das war schon der Hammer. Und es war ein für mich einfach toller Abend. Und ich glaube, dass er auch für die Gäste gut war. Dass das Lesepult ausgerechnet in dem Moment zusammengekracht ist, in dem ich es verwendet habe, um die Bedeutung des Kreuzes Jesu zu veranschaulichen, das war filmreif. Das werden manche Leute nicht so schnell vergessen. Ich auch nicht. Um Mitternacht war ich dann zuhause.
Gestern Schreibtisch. Heute geht es ab nach Ulm. Referat, Predigt und Nachmittagsveranstaltung. Ich bin gespannt.

Wenn ich dann Sonntagnacht nach Hause komme, dann ist aber auch erstmal wieder gut.

 

19.März

Ich bin sehr nett untergebracht. Momentan bin ich in Duderstadt bei Göttingen, weil ich von Sonntag bis Mittwoch in Göttingen bin. Ich sitze auf einem

 

sonnigen Balkon und blicke über Hügel und kleine Täler. In Sichtweite die ehemalige Grenze zur DDR. Keine Mauer zu sehen. Und jetzt haben wir sogar einen Bundespräsidenten aus der ehemaligen DDR. In der Weltgeschichte ist Bewegung drin. Und das ist auch gut so!
Die vergangenen zwei Tage waren zu heftig. Am Samstag ging es um kurz nach 5 von Oldenburg nach Berlin. Dort habe ich, gemeinsam mit einem Studienfreund, ein Seminar für kleiner werdende Gemeinden gehalten. Das ist nicht gerade mein Spezialthema, aber vor ein paar Jahren habe ich dazu mal ein paar Modelle entwickelt (am Schreibtisch eben), wie Gemeinden, die mitgliedermäßig abnehmen, in die Zukunft gehen können.

Irgend jemand hatte dieses Referat noch auf der Pfanne und so kam ich dazu von Berlinern eingeladen zu werden. Berlin ist echt eine andere Welt als die norddeutsche Welt. Es war zwar keine Mauer zu sehen, aber irgendwie habe ich doch etliche Zeit gebraucht, um bei den Leuten anzukommen. Der Berliner tickt anders. Nicht, dass ich das abschätzend meinen würde. Nein, einfach anders im Sinne von anders. Daran muss man sich, muss ich mich, als Norddeutscher erstmal gewöhnen.
Das Seminar war aus meiner Sicht gut gelungen. Besonders auch deswegen, weil ich die Finger von dem gelassen habe, was ich nicht so gut kann. Ich habe referiert und den Rest (Gesprächleitung, Zielerarbeitung und diesen ganzen „Kram“) hat mein Kollege gemacht. Gut so.

Nach dem Seminar musste ich einfach noch ein Stündchen aufs Tempelhofer Flugfeld. Das lag nur 300 Meter Luftlinie entfernt. Ein Riesenvergnügungsfreiluftextremsportartenpark für die Berliner. Herrlich: Berliner Luft live schuppern und dann noch Kites am Himmel sehen (und einem netten Menschen, der allem Anschein nach erst zum zweiten Mal seine 21er Speed ausgepackt hat, ein paar Tipps gegeben. Nein, ich habe mich nicht aufgedrängt. Oder doch? Egal, nach ein paar Stunden Gemeindethematik tat mir das Fachsimpeln über FS-Kites ausgesprochen gut).

Spätnachmittags/ abends dann noch nach Göttingen. Herzliches Wiedersehen mit Gunnar. Wie gut, dass es ihn gibt! Gemeinsam haben wir dann unsere Fotostudios aufgebaut, waren noch kurz was essen und gegen 23 Uhr bin ich bei meiner Gastfamilie halbtot ins Bett gefallen.
Sonntag habe ich dann zum ersten Mal gemeinsam mit Gunnar gepredigt. Aus meiner Sicht war das gut. Wir ticken inhaltlich zwar ziemlich im selben Takt, aber es kann ja nicht schaden, wenn die Gemeinde unterschiedliche Redner im Sinne von „performer“ erlebt. Oder?

Na ja, und dann haben wir von 11.30 Uhr bis 19.15 Uhr mehr oder weniger in zwei mobilen Fotostudios, die wir beide im Gottesdienstraum aufgebaut hatten, durchfotografiert. Ich spüre heute noch meinen Rücken. 215 Portraits. Das ist wohl der bisherige Rekord bei „Gottes geliebte Menschen“. Alleine habe ich bei voller Anstrengung genau die Hälfte geschafft. Es war total klasse, dass Gunnar dabei war. Obwohl wir uns während des Tages kaum gesprochen haben.

Abends saßen wir dann noch zwei Stunden am Rechner. Der Adrenalinspiegel sank nur langsam. Kurz vor 23 Uhr bin ich dann nicht nur halbtot, sondern fast mausetot ins Bett gefallen und nach einer komaschlafartigen Nacht habe ich mich dann heute Morgen wieder an die Arbeit gemacht.
Das allerdings sehr nett: Nach einem leckeren Frühstück bin ich in die schnuckelige Stadt gelaufen (Fachwerk, wohin man schaut), habe mein Laptop an einem sonnigen Cafe-Plätzchen ausgepackt und meine E-Mail abgearbeitet. Das war so nett, dass ich mich jetzt wieder in die Sonne setze und „Kleinkram“ weiter mache. Und das, obwohl ich eigentlich drinnen an einem kühlen Schreibtisch sitzen und das Referat für das nächste Wochenende vorbereiten sollte. Bzw. fertig machen sollte. Wäre es nicht wenigstens halbwegs fertig, ich würde heute durchdrehen.
Nun denn: Kleinkram, ich komme. Im Sonnenschein. Auf dem Balkon. In Duderstadt.

 

15.März

450 KollegInnen auf einem Haufen. Alle drei Jahre treffen sich die Pastorinnen und Pastoren des BEFG zu ihrem „Konvent“. Hinter mir liegen drei Tage in

 

Kirchheim. Es waren inspirierende und zugleich ermüdende Tage. Inspiriert wurde ich von einem katholischen Theologen, der im Gegensatz zu den 450 Freikirchlern nicht im Plenum saß, sondern auf dem Podium stand. Professor Zulehner hat auf differenzierte und zugleich verständliche Weise ein Referat gehalten, welches Horizonte geweitet und Gedanken in Gang gebracht hat. Das Evangelium ist mir von vorne entgegen geweht! Auf manchmal auch humorvolle Weise hat der Gelehrte dafür gesorgt, dass ich inhaltlich gestärkt nach Hause gefahren bin. Und wer dann noch ganz nebenbei seine eigene Kirche mit ein paar gekonnten Nebenbemerkungen auf die Schippe nimmt, der macht deutlich, dass er nicht allwissend oder gar überheblich ist. Einem solchen Theologen verzeiht man es dann auch (wobei das sicher nicht alle Hörer lustig fanden), dass er die zuvor singende Anbetungsband liebevoll mit dem Titel „Halleluja-Schlümpfe“ bezeichnete. Das war nicht abwertend betont. Das war eher „sachlich“ kategorisierend im Gegenüber zu dem, was dann ebenso sachlich und eben auch mit einer guten Portion Selbstironie versehen, kam.

Ermüdend ist es schon, wenn  man tagelang unter Dauer-Small-Talk-Stimmung ist. Wobei es ja auch nett war. Und manchmal eben auch anregend. Ein Semestertreffen zum Beispiel. Gut 10 Leute aus meinem Studienjahrgang. Verblüffend aber auch die Feststellung, dass keiner und keine mehr aus seiner Haut gekommen ist, die er oder sie bereits zu Studienzeiten am Körper trug. Andererseits aber eben auch zum Schmunzeln. Auch bei mir. Ich bin eben wie ich bin. Und die KollegInnen haben sicher auch geschmunzelt, als ich meinen Kurzbericht abgegeben habe.
Gefreut habe ich  mich über viele bekannte Gesichter aus „meinen“ Landesverbänden. Es ist schon schön zu sehen, was ich in den vergangenen Jahren mit vielen Leuten gemeinsam an vielen verschiedenen Orten erlebt habe. Das ist dann immer wie ein netter Rückblick, wenn diese Leute mich grüßen oder ansprechen.

Und dann sind da die besonderen Begegnungen: Mein ehemaliger Jugendpastor und jetziger Kollege, der mich umarmt und nette Sachen sagt. Der Kollege, den ich bewundere und der strahlend auf mich zukommt und mich an gemeinsam Erlebtes erinnert. Die Vorgänger aus der Gemeinde HH-Altona, mit denen ich am Tisch sitze und Witze mache, bis die Bretter sich biegen. Die heitere Runde von Kollegen, die theologisch einträchtig sind und mal so richtig Dampf ablassen. Die spinnige Idee am letzten Abend eine Internet-Plattform mit dem Titel „Ich- habe- eine-Super-Vision“ zu eröffnen.
Aber auch die nachdenklich machenden Begegnungen. Kollegen, denen es nicht so gut geht. Die Sorgen und Probleme haben. Die sich nicht so freuen können, dass sie den wunderbarsten Beruf der Welt haben.
Und: Die Freude darüber, dass ich auch z.Zt. einen allerliebsten Kollegen habe, mit dem ich sehr viel erlebe und teile. Was wäre die schönste Vergangenheit ohne Freude in der Gegenwart.
Es gab auch Dinge, die ich nicht so klasse fand. Meine Art  und Begabung ist es nicht, so nette liebevolle Bezeichnungen zu finden, wie der Gelehrte es konnte. Ich mag bestimmte Musikstile einfach nicht. Ich kann mich in bestimmte Musikstile einfach nicht „eindenken“ oder einfühlen. Und das war eine echte Herausforderung für mich. Mit einer Truppe von 450 sangesfähigen Leuten nicht flott, kräftig, choralig singen zu können.

Ich werde wohl alt.
Den letzten Abend und Vormittag der Tagung habe ich gecancelt. Ich muss an den Schreibtisch. Und ich muss zur Familie. Ich werde ab Samstag mit nur einem Tag Unterbrechung eine Woche lang unterwegs sein. Da kann und will ich vorher nicht 4 Tage am Stück weg sein. Drei reichen.

Gestärkt und neu motiviert, dankbar für meinen tollen Arbeitsplatz im Dienstbereich Mission des BEFG und sehr dankbar dafür, dass ich an das Evangelium glauben kann und dass es mich momentan so erfüllt, fröhlich stimmt und motiviert, mache ich mich an die x E-Mails und an die inhaltlichen Vorbereitungen, die fürs Wochenende und für die nächste Woche noch anstehen.

 

 

 

12.März

Am vergangenen Samstag war ich auf der Nordsee. Ich musste dann doch mal wieder feststellen, dass ich eher der Typ „Schönwetter-Kiter“ bin.

 

Zwischen 17 und 20 Knoten haben mich zur Psycho 4 12 und einem kleinen board greifen lassen. Das Geballere auf dem Wasser, die Wellen und der durch die Stärke doch recht frische Wind sind schon in Ordnung, wenn man sich sportlich betätigen will. Ein paar Sonnenstrahlen hätten mir aber auch gefallen können. Und glattes Wasser mag ich auch. Also nichts gegen die 12er, aber wenn ich die 15er oder 21er Speed auspacken, cruisen und ab und zu abheben kann, dann kann ich das, wenn dazu noch schönes Wetter ist, doch etwas entspannter genießen. Ein Ausrutscher bei Ballerwind und die Folgen sind doch etwas heftiger als bei schwächerem Wind.

Das Wochenende war recht entspannt. Ich musste nicht arbeiten und konnte ein wenig Zeit mit Enno, der z.Zt. voll auf dem Scooter-Trip ist (skateboard für die Halle, Scooter für outdoor), verbringen. Wir haben ein paar nette Videos von irgendwelchen 360, 180 und noch anderen Drehungen und Sprüngen gemacht. Sagen wir mal so: Vater und Sohn waren bestens gelaunt.

Arbeitstechnisch drückt mir ein wenig das übernächste Wochenende im Nacken. Ich werde zu einer Ratstagung in Ulm/ Baden Württemberg sein. Nicht gerade weniger Vertreter von nicht gerade wenigen Gemeinden werden mir da bei einem Referat, einer Predigt und einer „Sofa“-Veranstaltung zuhören. Schon seltsam, die Masse setzt mich dann doch unter Druck. Na ja, und die Region. Mit den Schwaben haben ich (außer meiner Herkunft in der Kindheit) eigentlich sehr selten zu tun. Wenn ich in „meinen“ Landesverbänden unterwegs bin, dann weiß ich in etwa, wie die Gemeinden und deren Vertreter ticken. Was das Wochenende 23.-25. Angeht, so weiß ich das nicht so recht. Das Referat ist so gut wie fertig. Ich muss nur noch feilen. Aber auch das setzt mich schon unter Druck. Nun denn. Damit muss ich wohl leben. Und umgehen.

Vor Ulm stehen auch noch ein paar Sachen an. Jetzt gleich geht es los nach Kirchheim zum Konvent der Pastoren. Mehrere hundert Kollegen auf einem Haufen. Da schleichen sich dann immer vage Inferioritätsneurosen in mein Hirn ein. Die können doch alles besser und so. Am Wochenende dann Berlin und Göttingen. Dann 3 Tage Göttingen, zwischendurch nach Hamburg zu mission.de und dann eben nach Ulm.
Schaun wir mal. Der Rest-März wird also intensiv.

 

 

7.März

Mittwochabend. Diese Woche hat es in sich. Oder ich hatte sie unter mir. Nicht die Woche. Die Strasse. Ich weiß nicht, ob es in den vergangenen fünf Jahren

 

überhaupt schon einmal vorgekommen ist, dass ich innerhalb einer Woche alle 5 Landesverbände, für die und in denen ich tätig bin, besucht habe. Es sind wohl so um die 3000 Kilometer, wenn ich dann morgen noch in Elmshorn gewesen sein werde. Ts, ts, ts. aaaaaber: Es hat alles echt Spaß gemacht. Das kann ich nicht anders sagen. 


Tolle Projekte entstehen da und nehmen Formen an, die ich richtig klasse finde. Die aufklappbare Kirche zum Beispiel. Ein Drehschemelanhänger mit Klapp-Fix-Kirche. Ich freue mich schon auf die Einweihung und auf erste Einsätze.
Nach der Klapp-Fix-Besprechung in Pinneberg dann noch ein zweistündiges, anregendes und rundum schönes Treffen mit einem Redakteur von Andere Zeiten. Ohne Andere Zeiten wäre aus ewigkite.de nie was geworden. Alleine deswegen finde ich den Verein klasse. Ansprechend und wohltuend ist aber auch die Atmosphäre, die einem im Haus von Andere Zeiten und eben durch die netten Leute dort begegnet. Begegnungen wie diese bestärken mich, meinen Glauben auch in Zukunft mit großer ökumenischer Offenheit zu leben.

Und dann war da noch die Sitzung in NWD, die zwar nicht einfach, aber doch intensiv und atmosphärisch gut war. Und das erste gemeinsame Treffen der AKs Mission aus dem Rheinland und aus Westfalen, die in Zukunft zusammen arbeiten werden. Und ich war als einer dabei, der seit 5 Jahren mit beiden AKs arbeitet. Das war dann doch ein gewisser „Vorsprung“. Und ich kenne die Leute aus beiden Landesverbänden. Und das Arbeiten mit ihnen macht Spaß. Da kommt was bei raus. Und wir haben ganz konkret zwei gute Sachen für 2013 angedacht. Und dann waren da noch zwei Treffen mit Kollegen in NWD, mit denen ich in diesem Jahr jeweils ein Projekt mache.

Die paar Stunden am Schreibtisch waren dann auch dicke. Es laufen gerade zwei bundesweite Sachen an, an denen ich so richtig Freude habe.
Und dann noch das nette Interview mit Emmanuel und etliche Reaktionen und steigende Besucherzahlen auf der HP.
Fazit nach einer guten halben Woche: Adrenalin pur.

Am Wochenende zuvor bin ich aber so richtig runter gefahren. Zwei Tage auf Tour mit Stine. Erholung pur. Und das im schönen, wenn auch nicht ganz sonnigen Holland. Lange sind wir nicht mehr in Groningen gewesen. Eine herrliche Stadt. Und in den Nebenstrassen so außergewöhnliche Läden. Echt schön. Na und dann natürlich Hindeloopen. Bei Cobie war nichts los. Das war besonders gemütlich und hat auch für den einen oder anderen Small-Talk mit der „Herbergsmutter“ gesorgt. Einfach nett.

Sonntagnachmittag dann zum Abschluss noch „Seniorenkiten“ bei 7 bis 8 Knoten- Geht eigentlich gar nicht. Es sei denn, man hat eine 21er im Gepäck. Hatte ich.
jetzt gleich kommt Rieke wieder. 10 Tage ohne sie reichen dann aber auch ganz und gar. Ich freue mich riesig auf sie. Mal schaun, was sie aus Frankreich so zu berichten hat. Ich freue mich auf ihre fröhliche Art.