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Speed 3 21

Speed 3 21
















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Vorbemerkung
Das, was man in Kite-Foren zum Speed 3 21 lesen konnte, das hatte ich bereits gelesen. Ich war schon ziemlich gespannt auf die erste Live-Begegnung mit dem Riesen-Kite. Ich gehöre ja wohl auch voll zur Zielgruppe. Fahrer über 80. Kilo. Mit meinen noch 45 Jahren bin ich wohl einer der vielen FS-Fans, die eher zur älteren Kiter-Klasse gehören. Denke ich aber an den 75-Jährigen,den ich diesen Sommer in Spanien als eingefleischten FS-Fahrer getroffen habe, dann fühle ich mich geradezu jung. Leichter werde ich dadurch aber auch nicht.
Ich habe (fast) alle FS-Kites seit 2001 geflogen und kann, was die Entwicklung angeht, so etliche Entwicklungsschritte wahrnehmen. Meine momentan bevorzugten Kites sind der Speed 3 15 und der Psycho 4 12. Wenn es irgendwie geht, habe ich diese Kites im Einsatz.Seit er mir zur Verfügung steht, lasse ich den 15er Speed 3 aufgrund seiner enormen Windrange kaum mehr los. Schon mit dem 15er war ich nicht selten derjenige, der zuerst oder zuletzt auf dem Wasserwar. Wenn nichts mehr oder sehr wenig ging und andere Kites langsam vom Himmel segelten, hielt sich der 15er noch meistens ganz gut. Vor gut einem Jahr habe ich meinen „Sonnenverdunkler“, den Psycho 2 in 26(!) verkauft, da ich gut an einen gebrauchten Speed 1 17 Silberpfeil gekommen bin.Der hat mich auch bei knappen 10 Knoten auf eine Door gehebelt. Wenn ich jetzt den 21er Speed 3 fliege, dann denke ich manchmal an den 17er und an den „26er-Tanker“ zurück. Zu vergleichen sind die Kites eigentlich aber nicht. Der Psycho 2 26 war ein Trecker. Der Speed 1 17 Silberpfeil eine gute Vorstufe zu dem, was ich jetzt fliege … . 
Am 6.September habe ich den Speed 3 21 per UPS erhalten. Am liebsten wäre ich natürlich gleich zu meinem Homespot Hooksiel gefahren, um ihn zu testen. Aber erstens war das Wasser mal wieder weg und zweitens waren vier bis 5 Windstärken angesagt. Vielleicht doch ein wenig zu viel, um einen 21er zu testen. Also habe ich bis zum Wochenende gewartet. Ein nettes Wochenende in Hindeloopen am Ijsselmeermit meiner Liebsten war schon geplant, als an einen Speed 3 21 noch nicht zu denken war. Netter Zufall.

Gewicht/ Wind/ Ort/Boards
Am 11.September herrschten in Workum/ Ijsselmeer den ganzen Tag über fahrbare Windstärken. 
Wenn man einen Speed 3 21und ggf. andere kleinere Kites dabei hat. Gegen 15 Uhr zählte ich bei der Ankunft ca. 50 Kites bei 4-5 Windstärken am Himmel. Zunächst habe ich zur Speed 3 15 gegriffen undein paar Runden gedreht. Wie auf Bestellung nahm der Wind gegen 15.45 Uhr enorm ab. Wann bestellt man schon mal weniger Wind? Wenn man eine 21er testen will. Ich kam mit der 15er bei 10 bis 11 Knoten als letzter vom Wasser. Der Wind nahm noch weiter ab, so dass mit der 15er nichts mehr zu machen war. Breites Grinsen auf dem Gesicht. „Das muss doch jetzt 21er-Wetter sein“. War es. Mit meinen 91 Kilo machte ich mich beischwankenden 8- 9 Knoten (immer schön messen, um zu sehen, ob die Angaben in den Foren stimmen
J) auf einer kleinen 2008er-Flydoor (140cm x 41cm)aufs Wasser. Im Laufe der nächsten Dreiviertelstundezählte ich nur einen Kite am Himmel…. Gegen 17 Uhr frischte der Wind langsam aber sicher wieder auf. Der Windmesser sagte 13-15 Knoten. Es waren wieder ein paar andere Kites am Himmel zu sehen. Und ein weißer Großer. Mittlerweile hatte ich bei gemessenen 12 Knoten Windstärke mein Board gewechselt: Flyradical M aus 2010 (134 cm x 40 cm). Am Folgetag kam ich gegen 11 Uhr in Workum an den Strand. Kein Kite am Himmel. Allerdings lagen ein paar Kiter am Strand rum und warteten auf Wind. Zweifel kamen bei mir auf, ob das geht. Gemessene 6.7 – 7.5 Knoten. Lieber gleich die gute alte designmäßig nicht zu übersehende Flydoor aus 2004 nehmen (159cm x 42 cm). Es ging. Es war zwar eher Seniorenfahren, aber wenigstens allein in freier Natur über eine spiegelglatte Bucht in Workum gleiten und die Kitekontrolle perfektionieren, als am Strand liegen. Der Wind ließ nach einer Stunde nach. Bei 6 Knoten musste ich dann aufgeben.Wäre nett, wenn mir jemand eine Flydoor XL (170 cm x 50 cm) anbieten würde … .

Äußerliches
Der Rucksack fällt schon auf, wenn man bisher nur „Normalausführungen“ im Kofferraum hat. Schwarz mit Gold. Soll wohl edel sein. Ist er auch. Ob die Reißverschlüsse jetzt auch nach salzhaltiger Nordseeluft leichtgängig sind, das wird sich zeigen. Ansonsten – praktisch, stabil, okay. Hat eigentlich schon einmal irgend jemand einen FS-Kiter gesehen, der sein Board zum Transport an den Strand in die am unteren Ende des Rucksacks ein- und dann ausgefaltete Tragevorrichtung gesteckt und dann am Rucksack festgemacht hat? Ich nicht. Man könnte m.E. so langsam auf diese praktische aber wohl von sehr wenigen genutze Erfindung verzichten. 
Einen neuen FS-Kite auszupacken hat für mich immer etwas Besonderes. So schön gefaltet und geordnet wird er nie wieder sein. Ein fast quadratisches Paket kommt da einem entgegen. Inklusive Reparatur-Kit und 6 Metern Extension-Lines (die ich noch nicht angeknüpft habe. Vielleicht bringt das im Lowend ja noch einmal einen Knoten?).

Verarbeitung
Die Nähte des Tuches sind zweifach mit geraden Stichen in ca. 0,7 cm Abstand genäht. Schaut man sich das mal genau an, dann staunt man über die Präzision. Keine Naht-Aussetzer, keine ungewollten Naht-Kurven, keine schwankenden Abstände der Nähte. Parallel ziehen sich die Nähte an den Innenkammern und auch an der Schleppkante entlang. Kritische Stellen (z.B. Luftauslassstellen) sind ebenso sauber 3 oder 4-fach übernäht. Die goldenen Applikationen sind mit weiten Zickzack-Nähten aufgebracht, die selbstan engen Stellen sauber und gleichmäßig geführt sind. Die Verarbeitung erhält von mir als manchmal selbst zur Nähmaschine greifender Laie eine 1 mit Sternchen.

Material
Zur Beschaffenheit (g/qm, Reißfestigkeit, UV-Beständigkeit, etc.) des Materials kann ich nicht viel sagen. Da vertraue ich den technischen Angaben des Herstellers. Ich kann nur gebrauchtes mit neuem Material vergleichen. Das Tuch meines Ex-17er-Silberpfeils war ca. 6 -8 Jahre alt und war weich und elastisch, an manchen Stellen vielleicht schon hauchdünn, aber noch haltbar.Das neue 21-er-Tuch ist von seiner physikalischen Beschaffenheit her sicher noch anders als das „alte“ Tuch, aber wenn es die Haltbarkeit hat, die ich bisher bei einem Silberpfeil erlebt habe, dann bin ich zufrieden. Ich gehe aber mal davon aus, dass es aufgrund der Qualitätssteigerung des Tuches noch haltbarer ist. Ob und wie das Tuch ausbleicht, das wird man sehen. Am Wochenende habe ich mal wieder einen Speed 2 19 Silberpfeil gesehen. Am Boden aus der Nähe sah das Tuch nicht gerade ansehlich aus. Viel „schlimmer“ als das noch ältere Tuch meines Ex-Speed 1-17erers. Am Himmel war davon aber kaum mehr etwas zu sehen. Es liegt wohl auch sehr an der Pflege, wie das Tuch in ein paar Jahren aussehen wird ….

Design
Endlich wieder ein Silberpfeil (auch wenn das Tuch in Serie nicht ganz so silbern wirkt, wie das auf den Bildern von den Prototypen zu sehen war) ! Das ist zumindest meine Meinung zum Design, das manche gar nicht für ein Design halten. Schlicht und einfach die goldenen Applikationen. Gold schimmern dieJetflaps. 
Die fünf Lufteinlässe schwarz. Je nach Lichteinstrahlung schimmert der Kite an diesen Stellen etwas dunkel. Jeweils an der ersten und zweiten linken Kammer von außen „21.0“ und Speed 3. Und von außen und innen zwischen 6. und 7. Kammer jeweils die Hand, die bis fünf zählen kann. Die Hände der Landehelfer sollen sich hier positionieren. Schwarz schimmernd auch noch die beiden nach innen gestülpten Luftauslässe in der Mitte der Schleppkante. 
Klare, bescheiden klein und dabei doch etwas stolz wirkendeAussagein schwarz an der Schleppkante: Flysurfer. Man müsste den Markennamen nicht mehr drauf schreiben.Eigentlich weiß doch jeder, von wem diese Kites kommen… .
Das Design ist schlicht. Und aus meiner Sicht beeindruckend. Als „Silberpfeil“-Fan wartet nicht nur wegen des angenehmeren Gefühls auf Sonnenstrahlen beim Kiten. Wenn das Tuch am blauen Himmel von der Sonne angestrahlt wird, dann strahlt da wirklich was am Himmel. De Luxe. Echt edel. Einfach schön. Wenn man’s schlicht und edel mag. Manche mögen es bunter. Geschmacksache.

Handling allgemein
Es hat schon was, einen solchen „Lappen“ am Strand auszulegen. Man braucht schon ein wenig mehr Platzals mit einem 10er-Kite. Etwa doppelt so viel
J. Kennt man sich aber mit FS-Kites aus, so ist das kein Handling kein Problem. Auslegen, ggf. mit Sand sichern, Leinen abwickeln, komplett depowern und los geht’s. Vielleicht hat man aufgrund der Größe etwas mehr Muffe oder Respekt. Das sollte man bei zu starkem Wind auch unbedingthaben. Sind die Windverhältnisse jedoch angemessen, dann braucht man keine weiteren Fähigkeiten als die, die man sonst auch braucht, um einen Soft-Kite zu starten. Auch das Zusammenlegen klappt wie gewohnt. Das De Luxe-Tuch ist auch aus diesem Grund einfach der Hit. Schon irre, wie klein und leicht das Paket ist. Denke ich an meinen ehemaligen 26er Psycho, dann war das vom Packmaß und beim Transport manchmal doch ein Kraftakt. Die Zeiten sind vorbei.

Start- und Landeverhalten
Beim ersten Start bei 8-9 Knoten depowert in der Powerzone musste ich ein wenig grinsen. Der Kite war noch nie mit Luft gefüllt gewesen, das Tuch noch „unelastisch“ und fabrikmäßig zusammengepresst. Der Kite führte einen netten, gut zu beherrschenden „Schleiertanz“ am Himmel auf. Innerhalb von- ich habe nicht auf die Uhr geschaut, meine Frau hat aber wenigstens Bilder gemacht – ca. 2 Minuten stand er gefüllt am Himmel. Bereits beim zweiten Start (auch 8-9 Knoten) war das Schleiertanzartige verschwunden. Der Kite füllte sich gleichmäßig und noch schneller mit Luft. Faszinierend, wie sauber er aufstieg, sich mit Luft füllte und dann fast wie angenagelt am Zenit stand. Bei einem weiteren Start um die 13 oder 14 Knoten habe ich den Kite ganz problemlos am Windfensterrand gestartet.
In aller Ruhekann man sich dann um sein Board kümmern und Richtung Wasser Laufen.
Bei ca. 10-11 Knoten haben ich den Kite noch alleine gelandet. Die Steuer-/Bremsleinen langsam und gefühlvoll ziehen, wenn der Kite im Zenit steht. Man kann den Landevorgang dermaßen genau steuern, dass der Kite ganz weich und sanft aufsetzt. Noch sanfter geht das ganze bei 6 bis 7 oder 8 Knoten. Einfach nett. Bei 13-15 Knoten habe ich dann (m)eine Landehelferin gebeten, eben zu helfen. Wäre alleine vermutlich auch machbar, muss ja aber nicht sein, wenn jemand da ist.

Barkräfte
Zur Bar schreibe ich nichts weiter. Einfach gut, solide, bestens. Die Barkräfte sind sehr angenehm. Hard- und oder Softsteering-Weinstellung gibt es wohl nicht mehr. Braucht man auch nicht. Ich finde die Einstellungen ideal. Bei wenig Wind kein Haltekraftproblem, bei einer halben Stunde um die 14 Knoten habe ich die unterschiedlichen Barkräfte von an- bis depowert als bestens eingestellt empfunden. Zu viel wurde es mir nie. Gerne hätte ich den Kite auchnoch bei mehr Wind geflogen. Mal schauen, wie es dann aussieht.

Windrange
Wie oben bereits beschrieben, ging es bei mir bei 6,5 – 7,5 Knoten los. Und mehr als 14 oder 15 Knoten hatte ich leider nicht. Die bin ich aber noch voll angepowert gefahren. Ich tippe mal, dass ich als 91-Kilo-Mann an die 20 Knoten im depowerten Zustand rankomme.Wenn nicht sogar mehr ….
Ich bin gespannt und werde das Ergebnis zu gegebener Zeit nachreichen.

Druckaufbau
Einfach vom Feinsten. Hat man den Kite gestartet und ist ans Wasser gegangen, dann merkt man ab ca. 10 Knoten gleich, was in ihm steckt, wenn man ihn per Adjuster anpowert. Auch bei weniger Windbekommt man das zu spüren, muss jedoch ein paar mehr Lenkimpulse setzen. Die Controllbar dient als präzises Gaspedal und Bremse. Der Kite spricht ohne Verzögerungdirekt an. Ein wahres Vergnügen, wenn man selbst bei wenig Wind ein paar Brettbewegungen auf dem Wasser machen möchte. Der Grundzug des Kites ist einfach klasse. Satt, aber nicht „treckerartig“ – hier kommt wieder ein Vergleich mit meinem Ex-Psycho 2 26, der mich manches Mal unwillentlich und ohne Barimpulse dermaßen gezogen hat, dass ich alle meine Kräfte zusammen nehmen musste, um ihn zu beherrschen.

Stabilität
„Leider“ hatte ich keine dicken Böen an meinem ersten Testtag, um die Stabilität komplett beurteilen zu können. Was ich aber erlebt habe sind Lenk- oder Sprungfehler, die mir der Speed 3 21 bestens verziehen hat. Er schwebt und schwebt und schwebt. Ein Einklappen der Tipps konnte ich zu keinem Zeitpunkt bemerken. Ist das jetzt ganz weg? Hat mich zwar noch nie gestört, was den Druck angeht, aber jetzt sieht man wohl auch nichts mehr. Selbst bei schwächstem Wind steht der Kite, wenn man mal eine Pause machen will, wie angenagelt am Zenit. Er steht selbst dann am Zenit, wenn kein anderer Kite weit und breit am Himmel zu sehen ist. Leichte Böen hat der 21er bestens weggesteckt. Ohne zu zerren oder zu ruckeln.

Cruisen
Bei passendem Wind mit passendem Board richtig an- oder depowert ist der Speed 3 21 ein wahrer Cruiser, dessen Querkräfte kaum spürbar sind. Mit ihm lässt es sich bestens Höhe laufen. Einfach angenehm. Und entspannend kann er sein. Lieber sachte cruisen als auf Wind warten. Lieber richtig Gas geben, schnell cruisen und bei auffrischendem Windüber das Wasser flitzen als schon wieder vom Wasser gehen, um einen anderen Kite aufzubauen. 


Hangtime
Mit dem 140cm x 40 cm-Board habe ich erste kleine Sprünge bei 8- 9 Knoten gemacht. Das war doch schon mal was. Meine wahre Freude hatte ich dann bei 13-14 Knoten mit dem 2010-er Flyradical M.
Es stimmt, was in den Foren steht. So was Sanftes. So ein enormer Lift. So was Hohes.So was „Sanft-Landendes“. Da bleibt selbst einem Durchschnitts-Fortgeschrittenene-Kiter wie mir ausreichend Zeit, um mal irgendwelche Bewegungen in der Kluft zu machen. Ganz gleich, ob diese elegant aussehen oder nicht. Vor anderthalb Jahren hätte ich noch geschworen, dass ich in meinem Alter der „Senioren-Hin- und Herfahrer“ bleibe. „Lass‘ die Jungen springen!“ Der Speed 3 hat mir Manchesermöglicht. Der 21er wird sicher auch dafür sorgen, dass selbst ich Board-Offs und andere Nettigkeiten hinbekomme. Okay, ich arbeite an meiner Kondition und an meiner Gelenkigkeit. Vielleicht auch am Gewicht? 
Der Absprung macht mit dem 21er komplett Spaß. Ein klarer und gleichzeitig weicher Absprung ist möglich. Wenn man die Speed 3 schon von anderen Modellen und Größen her kennt, braucht man überhaupt keine Umstellung. Einfach abspringen wie gewohnt und der Flug kann beginnen.
Ich kann meine gesprungene Höhe schlecht selbst schätzen.Zieht man bei der Schätzung meiner Frau noch irgendwelches Liebes-Meter ab, dann bleiben dennoch 91 Kilo schwebendes Menschsein so um die 5 bis 6 Meter. Ein Hammererlebnis. Ich freue mich jetzt schon auf 16-20 Knoten … . Na ja, das Flyradical M hat auch seinen Teil dazu beigetragen. Sehr angenehmes und „klares“ Board, das ich da – auch zum ersten Mal – gefahren bin.

Lenkimpulse, Loops, Agilität
Der 21er reagiert direkt auf Lenkimpulse. Denke ich an meinen Ex-26er-Psycho, so musste man manchmal schon weit im Vorfeld überlegen, was man so an Lenkimpuls vor hatte. Gestört hat mich das nie groß, ich hatte mich eben darauf eingestellt. 
Der 21er ist richtig beweglich. Agil. Schnell. So, wie es ein 21er es eben sein kann. Es ist ja kein 10er. Als ich am Sonntag bei 7 Knoten vom Wasser kam, sprach mich ein Kiter, der Kites mit einem aufblasbaren Schlauch fliegt, an. „Der dreht aber langsam!“ Da gilt es Ruhe zu bewahren. Meine erste Antwort wäre gewesen: „Siehst du irgend einen anderen Kite am Himmel, der irgendwie dreht?“ Meine zweite: „Rat mal, wie groß der Kite ist. Nein, es sind keine 12 Quadratmeter.“Meine dritte: „ ….“. Ich habe mich für „Ja, das ist bei diesen Bedingungen normal, denn wir haben nur 7 Knoten und das Teil ist 21 Quadratmeter groß. Macht aber riesigen Spaß. Und: bei 5 bft. packe ich den Psycho 4 in 12 aus. Den solltest du dann mal sehen.“
Nein, der Speed 3 21 ist nicht langsam. Er ist der schnellste Groß-Kite, den ich kenne. So wahre Vergleichsmöglichkeiten mit dem Speed 3 19 habe ich nicht. Den bin ich nur mal eine Stunde geflogen. Aus der Erinnerungkann ich nur sagen, dass ich meine, dass die beiden sich nichts nehmen. Vom Gesamtdruck, das ist keine Frage, übertrifftder 21er ganz klar meinen Ex-26er-Psycho. Und von der Agilität her sowieso um Längen. Sobald der Wind etwas zulegt (10 Knoten aufwärts) geht es auch recht flott ab, was die Lenkimpulse angeht. Bei 14 Knoten habe ich es (noch) nicht gewagt, den 21er zu loopen. Im unteren Windbereich machte mir das aber richtig Spaß. Bei einem lauen Windchen überdas glatte Wasser zu gleiten und ohne zu versinken die Richtung zu wechseln, das hat schon was. Sieht auch irgendwie ziemlich mächtig-majestätisch aus, wenn man das Teil am Windfensterrand loopt. Und fühlt sich sanft und gut an.
Für die Sprünge ab 10, insbesondere ab 13-14 Knoten ist die Agilität einfach klasse. Der Kite reagiert ausreichend flott. Ich habe zumindest niemanden auf dem Workum-Wasser gesehen, der auch nur versucht hat, in die Luft zu gehen. Vermutlich waren die Cracks irgendwo anders. Oder es lag doch am Material … . Drehfreudigkeit hängt immer von mehreren Faktoren ab: Stärke des Lenkimpulses, Windstärke, Kitegröße. Berücksichtigt man diese Faktoren, dann bekommt der Speed 3 21 von mir die Bestnote.

Zusammenfassung
Natürlich kann man über das Preis-Leistungs-Verhältnis diskutieren. Habe eben mal schnell im Internet recherchiert. Einen aktueller Tubekite 16 qm einer bekannten Marke gibt es da für 1828 €.
Das sind 114 €pro qm. Da lege ich doch gerne 5 € pro Quadratmeter und 5 Quadratmeter drauf und fliege den Speed 3 21. Die Investitionmache ich gerne für ein paar Jahre. 

Momentan gehe ich davon aus, dass der Speed 3 21 der Kite mit der größten Windrange ist, den es so auf dem Markt gibt. Er bietet dabei alle Vorteile eines FS, ohne dass man Angst vor seiner Größe haben muss. Seine Drehfreudigkeit ist dabei mehr als erfreulich. Ich tippe auch mal, dass ich bei drei bis vier Windstärken öfter mal zum 21er als zum 15er greifen werden. Zumindest, wenn ich „Air-obics“machen möchte. Ein Klasse Kite, der sein Geld wert ist und jede Menge Freude macht. Ein Kite, der sicher auch wertbeständig sein wird. Das einzige Problem, das man vielleicht hat, ist, dass man sich manchmaletwas alleine fühlt. Damit muss man umgehen können. Wenn andere Kiter einem entweder neidisch oder auch etwas missgünstig nachschauen. Wenn man auspackt, wenn sie einpacken. Ich bin gespannt auf erste Testberichte, die Mängel an diesem Kite feststellen. Ich habe sie nicht gefunden. 








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