Tests

Flysplit L

Test Flysplit L

 

Zum zweiten Mal hatte ich Mitte Februar 2015 ein Flysplit L unter den Füßen. Zum ersten Mal habe ich es bewusst „getestet“.

Der Reihe nach.

 

Packmaß:
Wer sich ein Flysplit L zulegt, sollte sich darüber bewusst sein, dass er, aufgrund der Gesamtlänge des Boards von 160 cm und einem Packmaß von 86 x 44 cm, für Flugreisen einen Koffer braucht, der ein Innenmaß von mindestens 86 Zentimetern hat. Einen solchen Koffer habe ich bisher nicht gefunden. Das macht aber nichts, denn für beide Flugreisen, die ich bisher mit dem Flysplit L angetreten habe, habe ich einfach mein normales Kitebag genommen, das Flysplit ge-splittet reingelegt, Kites draufgelegt, das Kitebag verschlossen, an der Längsseite geknickt und mit Spanngurten in Form gebracht. Das Kitebag sieht dann aus wie ein großer Koffer. Bei beiden Flügen war die Mitnahme als „normaler“ Koffer kein Problem. Fazit: Schon vor dem Kitegenuß hat man, wenn man das Board in fernen Ländern nutzt, eine echte Ersparnis.

 

Verarbeitung/ Qualität:
Das Board ist von feinster und auch von stabilster Qualität, dabei aber mit seinen gut 3 Kilo fast noch ein Leichtgewicht. Sollte der Nutzer/ die Nutzerin skeptisch sein, was das Ineinandergreifen von Nut und Feder angeht, so kann ich Entwarnung geben. Wenn das Board sauber/ bzw. sandfrei ist, lassen sich die beiden Teile einfach ohne großes Geruckel und ganz ohne Anstrengung und Kraftaufwand zusammen stecken. Auch die Haltestifte links und rechts lassen sich einfach in die Vorbohrungen einführen und sitzen – auch aufgrund des Gummibands – dort fest, wo sie festsitzen sollen. Zu keinem Zeitpunkt saßen die Stifte locker. Auch das Auseinanderbauen nach Gebrauch ist einfach (kurz und leicht am Gumminband ziehen, etwas ruckeln, der Stift gibt langsam nach. Dann am Stift selbst drehen und ziehen, rausziehen, Boradhälften auseinander nehmen). Zur Befestigung der gut verarbeiteten und aus meiner Sicht äußerst bequem am Fuß sitzenden Pads braucht man, ebenso wie für die Finnen, einen etwas größeren Vierkantschraubenzieher.


Finnen:
Die Finnen sind optimal platziert und sorgen für Laufruhe und gutes Ankantverhalten des Boards. Die etwas längere und zudem schmal gehaltene Mittelfinne trägt dazu nicht unwesentlich bei. Wer in ruhigen Gewässern seine Bahnen ziehen will und dabei mit der Flydoor L noch ordentlich Höhe laufen will, hat mit der Mittelfinne, zusätzlich zu den sowieso guten Höhelaufeigenschaften des Boards, noch mal ein echtes Plus unter dem Board.


Laufeigenschaften:
Ich konnte das Board auf zwei unterschiedlichen „Wasseroberflächen“ testen. Zum einen hatte ich einmal eine fast glatte Wasseroberfläche. Das Board lag ruhig auf dem Wasser und schnitt wie ein Messer durch die Oberflache. Hält man die Füße ruhig, kann man stundenlang geradezu auf dem Wasser „stehen“ und es sich sogar bequem machen. Beim zweiten Einsatz sorgten Brandungswellen und deren Ausläufer für jede Menge Kabbelwasser. Auch hier blieb das Board erstaunlich ruhig und angenehm an den Füßen. Sorgen um Gelenkstauchungen oder Hüftprobleme nach exzessivem Boardgebrauch braucht man sich hier nicht zu machen (soweit man einigermaßen „normal“ gesund ist ....).

 

Sprungverhalten:
Bei einem Einsatz des Boards musste ich es mehrmals in einer Minute anheben, um über kleine Ausläufer von Brandungswellen zu kommen. Und das habe ich über mehrere Stunden gemacht .... . Das moderate Gewicht und die Bauart des Boards haben mir das leicht gemacht. Mit seinen 160 und 44 Zentimetern ist es zwar kein Spaßbaord für’s Wellenkiten, es tut seinen Job aber auch in Wellen und auf deren Ausläufern bestens.

Dicke Sprünge habe ich mit dem Board aufgrund der Wind- und Wellenverhältnisse eher selten gemacht. Wenn ich ihm aber „die Kante gegeben habe“, so hat das Board genau das gemacht, was ich beabsichtigt habe. Es ist bestens und präzise zu beherrschen und sorgt, wenn man denn die anderen Faktoren mitbedenkt, für einen sauberen und gut gelenkten Absprung. Die „Flugeigenschaften“ des Boards hängen ja nicht so sehr vom Board selbst ab ;). Die Landeeigenschaften des Boards bezeichne ich mal als „klar, nicht zu hart, ausreichend abfedernd und angenehm“.


Fazit: 
Wer sich hin und wieder auf Kitereise begibt oder wer für seinen Smart ein auf geringes Packmaß zu verkleinerndes Kiteboard sucht und zugleich für weniger Wind oder kleinere Kites ausgestattet sein möchte, der/ die ist mit dem Flysplit L, was Qualität, Zusammenbau und Fahr-/Sprungverhalten angeht, bestens bedient.