Bunt am Himmel, bewölkt am Boden!
Bunt am Himmel, bewölkt am Boden!
Beim diesjährigen Drachenfest in Sankt Peter Ording meinte es das Wetter sehr gut mit den aus allen Himmelsrichtungen angereisten Drachenfliegern: Strahlend blauer Himmel und auch gute Windbedingungen ermöglichten es allen Drachenfans, den Himmel mit ihren farbenfrohen Figuren schön bunt zu machen.
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Sowohl aus der Nähe als auch aus der Ferne betrachtet, bot sich ein eindrucksvoller Anblick. Bereits am Donnerstag und erst recht am Freitag, packten die Drachenflieger alles aus ihren Drachentaschen, was jeweils zu den gegebenen Windverhältnissen passte. Die Stimmung war ebenso bunt und heiter wie die farbenfrohen Tupfen, Kleckse und Farbteppiche, die in Form von allen möglichen Tier-, Comic oder Fantasygestalten am Himmel schwebten.
Die Besucher waren begeistert. Und es waren viele, sehr viele Besucher am Rand des Flugfeldes oder aber auch am ganzen Strand verteilt. Sankt Peter Ording ist in der Hochsaison einer der am stärksten frequentierten Urlaubsorte Deutschlands. Natürlich sorgte die große Anzahl von Touristen auch dafür, dass immer ausreichend Flugobjektbewunderer am Flugfeld zu sehen waren. Robert Kirsch sorget am Samstag und Sonntag wieder einmal für fachkundige Moderation und gute Musik.
Die Eventmeile war, zumindest noch am Freitag aufgrund des extrem sommerlichen Wetters, welches alle Touristen direkt an die Wasserkante trieb, eher mau besucht. Ewigkite.de war mit fünf MitarbeiterInnen angerückt, um das neue Konzept (welches auch das alte Konzept aus den Anfangsjahren von ewigkite.de ist) mit Leben zu füllen: Die ewigkiter wollten weniger an der Eventmeile als viel mehr am Flugfeld sein, um auch selbst zu fliegen. Das mit dem Selbstfliegen kam jedoch noch immer zu kurz. Außer dem supersoliden Trägerdrachen mit der Aufschrift „Mit dem Himmel verbunden“, der die ganzen Tage über wie angenagelt am Himmel stand und der von netten Drachenfliegern gerne genutzt wurde, war von den ewigkite.de-Flugobjekten wenig zu sehen.
Der Grund: Erstmals boten die ewigkiter in Kooperation mit HQ Invento eine Flugschule an. Dass massive Eventzelt der Flugschule und der abgesteckte Schulungsbereich in direkter Nähe zum Flugfeld, zum Schattenzelt von ewigkite.de und zum netten und lustigsten Drachenverkäufer Deutschlands (Bernd) sorgte für ausreichend Aufmerksamkeit. Freitag, Samstag und Sonntag war mindestens immer ein Mitarbeiter damit beschäftigt, interessierten Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen das Drachenfliegen beizubringen. Gefragt waren die basics, einfache Tricks und auch manche spezielle Fragen, die die ewigkiter dann auch hin und wieder an fachkundigere Drachenfreunde weitergeleitet haben.
Die Drachenschule hat allen Mitarbeitern große Freude gemacht. Die Stimmung war eben so heiter, wie der Himmel bunt war. Auch das schon bekannte und gern erlebte Übernachten direkt vorm Ordinger Deich sorgte für gute Stimmung.
Den ewigkitern machte der Gottesdienst am Sonntagmorgen auch besondere Freude: Etwa 70 BesucherInnen waren zum Gottesdienst, den Andrea Streubier von der Tourismusseelsorge geplant hatte, gekommen. Das Kirchenschiff war proppevoll und die aufblasbare Kirche stand als Blickfang vor dem großen Holzschiff. Der Predigttext war passend zu Strand und Meer gewählt worden: Der Fischzug des Petrus.
Vieles war ‚himmlisch’ und der Himmel war bunt.
Am Boden jedoch zogen Wolken auf. Nein, es waren nicht die schlecht und selten gereinigten Toiletten für die Drachenflieger die Wolken aufziehen ließen. Es waren die Absprachen zwischen Drachenfliegern und Veranstalter, zwischen Veranstalter und Tourismuszentrale, zwischen A und B und C&A und zwischen H und M, die vorne und hinten und eben am Boden für Irritationen, Unannehmlichkeiten, Missverständnissen und Ärger führten. Nein, man muss nicht, ohne es den Betroffenen mitzuteilen, Flugflächen sperren, um noch mehr Parkplätze am Strand zu haben. Man muss sich auch nicht wundern, dass deswegen am Samstag weniger Drachenflieger anwesend waren.
Man kann auch, wenn jede 10 Minuten am Strand von Ording ein Fahrzeug im tiefen Sand stecken bleibt (wochen-, wenn nicht monatelang hat es in SPO nicht geregnet), gleich für einen Trecker für die gesamte Veranstaltung sorgen. Man muss auch als Drachenflieger nicht von Mitarbeitern der Tourizentrale seltsam von der Seite angemacht werden, wenn mal nicht alles sofort und 100% klar ist. Manche hatten den Eindruck, dass es beim Drachenfest in SPO vor allem um eines geht: €, €, €. Drachenfliegen und Naturerlebnis schienen eher hinten angestellt.
Und nein, Drachenflieger sind auch keine Engel. Ihnen platzt auch manchmal der Kragen.
Und einige Mitarbeiter aus SPO haben das auch deutlich miterlebt.
Das Erleben, die Absprachen und das Miteinander am Boden war nicht bunt.
Das war bewölkt.
Schade.
Ob und wie es 2019 werden wird, das werden die Gespräche der Verantwortlichen nach dem
einerseits bunten und andererseits bewölkten Drachenfest 2018 ergeben.
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