Drachenfest Schöningen 2017

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„Der Wind wehte ordentlich beim Drachenfest in Schöningen!“

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Der Titel dieses Berichtes muss als glatte Lüge bezeichnet werden, versteht man ‚Wind’ im herkömmlichen Sinn. Denn an Luftbewegung war so gut wie nichts zu spüren beim Drachenfest in Schöningen. Rund um das Palöon schien die Luft den ganzen Tag zu stehen, manches Mal und jeweils über längere Zeit angereichert mit einer Luftfeuchtigkeit, die man als leichten Nebel oder Sprühregen bezeichnen könnte. Von einem Drachenfest mit bunten Flugobjekten am Himmel, Leinen an Bodenankern oder mit Drachen umherlaufenden Kindern und Erwachsenen kann deswegen nicht die Rede sein. Erstaunlich und erfreulich zugleich war dann doch die für diese Gegebenheiten gute Besucherzahl: Familien vergnügten sich bei den Vereinen und Ausstellern, die angereist waren oder genossen die kulinarischen Angebote. Dass Riesenseifenblasen auch bei Windstille vor sich hinschweben, Klettertürme auch bei Nieselregen erklommen werden können und Bobbycars auch ohne Rückenwind fahren, konnten viele Kinder erleben. Auch Kinderschminken, Eskates fahren, Torwandschießen u.v.a.m. ging prima bei Windstille. Die Stimmung war ausgesprochen entspannt und gemessen an den äußerlichen Verhältnissen geradezu noch bestens. Auch ewigkite.de verzeichnete in und an seiner aufblasbaren Kirchen einige Besucher und freute sich über die Freundlichkeit der Organisatoren. Das drachentechnische Highlight, man mag es kaum glauben, war dann wohl der durch Lauftechnik an den Himmel gezogene regenbogenfarbene Schleierdelta, der sich – kurz vor dem unvermeidlichen Absturz – in der glänzenden Fassade des Paläons spiegelte.

Wie kommt bei dem oben Beschriebenen nun jemand dazu zu sagen: „Der Wind wehte ordentlich beim Drachenfest in Schöningen!“
Mit diesem Satz waren die ersten 50 Minuten des Drachenfestes gemeint.
Um 10:30 Uhr hatten sich knappe hundert Menschen in der modernen Cafeteria des Paläons eingefunden, um miteinander Gottesdienst zu feiern. Das Wort „Wind“ und das Wort „Geist“ haben in der Sprache der Bibel den gleichen Ursprung. Und: Der „Geist Gottes“ wehte, so freuten sich manches Teilnehmer des Gottesdienstes, offensichtlich ziemlich deutlich im Gottesdienst. Nun kann man den „Geist Gottes“ nicht wie den Wind mit einem „Windmesser“ messen. Es ist wohl ein Segen für die christliche Kirche, dass es keinen „Geistmesser“ gibt.

Wenn man bedenkt, dass Gottes Geist immer Verbindendes, Frieden und Gemeinschaft stiftet, dann ist die Aussage vom ‚Wind’ beim Drachenfest – zumindest während des Gottesdienstes nachvollziehbar: Die für Schöninger Drachefeste hohe Besucherzahl des Gottesdienstes, die entspannte, Mut machende und fröhliche Stimmung des Gottesdientes und vor allem auch die Tatsache, dass unterschiedlichste Menschen an einem Tisch (vielmehr an mehreren Tischen in der Cafeteria) saßen und dass Menschen aus dem Iran, Irak, aus Afghanistan, Syrien und aus Deutschland Gemeinschaft hatten, boten einen wunderschönen, windigen und im zweiten Sinne des Wortes ‚bewegten’ Start in den Tag. Als dann auch noch die Herren Bürgermeister und Landrat persönliche und offene Worte zur Eröffnung des Drachenfestes sprachen, war allen klar, dass das Drachenfest auch ohne Luftbewegung ein tolles Event werden kann.

Und so war es dann auch.

2018 darf es gerne wieder ein tolles Drachenfest vor dem Paläon geben.

Gerne wieder mit einem Gottesdienst zu Beginn. Und dann auch gerne wieder mit ausreichend Luftbewegung den ganzen Tag über ... .

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