Ich

"Ich kann das."
Normalerweise ist das ein Ausspruch eines mehr oder weniger selbstbewussten Menschen, der weiß, was er oder sie kann. Oder der begeisterte Ruf eines Kindes, das gerade etwas gelernt hat oder sich zutraut, etwas hinzubekommen. Der aufgerichtete Daumen erinnert auch nicht nur an eine große deutsche Heimwerker-Baumarkt-Kette. „Daumen hoch“, das hat etwas Mut machendes.
Wenn man mitten im Alltag einen „Daumen hoch“ sieht, dann macht das Mut.
„Das schaffst Du schon.“ „Das kannst du.“ Manchmal macht man das Mut machende Zeichen auch für sich selbst. „Ja, das habe ich geschafft!“
Kleine und große Zeichen im Alltag können hilfreich sein. Wie gut, wenn man Menschen um sich hat, die einem Mut machen, die einem etwas zutrauen, die einem durch Wort und Tat helfen, die Dinge des Lebens anzugehen. Ob es ein nach oben gerichteter Daumen, ein freundlich-mutmachendes Lächeln, ein zuversichtliches Wort, eine kurze Grußpostkarte oder eine kurze Umarmung ist, alle kleinen und großen Zeichen des Zutrauens und Vertrauens helfen mir selbst und anderen, das Leben positiver anzupacken. Zuversichtlicher in die Zukunft zu gehen. Kleine und große „Positivdaumen“ machen das Leben leichter, lassen es gelingen.
Leider gibt es Menschen, die es sich angewöhnt haben, ihren Arm zu drehen und aus dem Mut machenden Zeichen ein vernichtendes Urteil zu machen: Daumen nach unten heißt dann nicht selten „Das war wohl nichts!“, „Das kannst Du nicht!“ oder „Lass‘ es lieber sein!“. Sicher, Optimismus wider alle problematische Realität ist Augenwischerei. Die Frage ist aber, wie sehe ich mich selbst oder den anderen. Bin ich einer, sind die anderen welche, die über ihre Schwächen definiert werden? Definiere ich mich selbst und andere über das, was ich, was sie nicht können? Oder eben über das Potential, das in ihnen steckt? Die Blickrichtung entscheidet über Daumen hoch oder Daumen runter.

Schaut man sich die Grafik etwas genauer an, dann entdeckt man am linken Rand noch einen in hellem Grau gedruckten Satz, der die Aussage „Ich kann das.“ und das Daumen-hoch-Motiv in einen ganz anderen Zusammenhang stellt.
„Jesus spricht: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Mt.28,18
Dieser Ausspruch strotzt wirklich von Selbstbewusstsein. Er kann das. Der kann das. Er hat „alle Gewalt“ im Himmel und auf Erden. „Gewalt“ klingt etwas sehr gewaltig, vielleicht auch zerstörerisch. Vielleicht ist dieses Wort aus dem Griechischen besser zu übertragen, wenn man dabei den Ausspruch „das ist ja gewaltig“ im Hinterkopf hat. Das ist unglaublich, das ist besonders, das hat eine ganz andere Qualität. Christen glauben, dass Jesus der ist, der eine andere (Lebens-)Qualität durch sein Handeln und Reden verdeutlicht hat. Der auch durch sein Leben, Sterben und Auferstehen eine andere Lebensqualität ermöglicht hat. Sicher, Jesus war ein „vorbildlicher“ Mensch. Die Aussagen der Bibel bezeugen auch, dass in Jesus Gott selbst einen Fuß auf die Erde gesetzt hat. Und das hat dann schon eine andere Qualität. Jesus kann dann nicht nur „etwas“, er kann „alles“. Gott hat eben alle „Gewalt“, d.h. Kraft. Der kann was bewegen. Auf den ersten Seiten der Bibel wird davon erzählt, dass Gott „spricht“ und schon bewegt sich etwas – die Erde entsteht, die Kontinente bewegen sich, leben blüht auf. Nimmt man diesen inhaltlichen Faden auf, entdeckt man in der Bibel an vielen Stellen, dass Gott lebensfördernd, lebensbejahend seine Menschen begleitet, dann hat das „Ich kann das.“ aus dem Mund Jesu eine wirklich „Daumen-hoch-Mut-machende“ Botschaft für die HörerInnen seiner Worte: Jesus ist der, der das Leben fördern kann, der, der das Leben bewahren, voranbringen und „durchtragen“ kann. Und nicht zuletzt auch das ewige Leben (in der Gemeinschaft mit Gott) ermöglicht. Deswegen sind die sich an den „Daumen- hoch-Vers“ anschließenden Worte auch Worte, die die Christen auffordern diese schöne Botschaft an alle Menschen weiter zu geben. „Daumen hoch“ soll man eben nicht für sich selbst behalten. Mut machendes aus Gottes Sicht soll und kann man allen Menschen sagen. „Zu Jüngern machen“ heißt es im Missionsauftrag, den Jesus seinen Leuten mit auf den Weg gibt. D.h. wohl nichts anderes als dass möglichst viele Menschen in Jesus den erkennen sollen, mit dem sie gemeinsam unterwegs sein können und sollen. Der eine andere, eine göttliche Qualität ins Leben bringt. Ich finde es ziemlich beruhigend und hilfreich, ein „Jünger“, ein „Nachfolger“ dessen zu sein, der die Menschen liebt , ihnen lauter Gutes will. Und der das auch kann.