Es
Es geht was.
Drei kurze Worte. Mut machend. Diese Worte werden nicht selten dann gebraucht, wenn man oder frau in einer scheinbar ausweglosen Situation steckt und sich dann doch etwas bewegt. Wenn etwas vorangeht.
Ich habe diese Worte zum letzten Mal innerlich triumphierend mir selbst gesagt, als ich bei absolutem Leichtwind mit einem wunderbaren Kite doch noch aufs Wasser gekommen bin. Es war ein erstauntes undzugleich erfreutes „Es geht was.“
Man verwendet diese Worte auch, um sich selbst oder anderen Leuten Mut zu machen. So eine Art Aufmunterung a la „Na, siehst du, du kannst das doch, du schaffst das doch, es lohnt sich doch!“ Diese drei kurzen Worte sind ein Motto gegen alle Kopf-in-den-Sand-stecken- wollen-Tendenzen, die bei einzelnen oder mehreren Leuten aufkommen wollen.
Die Worte in Verbindung mit der Grafik des austretenden Dampfes (wobei ein technisch versierter Mensch mir gesagt hat, dass man mal wieder sieht, dass das eine Montage sei, denn der Hebel sei falsch gelegt ….) sollen oder wollen deutlich machen, dass auch „Dampf“ dahinter steht. Dass Druck vorhanden ist, der nur ein Ventil sucht oder braucht, damit er raus kann.
Was auf den ersten Blick verrostet und eingemottet aussieht, das kann recht kraftvoll und dynamisch sein.
In Verbindung mit dem kleingedruckten Bibelvers, der unten rechts hochkant auf der Postkarte steht, sind die kurze Dreiwortaussage und das Bild eine Mutmach-Aussage an alle Christen, die den Kopf hängen lassen (wollen): „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und meine Zeugen sein.“ Apostelgeschichte 1,8.
Nicht selten habe ich als Christ den Eindruck, dass das, was ich sage und glaube im Wust der manchmal beliebig erscheinenden Weltanschauungsüberzeugungen untergeht. Da kommt doch nichts an bei den Leuten, wenn ich meinen Glauben bezeuge, von Christus rede oder mich so verhalte, dass ich meine, es würde dem christlichen Glauben entsprechen. Was bewegt mein Glaube eigentlich? Ob ich an Christus glaube oder ob in China ein Reissack umfällt, welchen Unterschied macht das eigentlich.
Umfallende Reissäcke können Kettenreaktionen auslösen. Es geht auch was, was den christlichen Glauben angeht. Nicht, weil ich ein so überzeugender Reissack bin, der wer weiß wie viel bewegt. Manchmal bin ich ja eher ein dummer oder blöder Sack als ein harmloser Reissack. Christen stehen ja manches Mal auch mit ihren Meinungen, Charakteren undVerhaltensweisen dem Guten, Zeugnishaften und für den christlichen Glauben Werbenden eher im Weg.
Es geht was. Das kann man glauben und annehmen, hoffen und erbeten, wenn man sich mal anschaut, wer diesen Satz (in etwas anderer Form …) sagt. „Ihr werdet die Kraft des Heilgen Geistes empfangen.“ Der auferstandene Christus begegnet seinen Jüngern, die gerade angefangen hatten, Löcher in den Wüstensand zu buddeln, um sich darin zu verkriechen. Alles aus und vorbei. Der traum vom Reich Gottes ist geplatzt. Der tolle Jesus weg. Tot. Die tolle Gemeinschaft, die super Erlebnisse – alles Vergangenheit. Es geht nichts mehr.
Überraschend, sozusagen von hinten herangeschlichen kommt da der auferstandene Christus und sagt: „Doch, es geht was.“ Nicht wegen euch. Sondern deswegen, weil ich euch nicht hängen lasse. Ich entschwinde zwar gen Himmel – Weihnachten rückwärts- , aber ich habe da was, ich habe da einen, der euch Mut machen wird, der euch trösten wird, der euch ein guter Beistand sein wird und der euch an alles, was ich gesagt habe, erinnern wird: Den Heiligen Geist.
Der Heilige Geist ist sozusagen „Gott bei uns“.Gott den Schöpfer können wir nur an seiner Schöpfung erahnen. Wir sehen ihn nicht. Gott, den Sohn, können wir auch nichts sehen. Der hat vor 2000 Jahren gelebt – und ich seit „Weihnachten- rückwärts“ nicht mehr zu sehen. Gott, den Heiligen Geist, können wir ebenso wie die beiden Erstgenannten auch nicht sehen. Wir können aber glauben, dass er bei uns ist. Manchmal macht sich dieser Glaube auch bemerkbar. Man ist getröstet, ermutigt, denkt über das reich Gottes mehr als über sein eigenes Reich nach etc..
Und dann kommt meistens Hoffnung, Kopf-aus-dem-Sand-rausholen und sogar Lebensfreude auf. Weil der Heilige Geist dafür sorgt, dass man anderes in denn Kopf bekommt als seine kleine eigene Welt.
Und dann fängt man fast von selbst an, „Zeuge“ zu sein. Es geht was. Wir können Zeugen Jesu sein. Wir können davon erzählen, „nachahmen“, hoffen, glauben und handeln, wie Jesus gehandelt hat. Und dann sieht man, dass was geht.
Und dann wird es auch in geistlichen, sprich den christlichen Glauben betreffenden Zusammenhängen ein erstauntes und zugleich erfreutes „Es geht was.“