Pastor persönlich Mai 2019

ppersoenlichDie ersten Tränen sind geflossen.

 

Zumindest bei mir. 
Die Entscheidung, dass wir im August nach Hamburg umziehen werden, macht meine Frau und mich eigentlich ganz munter, gespannt und erwartungsvoll. 
Was diese Entscheidung alles mit sich bringen wird, haben wir im Vorfeld so nicht bedacht (d.h. nicht, dass wir, wenn wir das gewusst hätten, die Entscheidung nicht getroffen hätten). Wir haben angefangen unser Haus auszumisten.  Da gibt es so manche Erinnerungsstücke, deren Wert den eines Erinnerungsstückes nur minimal übersteigen. Und dennoch erinnert man sich. 
Meine Mutter hat sich entschieden, nach Leer/Ostfriesland zu ziehen. Wir haben ein Haus für sie gesucht, gefunden, aber eben noch nicht ausgeräumt (es steht mit 10 000 Erinnerungsstücken angefüllt nach dem Tod der Besitzerin zwar leer, aber dennoch voll). 

Die Gespräche, Verhandlungen und Überlegungen bzgl. unseres Hauses in Oldenburg sind zwar konkret und ‚zielführend’, es fehlt aber eben noch die Tinte auf dem Papier. 
1000 Dinge, die einem wie mir durch den Kopf gehen. Und dann das ganz normale Leben: Stine unterrichtet, Enno lernt (für’s Abi) und ich bin nicht selten unterwegs oder versuche am Schreibtisch den Gedanken-Stau zu umfahren. 


Und dann setzte sich vorletzte Woche Salman abends neben mich aufs Sofa. ‚Ich habe eine neue Wohnung gefunden. Meine Familie seid aber ihr.’  Da sind sie geflossen, die Tränen. Und fließen jetzt auch noch. Es fällt mir relativ leicht ‚loszulassen’. Aber dieser ‚Junge’ macht es mir nicht leicht. Genau vier Jahre hat er jetzt mit uns gelebt. Die anderen Kinder sind schon längst flügge. Und Enno verlässt auch bald das Nest. 
Aber Salman ziehen zu lassen, das ist irgendwie etwas Anderes.Wir haben zusammen den unendlich bekloppt konstruierten Schrank, den er sich vor zwei Jahren gekauft hat, in seinem neuen Zimmer gemeinsam aufgebaut. Bett, Matratze, etc. pp.  bewegt, geschleppt, an einem neuen Ort platziert. 

Den Platz in meinem und unseren Herzen werden wir nicht räumen.