15. Juni

Fanö. Dienstagmorgen. Ich könnte ja schon wieder (auf dem Wasser) spazieren gehen, abermeine Knochen und Gelenke sagen mir, dass ich es mal etwas ruhiger angehen lassen sollte.Gestern war ein anstrengender Tag.18 Stunden dänischer Sauerstoff ist nicht so einfach zu verkraften. Dazu noch mit zwischen vier und fünf Beaufort Wind. Manchmal ist man dann wirklich froh, dass man sich ein paar Minuten in den Windschatten des Wohnwagens oder des Sprinters retten kann.
Nach einem kargen Frühstück – wenn 2 Männer gemeinsam fühstücken …. – ging es an den Strand, Richtung Buggygelände.
Der Strand war noch leer. Nur ein Fahrzeug stand am Strand. Davor „Turbinen-Heinz“. Ihn hatten wir letztes Jahr kennen gelernt. Und uns angefreundet. Heinz freute sich riesig, uns wieder zu sehen. Herzliche Umarmung, fröhliches Gelächter. Leider habe ich Heinz dann im Laufe des Tages aus dem Auge verloren.
Gemeinsam mit Julia und Dominik habe ich dann die Kirche aufgebaut, damit die Beiden mal sämtliche Abläufe kennen lernen – auch die der Ausstellung. Es war bei knapp 4 bft. schon mühsam.
Dann habe ich Kites getestet und den ganzen lieben langenTag mit diesen oder jenen Leuten gesprochen. Es ist schon interessant, wer da so alles mal eben vorbeikommt. Leute, die wir in den vergangenen Jahren hier auf Fanö kennen gelernt haben.
Nachmittags dann zwei Stunden aufs Wasser. Zuerst mit der 12 Psycho 4. Was war das? Musste ich mich erst an einen für mich neuen Kite gewöhnen? Ich bin nicht so richtig warn geworden mit dem Kite. Auch äußerlich war es ziemlich kalt. Ab 16 Uhr war zwar die Sonne durchgekommen, aber der Wind war sehrfür mich fast eisig.Ein wenig wärmer wurde mir, als ich den Psycho gegen den Speed 315 getauscht habe. Innerlich wurde mir sogar richtig warm. Ist es Gewohnheit? Ist es der Drachen? Mitdem Speed war ich zwar leicht überpowert, konnte aber Dinge anstellen, von denen mir Götz dann später sagte, dass sie als moves sogar Namen haben. Ist ja lustig, dass ich Sachen mache, von denen ich gar nicht weiß, dass ich sie mache.
Abends dann duschen, ein wenig aufräumen und ab zu Julia und ihrer Familie zum Abendessen. Welch ein Anblick! Drei Kinder (eins schlief schon) bei der Zubettbringprozedur.Nein, wie schön. Solche knuffigen Kinder. Meine Gedanken gehen zurück an unsere Familien-Kleinkindzeit. Das waren noch Zeiten. Anstrengendere Zeiten. Schöne Zeiten.
Abends sehne ich mich nach meinen Kindern. Und nach Stine.Todmüde falle ich ins Bett. Und wache heute viel zu früh auf.