30. August
Es ist schon erschütternd, wie Menschen miteinander umgehen. Unsere Unterkunft auf Borkumwar wie gewohnt einfach klasse. Eine Wohnung im Stil der 70iger Jahre. Mit lauter netten Leuten von ewigfkite.de belegt.
Wenn man aber nachts um 1 Uhr von Schreien, Wutanfällen und Schimpfwörtern der Untermieter geweckt wird, dann ist das heftig. Selbst kurzfristig wäre das heftig. Wenn das aber die ganze Nacht durch geht, bis etwa 5 Uhr morgens, wenn drei Mal die Polizei anrückt, dann fragt man sich wirklich, wo manche Menschen in ihrem Verhalten gelandet sind. Alkohol war wohl nicht all zu sehr im Spiel. Menschen gehen verbal aufeinander los. Entwürdigend. Verletzend. Wir Menschen scheinen zu Dingen fähig zu sein, die zerstörerisch und gemeinschaftsverletzend sind. Hat jeder Mensch das in sich?
Unterdrückenviele Menschen das? Wie kommt es nur, dass manche Menschen so sind? Liegt es an der Prägung? An der Erfahrung? Wie kommt es, dass Menschen einerseits zum Lieben, anderseits zum Hassen fähig sind? „Der Mensch“ hat wohl die Fähigkeit zu beidem in sich. In der Nacht von Freitag auf Samstag musste ich stundenlang Zeugevon der negativen Seite werden. Das war bitter. Das ernüchtert mich. Wenn esschon im Zwischenmenschlichen nicht klappt, wie soll es dann zwischen Nationen, Stämmen und Völkergruppen klappen? Enno hatte von dem Rumgeschreie dermaßen Angst,dass er tatsächlich zu mir ins Bett gekrochen kam.
Kurz bevor die Polizei zum 2.Mal kam,hatte ich über den Balkon – im sicheren Abstand – einen Versuch unternommen, die Streitparteien zu bitten, doch wenigstenszum Streiten woanders hinzugehen. Selten habe ich eine so unflätige Antwort erhalten … . Für die zweite Nacht hatte ich schon einen Plan B ausgearbeitet. Aber dazu kam es nicht. Allem Anschein nach waren alle Beteiligten viel zu erschöpft.
Komme ich zum Erfreulichen: Ein schönes Wochenende liegt hinter mir. Das Drachenfest auf Borkum ist wirklich kuschelig. Und wir hatten erstmals die ganze Kirche mit dabei. Und es waren wieder viele viele Leute in der Kirche und haben sich mit den Bibeltexten und Gedanken dazu beschäftigt.
Positive Resonanz. Und die Mitarbeiter waren gut drauf. Einfach herrlich. Unkompliziert. Und ich konnte träumen. Mit Heiko kann ich das immer ganz gut. Was man, bzw. wir noch alles so machen könnten. Und manches davon wird bestimmt was. Ich sage nur Kite-Cat. Oder „Edition“. Mehr dann später auf der Seite von erwigkite.de.
Viele nette Gespräche mit Leuten rund um die Kirche. Und rund ums Drachenfliegen. Der Mix macht es einfach. Und man merkt, dass die BesucherInnen der Kirche im Urlaub sind. Sie nehmen sich Zeit zum Klönen. Sie bleiben stehen. Die Ausstellung der Kirche ist eine echte Aufwertung.
Na ja, und ich hatte am Freitag nette drei Stunden auf dem Wasser. Ziemlicher Ballerwind. Nach zwei Stunden war ich dann auch ziemlich kaputt und hatte es schwer mit der Konzentration.
Besonders schön war es für mich, dass Stine, Rike und Enno mit auf Borkum waren. Ein Drachenfestival mit Familienanschluss. Das fühlt sich einfach super an. Das habe ich genossen. Zu oft bin ich allein unterwegs, aber ich kann die family natürlich nicht immer mitnehmen.
Das geht erstens ins Geld und zweitens auf die Kondition.Es war so schön. Und auch die Zusammensetzung unserer Truppe: Einfach entspannt, fröhlich und problemlos. Und anpackend. Borkum könnte ich öfter haben.
Na ja, und dann waren da noch die Begegnungen mit Peter Lynn. „Oh shit, God is here!“, war sein Ausruf, als er mich am Bahnsteig auf Borkum sah, nachdem wir uns in Lemwerder und in SPO gesehen und gesprochen hatten.Ich sagte ihm selbstverständlich, dass ich nur ein Vertreter sei.
Na ja, und dass er sich auf Heiko’s Buggy gesetzt hat, ihn gerne gefahren und für „excellent“ gehalten hat, das ist schon was Besonders. Wäre vielleicht so, als wenn Benedikt in der Aufblasbaren Kirche einen Gottesdienst machen würde. Der Gedanke ist reizvoll… . Schaun wir mal.
Na ja, und die neuen Idee, die am Wochenende so gekommen sind, die sind auch nett. Jetzt muss ich sie aber erst einmal wegdrängen. Denn das ganz normale Tagesgeschäft wartet: Aufräumen der Drachensache, E-mails, Telefonate und jede Menge Dinge fürs nächste Wochenendeorganisieren und inhaltlich andenken.
Eins nach dem anderen, dann geht das schon.
Und : “…… God is here!“ Dann geht was.