10. September
Dass es religiös vernagelte Menschen gibt, das weiß ich. Dass es Menschen gibt, die sich als Christen bezeichnen und dabei vernagelt sind, das weiß ich auch. Der christliche Irrlehrer in Florida, der derzeit für Aufsehen sorgt, der hat aber mit alldem nichts mehr zu tun. Da schafft es ein undemokratischer Bürger der Vereinigten Staaten den Präsidenten seines Landes auf den Plan zu rufen, ihn zu bitten, seinen unwürdigen Verbrennungsakt des Koran abzusagen. Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass dieser selbsternannte Prediger so wenig Hirn hat. So wenig geht einfach nicht. Das kann nicht sein. Man muss – und das hat Obama glücklicherweise auch nicht getan – gar nicht religiös argumentieren. Hier geht es um Demokratie und Menschenwürde. Hier geht es um das Recht auf freie Religionsausübung. Auch wenn die Baptisten nicht in allen Kapiteln ihrer Kirchengeschichte geglänzt haben, so bin ich an der Stelle doch stolz darauf, dass freie Religionsausübung zu einer der Grundüberzeugungen der Baptisten gehören.
Ich hoffe und bete, dass der fehlgeleitete amerikanische Christen-Wirrkopf noch ordentlich seinen Schädel gewaschen bekommt.Das ist doch wohl unglaublich, dass er von einem Zeichen Gottes spricht, wenn er die Koran-Verbrennung nun doch aussetzt, dann aber wieder innerhalb von 24 Stunden eine Klärung der Ground-Zero-Moschee –Angelegenheit fordert. Blasphemie auf ihrem Höhepunkt. Unerträglich. Dieser Mann braucht ein ganzes Heer von Psychologen und Therapeuten, die mit ihm seine fehlgeleiteten theologischen Einstellungen bearbeiten. Und dann noch jede Menge Nachhilfelehrer. Für Demokratie. Ich hoffe nur, dass diese ganze Geschichte keine negativen Auswirkungen für die (evangelikale) Christenheit hat. Wobei ich mich von dieser –zumindest, soweit sie us-amerikanisch definiert wird – immer weiter distanziere.Viel schlimmer als diese Folgen, die Folgen für irgend welche Teile der Christenheit, wären (und sind) aber die Folgen für die Demokratie, für Menschen, die aufgrund dieses Irrsinns womöglich leiden müssen.
Die vergangenen Tage sind wie im Flug vergangen. Obwohl ich nicht im Flugzeug, sondern viel im Auto saß. Gerne denke ich noch an das Drachenfest in Detmold zurück. Das war wirklich mal wieder was Besonderes. Alle diesjährigen Drachenfeste waren etwas Besonderes. Detmold war besonders, weil wir ohne Kirche dort waren, die Präsenz aber dennoch sehr stark war. Wir konnten uns einfach mal unter das Drachenvolk mischenund als dann am Samstag bei strahlendem Himmel die Hochzeit von Tinie und Kai stattfand, da war ich so richtig gut drauf. Eine Hochzeit auf einer Open-Air-Bühne bei einem Drachenfest. Und dann noch mit einem so netten Brautpaar. Und lauter schöne Dinge, die rund um die Hochzeit organisiert worden waren. Einfach herrlich.
Am Sonntagmorgen war ich dann in Hannover zu einer Festpredigt. Auch das war schön. Mut machend. Hoffentlich. Für die Gemeinde. Wieder habe ich nette Leute getroffen und so ein paar Zeichen erahnt – wie in Detmold auch - , dass die Sache mit dem Reich Gottes eine in unserer Welt erlebbare Wirklichkeit ist. Montag war dann Schreibtischtag. Abgesehen von anderthalb Stunden herrlichstem Kiten in Hooksiel. Glatter Wind. 15er Speed 3. Einfach Sahne. Und die Speed ist einfach der Traum. Na ja, als ich dann nach Hause kam, stand UPS vor der Tür und hat mir mein etwas verfrühtes Weihnachtsgeschenk gebracht. Speed 3. 21. Jetzt warte ich auf das richtige Windchen … .
Dienstag und Mittwoch dann in Elstal. Sitzungen. Donnerstag in Hamburg und Elmshorn. Und jetzt versuche ich die Schreibtischarbeit erledigt zu bekommen, die schon länger liegt.
Die Aussichten fürs Wochenende sind rosig.Es lebe das GJW. Die Kinder werden beim Jungschartag sein. Und Stine und ich und der Sprinter und die Speed 3 21 werden in Hindeloopen sein. Da kommt ein Grinsen auf.