21. September
Seltsam, der September ist fast schon wieder rum. Stine hatte am vergangenen Samstag Geburtstag. Das war ein schöner Tag. Nach meiner zeit in St.Michaelisdon hatte ich am Freitag undSamstag keine Termine und konnte mich, nachdem ein paar inhaltliche Schreibtischtätigkeiten erledigt waren, voll auf den Geburtstag und das Familienleben konzentrieren. Am Vormittag habe ich mal wieder versucht, mich als guter Hausmann zu betätigen. So ein nettes Frühstücksbuffet für ein paar Freundinnen meiner Frau. Ich tippe mal, dass es ihnen geschmeckt hat und dass sie einen netten Vormittag hatten. Nachmittags dann eine schöne Radtour mit Stine und dann sind unsere Freunde samt Kindern aus Buchholz gekommen. Ein lauschiger Abend. Einfach nett. Und schon wieder so gut gegessen.
Am Sonntagmorgen – alle schliefen noch – hieß es dann für mich: Auf die Autobahn. Ab nach Dortmund. Nach solchen netten Familientagen fällt mir das schwer. Und ich frage mich dann manchmal auch, ob ich das überhaupt noch brauche. Wäre eine nette Gemeinde - am liebsten an der Ostsee oder Nordsee – nicht auch was Feines? Ich könnte auch predigen, mich um das aus meiner Sicht Wesentliche kümmern. Evangelium. Menschen. Müsste aber nicht immer auf Tour. Das hätte schon was. Ich habe diese Gedanken nicht zu sehr an mich rangelassen. Nicht etwas, weil ich das Reisen brauche. Ich habe neulich festgestellt, dass ich eigentlich nichts mehr brauche. Weder an Äußerlichem noch an Innerlichem. So, wie das Leben ist, ist es okay. Mehr wird es nicht geben an Zufriedenheit, an Lebensglück, an Ausgeglichenheit. Auch nicht an Lebensinhalt.
Ich gehe noch regelmäßig auf die Autobahn, weil ich meine, dass ich da, wo ich hinkomme, richtig bin. Nicht immer passgenau, aber doch zumindest so, dass ich Impulse setzen kann. Die vergangenen beiden Tage in Dortmund waren solche Impuls-Setz-Tage. Am Sonntagabend bin ich doch überraschend nach Hause gefahren, anstatt in Dortmund zu übernachten. Das war dann noch ein schöner Sonntagabend-Wochenend-Ausklang-Abend. In Dortmund mache ich wieder die Foto-Evangelisation „Gottes geliebte Menschen“. Das Konzept gefällt mir wirklich! Den ganzen Tag war eine lauschige Stimmung in der Kirche. Leute kamen und gingen. Ließen sich fotografieren. Die Bilder sind bereits entwickelt und nun halte ich abends jeweils Predigten über das Menschsein. Mit der Zuspitzung, dass Gott ein beziehungswesen ist – wie wir Menschen – und dass wir Menschen eingeladen sind, uns auf die Beziehung zu Gott einzulassen. Das predige ich gerne.
Gestern Abend hat mir jemand gemailt, dass bei der Auflistung der Kite-Wörter die Dreieinig-Kite fehlt. Seltsam, dass mir das nicht aufgefallen ist. Da predige ich tagelang darüber, dass Gott selbst in Beziehung lebt (Vater, Sohn und Heiliger Geist), aber das Wort Dreieinigkeit übersehe ich. Wenn man psychologisieren will, dann könnte man sagen, dass ich mit den drei begriffen, der einen Person, die sich auf dreifache Weise gegenüber den Menschen bezeugt und zeigt,etwas anfangen kann, nicht aber mit dem dogmatischen begriff, der in der Theologiegeschichte dafür entwickelt wurde. Das ist – zumindest bei mir – im Glauben so: Mit den dogmatischen Richtigkeiten kann ich herzlich wenig anfangen.
Mit der Art und Weise, wie Gott mir begegnet aber sehr wohl. Meistens begegnet Gott mir in Gedanken und Worten. Deswegen höre ich auch so gerne Predigten. Nicht alle Predigten sind aber ansprechend. Gestern und vorgestern habe ich es ein wenig übertrieben. Ich habe auf den Autofahrten insgesamt 5 Predigten gehört.
Hmmmmmm, da gibt es schon Unterschiede. Von vier Kollegen waren es 5 ganz unterschiedliche Predigten. Eine war eine Sternstunde für mich. Ich werde mal versuchen, dem Verfasser diese Predigt zu entlocken. Vielleicht darf ich sie ja auf ewigkite.de veröffentlichen.
So, nun aber an die Arbeit. E-Mails, Vorbereitungen für das Gespräch mit den Leuten, die die Internetpräsenz neu aufstellen wollen, ein paar Versicherungssachen und hin und wieder ein Telefonat. Dann das HP-Treffen und ab geht es wieder nach Dortmund.