Oktober 2016 -1000 Dank an 80 000!






Anfang des Monats hatte ich mein 10jähriges Dienstjubiläum beim BEFG.


Seit 10 Jahren bin ich beim Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland angestellt (meinen Drachenfreunden, die das hier lesen, sei gesagt, dass sie sich unter www.baptisten.de dazu noch ein paar mehr Infos reinziehen können). Und bevor ich mir darüber an dieser Stelle irgendwelche anderen Gedanken machen, möchte ich sagen: 1000 Dank, ihr 80 000 BEFGLerInnen! Ja, ich bin wirklich sehr dankbar, dass der BEFG mein Arbeitgeber ist. Der BEFG, das sind wohl wirklich zuallererst die mehr als 80 000 Mitglieder in den Gemeinden. Da die überregionale Arbeitsstruktur des BEFG durch den ‚Bundesbeitrag’ und auch durch Spenden einzelner Leute finanziert wird, danke ich eben erstmal denjenigen, die dafür sorgen, dass es meine Arbeitsstelle gibt.

„Der Bund“ ist nicht in Elstal und schon gar nicht sitzt und agiert er allein vom Sitz des BEFG in Elstal bei Berlin aus. ‚Der Bund’, das sind wirklich die Leute vor Ort. Und denen danke ich, dass sie mir einen so tollen Job bieten. Und das seit 10 Jahren. Die KollegInnen in Elstal sind auch nur alle Angestellte des BEFG. Und ich erlebe sie so, dass sie wirklich alle ihr Bestes geben, damit in den Gemeinden des BEFG was vorangeht. Was ich auch nach 10 Jahren wirklich absolut nicht ausstehen kann sind Aussagen wie „die in Elstal“, ... .

Nun bin ich kein Elstaler. Und das ist auch gut so. Weil ich sehr gerne im Norden lebe und auch supergerne den Job als Referent für die Region Nord mache.

Es ist wirklich unglaublich, dass schon 10 Jahre rum sind. Vor etwa 11 Jahren hat mich Wilfried Bohlen, damaliger Leiter des Dienstbereichs Mission, in dem ich übrigens besonders sehr liebend gerne immer noch begeistert, dankbar, froh und munter innerhalb des BEFG arbeite, angerufen. Dann haben wir uns in Nordhorn in einem Cafe getroffen. Tja, und mittlerweile habe ich schon zwei Chefs, WiBo und Christoph Stiba,  gehen sehen und den dritten, Jo Gnep, kommen sehen. Seit 10 Jahren arbeite ich auch in einem Team. Ich vermisse Helmut, den Kollegen, der mir echt viel bedeutet hat und der jetzt in Rente ist.  Und mir wird echt echt mulmig, wenn ich daran denke, dass mein allerliebster Kollege, mein Freund, mein  Referenten-‚Zwilling’, mein Verbündeter,  mein reinen-Wein-Einschenker Gunnar im kommenden Dezember nach 10 gemeinsamen Jahren aufhören wird.  Gott, was war das klasse mit Gunnar! Es war aber auch nicht immer leicht im Team. Ich habe  an einem Teammitglied gelitten, mir Wunden geholt und wünschte, wir wären uns lieber nicht näher begegnet.... .

Sehr sehr dankbar bin ich, dass ich mir in all’ den Jahren keine äußerlichen Wunden durch Unfälle bei Autofahrten geholt habe. Ich habe in den Jahren wohl irgendwas zwischen 500 000 und 700 000 Kilometer hinter mir. Dass ich noch gesund bin und lebe ist nicht selbstverständlich. Die Unfälle, die ich gesehen habe, sind kaum an mehreren Händen zu zählen. Die Unfälle, bei denen ich angehalten habe, um Ersthilfe zu leisten, sind in mein Gedächtnis eingebrannt. Auch ich hätte es sein können .... . Nicht immer, aber oft, wenn ich den Motor auf dem heimischen Parkplatz ausschalte, sage ich kurz „Danke, lieber Gott!“

Das hat sich schon verändert: Ich packe keine lange Nachtfahrten mehr. Ich bin ja nicht nur 10 Jahre angestellt beim BEFG. Ich bin ja auch 10 Jahre älter geworden. Und ich merke es. Habe ich vor 10 Jahren noch Nachtfahrten bis 2 oder 3 Uhr morgens hingelegt, um am nächsten Morgen weiterzumachen, werde ich jetzt normalerweise so gegen 24 Uhr, 00:30 Uhr müde. Und fahre sofort auf den nächsten Rastplatz, um eine Runde zu pennen.

Ich bin dankbar, wirklich sehr sehr dankbar für den tollen Job, den ich habe: Für die Vielfalt, die Zusammenarbeit mit den vielen Leuten, die unterschiedlichen Aufgaben, das regelmäßig eingehende Gehalt, die Möglichkeit zu gestalten, zu predigen, einfach normal zu sein. Ich bin dankbar für Tage, an denen ich vor Freude springen könnte, weil alles so prima läuft, was Absprachen und Planungen angeht, aber auch für Tage, die mich herausfordern, fertigmachen und erschöpft zusammensinken lassen. Dankbar, dass ich mein Rampensau-Gen nicht verbergen, aber auch niemand anderes sein muss, als der, der ich bin. Dankbar für viel Mutmachendes, das ich in den Gemeinden erlebe, für Leute, die einfach machen, anpacken, nicht Rumsülzen. Dankbar bin ich für die Freiheit, mit der ich meinen Terminkalender füllen, Projekte entwickeln und durchziehen Kann. Dankbar bin ich auch für viele LandesverbandsleiterInnen, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Dankbar bin ich für ihr Vertrauen. Das war und ist schon beeindruckend.

Ach, und die ganzen Arbeitskreise. Prima Leute.
Gott, bin ich dankbar für diesen Job! 

Anmerkung 1: Das Problem, das ist habe, nachdem ich nun 17 Jahre überregional tätig bin (vorher 7 Jahre im GJW NWD) ist, dass ich an manchen Stellen nicht mehr so ganz kompatibel bin für den normalen Gemeindealltag. Manchmal habe ich den Eindruck, ich müsste ein Gemeinde-Resozialisierungs-Programm durchlaufen, bevor mich eine Gemeinde längere Zeit ertragen könnte. Das ist ja der Vorteil (auch für die Gemeinden) an meinem Job: Nach ein  paar tagen bin ich wieder weg.

Anmerkung 2: Wer aufgrund der oben geschriebenen Zeilen meint, dass ich ja nur so schönredend schreibe, weil ich „einer von denen sei“, der/ die hat sich geschnitten. Ich bin erstens einer von über 80 000 BEFGLerInnen und zweitens kenne ich auch viele Macken, Ecken, Kanten, Probleme innerhalb des BEFG. Wahrlich. Und manchmal könnte ich auch einfach nur ... . Dennoch: Wie gut, dass es den BEFG gibt. Wir sind schon eine klasse Konfession. Ja, manches muss geändert werden und ist nicht gut. Sag’ ich doch. Packen wir es an. Du und ich!