Tests

Crossfire 1.7

Auch wenn  es sie nur noch selten neu zu kaufen gibt, eine Crossfire 1.7 lohnt sich auch gebraucht allemal für den Einsteiger oder Fortgeschrittenen von Vierleinermatten.

Zufällig bin ich noch auf eine neuwertige 1.7ener gestoßen und habe sie ausgiebig getestet.

Zunächst ein paar äußerliche Daten: Spannweite 259 cm, Vierleiner, Höhe 82 cm, Powerkite, 3 bis 7 bft., Preis um die 200 €, Ready to Fly, lila, gelb, weiß, schwarz.

 

 

Der erste Testflug  fand bei ca. 2-3 bft. statt.
Der Kite steigt sauber  und sehr zügig zum Zenit, entwickelt kräftigen Druck und lässt sich äußerst exakt steuern. Bereits bei wenig Wind gibt sich der Kleinste als Zugmaschine seiner Klasse zu erkennen. Unglaublich, was in ihm steckt! Bei bis zu drei bft. verzeiht die Crossfire auch mal Lenkfehler, fängt sich auch wieder gut, wenn man es einmal ein wenig übertrieben hat und erlangt schnell seine Stabilität wieder.
Loops nimmt die kleine Crossfire  bei bis zu drei bft. gelassen und elegant.
Sind die Bremsen knapp eingestellt muss man manchmal beim Loopen aufpassen, dass die Crossfire nicht ungewollt an Höhe verliert. Das ist dann aber eher ein Lenk- als ein Material- oder Konstruktionsfehler.  Schon bei wenig Wind merkt man der kleinen Crossfire an, dass sie eigentlich den Intermediatebereich verlassen will. Ja, sie ist wohl ein verkappter Hochleister.

Das merkt man dann bei 5 bis 6 bft.
Man sollte sich wirklich gut auf einen Flug bei dieser Windstärke vorbereiten. Die 1.7ener geht ab wie Schmidt’s Katze und entwickelt Druck und auch Lift, den man – wenn man nicht der Kräftigste ist oder wenn man nicht darauf vorbereitet ist – manchmal besser durch die Bremsen zügeln sollte. Die Wende-/Drehfreudigkeit ist enorm, ganz gleich, ob man weite oder enge Loops fliegt. Erstaunlich: Die Crossfire lässt sich auch bei Starkwind in der Powerzone – nach ein wenig Übung - auf dem Punkt drehen. Aber Achtung: Ein Lenkfehler und man verliert das Gleichgewicht. Schrammen, Knochenbrüche , Prellungen etc. pp. sind dann nicht ausgeschlossen.

Buggy- und Mountainboardfahrer, die gerne mit ihrem Kite „arbeiten“  werden ab 5-6 bft. ihre wahre Freude an der kleinen Crossfire haben: Endlich mal ein Minikite, der voller Power und dynamischer Agilität steckt, mit dem man noch was „machen“ kann, während man den Sand oder Strand, die Wiese oder den Acker unter sich spürt. 
Fluggenuss vom Feinsten: Exakte Reaktionen, bester Druckaufbau und beste Bremswirkung auf kleine Lenkmanöver. In diesem Windbereich sollten Anfänger jedoch mit sehr viel Respekt an die Crossfire gehen. Was klein, ja fast schnuckelig aussieht, kann kräftigste Druckwellen auslösen, die selbst für erfahrene Kiter schwer zu halten sind.

Vorsicht ist auch beim Loopen geboten: Weite Loops sorgen für dermaßen Druck, dass man sich mit Körper-, Buggy- und Mountainhaltung- oder Stellung  gut darauf vorbereiten sollte. Wenn man dann aber ausreichend Flugerfahrung hat, dann macht die kleinste Crossfire so richtig Spaß!

Ich habe die Crossfire bei 5 bis 6 bft mit meinen knappen 90 Kilogramm am Strand von Hooksiel  auf festem Wiesenuntergrund mit Sandzwischenflächen und vereinzelten losen Sandabschnitten fürs Landboraden genutzt. Traumhaft: Sinuskurven konnte ich bestens über die Bremsen fliegen, kleine Loops zu Beschleunigen und Loops auf dem Punkt, um Wenden vorzubereiten oder um Auszurollen.

Hätte ich es mir getraut, die kleinste Crossfire hätte mir vermutlich auch noch bei kleinen Sprüngen geholfen – zumindest habe ich das gespürt, als ich beim kurzen Downwindfahren den Kite schnell an den Zenit gezogen habe, um Hindernisse leichter zu überfahren.

Fazit: Ein Intermediate, besser: „Beinahehochleister“, der so richtig abgeht, beste Flugeigenschaften hat, sauber verarbeitet ist und  sowohl bei wenig als auch bei viel Wind jede Menge Spaß macht. Schade eigentlich, dass er nicht mehr produziert wird.

Die Crossfire II 2.0 liegt zum Testen bereit.  Man darf gespannt sein, was noch besser geworden ist … .