Rush II 300 Pro
Wenn man jede Menge Kites am Strand oder auf der Drachenwiese dabei hat, dann wird es aber jetzt relativ leicht sein, die Rush II 300 Pro zu finden. „Grüner geht nicht“ war wohl der Gedanke der Designer von HQ Invento, als sie die Farbe des Drachentuches und auch die des Rucksacks für den Zweileineran der Bar mitdritter Leine (durch die Bar) für die Sicherheit und den Rückwärtsstart festlegten.
Das Grün der gut verarbeitetenkegelförmig wirkenden Drachentasche („Triangle-Rucksack“) fällt selbst noch auf saftigem Wiesengrün auf. Das dezente Grau, das es auf der Drachentasche auch gibt, wirkt dagegen geradezu blass. Der übergroße Reißverschluss im Mini-Rucksackwirkt etwas überdimensioniert, aber wenigstens cool. Vielleicht erleichtert ja ein Megareißverschluss das Öffnen der Tasche, wenn man vereiste Finger hat?
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Aber selbstwenn einem der Rucksack nicht so sehr gefallen sollte (den will man ja auch nicht fliegen lassen …), sämtliche Bedenken verfliegen im wahrsten Sinne des Wortes im Wind, wenn man den Kite dann auslegt, zum Starten vorbereitet und in die Lüfte schwingt.Der Kite ist R2F („ready to fly“): Die Leinen sind an der Controllbar und am Drachen bereits angenüpft. Man muss nur noch abwickeln und das Nylonpaket entfalten.
Das Grün des Nylontuches ist wesentlich gefälliger als das des Rucksacks und erweist sich am blauen oder auch grauen Himmel als echter Hingucker.Das Grün fällt am Kitehimmel eindeutig angenehm auf.
Das Design ist schlicht und ansprechend und entspricht dem Einsatzbereich des Drachens: Kein wilder Kämpfer am Himmel, aber flott und solide.
Mit seinen 15 Kammern auf 3 Metern ausgelegter Spannweite und einer mittleren Höhe von 110 Zentimetern wirkt die Rush II etwas bauchiger als sein Vorgänger. Die 2,6 Quadratmeter Fläche(AR 3,6) sorgen ab etwa 2 bft. für ein vergnügliches, stabiles und komplett unzickigesKiteerlebnis.Der Kite ist aufgrund seiner mittleren Höhe das „grüne Wunder“ am Himmel, was Stabilität angeht.
Der Kite entwickelt einen gleichmäßigen und anhaltend gleichbleibenden Zug undfedertauch mittlere Böen gut ab, ohne zu kollabieren. Gutmütig nennt man das wohl. Ab 3 oder 4 bft.darf sich dann auch ein etwas erfahrenerer Powerkiter über die Kraftentwicklung freuen, die die Rush II bei Loops im Windfenster entwickelt.Loops am Windfensterrand gelingen schon bei weniger Wind ohne Einbrüche. Der Druckabfall ist dabei sehr gering, die Drehfreudigkeit angenehm.
Die Controllbar mit ihren 50 Zentimetern wirkt etwas klein, reicht aber völlig für die RushII 300 Pro aus. Der Druckaufbau beimStart ist angenehm und gut zu halten: Sauber und geradlinig steigt die Rush II zum Zenit und bleibt dort stehen.Die Rush II bietet im Flugverhalten alles, was ein Anfänger oder ambitionierter Einsteiger sich wünscht.
Für Landboarder, Buggyfahrer und Snowkiterist die Rush II ein gut bedienbarer und ebenso gutmütiger Kite.An Landbringt der Kite das Mountainboard – je nach Gewicht des Fahrers – ab etwa 3 bft. insRollen. Richtig Spaß hat man dann ab 3,5- 4,5 bft..Auch bei 5-6 bft. ist der Kite für starke und powerkiteerfahrene Drachenfreunde eine gute Wahl für’s Mountainboard oder den Buggy. Ab 3,5 -4, 5 bft. läuft die Rush II auch ausreichend ans Windfenster, um auf dem Board oder Buggy gut Höhe halten zu können.
Wenn’s mal passiert, dass die Rush II ungewollt den Boden berührt und auf der Oberseite mit den Lufteinlassstellen liegen bleibt, so hilft die dritte Leine beim einfachen Wiederstart/ Relaunch („Revers Launch System“): Controllbar loslassen, die per Klettverschluss um das Handgelenk befestigte Bremsleine/ Sicherheitsleine spannt sich undder Kite dreht sich – je nach Windstärke mehr oder weniger flatternd - von selbst wieder auf die Schleppkante. Controllbar heranziehen und weiter geht’s. Die dritte Leine kann auch in Notsituationen gezogen werden (d.h. einfach Controllbar loslassen) oder zum sanften Ausflackern und Landes des Kites verwendet werden.
Wer sich an größere Powerkites, ans Kitesurfen oder Snowkiten langsam aber sicher herantasten will, der ist mit der Rush II auf der sicheren und leicht handzuhabenden Seite. Die Verarbeitung des Kites istsolide, die Nähte sind sauber gesetzt undauch die 25 Meter Dyneema-Leinen mit einerBelastbarkeit von 175 Kpwerden wohl dafür sorgen, dass man für lange Zeit seine Freude an der Rush II haben wird. Sicher wird die Rush IIdemnächst in vielen Kite-Schulen als Trainerkite verwendet werden.
Was den Einstieg ins Powerkiten angeht, ist die Rush II beim gegebenem Preis-Leistungsverhältnis zu empfehlen.
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