Spot Heidkate/ Ostsee
Anfahrt
Heidkate liegt gleich neben Kalifornien. Und Kalifornien ist gar nicht so weit. Es liegt an der Ostsee. Nur ein paar Kilometer nördlich von Kiel.
Am besten man gibt Heidkate in sein Navi ein, checkt noch mal eben ob nicht Kalifornien/USA in der Nähe liegt und lässt sich leiten. Eventuell auch durch das Stadtgewühl von Kiel hindurch (geht aber, wenn man nicht gerade die Rushhour erlebt, recht flott). Hinter Kiel geht es auf der L 502 recht flott ohne viele Ampeln Richtung Norden an Heikendorf und Laboe vorbei. Irgendwann sagt das Navi oder ein kleines gelbes Verkehrsschild am Wegesrand dann „Heidkate“ links.
Biegt man da ab, dann könnte man auf die Idee kommen, dass man, zumindest außerhalb der Saison auf dem weg ins Niemandsland ist.
Weiden und ein paar Bäume links und rechts. Sonst nichts. Kilometerweit. 2.3 kilometerweit. Rechts geht es irgendwann ab nach Heidkate. Das ist wohl kein „richtiger“ Ort, sondern eine unter Nadelbäumen gelegene Ferienhausansiedlung. Urlaubsstimmung soweit das Auge blickt.
Fährt man noch ein paar hundert Meter weiter, dann kommt man direkt an den Deich. Links abbiegen und man kommt auf einen großen Parkplatz.
Die Gebühren liegen so um die 3 €/ Tag. Verträglich. Ein Toilettenhäuschen steht einsam und verlassen links am Eingang des Parkplatzes.
Strand/ Starten und Landen
Der Strand ist ca. alle 100 bis 150 Meter durch Molen unterteilt. Zwischen den Molen 24 und 26 ist das Wasser für die Windsurfer reserviert. In der Hauptsaison tummeln sich Badegäste am Strand, die immer „Vorfahrt“ haben.
Wenn man vom Parkplatz auf den Deich läuft, wird man von einer langen und viel Platz bietenden Grünfläche entlang des Deiches bzw. entlang des Wassers begrüßt. Jede Menge Platz also zum materialschonenden Auf- und Abbauen. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn Strandgäste in der Nähe sind. Und die Deichbegrasung sollte man auch schonend behandeln und etwaige Schleuder- oder Zugversuche am Deichgelände besser unterlassen. Ist der Kite aufgebaut, kann man ihn entweder direkt am Deich starten oder ein paar Meter durch die kleine Düne gehen, die den Strand vom Deich trennt. Dabei sollte man natürlich nicht (Deichschutz!) durch die Dünen trampeln, sondern einen der kleinen Wege benutzen.
Wasser/ Wassertiefe
Das Wasser fällt mehrere Dutzend Meter weit flach ab und wird dann tiefer. Direkt am Strand nerven kleine und auch größere Steine. Surfschuhe sind also zu empfehlen. Das Wasser ist – zumindest bei „normalen“ Winden – recht ruhig und angenehm zu fahren. Anfänger, die mit dem Höhelaufen oder Hohehalten noch Schwierigkeiten haben, sollten ein waches Auge darauf halten, wo sie an Land gehen. Die ca. 30- 50 Meter weit ins Meer laufenden Stein-Buhnen können bei Landungsversuchen schon mal dumm in die Quere kommen.
Fährt man ein wenig aufs Meer raus, so hat man einen wunderschönen Blick auf eine sich sehr lang hinziehende Küstenlandschaft.
Entlang der Küste lässt sich ein Kitespot nach dem anderen finden, was zumindest in der Nebensaison dafür sorgt, dass man jede Menge Platz für sich hat. Selbst in der Hochsaison soll es in Heidkate, da es nicht einer der oberangesagten Spots und auch etwas außerhalb von Kiel mit seinen Hitspots ist, nicht allzu voll sein.
Windrichtung
Es geht fast alles: Süd, Südwest, Nordwest, Nordost und Ost. Wie bei allen anderen Spots auch sollte man sich aber zunächst einmal bei locals über die Wind-Tücken vor Ort erkundigen. Ob es welche gibt, kann ich momentan nicht sagen, da ich bei einem Besuch im September komplett allein auf dem Wasser war, was mich zu der Annahme verleitet, dass zur Hochsaison zwar viel an dem Spot los sein mag, dass man aber außerhalb der Saison allen Platz der Welt für dich hat. Ideal für „The loneliness of a Kitesurfer!“
Infrastruktur
Direkt am Strand, wenn man vom Parkplatz kommt, hat eine Windsurf- und Kitesurfschule in der Hauptsaison Container aufgebaut. Da kann man auch Material leihen. Ansonsten gibt es neben dem kleinen Leuchtturm und der unendlichen Weite kaum etwas an Infrastruktur. Zu Hauptsaisonzeiten findet man in Heidkate (ca. 2 Kilometer) einen kleinen Supermarkt. Am besten kommt man aber vollverpflegt an den Strand.
Fazit
Heidkate ist ein angenehmer, gemütlicher, mit dem Auto gut zu erreichender, mit einem idealen Start- und Landeplatz ausgestatteter Kitespot, der eher die Ruhe des weiten Landes ausstrahlt und so wohl eher nicht die hippe Kiteszene, sondern Kiter, die den stillen (und sicheren) Genuss suchen, anlockt.