Spotbericht - Marseille -Plage du Jai
Spot Bärsebäck - Malmö/ Schweden
Vorbemerkung
Barsebäck - Paradies im Süden des Schwedenparadieses! Ostsee-Kiten vom Feinsten! Ich verstehe ja nicht, warum an diesem Spot nicht schon längst Kiteschulen sind. Flachwasser auf den ersten hundert Metern ins Wasser. Ausdehnung des Flachwassers entlang der Küste? Keine Ahnung, nach etwa drei Kilometern bin ich dann kurz vor Landskrona zurückgefahren! Fährt man über die 100 Meter Richtung Meer raus, dann hat man tiefes Wasser, leichten Wellengang und ausreichend Platz, um sich auszutoben, ohne bei eventuellen Stürzen Sand zwischen die Zähne zu bekommen.
Ich war an zwei Tagen auf dem Wasser. Für mich war Barsebäck einer der bisher schönsten Orte, was Kiten abseits der hotspots angeht. Einfach paradiesisch: Weite, unterschiedliche Wassertiefen, Natur pur, kaum andere Menschen, ... .
Anfahrt
Deutschland-Dänemark- via Koppenhagen und Brücken nach Schweden. Auf der E 20 von Malmo ca. 25 – 30 Kilometer nach Norden. Abfahrt Baresebäckshavn/ Barsebäck abfahren. Der Campingplatz, an dem der Spot liegt ist ausgeschildert. Kurz vor Barsebäckshavn geht es rechts ab Richtung Landskrona/Campingplatz. Nach gut einem Kilometer links abfahren. Der etwas oberhalb der Küste gelegene Parkplatz ist kostenfrei.
Lage vor Ort
Vom Parkplatz zum Strand sind es 250 Meter. Der Campingplatz darf überquert werden, der Strandabschnitt ist fei zugänglich. Der Campingplatz ist übrigens recht schlicht ausgestattet und ziemlich teuer. Kommt man ans Wasser, so wird man von einem ca. 200 Meter langen Steg ins Wasser begrüßt. Links vom Steg ist das Kiten vor einer kleinen „Steilküste“, die ca. 20 Meter hoch ist, auch möglich. Dort liegt mitten im Wasser ein großer, gut sichtbarer Felsen. Rechts vom Steg eröffnet sich die quadratkilometergroße Spielwiese für Wassersportler.
Starten/Landen
Direkt vor dem Sandstrand, der etwa 20 Meter breit ist, liegt eine große Wiese, die massig Platz zum Auf- und Abbau und auch zum Starten und Landen bietet.
Einstieg
Der Einstieg ins Wasser funktioniert perfekt. Das Wasser ist auf den ersten 100 m nur knöchel-, knie- oder hüfttief und fällt dann langsam aber sicher weiter ab. Man kann in Ruhe ins Wasser gehen und insbesondere bei Westwind schon nach einer Leinenlänge Abstand zum Ufer (Sicherheit!) starten. Anfänger haben nach rechts, nach Norden ausreichend (3 Kilometer lang) Stehtiefe, um in Strandnähe zu üben. Ein ideales Anfängerrevier.
Windrichtung
Die beste Windrichtung scheint mir West (komplett onshore) und alles, was damit zu tun hat, zu sein. Ost wäre komplett ablandig und ist aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen. Nord und Süd geht bestimmt auch prima.
Sonstiges
Entlang der Küstenlinie ist das Wasser wirklich sehr flach. An vielen Stellen entlang der Küste haben sich schmale Sandbänke gebildet, die dafür sorgen, dass ein Abschnitt von ca. 50 Metern vom Strand ins Meer hinein für komplett beruhigtes Wasser sorgt. Es scheint so, als ob einem ein Glattwasserparadies auf dem Tablett serviert wird. Das ist auch so und man könnte diese Stellen auch problemlos befahren. Muss man aber nicht, wenn man miterlebt, welches Paradies dieses Gebiet für Vogel ist. Abstand halten sollte für alle Kitesurfer selbstverständlich sein.
Viel Spaß an einem Traumspot im Süden Schwedens!
Spot Otterbäcken/ Vänernsee - Schweden
Anfahrt
Deutschland-Dänemark-Schweden. Auf der E 20 Richtung Norden zum Vänernsee bis nach Mariestad. In Mariestad auf die 26 in Richtung Gullspan/ Kristehamn. Nach ca. 30 Kilometern kommt man nach Otterbäcken. Noch vor der eigentlich Abfahrt ist Otterbäcken und der Campingplatz „Barfuss“ (ja!) ausgeschildert. Von er Straße nach links abbiegen, dem Straßenverlauf ca. 250 Meter folgen und dann links zum ausgeschilderten Campingplatz.
Lage vor Ort
Kommt man vor Ort an, so steht am Ende der Straße, die zum Campingplatz führt, auf der rechten Seite ein großer kostenfreier Parkplatz mit Blick über eine Campingwiese auf den See zur Verfügung.
Links liegt der Campingplatz.
Über eine öffentliche Parkanlage, die nicht zum Campingplatz gehört, kann man, wenn man sich leicht links hält, zum Strand laufen (ca. 200 Meter). An ein paar Spielgeräten vorbei kommt man dann, leicht links gelegen, zur Bucht. Rechts neben der oben beschriebenen Landzunge schwimmt eine Badeinsel im Wasser. Diesen Bereich sollte man auf jeden Fall meiden – selbst wenn da nur ein Person badet ...
Starten/Landen
Der grobe Sandstrand ist gut eine Leinenlänge breit und ca. 200 Meter lang. Man hat ausreichend Platz zum Starten und Landen. Entlang der etwas höher gelegenen Wiese, die sich direkt an den Strand anschließt, stehen ein paar große Bäume. Theoretisch könnte man auch auf der sich anschließenden Wiese starten und landen, dann muss man aber zwischen den Bäumen mit dem Drachen im Zenit durchlaufen.
Einstieg/ Wassertiefe
Der Einstieg ins Wasser funktioniert perfekt. Das Wasser ist auf den ersten 20-30 m nur knietief und fällt dann langsam aber sicher weiter ab. Man kann in Ruhe ins Wasser gehen und insbesondere bei Westwind schon nach einer Leinenlänge Abstand zum Ufer(Sicherheit!) starten. Anfänger haben ausreichend Stehtiefe, um in Strandnähe zu üben. Es gibt allerdings idealere Anfängerreviere.
Windrichtung
Die beste Windrichtung scheint mir West und alles, was damit zu tun hat, zu sein. Ost wäre komplett ablandig und wegen der Sicherheit und auch wegen der kaum zu bewältigenden Start- und Landeprobleme echt nicht zu empfehlen.
Sonstiges
Bei stärkerem Westwind hat man etwa auf Höhe der Spitze der Landzunge auch ein paar kleine Wellen, die man gut abfahren kann. Fährt man bis an die Begrenzung der Bucht im Süden, dann kann man schönes Glattwasser erleben. Man fährt dann fast durchs Schilf. Als Kitesurfer achtet man natürlich darauf, dass man die Natur nicht zerstört. Soweit ich mich informiert habe, ist Kitesurfen in dieser Bucht erlaubt.
Achtung! An zwei Stellen in der Mitte der Bucht, eher Richtung Süden, ist jeweils ein Fels knapp unter der Oberfläche im Wasser. Empfehlung: Einmal die südliche Gegend der Bucht langsam abfahren, Position speichern und dann is’ gut. Wenn man etwas weiter draußen kitet, kann man die Felssorge ganz vernachlässigen. Die beiden Felsen wären für mich auf keinen Fall ein Grund, die Bucht zu meiden. Wer bei Westwind nah an die Landzunge ranfährt, weil das Wasser davor so schön ruhig abrollt, sollte gute Augen haben, was die Entfernung des Kites zu den Bäumen auf der Landzunge angeht. Aber das weiß man ja, dass man nicht in der Nähe von Bäumen kiten soll .... Viel Spaß an einem sehr sehr schönen Spot mitten im Süden Schwedens!
Schweden - Otterbäcken
Anfahrt
Deutschland-Dänemark-Schweden. Auf der E 20 Richtung Norden zum Vänernsee bis nach Mariestad. In Mariestad auf die 26 in Richtung Gullspan/ Kristehamn. Nach ca. 30 Kilometern kommt man nach Otterbäcken. Noch vor der eigentlich Abfahrt ist Osterbäcken und der Campingplatz „Barfuss“ (ja!) ausgeschildert. Von er Straße nach links abbiegen, dem Straßenverlauf ca. 250 Meter folgen und dann links zum ausgeschilderten Campingplatz.
Lage vor Ort
Kommt man vor Ort an, so steht am Ende der Straße, die zum Campingplatz führt, auf der rechten Seite ein großer kostenfreier Parkplatz mit Blick über eine Campingwiese auf den See zur Verfügung.
Links liegt der Campingplatz.
Über eine öffentliche Parkanlage, die nicht zum Campingplatz gehört, kann man, wenn man sich leicht links hält, zum Strand laufen (ca. 200 Meter). An ein paar Spielgeräten vorbei kommt man dann, leicht links gelegen, zur Bucht. Rechts neben der oben beschriebenen Landzunge schwimmt eine Badeinsel im Wasser. Diesen Bereich sollte man auf jeden Fall meiden – selbst wenn da nur ein Person badet ...
Starten/Landen
Der grobe Sandstrand ist gut eine Leinenlänge breit und ca. 200 Meter lang. Man hat ausreichend Platz zum Starten und Landen. Entlang der etwas höher gelegenen Wiese, die sich direkt an den Strand anschließt, stehen ein paar große Bäume. Theoretisch könnte man auch auf der sich anschließenden Wiese starten und landen, dann muss man aber zwischen den Bäumen mit dem Drachen im Zenit durchlaufen.
Einstieg/ Wassertiefe
Der Einstieg ins Wasser funktioniert perfekt. Das Wasser ist auf den ersten 20-30 m nur knietief und fällt dann langsam aber sicher weiter ab. Man kann in Ruhe ins Wasser gehen und insbesondere bei Westwind schon nach einer Leinenlänge Abstand zum Ufer(Sicherheit!) starten. Anfänger haben ausreichend Stehtiefe, um in Strandnähe zu üben. Es gibt allerdings idealere Anfängerreviere.
Windrichtung
Die beste Windrichtung scheint mir West und alles, was damit zu tun hat, zu sein. Ost wäre komplett ablandig und wegen der Sicherheit und auch wegen der kaum zu bewältigenden Start- und Landeprobleme echt nicht zu empfehlen.
Sonstiges
Bei stärkerem Westwind hat man etwa auf Höhe der Spitze der Landzunge auch ein paar kleine Wellen, die man gut abfahren kann. Fährt man bis an die Begrenzung der Bucht im Süden, dann kann man schönes Glattwasser erleben. Man fährt dann fast durchs Schilf. Als Kitesurfer achtet man natürlich darauf, dass man die Natur nicht zerstört. Soweit ich mich informiert habe, ist Kitesurfen in dieser Bucht erlaubt.
Achtung! An zwei Stellen in der Mitte der Bucht, eher Richtung Süden, ist jeweils ein Fels knapp unter der Oberfläche im Wasser. Empfehlung: Einmal die südliche Gegend der Bucht langsam abfahren, Position speichern und dann is’ gut. Wenn man etwas weiter draußen kitet, kann man die Felssorge ganz vernachlässigen. Die beiden Felsen wären für mich auf keinen Fall ein Grund, die Bucht zu meiden. Wer bei Westwind nah an die Landzunge ranfährt, weil das Wasser davor so schön ruhig abrollt, sollte gute Augen haben, was die Entfernung des Kites zu den Bäumen auf der Landzunge angeht. Aber das weiß man ja, dass man nicht in der Nähe von Bäumen kiten soll .... Viel Spaß an einem sehr sehr schönen Spot mitten im Süden Schwedens!
Schweden - Bärsebäck
Vorbemerkung
Barsebäck - Paradies im Süden des Schwedenparadieses! Ostsee-Kiten vom Feinsten! Ich verstehe ja nicht, warum an diesem Spot nicht schon längst Kiteschulen sind. Flachwasser auf den ersten hundert Metern ins Wasser. Ausdehnung des Flachwassers entlang der Küste? Keine Ahnung, nach etwa drei Kilometern bin ich dann kurz vor Landskrona zurückgefahren! Fährt man über die 100 Meter Richtung Meer raus, dann hat man tiefes Wasser, leichten Wellengang und ausreichend Platz, um sich auszutoben, ohne bei eventuellen Stürzen Sand zwischen die Zähne zu bekommen.
Ich war an zwei Tagen auf dem Wasser. Für mich war Barsebäck einer der bisher schönsten Orte, was Kiten abseits der hotspots angeht. Einfach paradiesisch: Weite, unterschiedliche Wassertiefen, Natur pur, kaum andere Menschen, ... .
Anfahrt
Deutschland-Dänemark- via Koppenhagen und Brücken nach Schweden. Auf der E 20 von Malmo ca. 25 – 30 Kilometer nach Norden. Abfahrt Baresebäckshavn/ Barsebäck abfahren. Der Campingplatz, an dem der Spot liegt ist ausgeschildert. Kurz vor Barsebäckshavn geht es rechts ab Richtung Landskrona/Campingplatz. Nach gut einem Kilometer links abfahren. Der etwas oberhalb der Küste gelegene Parkplatz ist kostenfrei.
Lage vor Ort
Vom Parkplatz zum Strand sind es 250 Meter. Der Campingplatz darf überquert werden, der Strandabschnitt ist fei zugänglich. Der Campingplatz ist übrigens recht schlicht ausgestattet und ziemlich teuer. Kommt man ans Wasser, so wird man von einem ca. 200 Meter langen Steg ins Wasser begrüßt. Links vom Steg ist das Kiten vor einer kleinen „Steilküste“, die ca. 20 Meter hoch ist, auch möglich. Dort liegt mitten im Wasser ein großer, gut sichtbarer Felsen. Rechts vom Steg eröffnet sich die quadratkilometergroße Spielwiese für Wassersportler.
Starten/Landen
Direkt vor dem Sandstrand, der etwa 20 Meter breit ist, liegt eine große Wiese, die massig Platz zum Auf- und Abbau und auch zum Starten und Landen bietet.
Einstieg
Der Einstieg ins Wasser funktioniert perfekt. Das Wasser ist auf den ersten 100 m nur knöchel-, knie- oder hüfttief und fällt dann langsam aber sicher weiter ab. Man kann in Ruhe ins Wasser gehen und insbesondere bei Westwind schon nach einer Leinenlänge Abstand zum Ufer (Sicherheit!) starten. Anfänger haben nach rechts, nach Norden ausreichend (3 Kilometer lang) Stehtiefe, um in Strandnähe zu üben. Ein ideales Anfängerrevier.
Windrichtung
Die beste Windrichtung scheint mir West (komplett onshore) und alles, was damit zu tun hat, zu sein. Ost wäre komplett ablandig und ist aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen. Nord und Süd geht bestimmt auch prima.
Sonstiges
Entlang der Küstenlinie ist das Wasser wirklich sehr flach. An vielen Stellen entlang der Küste haben sich schmale Sandbänke gebildet, die dafür sorgen, dass ein Abschnitt von ca. 50 Metern vom Strand ins Meer hinein für komplett beruhigtes Wasser sorgt. Es scheint so, als ob einem ein Glattwasserparadies auf dem Tablett serviert wird. Das ist auch so und man könnte diese Stellen auch problemlos befahren. Muss man aber nicht, wenn man miterlebt, welches Paradies dieses Gebiet für Vogel ist. Abstand halten sollte für alle Kitesurfer selbstverständlich sein.
Viel Spaß an einem Traumspot im Süden Schwedens!
Lacanau-Ocean
Lacanau-Ocean (weitere Bilder hier!)
Der Süden Frankreichs hat Einiges zu bieten, was Kitespots angeht. Allein an der Atlantikküste kann man sich ohne Ende austoben. Aber Achtung: Man sollte sich vorher schon ziemlich genau erkundigen, was wo geht. Der Atlantik ist nicht mit der Nordsee, schon gar nicht mit der Ostsee und erst recht nicht mit einem Binnensee zu vergleichen. Einen Spot am Atlantik habe ich besucht und lieben gelernt: Lacanau-Ocean. Hier ein paar Tipps und Hinweise, die Frankreichreisenden hoffentlich das Kiten an diesem wunderschönen Spot erleichtern.
Anfahrt
Von irgendwoher erstmal nach Bordeaux im Süden Frankreichs. Wenn man Zeit und Lust hat, kann man in dieser schön aufgeräumten Großstadt in Frankreichs Süden sehr strukturiert Shopping-Touren machen: Die Haupteinkaufsstrasse geht einfach geradlinig mit ein paar Abzweigungen durch die Stadt. Von Bordeaux aus Richtung Westen auf der D 6 Richtung Lacanau-Ocean. Lacanau ist bereits in Bordeaux selbst ausgeschildert. Man sollte den Weg zur Ausfallstrasse also eigentlich ganz gut finden. Von Bordeaux nach Lacanau braucht man etwa eine Stunde, auch wenn es nur 45b Kilometer sind. Die Landstrasse zieht sich hin ... .
Lacanau ist zweigeteilt: Lacanau selbst und Lacanau-Ocean. In Lacanau- Ocean gibt es drei Strände: Central, nord und sud. Am besten fährt man zuerst einmal zum „plage centrale“, um sich einen Überblick zu verschaffen. Am Plage Centrale ist die Einkaufes- und Partymeile von Lacanau-Ocean. Gleichzeitig findet man dort den Hauptstarnd inkl. sämtlicher Bars etc. pp.. Eine nette Skaterbahn ist mit Blick auf den Atlantik auch zu finden.
Der Spot
Lacanau- Ocean bietet drei Strände. Am Nordstrand und am Zentralstrand ist das Kitesurfen in der Saison erst ab 19 Uhr erlaubt. Man merkt, dass es 19 Uhr ist, wenn die Rettungskräfte ihre blauen Fahnen, die die Schwimmgebiete markieren, mit einem Trillerpfeifen einholen. Die 19 Uhr-Grenze sollte man an den beiden Stränden auf keinen Fall unterschreiten. Erstens wäre das wegen der badegäste und wegen der vielen Welnnereiter viel zu gefährlich und zweitens würde man sich den berechtigten Unmut der Sicherheitskräfte zuziehen.
Am „plage centrale“ leert sich der Strand meistens gegen 19/ 20 Uhr. Dann hat man gut Platz, um sein Material aufzubauen und in aller Ruhe aufs Wasser zu gehen. Je nach Tiedenstand ist der Strand eher schmal oder breit. Bei Flut und Wellengang sollten man sich vor den Wellen, die dann direkt am Strand brechen in Vorsicht nehmen.
Am Südstrand kann man den ganzen Tag über Kitesurfen. Die Einheimischen nennen den Kitestrand „plage supersud“, weil man, nachdem man auf den südlichen Strandabschnitt kommt, noch etwa 200 Meter weiter in Richtung Süden laufen muss, um die Fahne zu passieren, die offiziell den Beginn des Kitestrands markiert.
Den Südstrand findet man, wenn man vom Zentrum oder der Einfallsstrasse aus den Schildern „plage sud“ folgt. Die Strasse führt in einen Pinienwald,. Ganz am Ende des ca. 500 Meter langen Parkplatzes mitten im Wald sollte man parken. Dann muss man sein Material nur noch ca. 300 Meter über oder bis zur Stranddüne tragen und dann noch zum supersud-plage. Man braucht vom Auto aus also etwa 10 Minuten.
Steht man am südlichen Hauptübergang der Stranddüne, so ergeben sich je nach Tiede ganz unterschiedliche Anblicke: Bei Flut ist der Strand ca. 50 Meter breit und die Wellen brechen ziemlich unmittelbar vor dem Strand. Bei Ebbe ist der Strand gut 200 Meter breit, kleine Priele und Flachwassertümpel haben sich gebildet. Blickt man nach rechts, sieht man am Horizont noch die Betonwüsten des Palge centrale. Richtung Süden sieht man nichts als Strand. Direkt am Übergang tobt in der Saison der Bär. Der Touristenbär! Es ist schon sinnvoll, dass die Kitezone erst nach ca. 200 Metern beginnt. Geht man noch ein Stück weiter nach Süden, findet man dann ganz einsame und kaum bevölkerte Strände. Wer die Einsamkite liebt, sollte noch ein paar Meter weiter nach Süden laufen oder dann weiter nach Süden fahren, wenn er oder sie auf dem Wasser ist.
Wasser und Wellen
Die Temperatur des Wassers ist in der Hochsaison frisch, aber nicht kalt. Man teilt sich an vielen Stellen den Strand und auch die Wellen mit vielen ambitionierten Wellenreitern. Diese tragen selbst im Juli oder August alle lange, wenn auch dünne Neoprenanzüge. Mir hat ein Shorty voll und ganz ausgereicht.
Je nach Tiedenstand ergeben sich ganz unterschiedliche Kitereviere an ein und demselben Spot: Bei Flut kann man seinen Spaß vor allem in der Welle haben. Das Wasser kommt mit seiner ganzen Macht bis an den Strand und spült alles weg, was nicht niet- und nagelfest ist.
Bei Flut sollten wohl besser nur Fortgeschrittene aufs Wasser gehen, denn der Einstieg muss schon zwischen zwei Wellenbergen oder zwischen zwei Ausläufern gekonnt sein. Sicher lassen sich bei Flut auch sanftere Einstiegsmöglichkeiten etwas südlicher finden, aber die Kraft der Wellen sollte man auch direkt am Strand nicht unterschätzen.
Bei Ebbe hat man es mit dem Einstieg etwas leichter: Dem Strand vorgelagert sind dann weite Wasserflächen, die in aller Regelmäßigkeit neu überspült werden. Anfänger werden es auch dann nicht ganz einfach haben, die Wellenausläufer unters Brett zu kriegen. Bei Ebbe kann man dieses Gebiet aber bestens als Trainingsmöglichkeit für etwas rauere Gegebenheiten nutzen. Als Fortgeschrittener hat man bei Ebbe seinen Spaß von A bis Z: Man kann, wenn man Lust auf Welle hat, etwas weiter rausfahren und sich vor der Küste austoben, man kann aber auch die gischtweißen Wasserflächen abfahren, die einen darauf hinweisen, dass ordentlich Wellengang und auch Unterströmung vorhanden sind.
Je nach Wind und Tiedenhub sind die Wellen, die ich im Juli/ August erlebt habe, zwischen 1 und 4 Meter hoch.
Wellenkiten ist hitverdächtig. Am Atlantik kann man süchtig danach werden. Besonders nett ist das Ambiente, wenn man sich Wellen mit Wellenreitern, die man eigentlich aufgrund ihres Könnens nur bewundern kann, teilt und wenn diese dann noch gut drauf sind, was Kitesurfer angeht. Mehrmals habe ich Gejohle und gegenseitiges Anfeuern in der welle erlebt.
Ideal ist der Spot während ab- oder aufließendem Wasser auch jeweils für ca. einen Stunde, was Flachwassererlebnisse angeht. In einer Senke vor dem Strand, die sich über ca. 200 Meter erstreckt, sammelt sich Wasser, das zum Tricksen geradezu einlädt. Wenn der Wind dann noch richtig steht, kann man sich direkt vor dem Strand austoben.
Sicherheit
Für einen nordeuropäischen Flachländer, der höchstens mal heftige Nordseewellen kennt, erscheint es zunächst etwas befremdlich, dass die Rettungskräfte den Strand und das Wasser nahezu zentimeterweise nach Leuten abscannen, die sich nicht an die Regeln halten. Hat man den Atlantik mit seinem enormen Untersog einmal kennen gelernt, dann wird man dankbar für die sehr netten und sympathischen Mitarbeiter, die durch ihre Warnungen und auch durch ihren Einsatz sicher schon manches Menschenleben gerettet haben. Erstaunlich, lobenswert, hervorzuheben und einfach als vorbildlich zu bezeichnen ist die Art und Weise, mit der die meist jungen Mitarbeiter auf die Touristen eingehen und sie auf die Gefahren hinweisen: Freundlichkeit und Kompetenz! Echt beeindruckend. Man sollte sich wirklich an die Anweisungen der Aufsicht halten. Um der eigenen Gesundheit willen.
Wer die hohen Wellen des Atlantiks kiten will, der oder die sollte aus meiner Sicht vorher schon einmal ein paar Wellentäler und Wellenberge auf anderen Gewässern erlebt haben. Sicher kann man sich auch auf dem Atlantik langsam an die hohen Wellen rantasten, die Wahrscheinlichkeit, dass zwischen den Zweimeterwellen plötzlich einmal eine Viermeterwelle ist, ist jedoch eher hoch. Also: Vorsicht, wenn man eher Anfänger ist.
Auch als Fortgeschrittener hatte ich (zumindest) ein Erlebnis mit einer Welle, welches ich nicht noch einmal haben möchte.... .
Windrichtung/Wind
Während meiner 16 Tage vor Ort, habe ich im Juli 7 Tage gut kitebaren Wind erlebt. Man darf nicht vergessen: Hochsommer! Wo bläst es denn da so richtig? Ja, es gibt windsicherere Gebiete auch im Hochsommer.
Ich war froh, dass ich einen 19er und 15er Schirm dabei hatte. Großes und kleines Brett kamen zum Einsatz. An mehreren Tagen war ich zwar glücklich, weil ich aufs Wasser konnte, kam mir aber auch wieder mal ein wenig seltsam vor, weil die Tubekite-Kollegen mit 12ern und 14ern, Strand saßen. Fazit: Eher ein wenig größeres Material einpacken.
Der Wind kommt ganz selten vom Inland. Side- oder onshore ist meistens angesagt. Nett, um in die Wellen zu gehen oder gerade Linien direkt an der Strandkante zu ziehen.
Das gehörte zu einem der Highlights am Spot: Ein kilometerlanger Trip an der Küste entlang. Vorbei auch an einem alten Betonbunker direkt am Strand, an einsamen Stränden und traumhaften Küstenstrichen.
Infrastruktur
Rund um den Südstrand gibt es nicht viel zu sehen oder zu erleben. Am Strandübergang gibt es eine Dusche. Das war’s dann, abgesehen von den ca. 20 Schließfächern und der Rettungsstation, auch schon. Man findet weder Toiletten noch Cafes oder Restaurants am Südstrand. Man sollte also vor- oder nachsorgen.... .
Fazit
Natur, Wasser und Wellen sind der absolute Traum an diesem schönen Atlantikstrand. Es ist immer ausreichend Platz zum Starten und Landen, der Spot ist nicht überlaufen und bietet je nach Tiedenhub eine Vielfalt an Kitemöglichkeiten. Anfänger sollten mehr als vorsichtig sein (vielleicht sollten sie erstmal an den ca. 10 Kilometer entfernten Lac de Lacanau, um dort an einer Stelle, die zum Kitesurfen geeignet ist, ihr Können etwas atlantiktauglicher zu machen). Für Fortgeschrittene und Wellenliebhaber bietet der Spot ideale Möglichkeiten.
Lauwersoog/ Nordsee
Kiten auf der Nordsee bei Lauwersoog/ Holland
Vorbemerkung
Lauwersoog liegt am Lauwersmeer, einem großen Binnenmeer nördlich von Groningen, direkt an der Nordsee. Das ganze Jahr über sind Segelboote
und auch Windsurfer auf dem Lauwersmeer zu sehen. Kitesurfer haben jedoch aufgrund von Naturschutzmaßnahmen nur vom 1.Juni bis 1.Oktober Zugang zum Lauwersmeer. Der Zugang für Kitesurfer zum Lauwersmeer befindet sich direkt gegenüber von der Zugangsstelle zur Nordsee. Ein Bericht über Kiten auf dem Lauwersmeer folgt demnächst.
Anreise
Mit dem Auto geht es erstmal Richtung Groningen in Holland. Von dort aus nimmt man dann die nördlich führende N 361 Richtung Winsum und Lauwersoog. Kilometerlang fährt man von Groningen aus durch herrlich friesische Landschaft und durch schnuckelige Dörfer. Etwa nach einer halben Stunde kommt man dann in das das Lauwersmeer umgebende Naturschutzgebiet. Wenn die Sonne scheint, kommt man sich wie im holländischen Paradies vor: Weite, Seen, skandinavisch anmutendes Ambiente. Man fährt an Lauwersoog, welches ein El Dorado für Camper ist, vorbei und kommt nach einigen Kilometern zum An-/Ableger der Fähre nach Schiermonnikoog. Diesen und auch das angrenzende Sperrwerk passiert man. Die Kites sieht man vom Sperrwerk aus schon am Himmel und nach weiteren zwei Kilometern biegt man direkt am Deich rechts auf den Parkplatz ein.
Infrastruktur
In der Saison bekommt man direkt am Parkplatz alles, was das Herz eines Holland-Urlaubers normalerweise höher schlagen lässt: Die kleine Bude auf Rädern bietet Pommes und Hackrollen in allen Varianten.
Ansonsten ist Ebbe. Totale Ebbe, was Geschäfte, Events o.ä. direkt am Kitespot angeht. Bei Ebbe fährt man aber sowieso nicht vor Juni oder nach Oktober zum Kiten nach Lauwersoog. Statt Infrastruktur gibt es Landschaft satt: Ein weiter Blick übers Lauwersmeer zur einen Seite und bei klarer Sicht ein Blick über die Nordsee bis zur am östlich liegendsten holländischen Nordseeinsel Schiemonnikoog.
Wer mehr braucht, für den lohnt sich ein Besuch bei einem der Restaurants inkl. integrietem Supermarkt direkt am Lauwersmeer (2 Kilometer zurück, rechts rein Richtung Campingplatz, erste Strasse links).
Auf- und Abbau/ Ein- und Ausstieg ins Wasser
Den Spot kann man, was das Starten und Landen angeht, als „gewisse Herausforderung“ bezeichnen. Zur Landseite hin hat man neben dem Deich nur zwischen 10 und 15 Meter Platz. Zur Seeseite hin sind es ebenso viele Meter, die dann aber auch noch asphaltiert sind. Mit einem guten und willigen Start- und Landehelfer lässt sich aber auch diese Hürde schaffen. Wenn der Wind direkt aus Nord kommt, sieht man schon mal den einen oder anderen Kiter, der seinen Kite direkt hinter dem Deich landet (der Windabriss hinter der Deichkante hilft dabei ungemein).
Hat man die erste Hürde genommen, so wartet bereits die Zweite: Der Einstieg. Am asphaltierten Deich entlang oder runter geht es in Richtung Wasser. Kurz vor dem Wasser dann noch ein paar kleine eingelassene Pflastersteine. Drüberrutschen oder drübersteigen und dann über einen weiteren abfallenden glitschigen Meter (wenn das wasser nicht ganz da ist) ins Wasser. Geschafft. Hat man diese kribbelige Phase hinter sich, kann man sich auf flache Nordsee pur freuen!
Erfreulicherweise lassen viele – insbesondere Anfänger- ihren Kite erst auf dem Wasser an den Himmel. Das ist die beste und sicherste Methode. Auch in Lauwersoog!
Revier/ Wind
Vor einem liegt ca. zwei Stunden vor Hochwasser und ca. zwei Stunden nach Hochwasser ein wunderbare Nordsee-Badewanne. Platz, soweit das Auge reicht. Nach Osten hin ist das Gebiet irgendwann durch die Fahrrinne der Fähren begrenzt. Nach Norden hin könnte man, ... ja, könnte man, wenn der Wind günstig steht und man ein Begleitboot hat, auf die Insel kiten. Sollte man aber besser nicht. Safety first.
Die ersten zwei-bis dreihundert Meter ist das Wasser selbst bei Flut nur knie- bzw. hüfthoch. Ein traumhafter Spot für Anfänger (wäre da nicht der Ein- oder Ausstieg). Selbst bei Windstärke 5 oder 6 ist das Wasser in der Nähe des Deiches so ruhig, dass auch Anfänger keine Probleme mit Kabbelwasser oder Wellen haben. Will man es etwas bewegter, dann fährt man ein Stück raus und trifft dann dort auch auf schön parallel laufende kleine Wellen.
An Wochenenden und besonderen Wochenenden sind schon mal bis zu 50 oder 70 Kites am Himmel zu sehen. Aber keine Sorge: Auf dem Wasser verteilen sie sich gut. Den Platz ist wirklich reichlich.
An Windrichtungen geht alles außer Süd.
Fazit
Lauwersoog ist ein klassischer Nordseespot. Der Ein- und Ausstieg sowie die beschränkte Größe des Lande- und Startplatzes sorgen jedoch für Abzüge in der B-Note.
Mal sehen, ob es leichter aufs Lauwersmeer geht.
Das dann aber erst ab 1.Juni. Und nur bis zum 1.Oktober.
Berlin Tempelhof
Hauptstadt. Berlin. Mittendrin: Drachen!
Anreise
Mitten in Berlin, per Bahn oder auch per PKW gut zu finden und gut zu erreichen, liegt das Gelände des ehemaligen Flughafens Berlin Tempelhof, der seit ein paar Jahren nicht mehr in Betrieb ist. Über die Stadtautobahn wird man fast direkt ans Rollfeld geführt. Mit Parkplätzen sieht es allerdings nicht so rosig aus. Anwohnerparkplätze reihen sich in der Nähe des Eingangs aneinander. Man muss entweder Glück haben und einen der wenigen freien Parkplätze am Straßenrand des Tempelhoder Damms (Adresse für das Navi) ergattert oder eben ein paar Meter laufen.
Nutzung des Spots
Der „Spot“ ist kein ausgesprochener Kite-Spot, aber eben auch ein Kite-Spot. Auf den ehemaligen Rollfeldern und auf den großen
dazwischen liegenden Wiesen tummelt sich alles, was sich in Berlin so tummeln kann.
Bei gutem Wetter sind Sonnenanbeter und Musiker, Funsportler und Großfamilien, ganze Gruppen und vereinzelte Spaziergänger, Rennradfahrer und Skateboarder auf dem Tempelhofer Feld zu finden. Der Spot ist sicher einer der buntesten und unterhaltsamsten Spots in ganz Deutschland.
Eine ausgewiesene Kite-Zone gibt es meinem Wissen nach nicht. Statt ausgewiesen gibt es aber jede Menge Wiese. Auf der unendlich erscheinenden Weite findet sich eigentlich immer ein Plätzchen. Manche Kiter begeben sich zu dem vom Haupteingang aus gesehenen äußersten Ende des Feldes. Da ist dann immer viiiiiiel Platz. Wenn das Wetter brummt und halb Berlin – dazu vielleicht noch an einem Wochenende – auf den Füßen ist, dann wird es vielleicht im vorderen Viertel des Flugfeldes so voll, dass man den Kite zwar in die Luft kriegen könnte, dass man dann aber doch aufgrund der Sicherheitsbedenken sich ein etwas weiter entlegenes Plätzchen suchen sollte.
Was geht?
Bzgl. des Windes ist zu sagen: Es geht eigentlich alles. Je nach Windrichtung sollte man sich positionieren. Das alte abgeriegelte Flughafengebäude (Führungen werden angeboten) direkt am Tempelhofer Damm kann hin und wieder mal für Verwirbelungen sorgen. Das ist aber wohl schon alles, was an Problematischem zu nennen ist.
Ansonsten kann man sich austoben, wie und wo man will. Es ist Platz für Einleiner aller Art, Zweileiner/ Deltakites, für kleine und große Matten zum Üben und „einfach fliegen“ und auch Landboarder und Buggyfahrer finden ihr Plätzchen.
Je nach Windrichtung kann man dann auch seinen Untergrund frei wählen. Speed gefällig? Kein Problem: Die ehemailgen Start- und Landebahnen bieten den Untergrund, den man braucht. Harte Landungen inbegriffen.
Rücksicht wird auf die Brutzeit seltener Vogelarten genommen. Die wollen ja auch das Fliegen lernen. Anzeigetafeln machen darauf aufmerksam, wer wann was ausbrütet.
Weicher fällt man – wie überall – auf den riesigen Wiesen. Die gleichen weder einem englischen Rasen noch einem Golfplatz, sind aber durchaus ausreichend, wenn man ins Rollen und Springen kommen will.
Nach Aussage eines Ortsansässigen ist das Tempelhofer Feld der Top-Treffpunkt für die Berliner Drachenszene.
Fazit
Wenn man also schon mal in Berlin ist und die Berliner Luft nicht nur ein Schnack ist, sondern sich auch bewegt, dann sollte man in Richtung Rollfeld rollen.
Und Drachenfeste finden mittlerweile auch auf dem Tempelhofer Feld statt.
„Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft!“
Spot El Kantaoiu/ Tunesien
Kitetrip to El Kantaoui
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Mitten im schmuddeligen Winter mal raus aus dem Alltag. Vom 17.-21.Februar 2012 es mit Air Berlin nach Tunesien. Und es ging mit eine gut sortierten Flysurfer-Ausrüstung nach Tunesien. 10 Tage zuvor hatte ich Teile dieser Ausrüstung noch samt Trockenanzug und bei 3 Grad Außentemperatur auf der Nordsee genutzt. Hat auch was.
Dem Kalten entfliehen ist aber auch nicht schlecht.
Für Kiter ideal ist die 79-€-Silver-Card von Air Berlin: 30 Kilo Sportgepäck auf allen Strecken innerhalb eines Jahres. Was will man mehr? Meine 30 Kilo bestanden aus geliehenem Material von ewigkite: 2 boards (Flydoor XL aus 2010, Flyradical M aus 2011), eine 15er Speed 3, eine 12er Psycho 4 und ein wenig Kleinkram. Die Unity 10 von ewigkite.de und meine eigene 21er Speed 3 (ohne die ziehe ich nicht mehr los!) fanden noch im Koffer Platz. Und was braucht man schon für vier Tage Tunesien an privatem Kram? Krimi, Klamotten, Kreditkarte.
Anreise/ Ort
Air Berlin fliegt von mehreren deutschen Flughäfen. In 2,5 Stunden ist man vor Ort. U.a. fleigt Air Berlin nach Enfidha. Man kann aber auch nach Monastir fliegen. Von Enfidha aus geht es per Fahrzeug (Reisebus, Taxi oder was sonst so greifbar ist) 30 Minuten an der Küste entlang Richtung Süden (von Monastir aus über Sousse ca. 1 Stunde nach Norden). Wer auf dem Weg in das kleine, aber touristisch betriebene Fischerdorf El Kantaoiu auf der linken Seite von der Strasse aus eine riesige Lagune sieht, dem sollte klar sein, dass Kiten auf der Lagune untersagt ist (auch, wenn es sehr reizt). Die Flamingos haben verständlicherweise Vorrang. Und das ist auch gut so, denn in der Nebensaison gibt es ja wirklich jede Menge Platz und Wasser direkt am Meer.
Nördlich von El Kantaoui zieht sich der Strand kilometerlang nach Norden. Schöner weicher Sandstrand, ca. 30 Meter breit. Direkt am Strand eine Bettenburg nach der anderen. Das muss man wollen. Wer einsame Strände sucht, ist hier richtig. Zumindest in der Nebensaison.
Jahreszeit/ Wind/ Unterbringung
Von November bis März ist Rentner-Zeit in den Bettenburgen Tunesiens.
Und nur von November bis März sollte man als Kitesurfer an dieser Küste aufschlagen. Denn erstens ist der Strand dann so gut wie leer und zweitens hat man eine – nach Aussagen von Einheimischen – recht gute Windausbeute. In der Saison geht wegen der vielen Sonnenanbeter gar nichts am Strand. Kitesurfen verboten. Verständlicherweise. Wegen der Touris, die manchmal die Farbe von Flamingos annehmen.
In den vier Tagen vor Ort war windmäßig alles dabei: Flaute am Vormittag und nachmittags dann von 2,5 bft (es lebe die 21er!) bis 4und 5 bft gegen Abend. Wenn das Sonnenwetter mal nachlässt, dann wird man auch schon mal mit 5 bis 6 bft am Morgen geweckt. Man sollte also eine gewisse Auswahl an Kites dabei haben.
Hin und wieder verirrt sich auch eine Familie oder eine Schulklasse in die Touri-Burgen, die meistens „all inklusive“ bieten. Man kann versuchen Flug und Unterkunft getrennt zu buchen, aber meistens gibt es gnadenlos preiswerte Angebote für eine Woche. Die 4-Tages-Tour war etwas schwer zu finden, hat aber dann doch geklappt. Und sich gelohnt!
Man muss „all inklusive“ nicht mögen. Ein sattes Frühstück, ab an den Strand, zum Trinken an die Bar und abends nach Sonnenuntergang dann wieder an das Buffet. Geht doch. Die Verpflegung im Club El Kantaoui war wirklich prima. Die Zimmer sind bestens, großzügig und angenehm. Bucht man getrennt, so ist man mit 65 € für 4 Tage all inklusive dabei. Unglaublicher Preis. Sicher kann man auch in eines der anderen Hotels gehen. Die nehmen sich wohl alle nichts. Außerhalb der Nebensaison soll die Küste wohl zu einem Urlaubsort für betuchte Russen geworden sein. Allein die Geschichten, die das Personal darüber erzählt, lassen einen dankbar dafür werden, dass Kiten nur in der Nebensaison möglich ist.
Wasser/ Wind/ Wetter
Außer Westwind (ablandig) geht alles. Ostwind ist genau anlandig, Nord- und Südwind sind sideshore. Der im Februar erlebte Wind ist gleichmäßig und baut im Laufe des Nachmittags jeweils ein wenig auf. Gegen 15 Uhr geht es los und um 17 Uhr hat der Wind dann meistens sein Höchstmaß erreicht. Nach Auskunft eines Mitarbeiters des Hotels, der für den Strand zuständig ist und der auch bestens auf die Kitematerialien aufpasst, wenn man mal beim Essen oder sonst wo ist, herrschen die oben beschriebenen Windverhältnisse die meiste Zeit in der Nebensaison vor. Manchmal gibt es wohl auch Wind am Vormittag. Der ist dann aber nachmittags weg.
Im Januar soll der Wind noch etwas heftiger wehen.
Mitte Februar war das Wasser noch so frisch, dass ein normaler Neoprenanzug zu empfehlen war. Es ging aber auch – etwas frisch – mit Shorty. Wenn die Sonne nicht von Wolken verdeckt wird, dann tun es Short und T-Shirt am Strand. Sobald die Sonne aber Abschied genommen hat oder durch eine Winterwolke verdeckt wird, sollte man ein Sweat-Shirt dabei haben. Zwischen 10 und 20 Grad ist alles drin.
Für Anfänger bietet sich die Küste Tunesiens nicht an. Nach ca. 20 Metern verliert man den Boden unter den Füßen. Wer aber Höhe halten kann, der hat seine wahre Freude am sauberen, türkisen Wasser. Vorgelagerte Steine im Wasser kann man aufgrund der Wasserfarbe gut erkennen. Aber keine Sorge: Sie liegen dann so tief, dass sie ungefährlich sind.
Dreamrides
Von der 10er Unity bis zur 21er Speed bin ich in Tunesien alles geflogen. Traumhafte Drachen an einem traumhaften Spot. Meinen besonderen Spaß hatte ich an einem Nachmittag bei 4 bis 5 bft mit der 12er Psycho 4. Unglaublich, wie fott der Kite reagiert und wie er mich zwischen den kleinen Wellen auf den Punkt hin und her gezogen hat.
Mit meiner 21er hatte ich (mal wieder) ein besonderes Kite-Erlebnis. An einem Abend stand der Wind genau so, dass ich direkt an der Wasserkante bis knapp zum Hafen von El Kantaoui kiten konnte. Sicher, das rechte Bein zuckte bei dieser Dauerbelastung etwas. Es wurde ja aber vom linken Bein auf der Rücktour abgelöst. Kilometerlang direkt am Strand entlang (Wasserkante). Das soll man ja aus Sicherheitsgründen eigentlich nicht machen ... . Aber es war wirklich niemand, nobody am Strand. Kite (21er, was denn sonst?) direkt über den Strand. Board 50 Zentimeter vom Sand entfernt. Kilometerlang. Bis eine Angel kam, die ich bei der einsetzenden Dämmerung übersehen hatte. Ging aber gut. Und: Wer hätte gedacht, dass der Angler, der irgendwo hinter einer kleinen Düne saß, total entspannt reagiert. Freundlich, versöhnlich, nett. Unglaublich. Traumhafte Stunden am Strand!
Zusammenfassung
Ein Kitetrip in die Gegend von El Kantaoui ist in der Nebensaison eine wahre Freude. Platz ohne Ende, wunderschöner Strand, gute Windbedingungen ohne Garantie auf Dauerwind und sehr sehr nette Einheimische, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Die politische Situation im Februar 2012 war – zumindest im Norden des Landes – sehr entspannt: Die Tunesier arbeiten gerade an einer Verfassung, die im Herbst oder Frühjahr verabschiedet werden soll. Dann muss man weiter sehen. Angesprochen auf islamistische Kräfte in der Regierung, von denen in der westlichen Presse zu lesen ist, haben Einheimische versichert, dass dies keine Extremisten seien, vor denen man sich fürchten müsse. Bleibt zu hoffen, dass dem so ist. Eigentlich geht es auch gar nicht anders. Denn Tunesien lebt von den Touristen. U.a. von den Kitesurfern, die sich auf den Weg machen.