Mozia
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Der Dream-Spot auf Sizilien

„Mozia“ heißt das Zauberwort, der Zauberort, wenn es ums Kitesurfen auf Sizilien geht. Mozia ist eine minikleine Insel in einer unendlich groß scheinenden stehtiefen Lagune im Westen Siziliens.
Sucht man den Traumspot auf der Landkarte, dann muss man seinen Finger langsam zwischen den Städten Trapani und Marsala hin und her bewegen. Dort, wo zwischen den Orten an der Küste eine großes „Wasserloch“ in der Landkarte ist, da ist der Traumspot, der zwar kein Geheimtipp mehr ist, der aber noch immer sehr viel Reiz hat.
Weitere Bilder
Anfahrt
Wenn man’s ganz eilig hat, dann sollte man sich einen Flug zum „Aeroporto Vincento Florio“/ Flughafen Birgi besorgen. Wenn man sich dann einen Mietwagen, den es meistens so ab 29 €/ Tag gibt , nimmt, dann ist man innerhalb von 15 Minuten am angesagtesten Kitespot Siziliens.
Einfach an der Küste entlang Richtung Marsala. Die Küste liegt dann rechts. Wenn man den Weg zum Traumspot nicht findet, dann kann es natürlich auch etwas länger dauern. Denn Ausschilderungen in Italien sind ein Thema für sich. Am besten man schaut an den Himmel und fährt nach Gefühl in Richtung Kiteschirme. Zwei oder drei Schirme sind immer in der Luft. Zur Hochsaison und an Wochenenden werden es auch schon mal 30 oder 50. Aber keine Sorge: Es ist Platz für alle da!
Hält man sich an der Küste und peilt die Richtung der Kiteschirme an, dann stößt man irgendwann auf ein Schild „Kitezone“. Warum das Schild hinter einem Dorf an einem Weg steht, bleibt dem geneigten Besucher verborgen. Man könnte es auch mal umstellen. Vor das Dorf. Nun denn. Nach dem Schild noch ein paar hundert Meter weiter fahren, irgendwann durch eine enge Gasse und schon weitet sich der Blick wieder. Am Ziel angekommen lässt man den Wagen am Wegesrand oder auf einem der wenigen nicht markierten Parkplätze direkt am Strand stehen.
Der Spot
Am Spot befindet sich eine kleine Kiteschule mit sehr netten Lehrern. Ein paar Zimmer und Ferienwohnungen gibt es auch. Ein kleines Restaurant sorgt für das leibliche Wohl.
Der Strand selbst ist recht beengt und schmal. Eine minikleine Landzunge ragt in das Wasser hinein. Links und rechts von dieser Landzunge kann gestartet und gelandet werden. Keine Sorge, auch wenn viel los ist: Die locals sind sehr nett, umsichtig und hilfsbereit. Da das Wasser insbesondere in Ufernähe jedoch ziemlich flach ist (knietief) kann man seinen Kite in aller Ruhe auch im Wasser starten und landen. Mit einem Helfer bleibt der Kite sogar trocken (und der Helfer wird nur bis zum Knie nass).
Steht man am Ufer, dann überblickt man in alle Richtungen (ausgenommen natürlich bei Blickrichtung ins Landesinnere) eine riesengroße Lagune. Startet man bei ablandigem Wind Richtung Meer, so kann man, je nach Geschwindigkeit, 10-15 Minuten auf dem Brett stehen, bevor man an einen kleinen Wall kommt, der die Lagune vom Meer trennt. In Richtung Birgi wird die Lagune nach ca. 1 Kilometer begrenzt von den Umrandungen der touristisch interessanten Salzfelder. Zur anderen Seite hin hat man allerdings wieder kilometerweit Platz. Fährt man vom Strand aus direkt auf die vorgelagerte Insel zu, so muss man nach ca. 800 Metern abbremsen. Man kann die Insel aber auch locker umfahren, um sich dahinter weiter austoben zu können.
Wassertiefe
Ich bin mehrere vom Start- und Landeplatz weit bis sehr weit entfernet Stellen abgefahren, nur um dann nach 5-10 Minuten festzustellen, dass es an diesen Stellen noch immer stehtief ist (manchmal ging das Wasser bei meinen 1,78 Metern bis zum Bauchnabel, selten bis zur Brust und hin und wieder bis zum Knie). Die Lagune ist also der ideale Spot für Anfänger und Fortgeschrittene, die keine Lust auf Wasserstarts haben. Traumhaft einfach. Obwohl Platz ohne Ende ist, tummeln sich die meisten Kiter an der Ein- und Ausstiegsstelle. In Sizilien scheint es wie an manchen anderen Spots auch zu sein: Sicherheit und Abstand sind nachrangige Anliegen. Warum nur?
Windrichtung
Aufgrund der Stehtiefe, die in der gesamten Lagune herrscht, gehen tatsächlich alle Windrichtungen! Klar, wenn der Wind vom Land kommt, dann ist er nicht ganz so gleichmäßig. Das macht aber nichts, wenn man mit ein wenig ruckeligem Wind umgehen kann. Die Windvorhersagewerte, die man so im Netz findet, scheinen größtenteils zu stimmen. Alös ich Ende Oktober 2011 auf Sizilien war, waren jedoch an mehreren Tagen hintereinander gute 4 bft. zu messen. Die waren dann auch so kräftig, dass ich mit einem 10er Unity meine wahre Freude hatte. Der Wind schien an diesen Tagen guten Druck zu haben.
Infrastruktur
Die Infrastruktur sollte man selbst im Gepäck haben. Kiteschule, Restaurant und Ferienwohnungen sind das einzige, was am Spot zu finden ist. Bis zum nächsten Supermarkt an der Hauptstr. nach Marsala sind es gut und gerne 5 Kilometer. Wenn man in Ruhe kiten und nicht das tobende Urlaubsleben will, dann ist der Spot aber der absolute Hit.
Fazit
Mozia = Traumspot auf Sizilien!

Drei Stunden nach Ankunft stehe ich am Strand von Capaci. Der Tag ist noch lang. Der Wind ist mäßig. Bei sehr schlappen 3 bft. packe ich den Unity 10 aus, um ihn wenigstens mal am Strand zu fliegen. Ich will den neuen Kite, der seit kurzem zum Sortiment von ewigkite.de gehört, nun doch endlich mal fliegen. Ein knappes Stündchen, die Familie erholt sich von der Nachtaktion und döst am Strand, lasse ich den Kite kreisen. „Go and fly a kite!“ Ich lerne das Flugverhalten des Unity kennen, freue mich auf Anhieb über die neue Infinty-Bar und habe meinen Spaß. „Ich hol’ dann mal die 21er!“ Als ich zurückkomme hat der Wind ganz leicht zugelegt. Leichte Wellen rollen an den Strand. Flydoor M unter die Füße und los geht’s! Herrlich! Nicht, dass ich meinen homespot Hooksiel bei Wilhelmshaven verachte, aber es hat schon was, wenn man Ende Oktober im Shorty auf warmem und türkisfarbenem Wasser kiten kann. Eine halbe Stunde genieße ich bei ca. 8-9 Knoten das „Seniorenkiten“.
Doch dann frisch der Wind plötzlich auf. Die 15er Speed ist zu weit weg. Mal schaun, wie lange ich die 21er halte. Leider habe ich nicht gemessen (ich schätze mal 16,17,18 Knoten...), aber es war das Heftigste, was ich bisher mit der 21er gewagt habe. Dennoch habe ich mich nicht unsicher gefühlt. Ich hatte meinen Spaß! Die Steuerbewegungen brauchen nur ganz sanft ausfallen und schon hebt mich die Flug- und Hangtimemaschine für laaaaaange Zeit in die Lüfte. „Fly-surf Sicily!“ Die Wellen scheinen im Minutentakt größer zu werden. Schade nur, dass das kleine Board auch in unerreichbarer Nähe liegt. Nach knapp zwei Stunden bin ich kräftemäßig komplett am Ende. Ich merke es daran, dass die Absprünge und Landungen einfach nicht mehr gelingen wollen. Ich mache also den Absprung. Vom Kitesurfen. Für heute. Wo ist die Familie? Ach, die sind bei Spätnachmittag-Sonne ins Dorf spaziert. Für einen leckerer „cafe americano“ (der Kaffee für schlappe Europäer, die keinen italienschen Espresso wollen) reicht es noch locker, bevor die Sonne früh unter geht und ich für meine Verhältnisse viel zu früh ins Bett falle.
Der nächste Morgen: „Mondello soll einen schönen Strand haben!“ „Ja, es ist Wind, lasst uns da unbedingt hinfahren!“ Ein Strand- und Kitetag 20 Kilometer an einem der angesagtesten Strände westlich von Palermo. Es ist Nachsaison und wir teilen Sonne und Strand mit nur gut zwei Dutzend Urlaubern, die auf dem kilometerlangen Strand kaum auffallen. Das Mittelmeer teile ich mir mit einer Jolle, einem Windsurfer und einem am Horizont sichtbaren Kreuzfahrtschiff. Es ist 15er-Speed-Wetter. Gemächlich ziehe ich meine Bahnen und genieße Wasser, Wind und die herrlichen Gebirgszüge, die im Westen die Bucht begrenzen. Ich bleibe beim Modell Speed, nehme nach einer Weile aber den 21er an den Haken. Wenn man der einzige Kitesurfer auf dem Wasser ist, kann man sich der betrachtenden Blicke anderer Urlauber sicher sein. Egal auf welcher Könnerstufe man sich befindet. Die Sonne sinkt. Der Wind nimmt ab. Bei mir ist ans Abnehmen nicht zu denken. Sizilianische Küche vom Feinsten! Preiswert, lecker und gut.
Ich packe also den Unity aus und habe gut Druck. Sind es vielleicht doch konstante 5 bft? Die Batterie des Windmasters ist leer. Mist. Egal. Ab aufs Wasser. Der Unity begeistert mich. Einfach zu bedienen und doch mehr als ein Anfängerkite. Hin und wieder frischt der Wind für ein paar Minuten noch etwas auf. Ich tobe mich aus, lerne den Unity kennen, bringe ihn und mich ans Limit, lasse ihn bis an den Windfensterrand krabbeln und reiße ihn zurück. „Fly Sicily!“ Ich habe keine Spaß und bin jetzt noch mehr angetan von der neuen Controllbar. Und: Der Kite und die Bedingungen sind ideal (ich kann ruhig x Mal hintereinander auf die Fresse - „Pappa, das Wort sollen wir nicht verwenden!“ –fliegen, das stehtiefe Wasser macht die Folgeversuche einfacher), um ein paar Tricks zu üben, die ich schon immer mal üben wollte. Es dauert seine Zeit (ich bin weder der Sportlichste noch der Leichteste), aber dann klappt es immer besser. Zufrieden lege ich eine kurze Pause ein. Übungspause. Ich bleibe auf dem Wasser und lasse mich gefühlte 10 Minuten lang an das Ende der Lagune ziehen. Sonne, Platz ohne Ende, bestes Kitematerial, Stehrevier und eine zufriedene, mit Verpflegung aus dem Kiosk versorgte und am Strand lümmelnde Familie. Ach ja, und heute ist auch noch mein Geburtstag! 
Anfahrt



Strand/ Starten und Landen
Strand kommen. Aber auch bei West und Nordwest kann es dazu kommen, dass das Wasser schön in Bewegung ist. Für Leute, die es drauf haben, bietet Warnemünde bei etwas heftigeren Winden also schöne Möglichkeiten, um ein wenig Welle kennen zu lernen oder auch mit den Wellen sein Kitespiel zu treiben.

Direkt am Wasser ist ein schöner großer Wiesenplatz zu finden. Für drei Euro am Tag kann man sein Auto auf dem abgezäunten großzügigen Gelände parken. Legt man noch mal drei Euro drauf, so kann man auch über Nacht bleiben. Im Mai 2011 waren die Arbeiten für fließend Wasser und Strom in vollem Gange. Der „Sanitärtrakt“ ist eher schlicht, reicht aber aus: Zwei Dixies stehen am Wegesrand ... .
Die beiden Kite-Schulen bietet fast alles, was das Surfer- und Kiterherz begehrt. Besonders präsent ist die Kitemafia mit ihrem vielfältigen Material und Schulungsangebot. Ein Doppeldecker mit allem Komfort für die Schulungseinheiten sowie für die Kite-Pausen. Und: Wenn man mal Material braucht, so haben die Kitepaten alles vor Ort!
Der Platz in Saal ist großzügig angelegt. Neben der durch kleine niedrige Zäune abgegrenzten Camping-Parkplatz-Kite-Fläche gibt es noch jede Menge Wiese und Weide, um als Anfänger kleine oder auch größere Drachen durch das Windfenster zu bewegen. Die Kitemafia geht für erste Schulungseinheiten mit kleinen Powerkites auf das angrenzende Gelände, das auch noch Platz bietet, wenn es einmal voller werden sollte, was Kitegäste auf dem Hauptplatz angeht.
Fazit: