Spotbericht - Marseille -Plage du Jai
Vorbemerkung
Marseille ist nicht unbedingt für seinen äußeren Charme bekannt. Für den Durchschnittstouristen lohnt sich ein Besuch wohl kaum. Ja, es gibt reizvollere Städte in Südfrankreich. Wenn man jedoch als Kiter in und um Marseille unterwegs ist und einen netten Spot zum Kiten sucht, dann lohnt sich ein Abstecher zum Plage du Jai auf jeden Fall. Der Strand ist okay, landschaftlich ist der Etang de Berre im Süden von Bergen und im Norden von leicht ansteigenden Hügel gesäumt. Der Blick von Süden nach Norden wird in der Ferne allerdings durch ein paar unschöne Industrieanlagen gestört.
Anfahrt
Egal aus welcher Richtung man kommt, man sollte immer in Richtung Marseille Flughafen fahren. Wenn sich die Straße dann irgendwann vor dem Flughafen teilt, ist es wichtig, sich immer links zu halten (D 9) und in Richtung Marignane (!) zu fahren. Man fährt dann auf der D 9 nach Marignane und wechselt in Marignane rechtsabbiegend auf die D 48 Richtung Strand. Man kommt dabei direkt am Flughafen und an leerstehenden Hagars inklusiven schrottreifen Flugzeugen vorbei. Am Zaun des Flughafens dann immer weiter, bis es links abgeht zum Urlaubsresort.
Lage vor Ort
Am Eingang des Urlaubsresorts wird man manchmal von Security-Leuten angehalten, die wissen wollen, was man hier möchte. Die Antwort „Kitesurfen“ reicht aus, um freie Fahrt zu bekommen und zusätzlich ein freundliches Lächeln zu ergattern. Man fährt nach dem „Checkpoint“ noch etwa einen Kilometer geradeaus. Links liegt dann irgendwann der Campingplatz. Nach ca. 200 weiteren Metern kommt man auf den Parkplatz am Ende der Straße (links). Dort gibt es neben ein paar Ruinen ausreichend Platz zum Parken. Vom Parkplatz trägt man das Material etwa 250 Meter an den Strand.
Starten/Landen
Der Plage du Jai ist ab dem Parkplatz Richtung Westen als Kitestrand ausgewiesen. Gelbe Bojen markieren die Ein- und Ausfahrtsschneise. Die Kitezone bietet auch zur Hauptsaison ausreichend Platz, um direkt am Strand zu starten und zu landen.
Einstieg
Der Einstieg ist kinderleicht. Direkt vom Sandstrand über ein paar Meter Kieselsteinstrand ins gleich am Ufer sandige seichte Wasser. Nach ca. 20-30 Metern ist es knietief, nach ca. 50 Metern bauchtief. In der Hauptsaison sind gelbe Bojen ausgelegt. Bis zur zweiten Boje kann man stehen, dann wird es tief.
Windrichtung
Der Wind kommt meistens von Südwest/ West in das Binnenmeer. Manchmal erwischt man auch nördliche Winde, die vom Inland her kommen und dann komplett onshore wehen. Außer komplett Süd geht eigentlich alles.In Südfrankreich ist man immer gut beraten, vor dem Kitetrip einen Block auf seine Wind-App zu werfen. Windfinder war recht treffend. Die Locals warten gerne auch nach Feierabend auf auffrischenden Wind. Und behalten damit meistens Recht.
Sonstiges
Ein auch in der Hauptsaison herrlich leerer Strand! Die Locals sind sehr freundlich und hilfsbereit, man hat ausreichend Platz und wenn der Wind aus Westrichtungen kommt, hat man auch bei leichten Wellen seinen Spaß. Ein schöner, leicht zu erreichender Spot, der beim Kiten auch einen schönen Ausblick erlaubt (abgesehen von den o.g. Industrieanlagen).