Impressionen Boot 2013
360° Wassersport - Impressionen
Das Mekka der Wassersportler befindet sich vom 19.-27.Januar 2013 mal wieder in Düsseldorf. Das Messegelände ist vollgestopft mit Yachten, Booten, Kanus, Katamaranen und allem, was so auf dem Wasser schwimmt, rutscht, gleitet oder gezogen wird. Beeindruckend ist ein Gang vom Nordeingang des Messegeländes her: Zunächst einmal wird der Besucher mit Kunst rund ums Wasser auf das Thema Wassersport eingestimmt. Hin und wieder ist zwischen den „Kunst-Ständen“ auch ein Stand mit luxuriösen Gebrauchsgegenständen aus dem Bereich Wassersport zu finden. In der ersten von Norden her kommenden Halle sind die „dreamliner“ zu finden, für die der Normalbürger noch nicht einmal ausreichend Geld für den Treibstoff auf hoher See auf seinem Sparkonto hat. Millionenteure Motor- und Segelyachten, deren äußeres Erscheinungsbild für den entspannten Betrachter recht beeindruckend ist.
Die Frage kommt jedoch bei jedem Schritt auf: Wer kann sich so etwas leisten (von der Innenausstattung dieser schwimmenden Villen ganz zu schweigen). Je weiter man sich auf dem Messegelände nach Süden bewegt, desto erschwinglicher werden die „Sportgeräte“. Man findet in der Halle für Kleinmotorboote oder Segelschiffe dann auch schon mal Exemplare für 200 000 Euro. Wem das noch immer zu viel ist, der begibt sich in Halle 15.
Dort findet man zwischen manchen protzig erscheinenden Katamaranen den Stand von Mini-Cat. Aufblasbares Kat-Vergnügen ab 3100 €. Noch preiswerter wird es dann in den Hallen 1 und 2: Dort findet sich alles rund um den Windsurf- und Kitesurfsport. Sicher, auch hier kann man ein paar Tausender lassen, aber es gibt ja auch die unzählichen Klamotten und Zubehörstände, bei denen man auch ein cooles Aloha-Armband (wenn man denn drauf steht) für 3 € findet. Sämtliche Hersteller (na ja, nicht alle) bieten ihre Windsurf und Kitesurfprodukte sowie Zubehör und Klamotten an. Ein buntes Treiben wie auf einem Basar. Überall flackern dem Besucher „messe-preis-besonders-billig“-Schilder entgegen.
Und tatsächlich: So mancher Besucher macht trotz des Eintrittspreises von stolzen 18 € dann doch noch ein Schnäppchen und schleppt sein Windsurf-Brett, sein Segel, einen oder mehrere Kites aus den Hallen raus. Strahlende und zufriedene Gesichter sieht man hin und wieder, die stolz auf ihr neu erworbenes Kiteboard blicken und sich ganz sicher sind, dass sie ein Messeschnäppchen gemacht haben. Der kritische Besucher kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die ganze Messe ein Ziel hat: Umsatz. Und so lassen sich auch alle Kite-Hersteller und Board-Firmen kleine und große Attraktionen an ihrem Stand einfallen, um Besucher für ihre Marke zu interessieren.
In Halle 1 wird Beach-Feeling produziert: Eine Bar hier, ein Sonneschirm dort, coole Standbetreuer und jede Menge bunte Fähnchen und „Surfutensilien“. Das riesige Wasserbecken dient den Wakeboardern als Showgrundlage. Eine Mini-Wakeboardanlage sorgt dafür, dass die Cracks ihre Tricks mitten in der Halle präsentieren können und die Besucher freuen sich über Wassersport-Unterhaltung. Hin und wieder ein Rahmenprogramm auf der Bühne. Rick Jensen wird interviewt und erzählt grundlegendes zum Kitesurfen. Eine sympathische Erscheinung inmitten eine trubeligen Halle.
Der Kitesurfsport ist am boomen. Ohne Zweifel. Einen Eindruck davon bekommt man in Halle 1 und 2. Muss man bei der boot gewesen sein? Vielleicht ja, vielleicht nein. Wenn man Freude hat an glitzernden Yachten und an jede Menge Infos auch rund um den Windsurf- und Kitesurfsport, dann ist es schon mal nett, ein paar Stunden durch den Trubel zu laufen und sich hier und dort zu informieren.
Wer eher eine ruhiger Zeitgenosse ist, der den Trubel nicht so mag, der ist auf der boot definitiv falsch. Es sei denn, er oder sie setzt sich in eine der Luxusyachten und lässt sich von den netten Mitarbeitern einen Sekt nach dem anderen bringen.