Mittwoch, 31.Januar 2018: Das Sofa
„Kannst du mir helfen, mein Sofa zurückzubringen?“ Mein Freund hatte angerufen und um meine Hilfe beim Möbelschleppen gebeten. Ich habe erstmal nachgefragt, ob die Firma es überhaupt zurücknimmt.
„Ja, die nehmen es tatsächlich anstandslos zurück. Ich habe es mit zwei Jahren Zufriedenheitsgarantie, inklusive Rückgaberecht, gekauft!“
Zufriedenheitsgarantie mit Rückgaberecht? Sowas hätte ich auch gerne mal. Nicht für mein Sofa. Das ist uralt, da gibt es keine Garantien mehr. Aber für unbequeme Erlebnisse, die ich gemacht habe. Die würde ich gerne „zurückgeben“, ungeschehen machen. Erlebnisse, die mich noch immer drücken. Rückgaberecht für Dinge, die in meinem Leben schiefgegangen sind. Das wär’s!
Nein, ich bin wirklich nicht immer zufrieden in meinem Leben. Oder mit meinem Leben. Und natürlich weiß ich, dass ich, im Gegensatz zu meinem Freund mit seinem Sofa, nirgendwo eine Zufriedenheitsgarantie für mein Leben abschließen kann.
Mein Leben bleibt wohl wie es ist: Ich muss es selbst in die Hand nehmen und gestalten. Sehr dankbar bin ich für alles, was gut läuft, was schön ist, was passt, was leicht ist und Freude macht. Manches klappt oder läuft nicht so gut. Ist unbequem und beschwerlich. Ja, das gehört zum Leben dazu.
Mit dem, was drückt, was mich bedrückt, muss ich nicht allein bleiben. Manchmal sitze ich zuhause auf meinem Sofa und denke an einen Ausspruch von Jesus: „Kommt her zu mir, alle, dir ihr mühselig und beladen seid, ich will euch die Last abnehmen“. Nach einem Dankgebet für das viele Gute, das ich habe und erlebe, sage ich Gott dann auch, wo’s drückt ….