Urlaub - Inspiration für den Alltag
Urlaub – Inspiration für den Alltag!
Ich gehöre zu den Menschen, die gerne ihren Alltag leben und gestalten. Urlaube sind für mich ein „Sahnehäubchen“. Ihre Süße und Leichtigkeit machen den Alltag noch schöner.
Oft inspiriert mich im Urlaub Erlebtes noch lange im Alltag.
Begegnungen mit Menschen.
In meinem Alltag habe ich hauptsächlich mit Menschen zu tun, die mit Glauben, Kirche und Gott etwas anfangen können. Auf dem Campingplatz im Urlaub ist das anders. Da treffe ich auf Leute, die abends beim Grillen ganz unverblümt fragen, warum „die Christen“ denn dieses oder jenes glauben und dass sie selbst finden, dass das Quatsch sei. Oder sie fragen mich, wieso ich glaube. Und welchen Sinn der Glaube in einer ziemlich kaputten Welt macht. Und warum Gott das Leid zulässt. Da stehe ich dann mit meinem christlich und dazu noch evangelistisch ausgeprägtem Allgemein- und Spezialwissen und stammle mir eine Antwort zurecht. Im Alltag denke ich oft daran, dass die Fragen, die wir Christen in unseren Gemeindekreisen diskutieren, nicht die Fragen sind, die meine Mitmenschen wirklich bewegen. Bei meiner Arbeit denke ich oft an die Menschen vom Campingplatz.
Erlebnisse in der Natur.
Mehr und intensiver als im Alltag setze ich mich im Urlaub der Natur aus.
Für mich als Wassersportler bedeutet das, dass ich stundenlang allein auf dem Wasser bin. Die Weite des Meeres zu sehen, die Kraft des Windes zu spüren, das spritzende Wasser zu erleben und den eigenen Körper zu spüren, das alles verbindet sich zu einem Gesamterlebnis, das meinen Kopf frei macht und das mich über die Natur und mein Leben staunen lässt. Manchmal singe ich dann auf dem Wasser ein Loblied. Auf den Schöpfer. Jedoch: Singende Surfer sind seltener als sinkende Surfer, und so singe ich lieber nur in gebührendem Abstand zum Ufer, um andere Urlauber nicht zu verschrecken. Für meinem Alltag nehme ich mir vor, einen neuen Blick für den Schöpfer zu bekommen. Und dann will ich ihn auch im Alltag loben. Nicht nur am Sonntag.
Allein mit mir selbst.
Beruflich habe ich fast täglich mit Menschen zu tun. Im Urlaub schließe ich mich bewusst keinen Gruppen an. Seit einiger Zeit genieße ich es sogar, dass meine Frau und ich allein Urlaub machen. Herrlich! Im Urlaub brauche ich einfach meine Ruhe und nehme sie mir auch.
Nachdem wir zu Beginn des Urlaubs alle Themen des Alltags ausführlich durchgesprochen haben, kann es nach ein paar Tagen dazu kommen, dass wir stundenlang schweigen. Kein Wort. Einfach Stille. Einfach da sein. Keine Impulse von außen. Ich genieße die Momente, an denen ich mit mir allein bin. Im Alltag sehne ich mich nach ihnen zurück. Manchmal, wenn ich mich an den Urlaub erinnere, schaffe ich es dann auch, einen solchen Moment im Alltag zu erleben.
Ich nehme mir dann im Alltag bewusst Zeit, Abstand zu nehmen von den vielen Menschen, denen ich begegne, von den vielen Worten, die ich höre, lese, spreche und schreibe. Gelegentlich gelingt mir das.
Das macht mir aber nichts. Urlaube bleiben für mich ein „Sahnehäubchen“.
Ich gehöre zu den Menschen, die gerne ihren Alltag leben und gestalten.