Warmer Oktober
Vorletze Woche lag ich noch einmal in der wärmenden Sonne. Und zwarIn meinem eigenen Garten. Zuhause in Norddeutschland. Mir fiel, entspannt wie ich war, ein Bibelvers ein. „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ Erst musste ich schmunzeln. „Es soll nicht aufhören … Sommer und Winter“. Die Jahreszeit Herbst hat Gott damals wohl in seiner Aufzählung vergessen. Passt auch ganz gut zu 2018.
Hoffentlich erleben wir das nicht so unmittelbar: Vom Sommer direkt in den Frost des Winters.
Dann wurde ich nachdenklicher. Dieser Bibelvers ist ein Versprechen Gottes. Direkt nach einer Katastrophe meldet Gott sich zu Wort. Die Sintflut hatte die Erde verwüstet. Nachdem Noahs Arche wieder festen Boden unter dem Kiel hatte, sprach Gott diese Worte: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“
Gott verspricht etwas. Die Katastrophe wird nicht das letzte Wort haben. Das Leben soll in einem guten Rhythmus weitergehen: Saat, Ernte. Frost, Hitze. Sommer, Winter. Tag und Nacht. Natürlich fehlt da manches in der Aufzählung. Aber eines soll wohl klarwerden: Das, was den Menschen den Boden unter den Füßen wegreißt, das Zerstörerische, soll nicht das Letzte sein. Das gilt ‚solange die Erde steht’.
Hat Gott sich bei seinem Versprechen versprochen? Was ist mit den heutigen Überschwemmungen, mit verbrannter Saat und schlechter Ernte? Warum lässt Gott das zu? Eine Antwort habe ich nicht.
Aber ich werde, soweit ich irgendwie kann, mit dafür sorgen, dass die Zerstörung der Schöpfung nicht weitergeht.
Und Menschen, denen der Boden unter den Füßen weggerissen wird, denen möchte ich zur Seite stehe.