Pochern im Hals
Der Tag fing ganz normal an. Frühstück, Schreibtisch, Mittagessen.
Ich hatte vormittags schon ordentlich was weggeschafft und meine Laune war dementsprechend gut. In meiner Mittagspause wollte ich nur mal eben ein Ferienhaus für die nächsten Familienferien buchen. Ich wusste genau, welches Haus ich wo und wann wollte. 10 bis 15 Klicks im Internet und das Haus für 311 € war gebucht. Soweit so gut. Bis auf der Rechnung, die dann per E-Mail kam, der Betrag von 585 € stand.
Ziemlich genervt habe ich online nachgeschaut, geprüft, Angaben verglichen. Das Pochern in meinem Hals wurde spürbar stärker.
‚Das kann doch nicht wahr sein. Okay, jetzt ein Griff zum Telefonhörer. Die Hotline. Die werden was von mir hören!’
Aus irgendeinem Impuls heraus habe ich den Hörer noch einmal aufgelegt.
In der Predigt des vergangenen Sonntags hatte ich im Brustton der Überzeugung davon geredet, wie überzeugend und lebensnah die „Goldene Regel“ ist, die Jesus seinen Leuten ans Herz gelegt hat.
Ich griff wieder zum Hörer. Endlose Warteschleife. Das Pochern im Hals machte sich langsam wieder bemerkbar. Dann endlich die Stimme ‚Guten Tag, was kann ich für Sie tun?’. Ich strengte mich an: Freundlich erklärte ich mein Anliegen und meinte, dass da vermutlich etwas schiefgelaufen sei. So etwas könne ja mal passieren. ‚Oh ja, was ist das denn?’ meinte mein Gegenüber nach einem Blick in den Computer und sorgte für Aufklärung. Wir scherzten ein wenig über Computersoftware, die manchmal nicht ganz so funktioniert wie sie soll und unterhielten uns dann noch echt nett über unsere eigenen Kämpfe mit Computern. Es wurde ein richtig fröhliches Telefonat.
In der ‚Goldenen Regel’ fasst Jesus alles zusammen,
was aus seiner Sicht im Umgang mit Menschen zu bedenken ist:
‚Alles nun, was ihr wollt, das euch die Leute tun sollen,
das tut ihnen auch!’