Change my water into wine
Es ist vielleicht Wochenende. So wie heute. Eine Hochzeit findet statt.
„Sie haben keinen Wein mehr!“
Mahnende Worte einer Mutter an ihren Sohn: Einerseits eine Feststellung und andererseits eine klare Aufforderung, wenn man die biblische Geschichte bedenkt, die sich im Umfeld dieses Satzes abspielt.
Wer einmal erlebt hat, dass Essen oder Trinken bei einer Hochzeit nicht ausreichen, der weiß, wie peinlich eine solche Situation sein kann.
„Sie haben keinen Wein mehr!“
Das sagt Maria, die Mutter, zu Jesus, ihrem Sohn.
In der festen Annahme, dass er Abhilfe schaffen kann.
Jesus weigert sich eine Zeit lang gegen die dränglerische Aufforderung seiner Mutter. Ein ganz normaler erwachsener Sohn, der selbst bestimmen will, wann er was tut. Und dann sorgt er doch noch für neuen Wein.
Das erste Wunder Jesu, welches im Johannesevangelium überliefert wird, nimmt seinen Lauf: Jesus lässt Wasser in Weinkrüge füllen. Der Chefkoch der Hochzeit probiert das Wasser, das keins mehr ist und ruft empört den Bräutigam: „Normalerweise gibt es zuerst den guten und dann den schlechten Wein. Du hast es genau andersrum gemacht. Erst der schlechte und jetzt der gute Wein!“
Der „Jesus-Wasser-Wein“ ist qualitativ hochwertiger als der Wein,
der zuerst gereicht wurde. Das ist eine geradezu humorvoller Nebenaussage in dieser Geschichte. Die Frage, wie er aus Wasser Wein machte, ist eine Nebenfrage.
Für mich ist diese Geschichte ein Wunder, weil der, der als Sohn Gottes seinen Fuß auf die Erde setzt, mittendrin ist im ganz normalen menschlichen Geschehen.
Und er sorgt dafür, dass Mangel beseitigt wird.
Er möchte, dass Menschen feiern können.
Er möchte, dass das Leben gelingt.
Und eben auch eine Hochzeitsfeier.
Jesus ist wahrlich kein Spielverderber.
Der Evangelist Johannes fasst die Geschichte zusammen:
“Dies ist das erste Zeichen das Jesus tat. Und seine Jünger glaubten an ihn.“
Zeichen für gelingendes Leben kann auch ich setzen.
Nein, Wasser zu Wein machen, das kann ich nicht. Aber Mangel beseitigen, das kann ich auch. Ich kann helfen. Trösten. Ermuntern. Unter die Arme greifen. Anpacken.
In ganz normalen Begegnungen. Im Alltag oder an Wochenenden.
Kein Wunder, wenn Leben dann gelingt.