22.Januar 2019: Sonne!
Das waren noch Zeiten! Sonne und Wärme satt! Was hatten wir für
einen herrlichen und langen Sommer im vergangenen Jahr!
Jetzt tröpfelt, regnet, prasselt es seit Tagen, Wochen – oder sind es schon Monate? – auf mein Dachfenster.
Auf meinem Schreibtisch unter dem Fenster wird es gar nicht richtig hell. Draußen hängt ein nicht enden wollendes Hell-, Mittel-, Matsch- oder Dunkelgrau am Himmel. Letzte Woche saß ich mal wieder in meinem Büro. Draußen trübes Wetter. Ich wollte ein paar Musikkassetten digitalisieren. Dass ich die Musik dann eben später auch übers Handy hören kann. Da fiel mir ein alter Tonträger aus meiner kirchlichen Jugendzeit in die Hände. Als erstes hörte ich das Lied: „Gottes Liebe ist wie die Sonne“. Melodie und Text waren nicht nur auf dem Band abgespeichert. Sie waren ebenso in meinem Gedächtnis. Und in meinen Gefühlen. Und dann saß ich am Schreibtisch und sang das Lied mit. „Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da!“
Ich musste lächeln. Die Melodie und auch der Liedtext wirken heute ziemlich angestaubt auf mich.
Aber der Inhalt des Liedes, der hat mich auch jetzt wieder ermutigt.
Gottes Liebe zu den Menschen ist wie die Sonne.
Sie ist immer da. Die Sonne. Und Gottes Liebe auch.
Es gibt Tage, Wochen, Monate, da sieht man die Sonne nicht.
Merkt vielleicht nichts von Gott. Und schon gar nicht von Gottes Liebe.
Aber wenn man die Sonne nicht sieht, heißt das noch lange nicht,
dass sie vom Himmel gefallen ist.
Tiefsinnig, und die Bilder ineinander vermischend, heißt es in der letzten Strophe des Liedes: Niemals wird eine Wolke zwischen dir und Gottes Liebe sein. Eine für mich schöne, tröstende Aussage.
Und: Ich freu’ mich jetzt schon auf die ersten kräftigen Sonnenstrahlen!