Fr. 28.Januar 2011
kurz&gut
Die Morgenandacht im NordWestRadio
Freitag, 28. Januar 2011 - Pastor Carsten Hokema
Jesus, der Heiland – aus Hei-Land?
„Wisst ihr, in welchem Land Jesus geboren wurde?“
Diese Frage stellte eine Lehrerin den Kindern im Religionsunterricht. Nach den Geschichten rund um Weihnachten sollte damit eine Unterrichtseinheit zur Person Jesu eingeleitet werden.
Die Vorschläge der Kinder reichten von Norwegen und Bethlehem bis Schweden. Die Lehrerin lächelte und wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als sich ein weiterer Schüler meldete: „Ich weiß es. Jesus ist in Hei-Land geboren!“
Die Lehrerin freute sich über diese originelle Antwort, nannte die richtige Antwort und erklärte dann, dass Hei-Land kein Land sei, auch wenn das Wort Land darin vorkomme.
Vermutlich hatte der Junge rund um die Weihnachtszeit in einem Lied oder in einer Geschichte das Wort „Heiland“ aufgeschnappt und es jetzt, ganz richtig, wieder in den Zusammenhang mit Jesus gebracht.
Jesus und Heiland, diese Worte gehörten für die ersten Christen zusammen. Sie nannten Jesus ihren Heiland. Dabei verwendeten sie natürlich nicht das Wort, das vom Verb „heilen“ aus dem Mittelhochdeutschen abstammt.
Wenn die ersten Christen in ihrer Sprache vom „Heiland“ redeten, dann klang bei ihnen immer das Wort „Gott“ im Hintergrund mit. Und sie dachten dabei an den Gott, der das unterdrückte Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat.
Ja, man kann sagen, dass Gott sein Volk in ein „heiles“ Land geführt hat. Da sollte es ihnen gut gehen. Da sollten die Unterdrückten endlich aufatmen können, in ihrem heilen heiligen Land. Gott ist einer, der Menschen in die Freiheit führt. Ein Gott, der hilft und heilt.
Auch heute nehmen Christen in allen Ländern dieser Welt das Befreiende, alles Hilfreiche und Heilende dankbar aus Gottes Hand.