7.2.2012: Wie ein Schneekönig

 

„Er hat sich gefreut wie ein Schneekönig!“

Mit diesem Satz beendete eine Bekannte ihre Erzählung über ihren Nachbarn. Der Nachbar, der sich so sehr gefreut hat, ist aus ihrer Sicht kein freundlicher Mensch. Und von Freude ist bei ihm normalerweise keine Spur zu entdecken.
Noch nie hat sie irgendwelche positiven Gefühlsäußerungen bei ihm wahrgenommen.
Und wenn er einmal etwas sagt, normalerweise grummelte er vor sich hin, dann ist das meist etwas Nörgeliges.
So auch, als er sich neulich ausgiebig über das schmuddelige Regenwetter am Gartenzaun ausließ. Seit Wochen und Monaten ginge das so, der Winter sei sowieso ausgefallen und jetzt reiche es ja wohl. Nach endlosen Tiraden über das Wetter schloss er mit dem Satz: „Am liebsten würde ich mir einen Strauß Tulpen kaufen, den ins Wohnzimmer stellen und dann ist Frühling. Basta!“. Und dann drehte er sich um und war weg.

Nachmittags war meine Bekannte einkaufen. Und was fiel ihr ins Auge? Ein großer Strauß Tulpen!  Sie kaufte ihn spontan und abends klingelte sie bei ihrem Nachbarn.
Und er hat sich gefreut wie ein Schneekönig!

Meine Bekannte hat sich auch gefreut. Sie hat gar nicht so sehr über den Schneekönig-Nachbarn nachgedacht, sondern viel mehr über sich selbst. „Ich habe öfter mal so einen Impuls, einfach was zu machen, aber meistens schiebe ich den dann schnell weg und denke, dass ich keine Zeit habe oder dass das Unfug ist.

Die Sache mit den Tulpen hat mir Mut gemacht, so was öfter zu machen. Das macht auch mein Leben irgendwie ...... schöner!“

Tulpensträuße und Schneekönige, gute Worte und hilfreiche Taten,
die machen das Leben für alle Beteiligten schöner und fröhlicher.

Das ist übrigens auch ganz im Sinne Gottes.
Denn der will, dass es allen Menschen gut geht.