Feierlichkeiten

 

Am vergangenen Sonntag haben wir eine Stapel Hochglanz-Zeitungen aus der Kirche mit nach Hause gebracht. „Feierlichkeiten“ prangt in großen Lettern auf der Titelseite.
Die 8-seitigen Zeitungen wollen wir an unsere Freunde und Bekannten verteilen, damit sie irgendwann im Laufe des Jahres mit uns feiern: Denn Feierlichkeiten werden das ganze Jahr über in unserer Kirchengemeinde  stattfinden. Unsere Gemeinde wird 175 Jahre alt. Und das feiert man eben nicht nur an einem Tag, sondern gleich das ganze Jahr über.
Wenn man sich die Hochglanzzeitung etwas genauer anschaut, dann entdeckt man darin auch ganz Alltägliches, wenig Feierliches: Berichte von Menschen, die sich regelmäßig zum Essen treffen, Hinweise auf die Diakoniestation, auf einen Hilfsverein für notleidende Menschen in Rumänien und Berichte über eine Integrationsarbeit mit Migranten.

Auch mein Alltag kommt in der Kirche vor. Deswegen gehe ich gerne hin. Auch dann, wenn es nichts Besonderes zu feiern gibt. Wenn freitags das Wochenende eingeläutet wird, dann freue ich mich manchmal schon auf den Sonntagmorgen.
Denn der Sonntag unterbricht meinen Alltag. Im Gottesdienst erlebe ich, dass durch die Gemeinschaft, durch die Lieder und durch die Predigt ein anderes Licht auf meinen Alltag fällt. Dass ich auf andere Gedanken komme. Und das tut mir gut.

Sicher, auch in Kirchengemeinden glänzt nicht alles, selbst wenn man sich für Feierlichkeiten herausputzt. Christen haben auch Ecken und Kanten, Sorgen und Probleme. Und das „System Kirche“ hat natürlich auch seine Schattenseiten.

Wenn der Alltag in der Kirche und der Glaube im Alltag Platz hat,
dann ist das auch ein Grund zum Feiern.

Heute ist ein feierlicher Freitag!

Und Sonntag wird auch wieder gefeiert!