Radioandacht 8.1.16: Zukunft
„Zukunft macht vielen Angst“. So lautete eine Woche vor Weihnachten die Schlagzeile meiner Tageszeitung. Das war gar nicht weihnachtlich, so kurz vor der Feier rund um die Geburt Jesu. Im Artikel war zu lesen, dass die Mehrheit der Deutschen eher mit Angst als mit Zuversicht ins Jahr 2016 schaut. Terroranschläge, Flüchtlingskrise und Uneinigkeiten in der EU wurden dafür verantwortlich gemacht. Eine unbestimmte Angst vor der Zukunft, so erklärte mir der Artikel weiter, gilt als „typisch deutsch“ und daher gibt es auch den englischen Begriff „German Angst“.
Ich kann die Sorgen verstehen. Auch mich bringen die Geschehnisse in der Welt, in Europa und in unserem Land ins Nachdenken, ja beunruhigen mich auch manchmal. Aber die „German Angst“, die habe ich wohl nicht, und das, obwohl ich vermutlich ein ziemlich „typisch Deutscher“ bin.
Die biblische Botschaft, die weltumspannend ist und die eben auch mich in Deutschland erreicht hat, spricht von der Liebe Gottes zu allen Menschen. Auch freue ich mich darüber, dass die häufigste Wortkombination der Bibel – übrigens sehr oft aus dem Mund Jesu zu hören- „Fürchte dich nicht!“ ist. Ja, das muss ich mir sicher auch angesichts der Probleme dieser Welt sagen lassen: „Fürchte dich nicht!“ Wenn Gott das sagt, dann kann ich ohne Angst vor der Zukunft leben.
Der Theologe Dietrich Bonhoeffer hat ein wunderschönes Glaubensbekenntnis geschrieben. Darin sagt er:
„Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.