15.3.2017: Zwei Wochen nach Aschermittwoch
„Das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium.“
Dieser Vers aus dem ersten Kapitel des Markusevangeliums ist einer meiner Lieblingsbibelverse.
Und das, obwohl das Wort Buße darin vorkommt!
Mit Buße verbinde ich zum Beispiel den Aschermittwoch, der heute vor zwei Wochen war. Da fallen mir dann auch noch Sack und Asche, Reue, Peinlichkeit und auf-den-Knien-Kriechen ein.
Als Jesus diesen Satz sagte, „das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium“, da hatte er bei ‚Buße’ wohl etwas Anderes im Sinn. In der Muttersprache Jesu ist das Wort Buße aus zwei recht neutralen Wörtern zusammengesetzt.
Das eine bedeutet „Um/ anders“. Das zweite Wort bedeutet „Denken/Vernunft“. Buße ist also etwas Aktives, das im Kopf anfängt: Jesus fordert zum Umdenken auf, er lädt ein, die Vernunft anders einzusetzen. Und er sagt auch, warum man das tun soll:
Das Reich Gottes ist herbeigekommen!
Ich denke also nicht zuerst nur an mich. Mit ‚Gottes Reich’ verbindet sich unter anderem das Thema „Gemeinschaft“. Wenn ich zum Beispiel überlege, wie ich am Wochenende meine freie Zeit verbringe, dann überlege ich jetzt auch, wen ich mit meiner Zeit beschenken kann.
Dann entsteht Gemeinschaft. Ich denke über mein Leben nicht nur für mich nach. Ich beziehe andere Menschen und ihr Wohlergehen mit ein.
Ja, wenn ich glaube und Buße tue, dann setze ich meine Vernunft anders ein.
Ich freue mich dann auch sehr darüber, wie der Satz mit der Buße weitergeht: Und glaubt an das Evangelium. Evangelium? Das heißt „gute Nachricht“. Zum Beispiel: Gott liebt alle Menschen. Wirklich alle.
Das zu glauben, verändert mein Denken. Und mein Handeln.