15 von 15 für den 15er.
Fünfzehn von fünfzehn Punkten für den Sonic FR 15.
Vorgeschichte ...
Das Flysurferpaket, das Mitte Mai 2015 für ewigkite.de von UPS geliefert wurde, sah aus wie jedes andere Flysurfer-UPS-Paket, das bisher bei ewigkite.de angekommen ist. Im Paket lag jedoch der erste Race-Kite, der ab jetzt zum Kite-Pool von ewigkite.de gehören würde. Der Rucksack passt zum Goldstück: Edel goldfarben bedruckt erwartet der Empfänger gleich Großartiges.
Und so kam es denn auch: Der Sonic FR ist der Renner im Kite-Pool von ewigkite.de!
Hier geht es zur Sonic 15 FR -Galerie!
Ersteindruck
Schon nach den ersten paar Minuten auf dem Wasser merkt man, dass der Sonic FR ein besonderer Kite ist: Ein Flysurfer durch und durch, aber eben auch anders als andere Flysurfer-Kites. Das merkt man gleich, dass man einen Hochleister am Haken und in den Händen hat. Ersteindruck: Beeindruckend!
Qualität
Da gibt es nichts, gar nicht zu bemängeln! Die Nähte sind bestens gesetzt. Jeder, der schon einmal selbst Drachenstoff vernäht hat, kann nur staunen. Keine überstehenden Restfäden, keine Stoffüberstände, beste Näh- und Knüpftechnik.
Hatte man sich gerade an das sich nach Seide anfühlende Lotus-Tuch der letzten Softkite-Serie von Flysurfer gewöhnt (und beim Einpacken manchmal etwas irritiert gewirkt, wenn das Tuch beim Zusammenrollen weggerutscht war), so hat man beim Sonic FR festeres Tuch zwischen den Fingern. Das sorgt für einen insgesamt noch stabileren Auftritt des Kites. Die Streckung des Kites ist beeindruckend. Man hätte ihn für den deutschen Markt auch „Messerklinge“ nennen können... .Wenn man dann noch anfängt, die einzelnen Kammern zu zählen, die so ein 15er Sonic FR hat, dann kann man nur staunen. Kein Wunder, dass der Kite (fast) wie ein Brett im Wind steht.
Testbedingungen
Bisher bin ich den Sonic FR 15 insgesamt drei Mal bei unterschiedlichen Bedingungen insgesamt ca. 7 Stunden lang geflogen. In Hooksiel und Schillig bei Wilhelmshaven, in Sankt Peter Ording und auf der dänischen Insel Fanö habe ich den Kite bei ganz unterschiedlichen Windbedingungen geflogen. Von einer Flydoor XL bis zu einem 143er-Board hatte ich dabei als 90 Kilo-Mann alles unter den Füßen. Fahrten in ruhigem Wasser, aber auch Ausflüge in und von kleinen Wellen aus gehörten zum Testprogramm.
Controllbar/ Leinen
Das ewigkite.de-Modell des Sonic ist mit einer Race Controlbar Pro ausgestattet. Die Controllbar liegt leicht, griffig und solide in der Hand, bzw. in den Händen. Im Ganzen wirkt sie sportlicher und zugleich noch wertiger als die Vorgängermodelle.
Und: Wie dünn können Leinen sein? Das ist schon erstaunlich, wie dünn die Leinen, die zur Race Controllbar Pro gehören, sind. Auch hier wird deutlich: Der Kite ist nicht zum Rumspielen, sondern für (Hoch-) Leistung entwickelt. Wer Wert auf verringerten Luftwiderstand legt, der muss schon ganz vorne mitfahren. Netter Nebeneffekt: Beim Ab- und Aufwickeln der Leinen hat man ein „leichteres“ Gefühl und zudem noch jede Menge Platz auf der Controllbar .... .
Barkräfte/ Adjuster
Die Barkräfte finde ich ideal. So, als hätte man mich bei der Entwicklung gefragt „Na, wie darf es denn sein?“ Barkräfte haben es immer mit den eigenen Vorlieben, mit Gewöhnung und auch mit der eigenen Kraft/ Kondition zu tun. Geradezu begeistert bin ich vom Clamcleat Adjuster. Die gute alte Segel-Variante mit dem Ein- bzw. Ausrasten des Tampens.
Für Racer ist dieser Adjuster sicher das Nonplusultra. Leichtgängig auf den Zentimeter und damit auf den gewünschten Druck genau lässt sich der Adjuster mühelos einstellen. Bei einem so leichtgängigen Adjuster habe ich öfter als sonst gerne mal nachjustiert, um ein noch optimaleres Fahrerlebnis zu haben.
Druckentwicklung
Unglaublich. Sauber kontrollierbar und fein dosiert aufbaubar oder eben auch auf den Punkt geradezu explosiv abrufbar ist der Druck ohne vorheriges Krafttraining bestens zu meistern.
Die Beweglichkeit/ Steuerbarkeit des Sonic 15 ist beeindruckend. Ich will hier keine Vergleiche mit anderen Kitegrößen anstellen, das muss man einfach selber mal testen. Die hohe Agilität des Kites führt zu einer ebenso hohen Kraftentwicklung, ... wenn man das denn möchte. Der Grunddruck des Kites ist mehr als beachtlich. Manchmal habe ich mich – wenn es auf dem Wasser ruhiger zuging – gefragt, wie man aus einem Drachen noch mehr rausholen kann als aus dem Sonic FR? Respekt an die Konstrukteure dieses Kites.
Kein Kite hat mich bisher so gleichmäßig beschleunigend und am Endpunkt der Kraftentwicklung so kraftvoll gezogen wie der Sonic FR 15 (nebenbei gesagt: Ich freue mich schon darauf, einmal die weiteren Größen des Sonic FR zu testen).
Der Sonic FR 15 krabbelt nicht an den Windfensterrand, er „rennt“ geradezu dahin, wo alle anderen Kites eigentlich auch hinwollen, aber nicht hinkommen ;). Es ist wirklich irre, wie weit der Kite an den Windfensterrand rangeht. Dazu eine kleine Geschichte aus Hooksiel:
Ich war auf dem Wasser und habe das Höhelaufen mit dem Sonic getestet. Ich hatte meinen Spaß und dachte „Jupp, das ist das Beste, was ich bisher mit einem Kite erlebt habe, was das Höheziehen angeht!“
Ich kam vom Wasser und traf auf einen befreundeten Kiter, der mich mit folgenden Worten empfing: „Ich kam grade ans Wasser und habe mich gefragt, wer da so granatenmäßig Höhe zieht. An dich habe ich dabei wirklich nicht gedacht ...“. Sagen wir mal so: Wenn das nicht ein echtes Kompliment für den Sonic war, dann weiß ich nicht (was war das eigentlich für mich? ;))
Warnhinweis: Der Sonic 15 FR ist – zumindest bei etwas zunehmendem Wind – kein Kite für Anfänger. Auch Aufsteiger sollten sich vielleicht erst noch mit anderen Kites begnügen. Der Sonic 15 FR hat einen Maximal-Druck, der seinesgleichen sucht. Böen kann der geübte Kiter zwar gut wegstecken, Anfänger werden damit aber sicher ihre Probleme haben. Beim Sonic 15 FR galt bei mir bei allen Testfahrten: Volle Konzentration, es sei denn entspanntes Cruisen bei beständigem Lowwind war angesagt.
Lightwind
Der Sonic FR 15 ist eine der besten Flysurfer-Leichtwind-„Waffen“, die ich kenne. Ein „Waffenschein“ wird – wie angedeutet – erst bei stärkeren Winden fällig.
Die Beweglichkeit bzw. Dreh- und Lenkfreudigkeit selbst bei Leichtwind ist beeindruckend. Welchen anderen Depowerkite kann man geradezu lässig auf der Stelle drehen, so dass man an die eigenen ersten Vieleinererfahrungen mit Powerkites an Handles erinnert wird? Spätestens jetzt (aber eigentlich schon seit zwei oder drei Jahren; jetzt aber offensichtlich auch für alle Betrachter) sind die Zeiten vorbei, in denen man Tube- und Softkitedrehfreudigkeit gegeneinander ausspielen will. Der 15er geht nach meinem Gefühl noch etwas früher los als sein Flysurfer-Speed -3 – oder 4 Kollege. Ein echtes Muss für Leichtwindfreaks und Foilfahrer („gefoilt“ habe ich den Sonic aber noch nicht, was schlicht und einfach daran liegt, dass ich noch nie ein Foilboard gefahren bin ....().
Loops
Wie obenstehend bereits beschrieben, ist selbst der 15er Sonic FR äußerst drehfreudig. Geloopt habe ich ihn eher selten. Der Respekt vor der Kraftentwicklung des Kites hat mich dazu veranlasst. Irre aber, wenn man ihn loopt: Ich hatte geradezu den Eindruck, dass ich auf den Punkt bestimmen kann, wann der Kite seinen Loop ein- oder ausleitet bzw. wie lange das Loopen dauern soll. Echt faszinierend.
Springen/ Hangtime
Es würde mich nicht wundern, wenn der Sonic 15 FR – und je nach Wind auch sein größerer Bruder oder auch die kleineren Geschwister – immer auch dann mit ihren Besitzern oder Teamfahrern auf den ersten Treppchenplätzen stehen, wenn es um Hangtime und Höhe geht. Speed 3 und Speed 4 – traumhafte Hangtime. Sonic FR? Traumhaft plus!
Man muss es selbst erleben, sonst glaubt man das nicht. Natürlich hatte ich auch im Vorwege zum eigenen Testen ein wenig was über den Kite gelesen. Und bei den einen oder anderen Aussagen dachte ich so: „Na ja, da ist es mal wieder mit einem FS-Freak durchgegangen....“. Ich sag’ nur: Bei ewigkite.de können erfahrene Kiter den Schirm zum Testen ausleihen. Mal ran!
Starten/ Landen
Wer Softkites und dazu noch Modelle der Firma Flysurfer kennt, der weiß, wie man diese Kites startet und landet. Und der oder die weiß auch, dass es manchmal einen kleinen Tick dauert, bis der Kite mit Luft gefüllt ist. Das hängt vom Anströmwinkel des Windes, vom Zustand der Vorfüllung, von der Vorbereitung beim Start (einmal in die Lufteinlässe greifen hat bei mir bisher bei jedem Softkite Wunder gewirkt, insbesondere dann, wenn der Kite zuvor leicht feucht oder sogar nass eingepackt worden war) und eben auch vom Aufbau, von der Konstruktion des Kites ab. Die enorme Streckung und die hohe Anzahl der Kammern beim Sonic FR 15 führen wohl dazu, dass das Befüllen etwas Geduld braucht. Nicht immer, aber hin und wieder. Dabei meine ich auch festgestellt zu haben – vielleicht ist das aber auch nur subjektiv oder rein zufällig - , dass ausgerechnet bei starkem Wind das Befüllen noch einen Tick länger dauert als bei schwächerem Wind.
Ganz gleich wie, das etwas hakelige Befüllen als auffälligen Minuspunkt des Kites hinzustellen wäre schon etwas sehr haarspalterig (vielleicht so, als wenn man sich bei einem Serien-Ferrari darüber beschwert, dass keine Druckbetankung möglich ist ....).
Zudem: Es sind „nur“ die letzten Enden der Tipps, die manchmal etwas länger auf den kompletten Luftdruck verzichten müssen. Man stellt sich einfach darauf ein, dass das Befüllen bei diesem Kite eine „Spezialität“ ist (zu Beginn habe ich es nicht gewagt, beim Starten hin und wieder beherzt und parallel in die Brems-/Steuerleinen zu greifen oder den Kite, wenn auch nur halb befüllt, durchzuloopen. Kennt man den Kite und kann man dessen Kraftentwicklung einschätzen, kann man gerne zu diesen Hilfsmitteln greifen, um das Befüllen zu beschleunigen).
Das Landen funktioniert wie bei jedem anderen Softkite auch. Bedenken sollte man jedoch, dass eine Landung in der Powerzone über das Durchziehen der Bremsleinen Können und Konzentration erfordert – denn der Sonic hat Power .... .
Design
Schlicht, klar, erkennbar, im Ganzen eher dunkel ;) . Design ist Geschmacksache. Mir schmeckt der Sonic ... .
Fazit
Seit knapp 15 Jahren fliege ich Kites von Flysurfer. Manchmal weiß ich gar nicht mehr so genau, wie die Modelle alle hießen. Speedair, Maniac, Warrior, Extasy, Psycho, Speed 1, 2, 3, 4 .... Ein begeisterter Softkiteuser war ich eigentlich immer. Und immer habe ich mich darüber gefreut, wenn die Entwickler von Flysurfer noch einen Schritt weiter gegangen sind. Beim Speed 3 und Speed 4 habe ich dann gedacht: „So, jetzt ist die Fahnenstange erreicht! Mehr geht nicht, mehr gibt es nicht, mehr brauch’ ich auch nicht.“
Ob ich den Sonic FR 15 „brauche“, das kann ich nicht sagen. Sicher brauchen ihn die Profikiter, die ganz vorne im Wettkampfgeschehen mit dabei sein wollen. Ich selbst werde vermutlich nie bei Wettkämpfen mitfahren. Wenn ich jedoch jemals auf den Gedanken komme, dann würde ich sicher zum Sonic FR greifen.
Einen Racekite zu fliegen, der für die Pros gebaut wurde, macht aber schon einen Riesenspaß.
Ich werde ganz bestimmt regelmäßig im Kitepool von ewigkite.de nach dem Sonic FR 15 greifen: Bei Lowwind oder wenn ich mal so richtig angeblasen sein will. Wenn ich mich an der Geschwindigkeit und am Höhelaufen auf dem Wasser berauschen will, wenn ich noch höher hinaus will oder wenn ich einfach Bock auf einen obergenialen Kite habe.
Wenn es etwas entspannter, mehr für den Mainstream, nicht ganz so ans Limit gehend, vielleicht auch mit weniger benötigter Konzentration und körperlicher Fitness zugehen soll, dann greife ich zu Kites, die nicht für Profis, sondern für Leute wie mich, gebaut sind.
Denn der Sonic FR ist anders als alle anderen Flysurfer-Kites, die ich bisher geflogen bin. Es ist ein Kite für die Pros und für die sehr Ambitionierten. Und für diejenigen, die Spaß an highend haben.
Mich motiviert dieser Kite auch, an meinem eigenen Können weiterzuarbeiten.
Von mir bekommt der Sonic FR 15 nach dem deutschen Gymnasialpunktesystem 15 Punkte.
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