SWR-Beitrag Mai 2019

interviews

Ein Ausschnitt aus der SWR-Sendung vom 30.5.2019 von Susanne Krahe
'Aufgefahren in den Himmel - Interreligiöse Spurensuche einer menschlichen Sehnsucht'

Mit Jannis Maus und Carsten Hokema

Interview mit Erik Neumann

erikneumann

Ewigkite.de: Erik, wer bist du? Stell dich bitte mal kurz mit ein paar Sätzen vor ….

Erik: Begeistert vom Kiten! Seit 2004 habe ich es immer mal wieder versucht, seit 2009 fahre ich - wie sich die Kites in all den Jahren verbessert haben finde ich genial! Und ich bin begeistert vom Glauben an Jesus. Es gefällt mir auch gut, wie Kirche sich in manchen Bereichen in den letzten Jahren verändert hat…

Ewigkite.de: Seit 2017 kennst du das Projekt ewigkite.de. Ab Herbst 2018 übernimmst du Schritt für Schritt den Kitesurfbereich von ewigkite.de. Wie kam es dazu?

Erik: 2017 hat es endlich geklappt, Carsten auf dem Meller Drachenfest kennen zu lernen. Eine halbe Stunde quatschen hat schon gereicht - und danach waren bereits viele Weichen gestellt.

Ewigkite.de: Dein Lieblingskite ist? Dein Lieblingsboard?

Erik: Beim Kite ist das eindeutig der Sonic II gefolgt vom Soul. Ich wundere mich fast jedes Jahr, dass es immer noch möglich ist, so viel an den Kites zu verbessern. Bei den Boards bin ich nicht so fest gelegt.

Ewigkite.de: Du bist Pastor und Kitesurflehrer. Andere Pastoren machen Zusatzausbildungen in Mentoring, Coaching, Psychologie, BWL oder sonst irgendetwas. Warum wolltest du einen Kitelehrerschein?

Erik: Mir macht es einfach Spaß, andere auch fürs Kiten zu begeistern. Bei meinen drei Kindern ist das auch ohne Kitelehrerschein gelungen. Aber ich kriege von denen auch immer wieder mein Gebrüll auf dem Wasser aufs Butterbrot geschmiert: „Depower! Depower! Das ist eine Gefahrenzone!“ Naja, man kann es eben auch weniger laut vermitteln als ich das früher gemacht habe... Oder ein Funkgerät benutzen…

Ewigkite.de: Dein schönstes Kite-Erlebnis? Dein schlimmstes Kiteerlebnis?

erik2Erik: Mein schönstes? Am letzten Morgen der Jugend-Segel-Freizeit 2017 auf dem Ijsselmeer. Eine Woche waren wir unterwegs – und ich musste immer von Ferne zuschauen, wie Kiter Spaß hatten, da ich als Freizeitleiter andere Aufgaben hatte. Am letzten Morgen aber bin ich in Workum um 5 Uhr aufgestanden und hatte den Spot für mich allein, fetter Wind, mein Speed 4 und alles klappte, am Horizont immer wieder ein Regenbogen… und am Ende kam unser Plattbodenschiff den Kanal zum Ijsselmeer gefahren und nahm mich an Board. Ach, es gibt so viele andere geniale Kiteerlebnisse… dass man mit Hydrofoil fast immer fahren kann, die drei Kitecamps dieses Jahr waren auch phantastisch: Loissin und Fanö: fast jeden Tag guter Wind! Und die klasse Gemeinschaft auf jedem dieser Camps.

Mein schlimmstes Erlebnis: Knoten auftüddeln… und leider hatte ich mal einen Sturz, der auch nach einem halben Jahr noch weh tat… aber für so einen Actionsport finde ich: es gab sehr wenig Verletzungen in all den Jahren! Gott sei Dank!

Ewigkite.de: Wie hast du ewigkite.de im vergangenen Jahr wahrgenommen? Was ist dir aufgefallen? Tops und Flops ….

Erik: Großartig, was Carsten mit seinem Team alles aufgebaut hat! Die aufblasbare Kirche, die pfiffigen Gimmicks wie „eine Dose Ewigkite“, witzige Aufkleber, schöne Postkarten, gute Ideen wie die Schafherde, offene Leute, einladende Atmosphäre, unkomplizierte Absprachen und sehr viel Großzügigkite und Herzlichkite! Warum muss ich diese Wortspiele immer mitmachen?

Flops? Habe ich noch nicht kennen gelernt!

Ewigkite.de: Ewigkite.de macht seit neun Jahren Kite-Urlaub. Eine Woche Dänemark „Urlaub mit der ewigkite“. Du startest jetzt mit ganz vielen Kite-Camps? Wie sehen die aus?

Erik: Super Gemeinschaft, bestes Kitematerial, hoch qualifizierte Kiteschulen, Impulse fürs Leben, die z. B. bei meinen bisherigen Männercamps sehr gut ankamen, leckere Verpflegung inklusive, alle Camps unmittelbar am Spot (bis auf Fanö, aber da gibt es das Auto-Camp direkt auf dem großartigen Strand). In 2019 gibt es spezielle Camps für Männer, Mixed, Familien, Paare… Von einem „Urlaub mit der Ewigkite“ gehen wir hoch auf 7 Camps!

Ewigkite.de: Du machst das nicht einfach so nebenbei. Du wirst offiziell als Kite-Pastor angestellt. Nicht von ewigkite. Erzähl mal bitte etwas zur Struktur, Organisation etc..

erik1Erik: Ich bin und bleibe hauptsächlich evangelischer Pastor in Dissen am Teutoburger Wald. Ab November werde ich mit 25% von meiner Hannoverschen Landeskirche als Kitepastor angestellt, damit nicht nur meine Gemeinde, sondern auch andere von Kitecamps profitieren können. In dieser Zeit werde ich die Sparte „Kitesurfen“ von Ewigkite.de ausbauen. Zusätzlich zu den Camps werde ich mit Ewigkite.de auf verschiedenen Kitesurfmasters einen Stand aufbauen.

Ewigkite.de: Ewigkite.de war schon immer ein ökumenisch ausgerichtetes Projekt. Christen und auch Nicht-Christen aller Konfessionen und Richtungen haben mitgearbeitet und waren dabei. Dennoch war Ewigkite.de organisatorisch bisher ausschließlich beim BEFG (Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden), einer Freikirche, angeschlossen.  Wie geht es dir damit, an ein freikirchliches Projekt ‚anzudocken’?

Erik: Ist doch super! Vor meinem Dienst als Pastor habe ich bereits als Regionalreferent der Studentenmission in Deutschland mit Schülern verschiedener Konfessionen zusammengearbeitet. Finde ich normal.

Ewigkite.de: Der Bereich Kitesurfen von ewigkite.de wird ab 2019 dann offiziell bei der Hannoverschen Landeskirche beheimatet sein. Was sagen ‚die Oberen’ zur Zusammenarbeit/ Kooperation?

Erik: Na auch: „Normal!“ Die begrüßen und unterstützen das.

Ewigkite.de: Das Projekt ewigkite.de wird in Zukunft in zwei Sparten aufgeteilt sein: Einleiner und Zweileinerdrachen und eben Kitesurfen. Carsten Hokema wird  langsam aber sicher die Kitesurfschiene an dich übergeben. Wie stellst du dir das Miteinander der Sparten und euer Miteinander weiterhin vor?

Erik: Eng! Ich genieße es, meine Planungen mit Carsten besprechen zu können. Das soll auch so bleiben.  Und ich freue mich darauf, weitere aus dem Ewigkite-Team kennen zu lernen. Einzelne haben bereits angedeutet, dass sie beim Kite-Bereich auch weiter mitarbeiten würden – klasse! Und ich werde den Ein- und Zweileiner – Bereich von Ewigkite.de auch unterstützen und bewerben.

Ewigkite.de: Ewigkite.de ist 10 Jahre alt. Wenn du mal in die Zukunft träumst, wo wird ewigkite.de/ Kitesurfen in 10 Jahren sein?

Bildschirmfoto 2018 08 21 um 15.24.08Erik: An noch mehr Spots gibt es noch viel mehr begeisternde Erlebnisse auf dem Wasser, gute Impulse auf dem Land und gute Begegnungen und riesen Spaß!

Ewigkite.de: Welche ersten Schritte tütest du ein, damit ewigkite.de/Kitesurfen an den Start kommt? 

Erik: Mit Carsten ist dieser Bereich ja längst am Start – und in gewisser Weise auch mit meinen Männercamps, die es auch schon das 4. Jahr gibt. Die ersten Schritte für 2019 sind für mich die Organisation der 7 Camps an zwei neuen Locations und mit zwei neuen Partner-Kiteschulen sowie die Organisation eines Ewigkite-Stands bei den Kitesurfmasters auf Sylt, Norderney und in SPO. Der erste Flyer mit all diesen Camps ist gedruckt! Und dann suche ich Leute für ein Team, das Ewigkite.de/Kitesurfen mit entwickelt.

Ewigkite.de: Wovor hast du ein wenig Bammeln, wenn du an ewigkite.de/Kitesurfen denkst?

Erik: Vor Flauten! 

Ewigkite.de: Worauf freust du dich am meisten …..?

Erik: Die Menschen, denen ich begegne, Jesus, Kites…

Ewigkite.de: Welches Plus wird die Kitesurf-Community von deiner ewigkite.de/Kitesurfarbeit haben?

Erik: Kite-Begeisterte, die ein Ohr haben für den ganz normalen Wahnsinn des Lebens.

erik3Ewigkite.de: Was wünscht du dir von den Kitesurfern?

Erik: Respekt und rücksichtsvollen Abstand auf dem Wasser und viel freundschaftliche Nähe auf dem Land.

Ewigkite.de: Was wünschst du dir von den Kirchen?

Erik: Dass sie weiterhin Projekte wie diese entwickeln: dort hingehen, wo die Menschen sind!

Ewigkite.de: Herzlichen Dank für das Interview!

Kitepastor Erik Neumann: Kitesurfen und ich

2002 im Herbsturlaub an Hollands Nordseeküste traute ich meinen Augen kaum: Zwei vor Kälte krebsrote Typen ließen sich von einem Zweileiner-Drachen übers Wasser ziehen! Ich war sofort begeistert. Auf dem Wasser sah das einfach nur genial aus. Aber nicht mehr beim Versuch der Landung. Der Kite schwebte direkt über dem Boden – und die Kiter liefen dem Zug des Kites hinterher - geradewegs auf die Dünen zu. Warum sie das machten - und was sie uns Strandspaziergängern wild gestikulierend zuriefen - verstand ich damals noch nicht.

Das wurde anders, als ich 2004 einen Anfängerkurs belegte. Anschließend konnte ich zwar kein bisschen Kiten, kaufte mir aber trotzdem einen Wipika-Kite  – damals mit der brandneuen Errungenschaft einer Depower-Bar. Jahrelang verstand ich ihre Funktion nicht wiklich. Später merkte ich: weil es keine gab. Der Kite powerte einfach immer, egal wohin man die Bar schob. Ich konnte mir jetzt jedenfalls vorstellen, wie es den Kitern von 2002 beim Landen gegangen sein musste…

IMG 7084Die ersten Kites, mit denen ich auf dem Wasser wirklich Spaß hatte, waren die Matten von HQ. Ich startete mit zwei Neos und wechselte dann auf die Matrixx - Matten. Während meines Summer- Sabbaticals in Greifswald 2014 lernte ich das Team von Boardway in Loissin kennen und schätzen. Die drückten mir den Speed 3 von Flysurfer in die Hand – und ich war hingerissen von dieser neuen Dimension von Hangtime. Seitdem staune ich jedes Jahr, dass Flysurfer immer wieder mit noch besseren Matten am Start ist: Speed IV, Speed V, Sonic II, Soul... Ja, ich fahre auch Tubekites. Aber begeistert bin ich von der Stabilität und Gleitzeit, die ich so nur von Softkites kenne.

Seit 2015 biete ich jedes Jahr ein Kitecamp für Männer in Loissin am Greifswalder Bodden an. Mit Leidenschaft! Denn morgens sprechen wir gut eine Stunde über ein Thema, das die Gruppe interessiert. Entspannt am Strand sitzend. Fast immer im Sonnenschein. Wir steigen oft sehr persönlich, vertrauensvoll und immer engagiert ein. Ich steuere etwas aus der Sicht der Bibel zum Thema bei. Meistens sind wir so tief eingetaucht, dass wir eigentlich noch weiter machen wollen. Aber die Kiteschule ruft – und immer wieder springt tatsächlich gerade dann der Wind an – und ein Kitetag folgt, an dem abends die meisten dieses Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Die Mischung von entspannten und sehr witzigen Leuten, Themen, die für Leben und Glauben Sinn machen, Grillabenden am Strand mit traumhaften Sonnenuntergängen und Lagerfeuer und diesem genialen Sport, bei dem Wind, Wellen, Wasser, Tempo, Gischt, Fliegen, Gleiten, Powern und Entspannen und überhaupt alles Großartige zusammenkommt – all das verbinde ich mit dem Wort: „Kitecamp“! Was Teilnehmer sagen, findest du hier.

Im Herbst 2017 habe ich mich von Boardway zum iko-Kitelehrer ausbilden lassen. Ich hatte von Carsten Hokemas ewigkite.de gehört. Im Herbst 2017 lernte ich ihn endlich kennen. Wir verstanden uns sofort und beschlossen, 2018 drei Kitecamps durchzuführen. Auf Fanö lernte ich auch Ehrenamtliche von ewigkite.de kennen und freue mich, Teil dieses Projektes zu werden. Seit dem Herbst 2018 bin ich für den Ausbau des Bereichs Kitesurfen von ewigkite.de zuständig. Extra dafür hat die ev.-luth. Landeskirche Hannovers eine Viertel - Stelle eingerichtet. So bieten wir für 2019 sieben Kitecamps an und fahren auf 2-3 Stopps der Kitesurf-Masters Tour mit dem Team von ewigkite.de.

Im Jahr 2017 starb meine Frau an einer plötzlichen Lungenembolie. Mehr zu diesem Thema findest du bei Pastor persönlich. Wir haben drei Kinder. Ich arbeite hauptsächlich als Pastor in der ev.-luth. St. Mauritius Kirchengemeinde Dissen (www.st-mauritius.de).

PersönlichKITE Jannis Maus im Interview



PersönlichKITE
Ein Interview mit Jannis Maus

Wer ihn kennt, der weiß, dass er ein offener und spontaner, zugleich aber auch ein bedachter Typ ist. 
Wir haben ihn, bevor die Saison 2018 beginnt, zu einem Fotointerview gebeten, um noch einmal auf
2017 zurückzublicken.

Jannis, ein intensives und erfolgreiches Wettkampfjahr 2017 liegt hinter dir.
 
Den deutschen Meistertitel hattest du 2017 wieder in der Tasche. Glückwunsch.

Es gab aber auch weniger Erfreuliches ....

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Wie hast du dich gefühlt, als du beim entscheidenden Rennen für den
deutschen Meistertitel über die Ziellinie gefahren bist?


Natürlich habe ich mich tierisch gefreut!!! Dieses Jahr war ein
besonderes Meisterschaftsjahr! Ich wollte mir beweisen, dass ich,
trotz des Disziplinwechsels vom Raceboard auf´s Hydrofoil,
trotzdem zu den besten Racern gehören kann.
Dies war meine erste Saison auf dem Foil
und ich bin super glücklich mit meinen Resultaten! 



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Wenn du bei einem Rennen oder auch beim Trainieren
mit Seegras oder Wasservermutzung zu tun hast,
dann geht was in dir vor?


Beides treibt mich manchmal zur Weißglut!
Oftmals erwischt einen das Seegrasfeld immer im ungünstigsten Zeitpunkt!
Wie z.B. beim Worldcup auf Fehmarn bei 60 km/h auf Downwindkurs.
Der Spektakulärste Crash des Jahres ist mir damit bestimmt sicher! :D 
Aber zum Thema Wasserverschmutzung: Klar ist es für das Rennen blöd,
eine Plastiktüte zu erwischen, aber fast schlimmer finde ich die Menschen,
die eine solche Verschmutzung verursachen.
Kiten ist ein so naturverbundener Sport, bei dem Müll nichts zu suchen hat! 


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Eines deiner Highlights im vergangenen Jahr
war sicher das Hydrofoil-Rennen mit Blick
auf die Golden Gate Bridge in San Francisco.
Wie war das, als du das erste Mal in SF auf dem Wasser warst?


Einfach atemberaubend!!!
Unter einer 230m hohen Brücke durchzukiten,
während man von Walen,
Delphinen und Seelöwen umgeben ist,
ist einfach unbeschreiblich.







Bildschirmfoto 2018 02 12 um 11.02.51Hat in San Francisco alles geklappt?
Und: Was geht in dir vor, wenn du einen Fehler gemacht hast?

Mit meiner Leistung an der Kalifornischen Küste bin ich super zufrieden.
Der unglaublichen Kulisse stehen hier ebenfalls anspruchsvollste Bedingungen gegenüber!
Extreme Gezeitenströmungen, ablandiger, böiger Wind mit bis zu 35 Knoten
und eine super kurze und hohe Welle machen allein das „entspannte Fahren“ zu einer echten Aufgabe.
Zum Glück sind wir (das Flysurfer-Levitaz-Team, auch als „We are Trippin“ bekannt)
rechtzeitig angereist und konnten uns und unser Material optimal auf die Bedingungen einstellen. 
Falls dann doch mal ein Fehler passiert, ärgere ich mich natürlich darüber,
bin aber im nächsten Moment wieder vollkommen fokussiert und hake den Fehler ab.
Negative Gedanken stören nur meine Konzentration!


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... und jetzt stell’ dir vor,
dass dir von irgend jemandem mitgeteilt wird,
dass du 2020 bei den Olympischen Spielen mit dabei sein wirst.

Das wäre natürlich unglaublich!
Auch wenn Kitesurfen in Tokio erstmal einen „Demo“-Status hat,
träumt jeder Sportler davon, einmal zu den Olympia zu kommen.



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Bist du vor Wettkämpfen noch aufgeregt?
Wenn ja, wie kommst du zur Ruhe, bevor du aufs Wasser gehst?


Eine gewisse Anspannung ist auf jeden Fall noch immer da.
Meistens laufe ich mich einmal kurz warm,
bevor es aufs Wasser geht und dehne mich ganz vorne an der Wasserkante.
Das verschafft mir Entspannung und macht mich bereit für die Rennen.






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Und der Moment vor dem Start? Wie sieht der so aus?


Da bin ich nur noch auf die Flaggensignale,
das Fahrerfeld und mich selbst konzentriert.
Kurz vor dem Start sortiert sich das Feld und jeder versucht,
den optimalen Startplatz zu finden.
Das ist der Moment, wo es immer besonders eng wird,
ich aber natürlich versuche den für meine Taktik besten Startplatz zu finden! 
Bei der Weltmeisterschaft auf Sardinien kam es leider zu einer Verletzung.






Bildschirmfoto 2018 02 12 um 11.12.52Wie hast du dich gefühlt, als klar war,
dass du nicht weiterfahren kannst?

Das war für mich ein sehr trauriger Moment! Wir wurden am zweiten Wettkampftag
bei 35-50 Knoten ablandigem Mistral aufs Wasser geschickt.
Kurz nach dem Start erwischte mich eine Windböe, die mich einige Meter weit
ins Wasser riss, wo ich mit dem rechten Fuß auf irgendetwas sehr scharfem landete,
dass mir eine knapp 5cm lange und sehr tiefe Wunde unter dem Fuß schnitt. 
Schon zurück am Strand war mir klar, dass der Wettkampf damit für mich gelaufen ist.
Und dann fängt es natürlich an, im Kopf zu rattern…  Die ganze Saison gipfelt in der
Weltmeisterschaft auf Sardinien, die Sponsoren würde es natürlich freuen,
gute Resultate zu erhalten, man reist 3000 Kilometer an,
ich merke wie ich mich immer weiter verbessere,
am ersten Wettkampftag sogar in die Top 10
fahre und ab und dann ist mit einem Augenblinzeln alles vorbei.


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Wie fühlst du dich, wie geht es dir so als Student?

Student zu sein ist schon irgendwie cool,
auch wenn das Klischee,
dass Studenten viel Zeit haben,
absolut nicht auf einen Chemie-Studenten zutreffen! :D





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Wie sieht es aus, wenn du darüber nachdenkst,
ob und wie du dein Studium und deine Sportkarriere zusammen bekommst?


Das ist wiiiirklich immer ein Balance-Akt!
Mein Chemie-Studium beansprucht sehr, sehr viel Zeit.
Wir haben viele Praktika, also viel Präsenszeit,
aber sobald ich irgendwie rauskomme sitze ich im Auto auf dem Weg
zu einem meiner Homespots.
Und zur Not werden auch mal auf dem Beifahrersitz Protokolle geschrieben ;-)




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Passiert es manchmal,
dass du in der Uni sitzt
und vom Kiten träumst?


Na klar! Täglich!!







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Wenn du durch deine Mimik versuchst,
dein Gegenüber zum Lachen
zu bringen, dann ...


…sieht das wohl ungefähr so aus…






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Machst du regelmäßig Krafttraining
oder kommt die Kraft einfach so beim Training auf dem Wasser?


Nur das Training auf dem Wasser reicht da nicht aus.
Ich spiele insgesamt drei Mal die Woche Handball
und versuche eigentlich täglich Freeletics
(Übungen mit dem eigenen Körpergewicht) zu machen,
es gibt aber im Allgemeinen nur sehr wenig Sportarten,
die ich noch nicht ausprobiert habe!




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Am Ende eines langen Wettkampftages
siehst du wie aus?


Das ist wohl eine Kombo
aus erschöpft und super hungrig!





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Wenn du auf 2017 zurückblickst, dann ....


…vergesse ich den einen Misserfolg
und bin echt stolz auf das,
was ich in so kurzer Zeit erreicht habe.





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Wenn du an 2018
oder noch weiter nach vorne denkst, dann ....

…bin ich auf einem guten Weg,
einer der besten Kite-Racer zu werden
und ein fröhliches Leben zu führen.
Denn das ist es doch, was wirklich zählt: glücklich zu sein



Danke für dein Mitmachen mit  Mimik und Worten.

Hier geht es zu Jannis Seite!  http://www.jannismaus.de










Outtakes


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Das Interview mit Jannis Maus & Emmanuel Norman


Das Interview mit den Meistern!

Ewigkite.de: Jannis und Emmanuel, zunächst einmal ganz herzlichen Glückwunsch an euch Beide für die starke Leistung, die ihr beim letzten Tourstop der KitesurfMasters, gezeigt habt. Und: Herzlichen Glückwunsch zum Meister- und Vizemeistertitel!

Jannis, wie fühlt sich der Titel an? J

Jannis: Danke sehr! Ich glaube, ich habe das bis jetzt noch gar nicht so richtig realisiert.

Das kommt bestimmt erst in den nächsten Tagen. Aber das erste Gefühl ist natürlich überwältigend! :D

Ewigkite.de: Emmanuel, ... und wie geht es dir so mit dem Vize-Titel? J

Emmanuel: „Endlich ist es soweit!“ und mit dem deutschen Vizetitel in der Tasche geht's auch gleich schon weiter: Zum Kitesurf WorldCup nach Sankt Peter Ording. Ich bin wahnsinnig glücklich über den Sieg. Die vielen Stunden Training haben sich ausgezahlt. Und das nächste Ziel steht auch schon fest ... .

Ewigkite.de: Wie habt ihr die Rennen auf Norderney erlebt. Was werdet ihr auch in ein paar Jahren noch erinnern, wenn ihr an Norderney 2015 denkt?

Jannis: Norderney hat mir gezeigt, dass ich wirklich alles geben muss, um vorne zu fahren. Ein minimaler Fehler und Emma ist an mir vorbei. Am Anfang bin ich noch nicht so gut in den Wettkampf reingekommen, aber nach ein paar Rennen hatte ich mich "eingegrooved".

Emmanuel: Die teilweise echt harten Rennen zwischen Jannis und mir stecken mit noch immer in den Knochen und Muskeln - leichter Muskelkater :-)  -  aber es hat echt Spaß gemacht! Und dann als Vizemeister aufgerufen zu werden, ist die Belohnung für die vielen Kämpfe auf dem Wasser. 

Ewigkite.de: Wie sah es kurz vor Norderney mit eurer Fitness aus? Und wart ihr mental gut drauf oder eher angespannt? Habt ihr neben Vorbereitungen für Norderney noch andere Sachen erlebt – immerhin ist ja gerade „summertime“....

Jannis: Ich glaube ich bin zurzeit ziemlich fit. Ich gehe viel Kiten, in meiner Freizeit joggen, Handball spielen usw... Die mentale Anspannung kam erst während des

Wettkampfes, als ich mein erstes Rennen total versäbelt habe. Da stand ich ziemlich unter Zugzwang, konnte aber in den nächsten Rennen zum Glück noch wieder aufholen .... Die beste Vorbereitung auf Norderney war aber auf jeden Fall die Weltmeisterschaft in Süd-Italien. Extrem viele Rennen, immer perfekte Race-           Bedingungen und am Ende sprang für mich sogar ein Titel heraus! Darüber bin ich immer noch super happy!!!

Emmanuel: Ich war tatsächlich sehr mit meinem Klamotten-Label NIIOTU CLOTHING beschäftigt und habe auch noch einen Werbedreh samt Foto- Shooting mit Active O2 gehabt. Trotzdem habe ich so gut es ging die freie Zeit vor dem Wettkampf genutzt. Dabei stand  das Ausdauertraining an erster Stelle. 

Ewigkite.de: In den vergangenen Monaten seid ihr dreimal gegeneinander angetreten. Manches Kopf-an-Kopf-Rennen liegt hinter euch. Haben euch diese Rennen verändert, was das Miteinander, eure Freundschaft angeht oder geht ihr eher mit einem Lächeln aus diesen Rennen?

Jannis: Ich glaube nicht, dass die Rennen da groß Einfluss drauf genommen haben. Wir sind eben auf dem Wasser härteste Konkurrenten und am Strand gleich wieder            gute Kumpels! :D

 Emmanuel: Ja, das sehe ich genauso: Auf dem Wasser wird gekämpft - sobald wir vom Wasser kommen sind wir ganz normale Freunde.

Ewigkite.de: Welche anderen Fahrer sind euch positiv aufgefallen? Was sagt ihr zur gesamten Szene? Gibt es Leute, vor denen ihr Respekt habt und die ihr genau beobachtet?

Jannis: Bei den Junioren ist mir besonders Elias Ouahmid ins Auge gestochen. Mit seinen erst 15 Jahren fährt er schon besser als viele Erwachsene und hat dabei noch viel Zeit sich zu verbessern, bis er bei den Erwachsenen mitfahren muss!

Emmanuel: ... ja, von dem werden wir sicher noch einiges sehen und hören. 

Ewigkite.de: Was war das besondere am letzten Tourstop, außer dass ihr die Titel geholt habt? Sagt mal was zur Stimmung und zum allgemeinen Wettkampfgeschehen .... Was ist für euch noch berichtenswert, was Norderney betrifft?

Jannis: Die Stimmung ist immer super, wir sind einfach eine große Kite-Familie, jeder hilft jedem. Egal, ob es darum geht Finnen zu schleifen, Leinen zu entwirren oder            einfach nur dem anderen einen Kite hochzuhalten... . Das besondere war, dass erstmalig ein nationaler Wettkampf auf einer ostfriesischen Insel stattgefunden hat und der Zuschauerandrang war trotz des schlechten Wetters immens!

Emmanuel: Norderney gefällt mir sehr gut, eine Insel auf der man sich erholen kann, wenn man nicht grade wichtige Wettkämpfe fährt. Das Event war sehr professionell aufgebaut die Beach Party war gut besucht ;) .

Ewigkite.de: Jannis, wie du gerade schon kurz erwähnt hast, hast du ja zwischen dem zweiten und dritten Tourstop international noch mal so richtig in Italien abgeräumt. Herzlichen Glückwunsch auch dazu. Welchen Titel hast du wie geholt und was war für dich das Besondere an der internationalen Szene?

Jannis: Ich bin Weltmeister in der Kategorie Tubekite geworden, das macht mich natürlich super glücklich. So ein Weltmeistertitel hat schon was... :) 

International ist das Wettkampfgeschehen noch einmal eine ganz andere  Nummer als national. Flotten mit einer Größe von 40 Fahrern, die alle bei Null an der Startlinie sein wollen, 40 Fahrer, die alle Erster werden wollen, das erzeugt eine sehr spannende Stimmung! Das Feld ist unglaublich eng gestaffelt, macht man nur einen Fehler, sind oft gleich 10 Fahrer vorbei!

Ewigkite.de:  ... und dann warst du wieder in Deutschland und alles war etwas überschaubarer, oder? Hast du eigentlich nach Italien und vor Norderney noch aktiv trainiert oder hast du dich mit dem internationalen Titel im Rücken ein wenig zurückgelehnt?

Jannis: Auf keinen Fall! Ehrlich gesagt war der Titel nur ein weiterer Ansporn, noch stärker zu trainieren! Ich bin weiterhin so oft wie möglich aufs Wasser, hab’ da allerdings auch verstärkt Slalom trainiert, die Disziplin, in der ich beim Pringles Kitesurf Worldcup in St. Peter Ording an den Start gehen werde.

Ewigkite.de: Emmanuel, nach dem zweiten Tourstop bist du noch drei Tage auf Fehmarn geblieben, um mit Klienten einer Suchtklinik Kiten zu lernen. Wie kommst du dazu und wie haben dich die Tage verändert, bewegt oder ins Nachdenken gebracht?

Emmanuel: Bereits 2014 wurde ich von euch, ewigkite.de,  angefragt ob ich Interesse hätte, ehemalige Suchtpatienten im Kiten zu unterrichten.  Mir hat das Ganze sehr viel Spaß gemacht und natürlich war für mich klar, dass ich 2015 auch wieder ein paar Tipps an die Jungs weiter gebe.

Ewigkite.de: Habt ihr bei euch zuhause eigentlich so eine Art „Altar“ oder sagen wir mal eine Fotowand, auf der eure ganzen Siege, Urkunden etc. zu sehen sind?

Jannis: Ja genau! Ich habe aber nur die Sachen von diesem Jahr dort stehen, also die Deutsche Meisterschaft, WM und die Urkunde zum Nachwuchssportler des Jahres, auf die ich sehr stolz bin...

Emmanuel: Ja ich habe echt viele, ... ich glaube ich muss mir mal  ne Vitrine kaufen, damit sie nicht so schnell einstauben ;)))).

Ewigkite.de: Wie ist das eigentlich, rennen euch die Sponsoren nach einer so erfolgreichen Saison die Türen ein? Steigt euer „Wert“?

Jannis: Die große Welle ist zwar leider noch nicht über mich hereingebrochen, aber man

steht natürlich in Kontakt mit der Szene, vor allem über die Wettkämpfe, bei denen immer viele Hersteller vertreten sind... :)

Emmanuel: Der Wert steigt natürlich durch gute Leistung, aber die Erfolge im Kiten sind nur die Spitze vom Eisberg. Das richtige Vermarkten und das Drumherum sind auch echt wichtig. Mal sehen wer sich die nächsten Wochen meldet ..:D

Ewigkite.de: Was habt ihr aus dieser Saison für euch persönlich bzgl. eurer Performance gelernt? Gibt es irgendetwas, an dem ihr arbeiten möchtet? Oder: Gab es sogar vielleicht „Fehler“, die ihr 2015 bisher gemacht habt?

Jannis: Ich könnte jetzt nicht genau benennen, was genau ich gelernt habe. Letzten Endes ist es bei den Rennen immer die Erfahrung, die über Sieg und            Niederlage entscheidet. Klar, der Kite, das Board, Finnen, alles spielt eine große Rolle, aber am Ende kommt es doch auf den Fahrer an, wie gut er mit den                        Umständen zurecht kommt. Und ich denke an Erfahrung habe ich jede Menge  gewonnen!

Emmanuel: Ich habe wieder mal neu gelernt, dass man,  bzw. dass ich auch immer Spaß am Sport haben muss und das Ganze nicht zu verbissen sehen darf. Sonst kann das Sportliche schnell auch langweilig werden.

Ewigkite.de: Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf, das ist schon klar, aber mal abgesehen vom Kitesurfen, wie sehen die nächsten Wochen und Monate bei euch persönlich aus?

Jannis: Ich bewerbe mich derzeit für den Studiengang Bionik in Bremen und hoffe natürlich, da angenommen zu werden. Sollte das nicht klappen, plane ich, in            Oldenburg Chemie zu studieren, aber ich werde auf jeden Fall weiterhin Vollgas im Racing geben!!!

Emmanuel: Neben dem Kiten habe ich mein Klamotten-Label, der gerade im Aufbau steht - www.niiotu.de.  Die Winterkollektion und die Händlerbetreuung nehmen derzeit viel Zeit in Anspruch.

Ewigkite.de: Alles Gute euch Beiden! Und nochmals: Meisterliche und vizemeisterliche Glückwünsche!

(Das Interview führte Carsten Hokema von ewigkite.de; Bilder vom Wettkampf Norderney: Moritz Beck / Kitesurf Masters)


 

 

Interview II vom 6.Juli 2015

2. Stop der Kitesurf Masters: Kräftemessen bei Schwachwind

Drei Wochen nach dem ersten Lauf der Kitesurf Masters, der offiziellen deutschen Kitesurfmeisterschaft, trafen sich Jannis Maus und Emmanuel Norman wieder auf der Insel Fehmarn, um beim zweiten Tourstopp am Südstrand anzutreten.

Wie nach dem ersten Tourstopp am Wulfener Hals Anfang Juni, haben sich die beiden Erstplatzierten des Wettkampfes wieder Zeit für ein Interview genommen. Diesmal saßen sie nicht gemeinsam auf dem Sofa, sondern an den Tastaturen ihrer Rechner.

Was habt ihr in den Wochen seit dem ersten Wettkampf gemacht ?

Jannis: Zuerst waren wir gemeinsam auf der dänischen Insel Fanö und haben dort ordentlich Stoff gegeben. Ich stand fast jeden Tag bei starkem Nordwest-Wind auf dem Raceboard und konnte mich so natürlich sowohl körperlich als auf fahrtechnisch super auf den Südstrand vorbereiten.

Emmanuel: Ja, nach dem ersten Tourstop ging es gleich weiter nach Fanö in Dänemark. Dort stand ein Shooting für mein Sponsor Flysurfer und das gemeinsame Kiten mit Freunden und Bekannten an. Janis war auch dabei ... . Da haben wir ja das erste Interview gemacht ;)

Wie habt ihr die anderen Teilnehmer am Südstrand wahrgenommen?

Jannis: Im Vergleich zum letzten Tourstopp bin ich der Meinung, dass alle Fahrer ein wenig zugelegt haben! Jeder hat sein Bestes gegeben und in der Zwischenzeit auch nicht geschlafen, was das Training anbelangt. Es wurde alles ein wenig enger im Vergleich zum Wulfener Hals.

Emmanuel: Die Flotte war voll motiviert, ... besonders beeindruckt hat mich Erwin Gruber, der trotz Fußverletzung die Rennen gefahren ist. Und dann ist er sogar noch bis aufs Treppchen gefahren. 

Gab es irgendwelche Leute im Teilnehmerfeld, die euch aufgefallen sind?

Jannis: Einerseits eben Erwin Gruber, der sowohl die Grandmaster-Wertung für sich entschieden hat und der in der normalen Herren-Wertung trotz Verletzung auf den dritten Platz vorfahren konnte! Und andererseits Elias Ouhamid. Der Gewinner der Junioren-Wertung legte ein paar einzigartige Starts hin und konnte in vielen Rennen jede Menge Herren hinter sich lassen. Das ist wirklich eine Zukunftshoffnung im Racing!

Wie war das Ambiente am Südstrand im Vergleich zum Wulfener Hals?

Jannis: Die Stimmung war natürlich wieder super! Wir hatten hier am Südstrand eine riesige Bühne mit klasse Bands, viele Buden mit Leckereien und tropische Temperaturen! Am Wulfener Hals war dagegen eine top Campingplatzanbindung, die vieles einfacher gemacht hat. Insgesamt würde ich aber sagen, dass es am Südstrand ein wenig entspannter war, vielleicht auch bedingt durch die Hitzewelle.

Emmanuel: Traumhaftes Wetter, tolle Musik, gute Stimmung und reichlich Besucher! ...und eine große Auswahl an FoodBuden ;)

Gab es Veränderungen bei der Orga oder im Rahmenprogramm?

Jannis: An dieser Stelle möchte ich wirklich noch einmal dem Team der Kitesurf Masters danken. Es ist das erste Mal, dass diese Agentur (Choppy Water) Kitewettkämpfe ausrichtet und nachdem Wulfener Hals als eine Art Generalprobe durchgeführt wurde, haben sie viel Feedback von den Fahrern bekommen und dieses sehr gut umgesetzt.
Die beiden Bands am Freitag- und Samstagabend haben mit ihren Songs außerdem eine super Stimmung gebracht, so dass man nach einem harten Wettkampftag bei guter Musik den Sonnenuntergang am Südstrand genießen konnte.

Emmanuel: Die Orga ist wirklich klasse gewesen und sehr auf das Wohl der Fahrer bedacht.

Das Rahmenprogramm bei Sonnenuntergang mit tollen Bands und Live Musik, das war schon Alles klasse. Zwischendrin auch immer Interviews mit den Fahrern und nicht zu vergessen, der Pumptrack Skate Contest!

Gab es bei den Rennläufen irgendwelche Besonderheiten?

Jannis: Es waren wieder harte Rennen zwischen Emmanuel und mir, von denen ich fünf gewann, Emmanuel dann aber auch seinen ersten Sieg einfahren konnte.

Emmanuel: Es lief alles recht gut, auch wenn das erste Rennen am Freitag abgebrochen werden musste. Dafür konnten wir am Samstag dann sechs Rennen fahren. Bei diesem Event gab es nach drei Rennen eine Mittagspause, bevor weitere drei Rennen gefahren wurden - also recht angenehm.

Welches Material hast du eingesetzt?
Jannis: Da wir hauptsächlich Schwachwind hatten, bin ich die meiste Zeit meinen 18er North Dyno gefahren, nur zwischendrin hat der Wind ein wenig aufgefrischt und ich habe für 2 Rennen den 13er geflogen.

Emmanuel: Ich bin den Flysurfer Sonic in 18 gefahren - optional hatte ich noch den 15er griffbereit.  Mein Board war das Inkognito Raceboard.

Von Rennen zu Rennen habe ich gemerkt, dass ich immer näher an Jannis rankam. Im Letzten Race war’s dann soweit und ich bin an ihm vorbei :D und als erster in Zeil gefahren. Ein tolles Gefühl!

An welche Situation während der Rennen erinnerst du dich?

Jannis: Mir sind besonders das erste und das letzte Rennen in Erinnerung geblieben. Das Erste, weil mir dadurch wieder klar wurde, dass ich als einziger Tubekite-Fahrer im gesamten Herren-Feld doch noch so gute Leistungen erbringen kann. Und das Letzte, weil es zeigt, wie wichtig doch die Kitegrößen-Wahl ist, denn im letzten Rennen war mein Kite ein wenig zu klein, und sofort wurde diese Schwäche von Emma ausgenutzt und er hat mich auf den zweiten Rang verwiesen!

Emmanuel: Als erster ins Ziel zu fahren. Mit 100% Adrenalin! 

Spielte der Gedanke an den Ersten (Jannis) bzw. an den Zweiten (Emmanuel) vom ersten Wettkampf während der Rennen oder während der Tage eine Rolle?

Jannis: Einerseits gab mir das viel Selbstvertrauen mit einem ersten Platz in die Rennen am Südstrand zu gehen, aber ich wusste aus Wulfen, dass Emmanuel, trotz meiner acht- Rennen- acht- Siege- Statistik, mir im Nacken sitzt und jeden kleinen Fehler bestrafen wird!

Emmanuel: Ich habe einfach alles gegeben und hab versucht Jannis zu zeigen, dass ich dran bleibe. Ich denke mal, dass das die Rennen interessant gemacht hat. 

Aber ich habe Janis auch jeden Sieg gegönnt, da er einfach erstklassig fährt und ich noch so einiges von ihm im Race lernen kann...

Was sagen Verwandte, Freundin, Eltern etc. zu deiner Platzierung? Wie hast du gefeiert?

Jannis: Alle Verwandten und Freunde freuen sich immer riesig und unterstützen mich tatkräftig! Gefeiert wurde schlicht und einfach mit einem Sprung in die erfrischende Ostsee! :D

Emmanuel: Natürlich freuen sich alle sehr und ich denke der Sieg zum Zweiten muss auch noch gefeiert werden.  ... sobald ich dann mal wieder zuhause bin.

Willst du noch irgendwas sagen, was nicht gefragt wurde?

Jannis: Eigentlich wurde alles gesagt! ;-)

Emmanuel: Danke an mein Sponsor Flysurfer für das Top Marerial - !!!! 

Denkst du an Norderney, dann hoffe ich ...

Jannis: ... auf jede Menge Races! Ich fände es gut, wenn da ein paar mehr Starkwindrennen dabei wären. Bis jetzt waren wir fast nur bei Schwachwind unterwegs und ein bisschen rauere Bedingungen wären eine spannende Abwechslung für alle Fahrer!

Emmanuel:  ... auf ein paar spannende Rennen - eventuell dann auch wieder mit Florian Gruber, das wird spannend und kein Zuckerschlecken :D

Danke für das Interview und euch Beiden alles Gute für die nächsten Wochen und dann natürlich für die Endrunde.

Die Fragen stellte C.Hokema/ewigkite.de


Interview I vom 24.Juni 2015

Gemeinsam auf dem Treppchen – gemeinsam auf dem Sofa

 8 x 1.Platz für Jannis Maus und 8 x 2.Platz für Emmanuel Norman beim ersten Lauf der Kitesurf Masters

 

Gestern waren die Beiden auf dem Wasser noch erbitterte Konkurrenten, heute sitzen sie friedlich nebeneinander auf einem Sofa und plaudern über das, was hinter ihnen liegt: Jannis Maus aus Oldenburg i.O. und Emmanuel Norman aus Bedburg. 
Nach dem ersten Lauf der Kitesurf Masters auf der Ostsee  (Fehmarn/Wulfener Hals; 12.-14. Juni 2015) haben der erstplatzierte Jannis Maus, und der Zweite, Emmanuel Norman, sich gemeinsam auf die dänische Nordseeinsel Fan
ø begeben, um mit einem Dutzend anderer Kiter Urlaub zu machen.  Fanø bot auch beste Bedingungen, um sich für den zweiten Lauf, der vom 3.-5. Juli 2015 am Südstrand auf Fehmarn stattfinden wird, fit zu halten und weiter zu trainieren.

Denken die Beiden an den ersten von insgesamt drei Läufen der deutschen Kitsurfmeisterschaft zurück, huscht ein Lächeln über ihre Gesichter. Sie berichten von der besonderen Lage des Austragungsortes, von der Landzunge, dem Binnengewässer und der offenen Seeseite, die den Race- und Freestyle- Wettkämpfen diente.

Viel Zeit, um auf dem Binnengewässer das freie Fahren zu genießen, hatten keiner der Beiden: Insgesamt sind sie acht Rennen gefahren.

Der Campingplatz am Wulfener Hals bot den idealen Ausgangsort für die Wettkämpfe. Zum Gelingen des stark von lokalen und auch überregionalen Medien begleiteten Events trug vor allem auch die „super Organisation“ (Jannis) der Veranstalter bei.
„Am Freitag war das Racing anfangs ziemlich schwierig, weil der Wind dann doch zu schwach war. Der erste Start wurde verschoben. Als der Wind dann zunahm, wurden gleich fünf Rennen gefahren.“, erzählt Emmanuel. „Normalerweise“, ergänzt Jannis, „werden erstmal drei Rennen gefahren, dann ist Pause und dann kommen noch zwei oder drei weitere Rennen. Am Wulfener Hals sind wir alle fünf Rennen durchgefahren. Das waren mal eben drei Stunden am Stück ... .“

Glücklich sind die Beiden darüber, dass die Rennen problemlos gefahren werden konnten: „Keine crashs“, „einfach schönes Fahren“, „keine Chaoten auf dem Wasser“ und „keine tangles“.

Am Ende stand der Sieger fest: Jannis holte sich bei allen acht Rennen den ersten Platz. Emmanuel brachte es ebenso acht Mal auf den zweiten Platz.

„Jannis,  wie hast du dich  auf den Wettkampf vorbereitet?“

Jannis: „Die Vorbereitung fängt bei mir im Winter an: Ich betreibe  Ausdauersport, spiele dreimal die Woche Handball und im letzten Winter war ich netterweise auch noch einen Monat auf Hawaii. Kiten, Laufen, Fahrradfahren, ... alles das gehört zu meinen Vorbereitungen. Am ersten Wettkampftag war ich körperlich ziemlich fit  und auch mental echt gut drauf. Als dann noch Schwachwind war, meine Spezialität, da ist es für mich super gelaufen. Natürlich hatte ich zwischendrin auch Bedenken, dass es knapp werden könnte, aber ich habe es dann doch immer als Erster ins Ziel geschafft. Ich habe mich echt auf die Racing-Saison gefreut. Bei den Vorbereitungen fährt man ja immer alleine. Im Wettkampffeld sieht man dann wieder so richtig, wo man gerade mit seiner eigenen Form steht.  Am Freitag  hatte ich mich für den North Dyno 18  und am  Sonntag nach langem Überlegen – 10er oder 13er ? – für den 10er entschieden. Das war die richtige Entscheidung.“

„Emmanuel, mit welchen Gefühlen bist du angetreten?“
Emmanuel
: „Ich habe im Vorfeld oft überlegt, wie das Level wohl in dieser Saison sein würde und  ich habe ein paar Mal in Holland trainiert. Ich hatte echt Lust in der Flotte zu starten: Es ist einfach der Hammer, die vielen Kites am Himmel zu sehen und mitzuerleben, wer nach vorne schießt. Ich hatte das neueste Material meines Sponsors Flysurfer dabei. Am Freitag bin ich den Sonic FR 18 geflogen und am Sonntag dann die kleineren Größen desselben Modells in 11 und 15. Na ja, und dann habe  ich bei den Races alles gegeben ... .“

„Was war für dich das Besondere an diesem Rennen?“  
Emmanuel: „Ich hatte  einfach ein gutes Gefühl, ... ich habe gemerkt, dass ich einfach nicht locker lassen kann: Ich will und kann im vorderen Bereich mitfahren. Das ist schon ein Megagefühl, immer als Zweiter ins Ziel zu fahren ... .“

„Und Jannis, was ist es denn für ein Gefühl immer als Erster ins Ziel zu kommen?“
Jannis: „Wenn man sich die Ergebnisse einfach so anschaut, dann meint man, dass ich immer ganz klar mit Vorsprung ins Ziel gekommen bin. Aber was man bei der einfachen Nennung der Ergebnisse eben nicht sieht ist, dass es auch immer ein harter Kampf ist, bzw. war. Ja, das ist schon ein super Gefühl, immer der Erste zu sein, es ist aber eben auch ein hartes Stück Arbeit.“

Emmanuel: „Ja, das ist schon  was Anderes, so Kopf an Kopf mit Jannis zu fahren. In den Vorjahren war Jannis immer mit Florian Gruber an der Spitze und ich war Dritter oder Vierter. Das war am Wulfener Hals schon was Anderes!“

„Kennt ihr Beide euch schon länger aus dem Racegeschehen?“

Jannis: „Ja, wir kennen uns seit ungefährdrei Jahren...“

Emmanuel: „Das war auf Sylt oder in Sankt Peter Ording. Da haben wir uns bei Starkwind gebattelt.“

„Und wie geht es mit euch weiter?“

Jannis: „Na ja, vom 3.-7.Juli werden wir wieder gemeinsam unterwegs sein. Dann nicht mehr gemütlich auf dem Sofa ....“

Emmanuel: „ ... sondern auf dem Wasser. Ein paar Hundert Meter vom Wulfener Hals entfernt. Direkt am Südstrand  in Burg auf Fehmarn wird der zweite Lauf stattfinden.“

„Und wirst und willst du Emmanuel dann wieder schlagen?“

Jannis: „Auf jeden Fall werde ich wieder mein Bestes geben und ich hoffe auch, dass es am Ende der erste Platz ist, aber eigentlich denke ich nicht groß daran, unbedingt Manu schlagen zu wollen. Ich kenne das schon von Flo Gruber. Auf dem Wasser sind wir die härtesten Konkurrenten. Privat die besten Kumpels.“

Die Fragen stellte Carsten Hokema von ewigkite.de