"Pastor persönlich", 
das sind Erlebnisse und Gedanken von Carsten Hokema.

 

 

 

 



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10. März

Die Schaumburger Nachrichten hätten gestern ihren „Fall Käßmann“ haben können. Vielleicht mit der Schlagzeile: „Gemeindeleiterin der Baptisten zieht Gastpastor aus dem Verkehr“. Peinlich war es mir schon.

Dann habe ich, dann haben wir herzhaft gelacht. Ich bin zur Zeit in Stadthagen. Evangelisation. Echt klasse. Mittags war ich bei meinem Kollegen zum Essen. Auf dem Rückweg werde ich von einer Polizeistreife rangewunken. Die Polizistin kenne ich. Es ist die Gemeindeleiterin der netten Gemeinde in Stadthagen. Sie hat an den vergangenen Tagen das Programm mitgestaltet. Wir kennen uns aus den gemeindlichen Veranstaltungen. Jetzt haben ihre Kollegen mich innerorts gelasert.

11 km/h zu schnell.Ein kleines Bußgeld. Dennoch ärgerlich. Aber auch lustig. Was tue ich sofort, um mich zu rechtfertigen? Ich erzähle ihr und ihren Kollegen, dass ich seit über zwei Jahren „clean“ bin. Mein schlechtes Gewissen schlägt zu. Ich will mich in ein besseres Licht rücken. Seltsam, dass man, dass ich das muss.

Heute treffe ich bei einem Einsatz mit der aufblasbaren Kirche auf dem Marktplatz von Stadthagen eine Kollegin der Polizei-Gemeindeleiterin. Sie erzählt mir, dass ihre Kollegen im ersten Moment noch überlegt hatten, eine Drogenkontrolle bei mir durchzuführen. Sie hatten das mit den „zwei Jahre clean“ eben mit ihren Ohren gehört.

Man erlebt schon was. Und seit heute benutze ichmeinen Tempomat auch wieder innerorts.

Die Tage in Stadthagen sind echt klasse. Vom Sonntag habe ich ja bereits geschwärmt. Montag und Dienstag waren nicht weniger gut. Und sogar noch besser besucht. Und viele Gäste. Unglaublich. Auch für viele Leute aus der Gemeinde überraschend. Damit hatte man so nicht gerechnet.

Es ist wohl aufgegangen, dass nicht tausende in die Werbung geflossen sind, sondern „nur“ Postkarten gedruckt wurden. Diese wurden eben persönlich weitergegeben.

Die Aktion mit der aufblasbaren Kirche am heutigen Tag war wohl auch ein voller Erfolg. Wir hatten den ganzen Vormittag über zu tun. Leute kamen vorbei, schauten rein, kamen kurz oder lang ins Gespräch. Echt klasse. Wobei: Bei so langer Zeit mit Minustemperaturen bin ich jetzt etwas durchgefroren. Ich freue mich richtig auf heute Abend. Ich bin sehr gespannt auf die Reaktionen. Und ich freue mich auf Mitarbeiter, die echt fröhlich und motiviert sind. Denen man abspürt, dass sie das, was sie machen, gerne machen.

Na und dann freue ich mich riiiiiesig auf zuhause. Vielleicht werde ich Stine heute Nacht noch kurz sehen (falls ich vor Mitternacht zuhause bin). Und morgen machen wir einen gemeinsamen freien Vormittag. Herrlich.