Donnerstag, 29.Januar
In der vergangenen Woche hatte Günther Hitzemann, ein Mann, den ich schätze und auch bewundere, seinen 80.Geburtstag.
Ein Bibelwort, welches ihn sein Leben lang begleitet hat und welches er häufig zitiert hat, stammt aus dem Mund desApostels Petrus:
„Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“
Der Hintergrund dieses Ausspruchs ist wenig erfreulich. Jesus hatte ein Wunder getan und im Anschluss eine Kurzpredigt gehalten. Das Wunder nahmen die Leute gern an, die Worte Jesu stießen aber auf Ablehnung.
Zusammenfassend heißt es:
„Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm!“
Ganz nüchtern beschreibt die Bibel, dass es für Jesus auch Rückschläge gab.
Leute haben sich von ihm abgewandt.
Jesus fragt die Übriggebliebenen, ob auch sie fortgehen wollen.
Und darauf folgt dann die Frage und die selbst gegebene Antwort des Petrus:
„Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“
Die Antwort des Petrus macht mir deutlich, dass er mitten in seinem Leben einen weiten Horizont hatte. Der Alltag, die Höhen und Tiefen seiner persönlichen Erfahrungen, aber auch die Wunder, die er miterlebt hat, waren für ihn nicht alles.
In den Worten Jesu hat er für sich „ewiges Leben“ entdeckt.
Das Wort „ewig“ bedeutet nicht nur unendlich.
Es bezeichnet auch eine Qualität: Wer die Worte Jesu hört, der erlebt einen andere, eine göttliche Qualität mitten im Leben.
Und diese Qualität, weil sie eben göttlich ist, wird nicht mit dem natürlichen Leben enden.
Der heute 80ig-jährige Günther Hitzemann hat sein Leben lang dafür gesorgt, dass andere Menschen „ewiges Leben“ haben und den weiten Horizont des Reiches Gottes erleben:
Ganz handfest hat er in Hamburg mit angepackt, als 1962 die Große Flut Tausende von Menschen in Not brachte. Sonntags stand er dann wieder auf seiner Kanzel, um Worte Jesu, die trösten und Hilfe geben, weiterzusagen.
10 Jahre lang war er ehrenamtlich Präsident einer evangelischen Freikirche in Deutschland. 1984 sorgte er auf einem europäischen Kongress dafür, dass seine Freikirche ein Schuldbekenntnis zum Versagen in der Nazi-Diktatur verabschiedete.
Und als Verantwortlicher im Diakoniewerk Bethel in Berlin sorgte er für einen weiten Ausbau der diakonischen Einrichtungen. Wort und Tat gehörten für ihn immer zusammen.
Wer so engagiert lebt, muss einen weiten Horizont haben, um nicht von den kleinen und großen Rückschlägen des Lebens gelähmt zu werden.
Ich freue mich und nehme Maß an Menschen, die mir durch ihr Leben und Reden deutlich machen, dass es eine göttliche Qualität im Leben gibt. Jetzt, heute und immer,ewig.