Montana VIII 10 - erster Testbericht

Jungfernflug von ewigkite’s Montana VIII 10

 

Eigentlich wollte ich die neue Montana von ewigkite.de bei ordentlichem Wind testen. Der lässt in den vergangenen Tagen aber auf sich warten und so habe ich mich bei einem lauen Lüftchen (ich schätze mal so 8-10 Knoten mit Böen und „Luftlöchern“) auf den Acker gemacht.

Ein ordentlicher Testbericht wird folgen, hier aber schon mal die Ersteindrücke eines Kiters, dessen Montana-Erfahrungen auf das Modell Montana III zurückgehen und der die Modelle IV bis VII nicht in der Hand hatte.

Zunächst einmal: Solider Rucksack, praktisch, gut vernäht und allem Anschein nach auch sehr praktikabel (an die vielen Reißverschlüsse, Trage-, Umschnall- und Haltegurte werde ich mich gern gewöhnen, denn sicherlich machen sie alle Sinn...).

Beim Auspacken ein erfreulicher Anblick: Alles bestens markiert, sortiert, ready2fly. Solide, ordentliche Qualität, bestens vernäht, keine Fadenüberstände und schönes leichtes Tuch. Das Design: Klar, schlicht und einfach. Was mir persönlich daran gefällt: Es geht auch ohne viel Schnickschnack und ohne „ich muss unbedingt durch grelle Farben und hippes Design auffallen!“.

Anfängern wird es leicht gemacht: „Wrong way“ ist auf der Bar zu lesen, wenn man sie falsch rum hält.  Ein leichtes Schmunzeln kommt mir als „Fortgeschrittener“ dabei doch über die Lippen. Aber nun gut, manchmal wird es auch für mich hilfreich sein, wenn ich die Buchstaben auf einer Seite der Controlbar lese. Dass der Kite an den Bremsleinen zu „relaunchen“ ist, steht auch geschrieben. Und relaunchen lässt er sich übrigens auch bei schwachem Wind ausgesprochen gut!

Flott ist der Kite mit Luft gefüllt: Ein kurzer Zug an den Powerleinen und los geht’s.  Eine gute Druckentwicklung stelle ich beim Aufsteigen fest. Klar und geradlinig, deutlich spürbar, aber nicht zu heftig. Gut gemacht!

Ich drehe die ersten Loops und bin angetan: Der Kite lässt sich bei Schwachwind gut lenken, einschlagen und ausgesprochen gutmütig durch’s Windfenster bewegen. Wenn man will, kann man ein wenig Gas geben und der Kite entwickelt Druck. Bei zackig geflogenen und zugleich weit ausladenden Loops zieht es sogar ein Schwergewicht wie mich bei wenig Wind von den Füßen, so dass ich ein paar Schritte nach vorne stolpere. Depowern, Luft holen und weiter geht’s.

HQ hat auf’s Detail geachtet (und das gefällt mir): Der Powertampen wurde zur Bar hin verschlankt genäht. Das macht die Barbewegungen sicher leichtgängiger. Das Safety-System ist schlicht und einfach, funktional und leicht zu kapieren. Da braucht man nicht mehr.
Der Kite reagiert bei dem schwachen Wind gut bis bestens auf Lenkimpulse. Während „Luftlöcher“ durch den Himmel wabern bleibt er entspannt leicht angespannt, segelt vor sich hin und fängt sich beim nächsten Hauch wieder sauber.

Sieht so aus, als ob ewigkite.de da einen guten bis sehr guten neuen Kite in seinem Material-Pool hat.

Weitere Tests folgen. Den Kite kann man sich gerne bei ewigkite.de zum testen ausleihen. Einfach melden!

Testbericht Speed 4 10 Deluxe

Vorbemerkung

tests

Wann kommt er denn? Wie ist er denn? Was wird es denn? Die Fragen rund um den neuen Kite von Flysurfer begleiteten fast das ganze Jahr 2012. Ende des Jahres war es dann soweit, Flysurfer ließ die Katze aus dem Sack. Es ist ein Speed 4 und kein Psycho 5 und es wurde nicht nur eine Katze, sondern gleich zwei Katzen aus dem Sack gelassen: Speed 4 in 8 und 10 Quadratmeter.  Sicher, manche hätten sich gleich die ganze Katzen-Familie gewünscht, aber eins nach dem anderen. Die größeren Größen sind für 2013 angekündigt (oder wird es vielleicht doch 2014 – die Fragen werden jedenfalls wieder so lange auf dem Trapez stehen, bis sich die weiteren Größen auf den Markt kommen).
Für den windigen Herbst sollten die „kleinen“ Größen laut Ankündigung ja auch ausreichen. Und das tun sie dann auch. Und wecken gleichzeitig Vorfreude und Neugier auf Tage mit laueren Winden und größeren Kites.
Wer die Entwicklung bei Flysurfer in den vergangenen Jahren mitverfolgt hat, der hat sich vermutlich immer wieder gewundert, dass die Entwickler der bayrischen Firma immer noch mal eine Schippe oben drauf legen. Ich bin ein leidenschaftlicher Kitesurfer und bei guten Bedingungen fast ebenso gerne an Land unterwegs und habe dabei die Entwicklung des FS-Kites jährlich miterlebt. Wenn ich den Textbericht, den ich 2010 über den Speed 3 geschrieben habe, noch einmal aufschlage, dann denke ich jetzt mal wieder: „Mist, ich hätte nicht ganz so vollmundig schreiben sollen! Denn was soll ich jetzt noch sagen zu dem Kite, der neu am Start ist?“
Kurz gesagt: Mir fehlen zwar nicht die Worte, aber der Speed 4 ist das momentane Ende der Fahnenstange. Ob die Entwickler irgendwann noch einmal einen oben drauf legen werden und die Fahnenstange also etwas verlängern werden, das wird sich im Laufe der nächsten Jahre zeigen. Aber jetzt ist erstmal Speed 4 angesagt.

speed 4 10 testbericht9gBedingungen
Geflogen bin ich den Speed 4 in 10 Quadratmeter Ende November/ Anfang Dezember 2012 bei unterschiedlichen Bedingungen. Einmal habe ich ihn bei recht böigem und zugleich schwachem Wind auf einer begrünten Müllkippe geflogen, um einen Ersteindruck zu bekommen. Das zweite Mal habe ich ihn auf einer Wiese an der Nordsee bei schlappen 8 bis 11 Knoten geflogen und damit ein paar Runden auf dem Mountainboard gedreht. Im Anschluss war dann tatsächlich auch noch eine kurze Runde auf der Mega-Flydoor im Nordsee-Salzwasser möglich. Zum dritten Mal hatte ich die Speed 4 bei 15-20 Knoten auf der Nordsee am Haken (kleines Board bei leider immer noch 90 Kilo Lebendgewicht).

Material
As usual. Bestens. Nimmt man die Nähte, die Anknüpfpunkte und die gesamte Verarbeitung des Kites unter die Lupe, dann könnte man meinen, er sei „Made in Germany“ (wenn man diese Herstellerangabe noch mit qualitativ hochwertiger Arbeit in Verbindung bringt). Was seit Wochen oder Monaten auf der Homepage von FS zu lesen ist, dass nämlich ein Kite aus über 1000 Einzelteilen besteht, das habe ich beim Speed 4 nicht nachgezählt, aber es ist schon der pure Wahnsinn, wenn man bedenkt, wie viel Arbeit (nach der Entwicklungsarbeit) in einem solchen Sportgerät steckt. Die Verarbeitung ist vom Feinsten, nirgendwo irgendwelche überstehenden Nähe, Fäden o.ä. zu entdecken. Die Beschaffenheit des Materials fühlt sich für den Laien sehr solide und strapazierfähig an. Die technischen und laborgetesteten Daten dazu findet man bestimmt irgendwo beim Hersteller. Das Tuch ist nicht, wie man es manchmal auch kennt, „sperrig“ oder „dicklich“. Sicher, die „Fingerprobe“ des Stoffes wird sich je nach Alter des Kites ändern. Es ist aber anzunehmen, dass das Tuch ebenso robust und haltbar ist, wie das der Vorgängergenerationen.

Wenn man den Rucksack für das wichtigste Utensil beim Kiten hält, dann bekommt der Kite keine 15 Punkte .... Ich persönlich finde die Rucksäcke der Firma FS eher immer etwas zu labberig. Und wer braucht eigentlich diese ganzen Reißverschlüsse und Taschen? Ich tippe mal, dass auch die Zipper der neuen Rucksäcke gut Pflege brauchen, um auch noch nach einer salzhaltigen Saison rund zu laufen. Na ja, sei’s drum.


Da fehlt ja was
Eine ganze Waage-Ebene ist verschwunden. Einfacher, leichter und wohl auch besser. Ich verstehe von Waage-Aufhängungen etc. nicht all zu viel. Gewicht wird das aber wohl eingespart haben. Es fällt dem Laien-Auge nur auf, dass weniger Leine im Waage-Bereich zu finden ist. Was das Aus- und Einpacken angeht, wird man jetzt vielleicht auch nicht mehr sooft hören: „Oh, diese vielen Leinen würden mich verrückt machen!“
Ein paar Waageleinen weniger würden einen Skeptiker nicht weniger verrückt machen. Jetzt sind es aber weniger. Zusammenlegen und Auspacken muss man den Kite sowieso nach seinem eigenen System.
Und ich freue mich immer wieder, dass ich meine Leinen nie anleinen muss. Kite auslegen, Leinen abwickeln, kontrollieren, los geht’s.





Da ist ja was
In den Leitkantenprofilen befinden sich kleine „Stäbe“, vergleichbar mit Standoffs bei Zwei-Leiner Delta-Kites. Wenn ich richtig gezählt habe, dann sind das beim 10er 21 flexible und dennoch formgebende „Stäbe“, die filigran eingenäht sind (alleine für diese Nähleistung müssten die Näherinnen und Näher einen Orden bekommen; an den Enden sind die „Stäbe“ mit festem Tuch doppelgenäht, damit auch bestimmt nichts ausreißen kann). Offiziell heißt das „Rigid Foil Technology“. Diese Technologie sorgt dafür, dass der Kite formstabil bleibt, auch wenn er nicht angeströmt wird. U.a. ist das daran zu merken, dass der Kite auch bei wenig – sehr wenig Wind – nicht flatterig oder weich wird und an der Leitkante einknickt. Das ist bei Startvorgängen sicher von Vorteil, sorgt aber auch bei Druck sicher dafür, dass der Kite noch weniger Zicken macht. Böen werden dadurch sicher auch besser abgefangen. Schon irre, was die Entwickler nutzen, um den Kite noch stabiler zu machen.


speed 4 10 testbericht9mDesign

„Das ganze Dasein ist Design!“  Diesen Eindruck hat man manchmal, wenn man sich die Werbeszene oder manches gesellschaftliche Phänomen im TV anschaut. Beim Auspacken des Speed 4 hat man diesen Eindruck nicht. Der blau- schwarz-weiße Speed 4 10  ist nach meinem Geschmack eine Mischung aus „Wir bleiben wie wir sind“ und „Wir gehen einen Schritt nach vorne.“  Ja, man kann Kites peppiger, bunter, knalliger und auffälliger gestalten. Man kann aber auch am eigenen, am Markt eigenständigen Aussehen festhalten und im Design der eigenen Spur treu bleiben. Das ist beim Speed 4 wohl so. Auch wenn das peppig-kräftige blau und die Linienführung der Farben dem Kite einen feschen Anstrich geben. Übrigens: Bei strahlendem Sonnenschein wirkt das Design noch peppiger als bei tristem Nieselwetter ;)

Start- und Landeeigenschaften
Der Speed 4 füllt sich schneller mit Luft als alle seine Vorgänger. Und auch schneller als alle seine Mitbewerber aus eigenem oder anderem Hause. Das ist nicht zuerst, wie es eine zeitlang betont wurde, klasse, weil man „der Erste auf dem Wasser sein kann“. Was den Kiteaufbau angeht, so sollte man sich Zeit lassen, in aller  Ruhe alles kontrollieren und nicht das Ziel haben wollen, als erster und dann womöglich unter Vernachlässigung irgendwelcher Sicherheitsregeln auf dem Wasser zu sein. Das Tolle an der schnellen Befüllung des Speed 4 ist der lockere, unruckelige und geradezu mühelose Start, der einem dadurch ermöglicht wird. Hatte man es bei alten Modelle schon hin und wieder mal, dass man den Kite, insbesondere, wenn der noch feucht war und die Lufteinlassschläuche aneinander klebten, erst eine halbe, ganze oder bei wenig Wind auch mal 2 Minuten „in der Luft zappeln lassen musste“, so scheinen diese Zeiten jetzt ein für allemal vorbei zu sein. Traumstart mit gleichmäßiger und flotter Luftbefüllung. Es geht dann aber auch – wenn ausreichend Wind ist – so schnell, dass man darauf gefasst sein sollte. Ja, und dann ist es tatsächlich so: Hängt man den Kite an den Haken und lässt ihn steigen, dann ist man kurz danach wirklich der Erste auf dem Wasser ;). Softkite-Start leicht gemacht! Bei wenig und auch bei viel Wind (mit Übung und Erfahrung) lässt der Speed 4 sich auch in der Powerzone starten. Depowert reißt er einen nicht von den Füßen.  Man ist überrascht. Nach wie vor empfehlenswerter: Starten und Landen am Windfensterrand. Auch hier muckt der Speed 4 überhaupt nicht rum und reagiert aufs Wort (bzw. auf die Zentimeter-Bewegung and er Controllbar). Kein lästiges Ruckeln oder Nachziehen an den Powerleinen, um das gute Stück zu befüllen.

Wie fühlt sich der Kite beim Fliegen an?
Fluggefühl, Schnelligkeit und Drehfreudigkeit
Die Diskussionen um Psycho 5 oder Speed 4 waren nicht ganz unberechtigt. Aber wie ein Psycho fühlt er sich eben nicht an. Ich fliege hin und wieder einen Psycho 4 12. Das ist mein Vergleich. Der Speed 4 fühlt sich im Ganzen „satter“ oder auch „weicher“, dabei aber nicht weniger agil an. Er ist schnell, sehr schnell. Ich kann nicht sagen, ob er, was Schnelligkeit angeht, beim Psycho 4 mitkommt, aber was ich sagen kann ist, dass der Speed 4 eine ungeheuer „sichere Schnelligkeit“ bietet, die einen nicht vom Brett katapultiert, wenn man mal Vollgas gibt.
Der Psycho 4 dreht nach meiner Einschätzung „zackiger“, so dass ich mich schon manches Mal mit leicht weichen Knieen darauf vorbereitet habe, dass es gleich knackig wird, wenn ich den Kite rumreiße. Beim Speed 4 war es eine wahre Freude, den Kite auch bei stärkeren Windverhältnissen durch den Himmel zu jagen. Von weichen Knieen keine Spur. Eher der Wunsch nach mehr und dauerhaft gutem Wind, um noch ein Stückchen weiter ans Limit zu gehen. Und das Ganze eben mit einem sicheren und satten Fluggefühl bei gleichzeitiger Spritzigkeit.

Der Kite ist wohl das, was man drehfreudig nennt. Er ist so drehfreudig und dreht auch so schön eng und fühlt  sich dabei dermaßen sicher an, dass ich meinen ersten Sprung mit Kiteloop (!) mit der Speed 4 gewagt habe. Gewagt und gewonnen. Der Kite gibt einem ein ausgesprochen sicheres Gefühl und gehorcht aufs Wort.

Sprünge
Bisher war meine liebste Flugmaschine der Speed 3. Da ich einen Speed 4 noch nicht mein Eigentum nenne, wird das auch noch ein wenig so bleiben. Die Hangtime des Speed 4 ist hitverdächtig. Gerne hätte ich mal noch mehr Wind oder eben die größeren Modell, die noch nicht auf dem Markt sind, gehabt. Und: Der Speed 4 macht noch eher einen Könner aus mir als der Speed 3. Noch butterweichere Landungen als beim Vorgängermodell sind möglich. Und hier spürte ich schon einen deutlichen Gegensatz zum Psycho 4 und finde,  dass der neue Kite eben wirklich in die Speed-Familie gehört: Während der Psycho wirklich ein freestyler ist, der einem schon mal heftige und kantige Flugmanöver und auch zackige Bewegungen abfordert, sorgt der Speed 4 dafür, dass dieselben Tricks und moves weicher gestaltet werden (können). Springen für Anfänger und Fortgeschrittene – eine wahre Freude mit dem Speed 4.
Da auch mein erster Kiteloop -Sprung gut ging, habe ich im Anschluss daran nicht die Wasserstartfähigkeit getestet.

Wasserstart/ relaunch
Irgendwann hatte ich ihn dann aber doch gewässert, weil ich zu viel auf einmal wollte und wegen eines Fahrfehlers bei einer Wende nicht mehr aus dem Quark gekommen bin. Problemloser Wasserstart. Noch problemloser als beim Vorgängermodell. Wenn der Kite depowert auf dem Wasser liegt, dann kommt es schon mal vor, dass er sich so zusammengeklappt hinlegt, dass man unruhig wird. Muss aber nicht sein. Gekonnter Zug an einer Leine und weiter geht’s.  Als Flysurfer-Neuling sollte es man sich – wie bei jedem anderen Kite – einmal zeigen lassen, wie es geht. Ich tippe mal, dass auch Anfänger den Wasserstart/relaunch problemlos hinkriegen werden.



speed 4 10 testbericht8Power-/ Depowereigenschaften
Ja, es geht noch mehr als Speed 3. Speed 4 eben. Unglaublich, was in diesem kurzen Depowerweg steckt. Und unglaublich, wie kurz der Depowerweg ist. Der kurze Depowerweg ist bestens zu bewältigen, auch für Leute wie mich, die eher klein und rundlich als groß und schlank sind. Man muss also keine langen Arme haben, um die Depower komplett betätigen zu können.  Beim Anpowern braucht man auch kein Bodybuilder zu sein. Ein für mich sehr angenehmes Bargefühl! Ich habe den Kite leider nur bis 20 Knoten geflogen. Ich tippe mal, dass man ihn weit über 30 Knoten fliegen kann. Den Adjuster braucht aufgrund des genialen Depowerweges wohl eher selten.

Lowend/ middlegear/ highend
Der Speed 4 mit 10 Quadratmeter hat meine 90 Kilo auf einer alten Flydoor XL bei 11 Knoten (was sind schon 11 Knoten? Lüftchen plus noch ein kleines Lüftchen. 2 x Kontrolle gemessen) noch so übers Wasser gezogen, dass ich ausreichend Höhe halten konnte. Ich habe den Kite dabei natürlich ordentlich bewegt. Aber wie oben beschrieben: Beim bewegen hat man beim Speed 4 aufgrund der Leichtgängigkeit ja auch noch seinen Spaß. Im Lowend ist der Speed 4 ein ruhig und ausgeglichener Sportsfreund. Ideal auch für Anfänger. In allen Windbereichen war der Speed 4 einfach nur stabil. Man könnte sagen, dass er „wie angenagelt“ am Himmel stand und keinerlei Stallmucken gemacht hat. Wenn man den Kite dewopert am Haken hat, ist er dermaßen stabil am Zenit, dass es schon fast etwas unwirklich erscheint. Im mittleren Windbereich bietet der Speed 4 aufgrund seiner Wendigkeit und aufgrund seines genial zu dosierenden Drucks beste Möglichkeiten. Geflogen bin ich den Kite leider nur bis 20 Knoten. Gerne hätte ich ihn auch bei 30 oder 35 Knoten am Haken gehabt, denn das, was ich bei 20 Knoten erlebt habe, was das Gefühl von Sicherheit angeht, das hätte ich gern auch noch mal bei mehr Wind gegengetestet.

Bar
Die Infinity 2-Bar ist  am Speed 4 serienmäßig dran. Bestens. 50 Zentimeter.

Preis-/Leistungsverhältnis

Spaßeshalber habe ich mal gegoogelt und mir neue highend-Tube-Kites 2013 in 10 qm inkl. Bar angeschaut. Und siehe da, der Preisunterschied lag bei 200 €.  Ob man bei einem Volumen von anderthalbtausend € noch 200 € drauflegen kann und will, das muss jeder selbst wissen.
Sicher, die Leistung hat ihren Preis, aber der Preis hat auch seine Leistung.

Fazit:

Soweit ich den Kite mit meinem Können und bei den gegebenen Windverhältnissen testen konnte und beurteilen kann, ist er ein qualitativ sehr hochwertiger Kite. Ein idealer Einsteiger- und ebenso bestens geeignet für  Fortgeschrittene, die wissen was sie wollen, was sie können und wo sie noch hin wollen. Der Speed 4 bietet das Potential.
Wer es heftig „aggressiv“, knallhart und zackig haben will, der kann das mit dem Speed 4 auch machen, ist dann aber vielleicht nicht ganz so glücklich mit dem Kite wie der  „durchschnittliche Kiter“.

Test - Unity 10

Hier geht es zu den Bildern vom Unity 10!

 

Vorbemerkung und kurzes, vorweggenommenes Fazit

Drachenbegeistert bin ich seit gut 20 Jahren. Seit mehr als 10 Jahren habe ich (fast) jedes Flysurfer-Modell in den Händen und/ oder am Haken gehabt. In den vergangenen zwei Jahren haben mich besonders Speed 3 und Psycho 4 begeistert und zu meinen „Standard-Kites“ geworden, Was soll da noch groß kommen? Etwas unaufgeregt habe ich der Lieferung des Unity entgegengesehen und von daher auch die Wartezeit gut überbrückt. Nach mehrfachem Testen in den vergangenen zwei Wochen bin ich für das Projekt ewigkite.de froh, dass der Kite zum Pool der Drachen gehört, den Leute bei uns ausleihen und testen können.  Denn der Unity ist ein grudnsolider und zugleich „sportlicher“ Drachen, an dem sowohl Anfänger und auch Fortgeschrittene ihre Freude haben.


Bedingungen

Ich habe den Unity bei ganz unterschiedlichen Bedingungen getestet. Von labberigen 2 bft. bis zu guten 6bft. war alles dabei.  Von gleichmäßig -gutmütigem Wind  bis zu  ruppig-böigem Wind war ebenso alles vertreten. Testgebiet war  das Inland im Ammerland (kurz vor Ostfriesland), die Nordseeküste und die Nordsee bei Wilhelmshaven und Land- und Wasserregionen auf Sizilien.

Rucksack/Material

Der Rucksack kommt in einem sanften Orange und einem tiefen Schwarz mit silber aufgedruckten Flysurfer-Kiteboarding-Schriftzug daher.  Warum ein zweiter silbernem Schriftzug auf Orange, der dann von der Netztasche, die an einer Seite aufgenäht ist, überdeckt wird, angebracht ist, bleibt mir verborgen.  Ich muss mal bei älteren Rucksäcken nachschauen, aber ich meine, dass der Unity-Rucksack mit der erste Rucksack ist, der am Boden nicht mehr das ein- und ausfaltbare Board-Halterungs- Täschchen hat. Das Weglassen macht Sinn. Ich habe nie, aber auch wirklich nicht ein einziges Mal, einen Flysurfer-Kiteboarder gesehen, der sich den Rucksack samt Brett auf die Schultern gepackt hat. Das Rucksachmaterial ist robust und auch die Plastikschnallen zum Zusammenzurren scheinen solide zu sein. In einer der kleinen praktischen integrierten Taschen findet man noch zwei schlichte Zurrgurte mit Schnallen, die man verwenden kann, um den Kite vor dem einpacken gut zu verzurren und in Form zu halten. Praktisch. Sinnvoll.

Tuch und Verarbeitung sind – wie gewohnt – bestens. Keine Fehlnähte, keine überstehenden Fäden. Solide Zick-Zack-Nähtechnik am ganzen Kite, nur an der Schleppkante gerade Nähte. Dafür aber ummantelt und gleich doppelt. Hält noch besser, wenn der Luftdruck sich an dieser Stelle sammelt. Die Waageleinen  sind sauber geknüpft (wie viele Leute prüfen das eigentlich, bevor so ein Kite die Produktion verlässt?), die Leinen haben die gewohnt gute Qualität und auch die Verarbeitung der neuen Bar ist echt klasse. Nichts steht über, scheuert oder nervt. Man hat das Teil einfach gut im Griff und die Bar ist angenehm im Lange und im Durchmesser. Ist sie ein wenig breiter geworden als die anderen Bars? Ich habe den Eindruck und finde das für meine eher etwas größeren Fleischerhände sehr angenehm.

Design/ Farbe

Knackig! ?Der Unity 10 ist  ein farbenfroher und moderner Hingucker. Die schwarz-orange-weiße Farbgebung und die Logo-Platzierung sorgen für einen interessanten Auftritt am Himmel, den man nicht so leicht übersieht. Die Nähe des Logos zur Graffiti-Kunst macht das Design des Kites etwas „jünger“ als andere Produkte aus dem Hause FS. Design ist immer Geschmacksache. Wenn man die Farben nicht mag und etwas Geld übrig hat, kann man ja mit Hilfe des Kitedesigners von FS seinen eigenen Kite designen. Design ist nicht Dasein. Dasein ist mehr als Design .... .


Start-/Landeeigenschaften und Druckaufbau

Solide, gut, einfach, aber nicht langweilig. Der Unity ist mehr als ein Allround-Kite, den jeder locker bedienen, fliegen und nutzen kann. Er ist solide, hat aber auch beim Starten seinen eigenen Pfiff. Er kommt gut aus den Startlöchern und baut den  Druck angenehm sanft auf.  Das Angenehme ist aber eben nicht so angenehm, dass man zwischendrin nicht einen Kaffee trinken gehen könnte. Man kann den Unity auch „sportlich“ bedienen und sollte ihn dann – je nach Windverhältnissen – auch gut im Blick haben.
Je nach Windverhältnissen fällt natürlich die Art und Weise der Landung aus. Für Landehelfer praktisch sind die bereits bekannten aufgedruckten Hände an den Tipps. Die nonverbale Aufforderung ist klar: „Hier beim Landen am Windfensterrand anfassen!“ Vermutlich muss man aber den Mund schon noch aufmachen, um den netten Windfensterrandlandehelfern zu sagen: „Da ist auch noch eine praktische Schlaufe draufgenäht – da kannst du reingreifen!“ Die schwarze Schlaufe auf schwarzem Tuch ist schlecht zu sehen. Hätte weiß oder orange sein können.
Landen bei wenig Wind mithilfe der Steuer-/Bremsleinen ist mehr als einfach. Der Kite zappelt nicht rum, sondern segelt langsam und sanft (wenn man denn langsam und sanft die Leinen bedient)  mit der Schleppkante zuerst auf den Boden.
 


Power-/ Depowereigenschaften

Die Power-/Depowereigenschaften sind enorm. Ich habe keine Ahnung, mit welchem Modell aus dem Hause FS ich sie vergleichen soll. Sie sind einfach rundum gut und zufriedenstellend.  Wenn man heftig angepustet ist, bringt das depowern beinahe Entspannung ins Kiten. Man muss seinen Mix eben immer genau finden. Das fällt mit dem Adjuster, der leichtgängig funktioniert und der für Änfänger und Vergessliche mit einem fetten Plus und einem fetten Minus markiert ist, auch leicht. Nur: Ist der Adjuster, wenn man den Kite am Haken hat, weiter weg vom Körper als bei anderen Kites? Ich hatte manchmal den Eindruck, dass dem so ist. Oder bin ich oder sind meine Arme geschrumpft? In kribbeligen Situationen war ich deswegen nicht immer ganz flott am Adjuster, sondern hatte den Eindruck, dass ich mich strecken und recken musste. Ich muss den Kite wohl auf meine Körperproportionen trimmen. Wobei: Viele Leute sollen ihn bei ewigkite.de fliegen und testen. Warte ich erstmal ab, was die so sagen.


Drehfreudigkeit

Der Unity dreht. Flott und munter. Solide und gut. Im Zusammenhang mit dem Unity war ja immer wieder mal vom  Pulse 2 die Rede. Würde man diese Kites miteinander vergleichen wollen, dann wäre der Unity eindeutig drehfreudiger. Hält man die Psycho 4 daneben, dann dreht er nicht so schnell wie diese. Aber diese Vergleicherei verbietet sich eigentlich, denn der Unity scheint seine ganz eigene Klasse zu sein. Ähnliches wie bei den Start- und Landeeigenschaften ist auch hier zu sagen: Der Unity ist sehr solide, aber nicht unsportlich oder lanweilig.


Cruisen/ Windfenster/ Hangtime/ Stabilität

Das gilt auch für die Häng-Zeit. Mit dem Unity kann man ausgesprochen gut Hängen! Einfach so auf dem Wasser abhängen, sprich cruisen: Man stellt den Kite ins Windfenster und er zieht einen  sauber, ohne Ruckeln und Zuckeln geradlinig über das Wasser. Man kann mit dem Unity  ganz entspannt „einfach so“ gleiten und das Leben entspannt genießen.
Powert man den Unity an, zieht man ihn zum Windfensterrand, dann merkt man jedoch auch sehr schnell, dass er sportliches Potential hat. Das zur Verfügung stehende und ausschöpfbare Windfenster des Unity ist bestens. Anfänger werden sich freuen, dass das Höhelaufen mit dem Unity wirklich leicht fällt, Fortgeschrittene werden sich freuen, dass sie die durch Sprünge verlorene Höhe locker rausfahren können.
Man kann also gut mit dem Unity auf dem Wasser Abhängen. Und man kann gut über dem Wasser hängen. Die Hangtime ist wirklich klasse und kann durch die agile Drehfreudigkeit des Kites gut eingeleitet und gesteuert werden. Der Kite ist flott, aber nicht zu flott. Sprung-Anfänger werden damit einen leichten Aufstieg haben. Freestyle-Freaks und fortgeschrittene Sprungtalente werden den Unity wegen seiner angenehmen Agilität schätzen.
Böen federt der Unity gut ab. Man braucht sich keine Sorgen um etwaiges Zusammenklappen oder irgendwelche Front- oder Backstalls machen. Ein Einklappen oder Flattern der Tipps habe ich zu keinem Zeitpunkt festgestellt. Ein stabiler und zugleich angenehm agiler Kite!

Controllbar/ Safety


Das Warten auf die neue Infinty-Bar hatb sich gelohnt. Die Safety löst bestens  und ohne irgendwelche Verzögerungen aus und ist flott und einfach wieder zusammengesetzt.  Die Controllbar liegt gut in der Hand, hat eine angenehme Breite und ist an den Enden zu den Steuerleinen hin sogar noch etwas gepolstert. Das fühlt sich angenehm an und ist eindeutig ein Komfortfortschritt zu den bisherigen Bars. Der Hit ist aber die Lagerung und Führung der Leinen. Die Bar dreht sich super leichtgängig aus. Ein Anpowern bis zum Anschlag, um die letzte kurze Drehung aus den Leinen zu bekommen, ist nicht mehr nötig. Man merkt vom und beim Ausdrehen nichts mehr, muss auch keinen Kontrollblick mehr auf die Leinen unter- oder überhalb der Bar werfen, um sicher zu gehen,  dass wirklich alles wieder in der Ausgangsposition ist. Loopen und Springen macht jetzt noch mehr Spaß. Der Wunsch kommt auf, die Controllbar bei allen Kites, die man so hat, nachzurüsten ...


Relaunch


Der Relaunch bei FS-Kites ist immer wieder Gesprächsthema. Warum nur? Man muss sich nur 1 x damit beschäftigen, wie es geht und schon geht’s. Und beim Unity geht's, indem man einfach die Bar loslässt und abwartet. Unglaublich! Der kleine Bruder Viron hat es vorgemacht. Das werde ich mir merken können: Kite gedroppt? Bar loslassen, warten, bis der Kite ans Windfenster gekrabbelt ist (vielleicht etwas nachhelfen) und zusehen, wie der Kite sich in die Lüfte erhebt. Der Unity macht sämtliche Relaunches bestens mit. Natürlich sollte ausreichend Wind sein ... .
 


Fazit


Was ist der Unity? Ein solider und zugleich sportlicher Kite aus dem Hause Flysurfer  für Anfänger und Fortgeschrittene. Man könnte ihn als „Allrounder“ bezeichnen. Aber irgendwie ist der Unity in keiner Klasse unterzubringen. Er ist seine eigene Klasse. Und er ist klasse. Seine Flugeigenschaften überzeugen.

 

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Viron 6.0

Einleitung/ Vorbemerkung

tests

Seit mehreren Wochen steht mir der Viron 6.0 zur Verfügung. 6 Quadratmeter sind nicht die Welt, wenn man ein paar Kilo mehr wiegt. Ich war mit dem Viron 6.0 also nicht auf dem Wasser. Im Wasser habe ich allerdings Relaunch-Tests gemacht.
Ich habe den Kite aber ausgiebig an Land geflogen und dafür gesorgt, dass meine 15jährige Tochter  gemeinsam mit ihren Freundinnen den Kite auf dem Wasser fliegt. Außerdem habe ich noch ein paar andere Leute an den Kite gehängt und sie dabei beobachtet und befragt.

Hier geht's zu den Bildern!
 

Bedingungen
Der Kite wurde von mir und anderen Leuten bei unterschiedlichen Bedingungen an Land und auf dem Wasser geflogen. Das Testgebiet und die Bedingungen waren international ;): Fanö/ Dänemark, Hindeloopen/ Holland und Hooksiel/ Deutschland.
Die Windbedingungen waren ganz unterschiedlich. Von gut 2 bis gut 5 bft. war alles dabei. Die sommerlichen Temperaturen haben einen Schneetest in norddeutschen Gefilden nicht zugelassen ;).

Rucksack/Material
Klein, fein und praktisch. Der Rucksack erinnert irgendwie an einen geschrumpften Speed3-Rucksack mit anderem knackigem Aufdruck.
Der Drachenstoff fühlt sich im zwischen-den-Fingern-Reibetest ziemlich solide und zugleich geschmeidig an. Ich habe keine Ahnung, wie viel Gramm pro Quadratmeter das Tuch hat. Dem Finger-Gefühl nach wurde aber wert darauf gelegt, dass das Tuch solide ist. Die Nähte sind bei den Applikationen bzw. bei den Übergängen im Zickzack und an der Schleppkante gerade genäht. Die Verarbeitung ist sehr sauber, überstehenden Garn o.ä. sucht man vergebens.
Leinen und Controllbar sind ebenso in gewohnter Flsyurfer-Qualität. Allem Anschein wurde bei dem Kite, der sich insbesondere auch an Anfänger richtet, nicht an Qualität gespart. Die Waageleinen und die gesamt Leinenkonstruktion sind sehr ordentlich geknüpft und vernäht und dem erfahrenen Softkite-Flieger fallen auch gleich die zusätzlichen Verbindungsleinen auf (die für den guten Relaunch sorgen und ein Verdrehen des Kites verhindern, s.u.).

 

Design
Die rot-grün-schwarz-weiße Farbgebung sorgt für einen Hingucker am Himmel. Das Viron-Logo ist pfiffig und erinnert ein wenig an Graffity-Kunst. Wirkt auf jeden fall modern und ansprechend. Wobei: Design ist immer Geschmacksache und ein Kite soll vor allem gut fliegen und dem Besitzer aufgrund seiner Flugeigenschaften Freude machen. Wenn man seinen Kite dann auch noch aufgrund des Designs gerne anschaut, um so besser! 

Start-/Landeeigenschaften. 

Einfacher geht’s nicht. Den Flysurfer-Leuten ist das gelungen, was sie wollten. Startet und landet man den Viron, dann stellt man selbst als Anfänger fest, dass es ein äußerst einfach zu handhabenden Drachen ist. Auch als Softkite-Erfahrener wundert man sich, wie unproblematisch der Viron startet und landet. Das eine große Lufteinlassloch an der Leitkante sorgt dafür, dass der Viron sich flott (flotter als andere FS-Kites?) mit Luft füllt und die Kammern sich gleichmäßig füllen. Dabei wird jedoch kein unangenehmer Druck aufgebaut. Man soll ja nicht in der Powerzone starten oder landen. Sollte es einem Anfänger jedoch einmal passieren, dann ist das, depowert und bei den  6 qm, selbst bei 4 -5bft.auch kein allzu großes Problem. Erfahrene Kiter werden ihren Spaß an solchen Starts, die man ja eigentlich nicht machen soll, haben. Die Russen werden auf jeden fall nicht am Start sein.
Landen durch ziehen der Brems-/Steuerleinen ist mehr als einfach. Ganz unzickig landet der Viron auf seiner Schleppkante. Das Starten und Landen am Windfensterrand (so soll man es machen!) ist einfach und unproblematisch. Der Kite hält seinen Luftdruck gut in den Klammern, klappt nicht ungewollt zusammen und schwingt sich je nach Windstärke langsam oder zügig in den Zenit.

Power-/ Depowereigenschaften
Enorm! Einfach zu bedienen! Die Power-/Depowereigenschaften des Viron entsprechen seinen kleinen oder größeren Brüdern oder Schwestern aus der aktuellen FS-Schmiede. Auffallend ist dabei, wie nah die Controllbar am Kiter und damit bestens zu bedienen ist.  

Druckaufbau
Gut! Der Druckaufbau ist geschmeidig, dabei aber nicht lahm.Natürlich ist der Viron kein Race-Kite, aber der insbesondere auf Anfänger zielende Kite ist keineswegs eine lahme Ente. Meine Tochter war begeistert, wie gut und genau der Viron auf  das Anziehen/Loslassen der Controllbar reagiert. Ebenso hatte sie den Adjuster schnell im Griff. Aufgrund der mehr als deutlichen „+ und - -Markierungen“ habe ich ihr noch nicht einmal gesagt, wie der zu bedienen ist. 
„Das ist ja wie ein Gaspedal oder eine Bremse!“ (wobei sie als 15jährige eigentlich noch nicht wissen sollte, wie sich das mit Gas- und Bremspedal verhält; Fanö und Römö lassen grüßen...).

 

Drehfreudigkeit
Schaut man sich den Viron 6.0, der soweit ich weiß eine Tiefe von 1,7Meter hat, in der Luft an, so könnte man aufgrund seiner dazu eher geringen Breite von 4 Metern (?) zu der Annahme gelangen, dass der Kite langsam dreht. Das ist aber nicht so. Er dreht flott und gut, ruhig und unaufgeregt. Sicher, freestyle-Tricks wird man damit nicht hinlegen, aber nettes Cruisen, Sprünge und ein paar Tricks werden schon drin sein.

Safety

Das Safetysystem ist einafch zu bedienen,m einfach zusammen zu setzen und löst bestens aus. Safety? 1.

Stabilität
Ja! Jede Menge. Das liegt wohl an der Form, die für den Viron gewählt wurde. Keine Zicken, keine Macken, kein Einklappen und kein Flattern. Böen steckt er gut weg, ohne den Kiter zu zerreißen.


Windfenster

Gut bis sehr gut. Der Viron macht alle Manöver auch am Windfensterrand gut mit und krabbelt recht weit ans Windfenster. Ein Racekite geht zwar noch einen Schritt weiter, aber diesen Schritt braucht man weder als Anfänger noch als Fortgeschrittener, der einfach Ppaß haben will. 

Relaunch  

So etwas habe ich noch nicht erlebt! Man braucht nichts zu machen. Na ja, die Controllbar sollte man loslassen. Ich habe aufgrund der Veröffentlichungen und Videos, die es vom Hersteller schon gibt, versucht, den Kite nicht (!) zu relaunchen. Das geht nicht! (Es sei denn man tut was dagegen.) Das ist wirklich unglaublich. Die Relaunch- und auch Wasserstartfähigkeit dieses Kites macht ihn zu dem (!) Anfänger-Kite im Softkitebereich (wobei ich begabten Anfängern auch schon eine Psycho 4 in die Hände gedrückt habe und sie auch damit klar gekommen sind). Der Viron krabbelt einfach an den Windfensterrand und geht ganz von selbst wieder in die Luft. Auch in der Powerzone ist ein Relaunch kein Problem.  Die extra geknüpften Leinen in der Waage sorgen dafür, dass der Viron sich verhält, wie er sich verhält. Und sie sorgen dafür, soweit ich das getestet habe und sogar x Mal bewusst versucht habe zu erreichen, dass der Kite sich nicht in sich selbst verdreht. Bonbon-Effekt war vorgestern. Ich war schlichtweg begeistert. Und meine Tochter hat, nachdem sie vor 2 Jahren ein paar Erfahrungen mit dem Pulse 2 gemacht hat, mit dem Viron das Kitesurfen „so richtig“ gelernt. Ich konnte sie ohne Bauchschmerzten aufs Wasser lassen. Sie hat den Kite, wenn sie ihn denn mal gewassert hat, mühelos wieder an den Himmel bekommen.

Fazit
Ich habe den Viron selbst etwa 2 Stunden lang geflogen. Ich habe andere Leute, die ihn unter meiner Aufsicht länger an Land oder auf dem Wasser geflogen haben, befragt. Ich komme zu dem Schluss, dass der Viron ein sehr guter, einfach zu handhabender, gut kontrollierbarer  Anfänger-Drachen ist, an dem auch Fortgeschrittene ihre Freude habe. Zu schade, dass der Wind bisher noch nicht so gepfiffen hat, dass ich den Kite als Starkwindkite für Fortgeschrittene nutzen oder testen konnte. Das wird aber bestimmt noch kommen.
Viron 6.0: Den Rucksack sollte man in der Tasche habe, wenn man Anfänger ist, lernen will oder einfach seinen Spaß haben will (Empfehlungen/ Test für Starkwindnutzung des Virons folgt).

Hier noch ein paar Anekdötchen:

Da war z.B. die knapp 50-jährige Frau, die ihren Sohn und ihren Mann schon des öfteren beim Kiten bewundert hat und die mit etlichen anderen Drachen nicht so  zurecht kam. Schon bei ihren ersten Übungen mit dem Viron war sie ganz begeistert und meinte, dass sie es dann, wenn es so einen Drachen gibt, doch noch einmal aufs Wasser schaffen wird.
Da war meine Tochter, die sich gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen bei gut 5 bft vom Viron 6.0 durchs Ijsselmeer ziehen ließ, ohne dabei ein unsicheres Gefühl zu haben.
Da war der Jugendliche, der zwar schon die ersten Kilometer kitesurfenderweise hinter sich hat, der aber gleich merkte, „dass der ja total klasse reagiert und super fliegt“.

 

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Test Speed 3 15

Speed 3 15 Einleitung/ Vorbemerkung

 

Vieles hatte ich über den Speed 3 bereits in Internetforen und Zeitschriften gelesen. Obwohl ich „flysurfer-positiv“ bin, dachte ich bei manchen fast ekstatisch anmutenden Beschreibungen, dass das ja wohl ein wenig übertrieben sei. Meine Erfahrung mit Kitetests und Kiteberichten ist etwa so lang wie meine Kitesurferfahrung. Etwa 7 oder 8 Jahre. Wenn ich an die Test-Berichte um die Jahrtausendwende denke, dann erinnere ich mich an ebenso wohlklingende und begeisterte Berichte wie im Frühjahr/ Sommer 2010. Wurden nicht auch schon die Vorgängermodelle des Speed 3 mit geradezu frenetischen Jubelrufen bedacht? Ja, wurden sie. Dass Flysurfer von Jahr zu Jahr noch immer weiter Geld, Zeit, Kompetenz und Hirnschmalz in die Entwicklung seiner Kites steckt und dass dabei tatsächlich immer noch was Besseres rauskommt, das kann man nicht im Vorwege wissen. Sonst hätte man bei den Testberichten der Vorgängermodelle am besten gleich eingefügt: „Der FS-Kite ist Oberliga, aber wir warten mal auf das Jahr 2010. Da wird es bestimmt noch besser werden.“ Nun denn: Nachdem ich den Speed 3 15 etliche Stunden geflogen habe, stelle ich mir die Frage, in wieweit ich Superlative in den folgenden Zeilen verwenden darf. Wer weiß denn schon, was FS im Jahr 2020 auf den Markt bringen wird.?Was ich im Laufe der vergangenen knapp 10 Jahre an FS-Kites am Haken und in der Hand hatte, das ist schon eine Menge. Mit Speedair 9 fing es an. Warrior, Extacy, Speed 1 und Speed 2 sowie Psycho 2 (26!) und Pulse II folgten. Den Psycho 4 de Luxe hatte ich mal für einige Tage zur Verfügung (ein Psycho 4 12 in ewigkite.de-Sonderfarben ist bestellt). Ansonsten habe ich sämtliche FS-Modelle, die sich mir bei Testivals oder auch sonstwo anboten, geflogen, um „den Unterschied“ von Modell zu Modell zu spüren. ?Hin und wieder habe ich Versuchsweise auch mal einen Tube-Kite an den Haken genommen. Das musste aber nie länger als eine Stunde sein. ?Es freut mich schon, dass ich die Entwicklung der FS-Kites quasi von der ersten Stunde an miterlebt habe. Was 2010 im Psycho 4 und im Speed 3 steckt, das ist einen langen soliden Entwicklungsweg gegangen. Respekt.

 

Bedingungen Geflogen bin ich den Speed 3 in zwei Revieren mit unterschiedlichen Bedingungen und unterschiedlichen Boards. Mein Gewicht war mit 89 Kilo konstant…. Ich bin also eher ein Schwergewicht, Surfanzug-Marke „Wurst in der Pelle“. ??Bei  3 bft. (um die 10, 11 oder 12 Knoten) habe ich den Speed 3 15 bei ablaufendem Wasser Anfang Mai mit der 140iger Door aus 2008 in Hooksiel/ Nordsee geflogen. Während sich nur noch die ganz harten uns riesigen Tubes mal eben so am Himmel hielten, zog der Speed 3 sogar gemeinsam mit mir seine Bahnen. Wenn die Wiondstärke auch nicht erwünscht war, so konnte oder musste ich bei diesen Bedingungen das Thema Druckaufbau und Wendigkeit bei schwachen Windverhältnissen testen.?Bei 4-5 bft. (seltene Böen bis 6) schwankend habe ich den Kite dann an Pfingsten 2010 in Pelzerhaken/ Ostsee gemeinsam mit der kleinen Door aus 2008 und meinem Flyradical L aus 2009 „getreten“. ?Zwischen Anfang Mai und Pfingsten habe ich den Speed 3 immer wieder mal in Hooksiel/ Nordsee bei lauen oder auffrischenden Winden geflogen. Zwei Mal waren zwar Kiter am Strand, aber mit den Tubes ging nichts. Wenn auch nur „Seniorfahrten“, so konnte ich wenigsten ein wenig lauschig cruisen.

Material Einen neuen FS-Kite auszupacken ist für mich immer wie Weihnachten und Ostern zusammen. Schön verpackt, zusammengebunden, noch „steifes“ Material. Beim ersten Anfassen wirkt das Material etwas fester auf mich als das Psycho 4-Material (keine Ahnung, ob das wirklich so ist oder ob ich das De Luxe-Material als Letztes und den Synapsen meiner Finger gespeichert habe). „Fest“ muss ja nicht schlecht sein, denke ich mir und lege den Kite zum ersten Mal aus.?Beste Verarbeitung bis ins Detail. Nähte, doppelte Nähte, astreine Naht-Fadenläufe selbst bei Waageleinen-Punkten. Keine Naht – zumindest nach ein paar Minuten kritischen Blickes – entdeckt, die pfuschig genäht ist. Das nennt sich wohl perfekte „Endkontrolle“. Ich habe ja keine Ahnung, wie man Kitetuch noch immer weiter entwickeln kann, ich erinnere mich aber an frühere Jahre, als sich das Tuch heftig beschichtet anfühlte. Das tut es jetzt ganz und gar nicht. Leinen und Controllbar sind auch in bewährter FS-Qualität. Ich mag den grifffesten und leicht harten Bezug der Controllbar. Nichts wabbelt, nichts rutscht.??Bei den Rücksäcken bleibt Flysurfer sich wie immer treu. Keine großen Auffälligkeiten, keine Neuerungen. Mal schauen, wie es mit den Reißverschlüssen aussieht, wenn sie ein wenig Sonne, Sand und Salzwasser abbekommen haben (neulich hat mir jemand jedoch einen einfach Trick fürs gängig kriegen der Reißverschlüsse gegeben – man nehme einen Dampfstrahler und puste die Teile einmal richtig mit Süßwasser durch. Bei mir hat es geklappt).?Das Reparaturset ist auch wie immer mit den kleinen unterschiedlichen Leinelängen  für etwaige Buchtknoten-Reparaturen an den Sollbruchstellen und anderes Leinen-Kleinzeugs in einer der Seitentaschen des Rucksacks zu finden. Und natürlich das Handbuch. Man sollte es zur Hand nehmen, auch wenn man FS-Kiter ist. Man lernt nie aus. Hätte ich es zur Hand genommen, dann hätte ich beim ersten Aufbau auch nicht die Reißverschlüsse am Kite gesucht … .

Design Dasein oder Design, das ist hier die Frage. Worauf kommt es bei einem Kite eigentlich wesentlich an? Bestimmt nicht auf das Aussehen. Sicher ist das Aussehen aber auch ein Verkaufsargument. Ich finde, dass die Farb- und Designgebung des feinen Tuches gut bzw. eben fein aussieht. Feines Tuch sieht eben auch hier nicht nach Plastik aus. Blau. Weiß. Schwarz. Mehr braucht der Himmel nicht. Das Weiß mit dem blau aufgebrachten FS-Logo ist aus meiner Sicht dominierend und sieht elegant und wohlüberlegt aus. Die blaue Schleppkante gibt dem Kite eine geradlinige Rahmung, die Tips wirken durch die aneinander- und übereinandergelegten Linien etwas sportlicher. ?FS-Kites haben mir aufgrund ihres Shapes und auch aufgrund ihrer auffallend nicht auffallenden Farbgebung schon immer gefallen. Die scheinbar beiläufig an meine Frau während eines Spaziergangs an der Ostsee gestellte Frage „Na, welche Kites fallen dir am Himmel auf?“ ergab nicht das für mich gewünschte Ergebnis. „Die knalligen Plastikfarben stechen einem sofort ins Auge!“Eine kurze Nachhilfelektion in Formen und Farben, brachten sie dann noch zu einem „Ja, die Flysurfer sind einfach chic.“ Ob chic oder knallig, ob farbig oder s/w – das alles ist Geschmacksache. Mein Geschmack sagt mir allerdings, dass ich es eher nicht knallig oder aggressiv mag. Da bin ich mit dem Speed 3 15 gut dabei und freue mich über sein überwiegend strahlend weißes Aussehen mit blau und schwarz am Himmel.

Start-/Landeeigenschaften Beim allerersten Starten hat er ein wenig länger gebraucht, bis er gefüllt war. Kein Wunder, wenn das Teil frisch aus der Mache kommt und sein Dasein bisher in unluftigen Regalen oder UPS-Fahrzeugen verbringen musste. Schon beim zweiten Starten ging es ganz fix. Fixer als alle FS-Kites, die ich bisher erlebt habe (na ja, zum Psycho 4 merke ich nicht wirklich einen Unterschied). Ich habe starts in der Powerzone und am Windfensterrand durchgeführt. In der Powerzone hat mich der Kite bei 4 bis 5 bft (natürlich komplett depowert!) schon ein wenig herausgefordert. Keineswegs aber gefährlich. Am ungefährlichsten ist der Start mit dem Speed 3 natürlich auch am Windfensterrand. Er füllt sich flott mit Luft, wobei die Tips ein wenig länger brauchen. Das lässt einem aber noch einmal Zeit, um Trapez, Helm etc. nachzuruckeln. Beim Starten sind leichte Lenkbewegungen im Windfenster hilfreich, um das Befüllen mit Luft zu beschleunigen. Schnurstracks wandert der Speed 3 dann an den Zenit und lässt einen in aller Ruhe die letzten Vorbereitungen für die Begegnung mit dem Wasser machen.?Immer wieder ist es mir passiert, dass – manchmal interessierte, manchmal bewundernde, manchmal etwas herablassend blickende - Tube-Kiter den Start- und Landevorgang beobachtet haben. Allem Anschein nach war es immer wieder beeindruckend, wie man einen FS startet. Als Softkiter braucht man sich auch nicht mehr zu schämen, dass es irre lange dauert, bis der Kite gefüllt ist. Vorbei die Zeiten, als es schon mal mehrere Minuten dauerte, bis die Warrior oder Extacy mit Luft gefüllt war, nachdem man minutenlang rumgeeiert hatte und der Kite einem zusammengeklappter Waschlappen geglichen hat (wobei ich vor ein paar Jahren auch das gerne in kauf genommen habe!).?Der Landevorgang ist einfach – und das auch bei 4 bis 5 bft.. Gleichmäßig an den Steuerleinen (Bremsen) ziehen, beim Ziehen schön parallel bleiben, die rote und grüne Leine neben bzw. hinter den Körper ziehen und der Kite kommt, je nach Zugkraft und Schnelligkeit, mit der man das macht, mit der Schleppkante zuerst auf dem Boden auf. Unsanftes Aufsetzen kann man durch kurzes stückweites Lösen der Bremsleinen verhindern. Natürlich hat der Kite bei 4 bis 5 bft dann auch noch ordentlich Restzug auf den Bremsleinen. Wenn man darauf vorbereitet ist, ist das jedoch kein Problem. Man sucht sich dann einen Pfosten o.ä. (ich habe immer meinen rechtwinkligen Erdnagel dabei, den ich vor dem Start einschlage), wickelt die Bremsleinen symmetrisch drum und kümmert sich dann flott um die Sicherung seines Kites. Das Landen auf der Schleppkante sollte man ruhig mehrmals hintereinander übern, wenn man zum ersten Mal mit einem FS unterwegs ist. Manchmal – insbesondere wenn Seitenwinde oder Böen auftreten – klappen die schmalen Tips des Speed 3 bei der Landung etwas ein. Man sollte einfach ruhig bleiben. Es dauert nicht lange, bis sie wieder ausklappen.?Meine Mühe mit dem Landen hatte ich in Pelzerhaken. Ich landete an dem Strand, an dem sonst niemand startete oder landete. Der Seitenwind war einfach zu heftig. Hin und wieder hae ich einen Tube vom Himmel trudeln sehen. Auch der Speed 3 hatte es bei den starken Seitenwinden nicht einfach. Es ist aber alles eine Frage der Übung …. Was mir im Gegensatz zu Vorgängermodellen (ausgenommen Psycho 4) nicht mehr passierte, war der „Bonbon-Effekt“ (der Kite verdreht sich in sich selbst). Dann hat man ja bekanntlicherweise keine Chance mehr. Kurzfristiges Zusammenklappen kam bei den extremen Seitenwinden vor. Eigentlich habe ich hier viel zu lange über problematische Landesituationen geschrieben. Zu mehr als 95% ist der Speed 3 super einfach zu landen. Das hat dann doch immer bewundernde Blicke ausgelöst.

Power-/ Depowereigenschaften Ist der Kite voll depowert, so kann man sich in aller Ruhe auf den Start- oder auch Landevorgang vorbereiten und diese ganz elastisch durchführen. Manchmal hat man sogar bei 4 bis 5 bft. den Eindruck, dass man da nichts oder zumindest ganz wenig am Haken hat. Bei Unerfahrenen ist dann sicher Vorsicht geboten, wenn sie von 0 auf 100 anpowern. Da sitzt Druck hinter! Eine wahre Freude, wenn man Druck haben möchte und wenn man damit umgehen kann. Eine wahre Freude ist auch der Adjuster, der sich problemlos und leichtgängig stufenlos verstellen lässt. Man kann locker mit einer Hand seine „PS-Leistung“ (?) einstellen. Man braucht nicht lange zu frickeln und für ältere Herren (wie mich?) ist es dann auch mal nett, eben von Megadruck auf ruhiges Crusien umzuschalten. Auch der Power-/Depowerweg der Controllbar ist einfach klasse. Man hat den Eindruck, dass Bar, Leinenlänge, Waageleinen etc. ab Werk perfekt eingestellt sind und bestens auf Impulse der Bar reagieren und zusammenspielen. Die Barkräfte sind angenehm. Nicht zu weich, nicht zu hart. Angenehm eben. Natürlich kann man sie sich auf seine persönlichen Vorlieben einstellen. Ich bin mit der Werkseinstellung bestens zufrieden.

Druckaufbau Angenehm. Schnell, aber nicht überschnell. Sehr flott, aber nicht ausser Kontrolle geratend. Man kann ja dosieren. Und das kann man beim Speed 3 wirklich bestens. Ich habe es auf der Ostsee mehrfach angetestet: Gaaaanz langsam habe ich den Druck auf- und wieder abgebaut. Der Kite ist dabei ruhig geblieben und hat meine Beschleunigungs- und Bremsversuche bestens mitgemacht, ohne zu zicken. Irre auch, wie schnell man den Druck aus dem Schirm rausnehmen kann. Das scheint insbesondere für Kiteloops von Interesse zu sein (wobei ich noch kein Kiteloopspringer bin, sondern Kiteloops für Wenden und Halsen benutze). Vorbildlich, wie der Kite auf die Controllbar reagiert!

Drehfreudigkeit Ideal! Kiteloops macht der Speed 3 vorbildlich flott, bei schwächerem Wind reicht das auch noch locker aus, um nicht abzusaufen. Man braucht aber nicht zu loopen, um zu erkennen, wie drehfreudig der Speed 3 ist. Er reagiert flott und agil. Leider hatte ich keinen Psycho 4 15 zum direkten Vergleich dabei, aber aus meiner Erinnerung würde ich sagen, dass der Psycho 4 noch ein Tickchen flotter dreht. Vielleicht kann es ein Speed 3 De Luxe mit einem Psycho 4 „normal“ aufnehmen? Keine Ahnung, aber für Normalsterbliche wie mich ist das, was der Speed 3 an Drehfreudigkeit leistet schon absolute Sahne! Mit einem Auge habe ich in Pelzerhaken auch mal auf Kites anderer Hersteller geschielt, was die Drehfreudigkeit angeht. War ich so im FS-Rausch oder waren die anderen Kiter eher alle im Anfängerstadium oder habe ich wirklich nru langsamere Schirme gesehen? Doch, einer war da. Die Jungs von flysurfer-testen.de waren auch auf dem Wasser. Irgendein Psycho 4 de Luxe drehte ziiiiiiemlich flott – und hatte auch einen besseren Fahrer am Haken …

Safety Geht es sicherer? Alles bestens. Leicht zu bedienen. Leicht zusammen zusetzen. Schluss mit der Frickelei früherer Tage.

Stabilität Der Speed 3 ist mir an allen Testtagen nicht 1 x kollabiert. Selbst an einem böig sehr widrigen Tag, als ich eher daran dachte, erst gar nicht auszupacken, hat der neue Speed mich nicht enttäuscht. Böen sind – nach meiner Erfahrung – insbesondere beim Start- und Landevorgang eine problematische Angelegenheit. Sicher sackt der Speed bei extremen Böen mal weg. Er fängt sich aber wieder. Und das auch noch nach endlos lang erscheinenden Sekunden, die bei manchem Kite mit aufblasbaren Röhren zu Absturztrudeln führte. Böen, die den angepowerten Kite erwischen, steckt dieser gut weg. Böen werden eher „sanft“ in den Druck integriert. „Gerissen“ hat es mich nie. Und nie ist der Kite unter Druck kollabiert. Mal sind ganz kurz die Tips eingeknickt. Das war aber kaum der Rede wert und hat sich an der Bar nicht bemerkbar gemacht.

Windfenster Gerne möchte ich mal einen Vergleich mit einem Tubekitefahrer machen. Was ich auf der Ostsee bei 4 bis 5 bft. aus dem Speed 3 rausholen konnte, schien mir manchmal fast unglaublich (insbesondere mit der kleinen Door). Ankanten, Kite an den Windfensterrand krabbeln lassen, anpowern und Höhe rausholen ohne Ende. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass ich fast rechtwinklig zu den Tubes gefahren bin. Na ja, vielleicht brauche ich etwas Nachhilfe in Geometrie, aber der Speed 3 ist wirklich eine Windfensterrand-Wunderwaffe. Beeindruckend. Was das Thema angeht, so möchte ich eigentlich nur den Psycho 4 stattdessen fliegen. Die nehmen sich da nicht viel.

Cruisen Kann man machen. Richtig sacht. Oder richtig heftig. Je nach Vorliebe.?Der Druckaufbau und die äußerst genaue Dosiermöglichkeit erleichtern es einem.

Lowwind Holla, holla, holla! Der Speed 3 15 kommt locker mit meinem Speed 1 17 Silberpfeil mit, was den Lowwindbereich angeht. Mehrfach war ich mit dem Kite bei 9 bis 11 Knoten (bei meinem Gewicht!) in Hooksiel oder Schillig. Und ich war allein auf dem Wasser. Dann allerdings mit einer „alten“ großen Door. Crusien macht aber auch Spaß, wenn man sich darauf einstellt. Manchmal haben mir andere Kiter zugeschaut. Man kommt sich dann ja ein wenig doof vor, aber soll ich aus Solidarität auch am Strand sitzen? Ich habe den Kite zum Probefliegen mal abgegeben. Das macht dann mehr Spaß… .

Springen/ Hangtime „Carsten, das waren ja mindestens 8 oder 10 Meter!“ Na ja, ich weiß nicht so recht, ob sie als liebende Ehefrau oder als Kitekennerin spricht. Auf jeden Fall hat meine Liebste ziemlich gestaunt, was das Springen und die Hangtime des Speed 3 angeht. 10 Meter waren es wohl nicht bei 5 bft., aber ich habe am vergangenen Pfingstwochenende definitiv meine bisher höchsten und auch weitesten Sprünge gemacht. Und das lag nicht an dem sprunghaft angestiegenen Können meinerseits, sondern eindeutig an dem sprunghaft angestiegenen Leistungspotential des Speed 3 im Vergleich zu seinen Vorgängern. Das ist echt der Hammer! Natürlich habe ich mich aufs Testen gefreut, nachdem ich die ersten Berichte gelesen habe. Dass das aber stimmt, was da zu lesen ist, das macht schon Spaß, selbst zu erleben. Dieser Kite ist die Hangtimemaschine! Je nach Lenk- und Barimpuls hebt er einen langsam oder ruckartig heftig aus dem Wasser, trägt einen schnell oder angenehm in die Höhe und legt im Anschluss noch einen Segelflug hin, der seinem Namen alle Ehre macht. Bei den ersten Sprüngen habe ich mich erschrocken. „Das kann doch einfach nichts ein!“ Es konnte sein. Ich bezeichne mich selbst noch lange nicht als einen perfekten Sprungmaster auf dem Wasser. Ich mache noch nicht irgendwelche Handlepasses, board offs oder sonst irgend etwas englisch Klingendes. Ich weiß aber, dass dieser Kite mir das locker ermöglicht (wenn ich etwas an meiner Fitness arbeite). Seit knapp 2 Jahren gehöre ich zu den „Springern“. Ich habe es eher aus Versehen mit meiner damaligen Psycho 2 26 gelernt, da ich bis dahin dachte, dass das eher die Leute machen sollten, die vom Alter her meine Söhne sein könnten. Na ja, und dann habe ich Spaß daran bekommen und arbeite mich nun langsam voran. Schön vorsichtig. Der Kondition und dem Alter angemessen. Der Speed 3 macht es mir einfach. Und er Speed 3 weckt den Wunsch nach mehr und längerem Erleben und er Luft. Man zeige mir einen anderen Kite, der an die Leistung des Speed 3 rankommt. Ich kann mir das nicht so einfach vorstellen.

Relaunch Sorry, kann ich nichts zu sagen/ schreiben. Ich musste den Kite nicht relaunchen und bei dem Spaß, den ich hatte, wollte ich ihn dann auch nicht relaunchen.?Vielleicht mache ich das demnächst mal ….

Fazit Sehr gut mit Auszeichnung! ?Nachteile? Mängel? Ich bin offen für Anregungen.?Vergleichbar guter Kite bekannt? Bin gerne bereit, ihn an meinen Trapezhaken zu hängen. Bitte das Kontaktformular von ewigkite.de benutzen.

 

 

Pulse 2 8 qm

 

 

Pulse 2

Pulse 2. Frisch verpackt. Jungfernflug. Immer wenn ich einen neuen Drachen auspacke, erhöht sich mein Puls. So auch bei dem Pulse 2. Solider Rucksack, diesmal schön auffällig orange grau, damit man auch den Pulse von anderen Flysurferkites unterscheiden kann. Rot-schwarz, hell-blau-graue, und schwarz-blaue Kitebags sind in meinem Kofferraum.  Am Donnerstag und Freitag greife ich nur zu den orange-grauen Säcken. Erstmal die 8 qm. ??Rucksack auf. Dieser Anblick.  Wird  dieser Kite noch jemals  wieder so quadratisch-praktisch-gut in die Kitebag gepackt werden? Schleifchen entfernen, als Erinnerung ans Trapez knüpfen, rot-weißes Tuch. Fühlt sich gut an. Schon beim Ausbreiten des Kites und beim Fühlens des Tuches merkt man, dass die Jungs und Mädels von FS mal wieder auf höchste Qualität geachtet haben.  Beim Auslegen des Kites erinnere ich mich an meinen ersten Flysurferkite. Speedair von vor 5 Jahren oder so. Der war auch schon klasse, was das Tuch angeht, die Entwicklung kann man aber zwischen den Fingern fühlen, wenn man einen Sensus dafür hat. Sauber vernäht. Kein Pfusch. Nix schnell schnell. ??Schleppkante mit Sand beschweren. Leinen abwickeln. Immer wieder freue ich mich, dass ich bei FS nix anknüpfen muss. Die paar Minuten Zeit hätte ich zwar auch noch immer, muss ja aber nicht sein. Ganz schön bequem. Komplett depowern und den Kite hochziehen. Obwohl er ja wie gebügelt aus dem Kitebag kommt, füllt er sich schnell mit Luft. Ich erinnere mich durchaus auch noch an FS-Kites, die ein wenig länger und auch ein paar  Pull-Pull-Kunststücke brauchten, bis sie prall gefüllt waren. Scheint komplett vorbei zu sein die Zeit. Früher war nicht alles besser. ?Der Kite steigt in der Powerzone (sowas soll man ja eigentlich nicht machen) gutmütig auf und steht und steht und steht am Zenit. Ohne Druck. Bei 4.5 bft. Das ist n Ding. Hatte ich noch nicht.??Anpowern. Huuups. Geht los. Lieber wieder ein bisschen weniger.  Das mit der „extremen Depower“ ist tatsächlich kein Werbespruch. Unglaublich.?Der Kite steht komplett stabil  am Zenit. In aller Ruhe kann ich mich fertig machen, was das Board angeht. Übrigens immer mit Rollleash, seit  ich im letzten September meine geliebte Erst-door in den Weiten der Nordsee bei Hooksiel verloren habe.?Board meiner Wahl für den heutigen Tag: Flydoor S (140 x41). Mein Momentangewicht: 85 kg. ??Und los geht’s:  Der Pulse 2 zieht mich sachte aber klar aus dem Wasser, er reagiert bestens aber nicht empfindlich auf Lenkimpulse und das Depowersystem ist einfach crazy.  Ich gleite über die Kabbelwellen und der Pulse 2 zieht mich gleichmäßig und stabil über das Nordseewasser.

Und drehfreudig ist er. Womit soll ich ihn vergleichen?  Lass‘ ich besser mal, da ich kein erfahrener Tester bin,   aber eins ist für mich klar: Sehr drehfreudig ist er und dabei kein bisschen zickig. Die Kraft bleibt dabei sauber und gleichmäßig erhalten. Nicht einmal hatte ich Probleme mit Flattern, Stall o.ä.. Die Wasserstartfähigkeit habe ich leider zu testen verpennt. Aber wie auch? Der Pulse 2 verzeiht einem auch manche Fahr- oder Lenkfehler.  Dieser Kite ist gutmütig und agil zugleich. Genau das richtige für mich als fortgeschrittenem Anfänger. Oder bin ich mittlerweile ein angefangener Fortgeschrittener? Oder womöglich sogar schon ein fortgeschrittener Fortschreiter? Diese Gefühl ergreift mich zumindest, als ich zum ersten Mal in meinem Kiterleben „in die Wellen gehe“. Das ist ja der Hit! Nach Fahr-, bzw. Brettfehlern und  einer privaten Theorieeinheit von Claudia am Abend (Danke!) mache ich mich am nächsten Tag  wieder in die 2-3 Meter Wellen. Brettstellung und Schirmsteuerung muss man eben auch in den Wellen drauf haben. Und dann geht es richtig ab.???Puls und Adrenalin erhöhen sich mit dem Pulse 2 in den Wellen. Rein, rauf, abreiten oder einfach fliiiiiiegen. Mit der Pulse 2 werde ich wohl das Springen etwas weiter vorantreiben.  Drehfreudigkeit, Auftrieb und „hangtime“ sind für mich als fortgeschrittenen Wasimmerauch mehr als ausreichend. ??Der Pulse 2 verzeiht mir sogar Fahrfehler in der Welle. Schnell steigt er wieder auf. Sauber und gleichmäßig zieht er mich durch. Ein klasse Kite! Viel zu früh verlasse ich am 2.Tag das Wasser. Der Wind pustet noch immer wie am Vortag. Ich teste das Sicherheitssystem an Land. Was will man mehr. Funktioniert solide. Keine Ausreißer. Und endlich ist auch Schluss mit dem Gefummele an der Safetyleash. Es geht doch so einfach.  Die ganze Sache mit den Soft- und Hardsteering-Einstellungen habe ich mir nicht angeschaut und auch nix rumgeknüpft. War gut so, wie er gebügelt aus dem Kitebag kam, der Kite.

Der große Reißverschluss  am Kite erleichtert das Einpacken. An meinen bisherigen FS-Kites sind nur kleine Zipper. Fortschritt.  Kite zusammenlegen. Liegt nicht ganz so quadratisch praktisch gut wie am Vortag… . ??Was fehlt? Ich kann es nicht sagen. Die Weiterentwicklung ist eindeutig zu spüren. Zu erleben. Ich habe von Speedair über Mastair, Warrior, Maniac, Psycho 1, Titan, Extacy,  Speed 1 bis zum Silberpfeil schon alles in der Hand und am Haken gehabt. Die Kites haben mich jedes Mal begeistert.?Und es begeistert mich, dass auch mit der Pulse 2 wieder ein Schritt nach vorne gelungen.????Am Ende eines herrlichen Tages packe ich meine orange-graue Kitebag wieder in den Kofferraum. ?Und lächle.

 

 

Test Flyboard 2010 - Flydoor XL




Flydoor XL, 6,4 -7,8 Knoten, 92 Kilo, Speed 3 21

tests


Samstag, 13.November 2010. ??Der Nordseestrand liegt ruhig und ziemlich kalt an der Wasserkante. Bei 5-7 Grad Aussentemperatur überlegt man sich schon mal, ob man zu den kitenden Helden gehören möchte. Aber nur kurz. Vielmehr lässt der mangelnde Wind die Frage aufkommen, „ob denn was geht“.

Neoprenanzug an und ab zum Wasser. Der Weg vom Auto zum Wasser fühlt sich anders an. Eine Flydoor XL unter dem Arm ist eben beim Laufen nicht ganz so leicht zu handlen. Das Gefühl von Windsurfen kommt auf. Was für ein riesiges Brett! Da ich selbst nicht gerade mit Körpergröße gesegnet bin, sieht es vermutlich schon ein wenig seltsam aus, was sich da über den Strand bewegt: Ein kleines, eingemummtes, rundlich wirkendes Männlein mit einem Riesenboard unter dem Arm. ??Ein paar Tage vorher war das Board per UPS angekommen. Verpackt wie üblich. Nur eben größer. Das Montieren der Pads  funktioniert wie gehabt, nur die Frage nach der Fußstellung beschäftigt mich. Weit, mittel oder eng? Mittelmäßig wie ich bin, wähle ich beim Zusammenbau die Mittelstellung. Später werde ich die Pads noch einmal umschrauben. Auf die enge Stellung. Denn nach gut anderthalb Stunden Jungfernfahrt werde ich meine Muskeln spüren. Oder besser gesagt: Die Fußmuskeln, die ich fürs Anheben der Zehen brauche. So eine Riesendoor ist dann doch nicht ganz so leicht zu bewegen wie mein zur Zeit bevorzugtes Flyboard M.?Die Nordsee dümpelt so vor sich hin. Windmesser raus. Der Wind ist sacht. Sehr sacht. Die anderen MitarbeiterInnen von ewigkite.de, mit denen ich das Wochenende verbringe, haben manchmal Mühe, ihre Kites am Himmel zu halten. An Mountainboarden am Strand von Schillig ist für sie nicht zu denken. Und wenn, dann immer mal nur für ein paar Meter.??Die Wiese am Strand von Schillig steht an einer Stelle unter Wasser. Wieso auf die Nordsee gehen, wenn es die Strandpfütze auch tut? Ein kleiner Wassertiefentest zu Fuß lässt erkennen, dass wenigstens die Wasserhöhe ausreicht. Und der Wind? Windmesser raus. 6,4 Knoten. 7,0 Knoten. 7,1 Knoten. 6,8 Knoten. 7,8 Knoten. Hmmmmm. Soll ich mich wirklich blamieren? Vielleicht hätte ich doch mal 10 Kilo abnehmen sollen? Wenn man sich schon angepellt hat, dann sollte man doch, oder? Die Speed 3 21 ist schnell aufgebaut, füllt sich wegen des schlappen Windes aber eher langsam mit Luft.

Board greifen (sieht wegen der Ausmaße nicht ganz so cool aus wie mit einem kleinen Board ...) und los geht‘s zur Wasserpfützenkante. Okay, ich setze mich in die Pfütze. Mit Vollgas in die Powerzone und .... Schlidder, rutsch, schlidder. Lenkfehler. Nochmal. Und tatsächlich, der Kite hebt mich aufs Board und die Gleiterei geht los. Ich bin etwas überrascht. Damit hatte ich dann doch nicht gerechnet. Kite anpowern, Brett anwinkeln und ich nehme sogar ordentlich Fahrt auf. Die Pfütze ist schon zu Ende. Wer sagt denn, dass man den Speed 3 21 bei wenig Wind nicht auch flott genug gewendet bekommt, um nicht abzusaufen? Wenigstens nicht mit einer Flydoor XL. Es klappt also. Und ich fahre eine halbe Stunde hin und her, gewöhne mich an die Ausmaße des Boards, das fest an meinen Füßen klebt und das sogar gut zu bewegen ist. Nur, wie schon gesagt, ich brauche etwas mehr Kraft in den Füßen, Zehenspitzen, um die Kurskorrektur vorzunehmen.

Je länger ich fahre, desto weniger arbeite ich mit dem Fuß in Fahrtrichtung. Der hintere Fuß kann ja auch einiges leisten, was die Boardstellung angeht. Switch versuche ich erst gar nicht. Nicht bei diesem Wind. Aber ein paar kleine Slalomeinlagen. Die wirken auf der Pfütze recht nett. Und es ist einfach ein schönes Gefühl, übers Wasser zu gleiten. Ruhig. Wellenlos. Und doch  recht flott. Manchmal sacke ich leicht ab. Entweder liegt das an einem Lenkfehler - bei diesen Bedingungen sollte man sich schon gut konzentrieren - oder an einem kleinen Windloch, das sich im allgemeinen großen Windloch noch ein weiteres Plätzchen gesucht hat. Vor ein paar Tagen war ich bei ca. 9 Knoten mit dem Flyboard M und dem 21iger auf der Nordsee. Das war ziemlich mühsam. Mit einer mittleren älteren Flydoor ging es dann schon besser. Aber heute geht es im vergleich dazu fast einfach.

Die Flydoor XL gleitet selbst bei diesem schwächelnden Wind äußerst gut an - wenn man denn Fahrfehler vermeidet. Mit Druck ist bei diesen Bedingungen kaum etwas auszubügeln. Man muss schon ein Leichtwindliebhaber sein, um sich bei diesen Bedingungen konzentriert ans Kiten machen zu wollen. Wer bei 6 bis 7 Knoten die fetten Sprünge hinlegen will, der sollte nicht mehr als 45 Kilo wiegen. Dann tut‘s vermutlich auch ein kleineres Board. Da ich aber das Doppelte wiege, bin ich mit der Flydoor XL ganz gut bedient. Aber auch ich versuche es mit Sprüngen. Das Ankanten klappt bestens - man muss sich nur kurz daran gewöhnen, dass das Brett an den Füßen eben nicht kurz ist. Und tatsächlich, ich schaffe einen Sprung, der irgendwo zwischen Chicken-Hopp und kleinem Sprung liegt.

Ja, das Brett an den Füßen ist dann auch in der Luft ein wenig schwerer. Die Landung wird gut abgefedert und ich darf mir mit der richtigen Brettstellung sogar einen Moment Zeit lassen. Das Board rutscht sich auf dem Wasser zurecht und nimmt sogar leichte Fuß-Fehlstellungen hin.

Wendigkeit? Ich muss schon - ich kann immer nur wieder auf die Windgeschwindigkeit hinweisen - ein klein wenig vordenken, was die Schirmsteuerung und das Drehen des Boards angeht. Aber dann klappt es. Ja, man kann dieses Tanker-Board gut bewegen. Gleitet man erstmal übers Wasser, dann ist die Wendigkeit wirklich prima. Natürlich nicht zu vergleichen mit kleinen Boards. Das Board bleibt aber nicht „hängen“. Man muss nicht wer weiß wie treten und zerren. Dennoch merke ich - wie schon gesagt- dass ich mehr Kraft in den Füßen brauche. Ob die enge Flußschlaufenstellung daran etwas ändern wird? Oder doch lieber auf ganz weit? Mal ausprobieren. Nur nicht heute. Es fährt sich gerade so schön.

Mittlerweile ist der Wind aufgefrischt. Auf 8 bis 9 Knoten. Das kann man wohl keine steife Brise nennen. Von der Pfütze ziehe ich um auf die Nordsee. Ganz leichte Kabbelwellen. Das Board steckt diese Wellchen gut weg. Kein lästiges Ruckeln an den Füßen. Die Wendigkeit ist leicht erhöht und ich mache mich an etwas flottere Wendemanöver ran. Klappt bestens. Der Wind nimmt ab. 5 bis 6 Knoten. Ich rutsche mit dem letzten Windhauch Richtung Strand. Der Kite bleibt oben. Man muss ihn aber schon kontrolliert halten können.??Fazit: Die Flydoor XL wird mich in Zukunft ständig begleiten, wenn untere Windwerte angesagt sind. Die Speed 3 21 sowieso. Ab 9 bis 10 Knoten  werde ich dann bei meinem Gewicht zu einer kleinen Door greifen. Ab 11 oder 12 zu meinem Flyboard M. ??Leichtwindkiten ist eine eigene Nummer. Es ist das „ruhige“ Kiten. Manche sagen auch „Seniorenkiten“. Aber auch das kann man genießen. Ruhe, kein anderer auf dem Wasser, fast spiegelglattes Wasser und das befriedigende Gefühl, dass sich - im wahrsten Sinne  des Wortes- doch etwas bewegt.?Die Flydoor XL ist der ideale Partner für den Speed 3 21 an der unteren Windgrenze. ?Und das vermutlich nicht nur für schwergewichtige Leute. Leichtere Kiter werden mit der Flydoor XL bei wenig Wind sicher auch etwas höhere Sprünge machen können. Grundsätzlich bleibt die Flydoor XL aber sicherlich eher ein Cruiser.

Fotos von Henning Hoyer (folgen)

Speed 3 21

Speed 3 21
















Weitere Bilder



Vorbemerkung
Das, was man in Kite-Foren zum Speed 3 21 lesen konnte, das hatte ich bereits gelesen. Ich war schon ziemlich gespannt auf die erste Live-Begegnung mit dem Riesen-Kite. Ich gehöre ja wohl auch voll zur Zielgruppe. Fahrer über 80. Kilo. Mit meinen noch 45 Jahren bin ich wohl einer der vielen FS-Fans, die eher zur älteren Kiter-Klasse gehören. Denke ich aber an den 75-Jährigen,den ich diesen Sommer in Spanien als eingefleischten FS-Fahrer getroffen habe, dann fühle ich mich geradezu jung. Leichter werde ich dadurch aber auch nicht.
Ich habe (fast) alle FS-Kites seit 2001 geflogen und kann, was die Entwicklung angeht, so etliche Entwicklungsschritte wahrnehmen. Meine momentan bevorzugten Kites sind der Speed 3 15 und der Psycho 4 12. Wenn es irgendwie geht, habe ich diese Kites im Einsatz.Seit er mir zur Verfügung steht, lasse ich den 15er Speed 3 aufgrund seiner enormen Windrange kaum mehr los. Schon mit dem 15er war ich nicht selten derjenige, der zuerst oder zuletzt auf dem Wasserwar. Wenn nichts mehr oder sehr wenig ging und andere Kites langsam vom Himmel segelten, hielt sich der 15er noch meistens ganz gut. Vor gut einem Jahr habe ich meinen „Sonnenverdunkler“, den Psycho 2 in 26(!) verkauft, da ich gut an einen gebrauchten Speed 1 17 Silberpfeil gekommen bin.Der hat mich auch bei knappen 10 Knoten auf eine Door gehebelt. Wenn ich jetzt den 21er Speed 3 fliege, dann denke ich manchmal an den 17er und an den „26er-Tanker“ zurück. Zu vergleichen sind die Kites eigentlich aber nicht. Der Psycho 2 26 war ein Trecker. Der Speed 1 17 Silberpfeil eine gute Vorstufe zu dem, was ich jetzt fliege … . 
Am 6.September habe ich den Speed 3 21 per UPS erhalten. Am liebsten wäre ich natürlich gleich zu meinem Homespot Hooksiel gefahren, um ihn zu testen. Aber erstens war das Wasser mal wieder weg und zweitens waren vier bis 5 Windstärken angesagt. Vielleicht doch ein wenig zu viel, um einen 21er zu testen. Also habe ich bis zum Wochenende gewartet. Ein nettes Wochenende in Hindeloopen am Ijsselmeermit meiner Liebsten war schon geplant, als an einen Speed 3 21 noch nicht zu denken war. Netter Zufall.

Gewicht/ Wind/ Ort/Boards
Am 11.September herrschten in Workum/ Ijsselmeer den ganzen Tag über fahrbare Windstärken. 
Wenn man einen Speed 3 21und ggf. andere kleinere Kites dabei hat. Gegen 15 Uhr zählte ich bei der Ankunft ca. 50 Kites bei 4-5 Windstärken am Himmel. Zunächst habe ich zur Speed 3 15 gegriffen undein paar Runden gedreht. Wie auf Bestellung nahm der Wind gegen 15.45 Uhr enorm ab. Wann bestellt man schon mal weniger Wind? Wenn man eine 21er testen will. Ich kam mit der 15er bei 10 bis 11 Knoten als letzter vom Wasser. Der Wind nahm noch weiter ab, so dass mit der 15er nichts mehr zu machen war. Breites Grinsen auf dem Gesicht. „Das muss doch jetzt 21er-Wetter sein“. War es. Mit meinen 91 Kilo machte ich mich beischwankenden 8- 9 Knoten (immer schön messen, um zu sehen, ob die Angaben in den Foren stimmen
J) auf einer kleinen 2008er-Flydoor (140cm x 41cm)aufs Wasser. Im Laufe der nächsten Dreiviertelstundezählte ich nur einen Kite am Himmel…. Gegen 17 Uhr frischte der Wind langsam aber sicher wieder auf. Der Windmesser sagte 13-15 Knoten. Es waren wieder ein paar andere Kites am Himmel zu sehen. Und ein weißer Großer. Mittlerweile hatte ich bei gemessenen 12 Knoten Windstärke mein Board gewechselt: Flyradical M aus 2010 (134 cm x 40 cm). Am Folgetag kam ich gegen 11 Uhr in Workum an den Strand. Kein Kite am Himmel. Allerdings lagen ein paar Kiter am Strand rum und warteten auf Wind. Zweifel kamen bei mir auf, ob das geht. Gemessene 6.7 – 7.5 Knoten. Lieber gleich die gute alte designmäßig nicht zu übersehende Flydoor aus 2004 nehmen (159cm x 42 cm). Es ging. Es war zwar eher Seniorenfahren, aber wenigstens allein in freier Natur über eine spiegelglatte Bucht in Workum gleiten und die Kitekontrolle perfektionieren, als am Strand liegen. Der Wind ließ nach einer Stunde nach. Bei 6 Knoten musste ich dann aufgeben.Wäre nett, wenn mir jemand eine Flydoor XL (170 cm x 50 cm) anbieten würde … .

Äußerliches
Der Rucksack fällt schon auf, wenn man bisher nur „Normalausführungen“ im Kofferraum hat. Schwarz mit Gold. Soll wohl edel sein. Ist er auch. Ob die Reißverschlüsse jetzt auch nach salzhaltiger Nordseeluft leichtgängig sind, das wird sich zeigen. Ansonsten – praktisch, stabil, okay. Hat eigentlich schon einmal irgend jemand einen FS-Kiter gesehen, der sein Board zum Transport an den Strand in die am unteren Ende des Rucksacks ein- und dann ausgefaltete Tragevorrichtung gesteckt und dann am Rucksack festgemacht hat? Ich nicht. Man könnte m.E. so langsam auf diese praktische aber wohl von sehr wenigen genutze Erfindung verzichten. 
Einen neuen FS-Kite auszupacken hat für mich immer etwas Besonderes. So schön gefaltet und geordnet wird er nie wieder sein. Ein fast quadratisches Paket kommt da einem entgegen. Inklusive Reparatur-Kit und 6 Metern Extension-Lines (die ich noch nicht angeknüpft habe. Vielleicht bringt das im Lowend ja noch einmal einen Knoten?).

Verarbeitung
Die Nähte des Tuches sind zweifach mit geraden Stichen in ca. 0,7 cm Abstand genäht. Schaut man sich das mal genau an, dann staunt man über die Präzision. Keine Naht-Aussetzer, keine ungewollten Naht-Kurven, keine schwankenden Abstände der Nähte. Parallel ziehen sich die Nähte an den Innenkammern und auch an der Schleppkante entlang. Kritische Stellen (z.B. Luftauslassstellen) sind ebenso sauber 3 oder 4-fach übernäht. Die goldenen Applikationen sind mit weiten Zickzack-Nähten aufgebracht, die selbstan engen Stellen sauber und gleichmäßig geführt sind. Die Verarbeitung erhält von mir als manchmal selbst zur Nähmaschine greifender Laie eine 1 mit Sternchen.

Material
Zur Beschaffenheit (g/qm, Reißfestigkeit, UV-Beständigkeit, etc.) des Materials kann ich nicht viel sagen. Da vertraue ich den technischen Angaben des Herstellers. Ich kann nur gebrauchtes mit neuem Material vergleichen. Das Tuch meines Ex-17er-Silberpfeils war ca. 6 -8 Jahre alt und war weich und elastisch, an manchen Stellen vielleicht schon hauchdünn, aber noch haltbar.Das neue 21-er-Tuch ist von seiner physikalischen Beschaffenheit her sicher noch anders als das „alte“ Tuch, aber wenn es die Haltbarkeit hat, die ich bisher bei einem Silberpfeil erlebt habe, dann bin ich zufrieden. Ich gehe aber mal davon aus, dass es aufgrund der Qualitätssteigerung des Tuches noch haltbarer ist. Ob und wie das Tuch ausbleicht, das wird man sehen. Am Wochenende habe ich mal wieder einen Speed 2 19 Silberpfeil gesehen. Am Boden aus der Nähe sah das Tuch nicht gerade ansehlich aus. Viel „schlimmer“ als das noch ältere Tuch meines Ex-Speed 1-17erers. Am Himmel war davon aber kaum mehr etwas zu sehen. Es liegt wohl auch sehr an der Pflege, wie das Tuch in ein paar Jahren aussehen wird ….

Design
Endlich wieder ein Silberpfeil (auch wenn das Tuch in Serie nicht ganz so silbern wirkt, wie das auf den Bildern von den Prototypen zu sehen war) ! Das ist zumindest meine Meinung zum Design, das manche gar nicht für ein Design halten. Schlicht und einfach die goldenen Applikationen. Gold schimmern dieJetflaps. 
Die fünf Lufteinlässe schwarz. Je nach Lichteinstrahlung schimmert der Kite an diesen Stellen etwas dunkel. Jeweils an der ersten und zweiten linken Kammer von außen „21.0“ und Speed 3. Und von außen und innen zwischen 6. und 7. Kammer jeweils die Hand, die bis fünf zählen kann. Die Hände der Landehelfer sollen sich hier positionieren. Schwarz schimmernd auch noch die beiden nach innen gestülpten Luftauslässe in der Mitte der Schleppkante. 
Klare, bescheiden klein und dabei doch etwas stolz wirkendeAussagein schwarz an der Schleppkante: Flysurfer. Man müsste den Markennamen nicht mehr drauf schreiben.Eigentlich weiß doch jeder, von wem diese Kites kommen… .
Das Design ist schlicht. Und aus meiner Sicht beeindruckend. Als „Silberpfeil“-Fan wartet nicht nur wegen des angenehmeren Gefühls auf Sonnenstrahlen beim Kiten. Wenn das Tuch am blauen Himmel von der Sonne angestrahlt wird, dann strahlt da wirklich was am Himmel. De Luxe. Echt edel. Einfach schön. Wenn man’s schlicht und edel mag. Manche mögen es bunter. Geschmacksache.

Handling allgemein
Es hat schon was, einen solchen „Lappen“ am Strand auszulegen. Man braucht schon ein wenig mehr Platzals mit einem 10er-Kite. Etwa doppelt so viel
J. Kennt man sich aber mit FS-Kites aus, so ist das kein Handling kein Problem. Auslegen, ggf. mit Sand sichern, Leinen abwickeln, komplett depowern und los geht’s. Vielleicht hat man aufgrund der Größe etwas mehr Muffe oder Respekt. Das sollte man bei zu starkem Wind auch unbedingthaben. Sind die Windverhältnisse jedoch angemessen, dann braucht man keine weiteren Fähigkeiten als die, die man sonst auch braucht, um einen Soft-Kite zu starten. Auch das Zusammenlegen klappt wie gewohnt. Das De Luxe-Tuch ist auch aus diesem Grund einfach der Hit. Schon irre, wie klein und leicht das Paket ist. Denke ich an meinen ehemaligen 26er Psycho, dann war das vom Packmaß und beim Transport manchmal doch ein Kraftakt. Die Zeiten sind vorbei.

Start- und Landeverhalten
Beim ersten Start bei 8-9 Knoten depowert in der Powerzone musste ich ein wenig grinsen. Der Kite war noch nie mit Luft gefüllt gewesen, das Tuch noch „unelastisch“ und fabrikmäßig zusammengepresst. Der Kite führte einen netten, gut zu beherrschenden „Schleiertanz“ am Himmel auf. Innerhalb von- ich habe nicht auf die Uhr geschaut, meine Frau hat aber wenigstens Bilder gemacht – ca. 2 Minuten stand er gefüllt am Himmel. Bereits beim zweiten Start (auch 8-9 Knoten) war das Schleiertanzartige verschwunden. Der Kite füllte sich gleichmäßig und noch schneller mit Luft. Faszinierend, wie sauber er aufstieg, sich mit Luft füllte und dann fast wie angenagelt am Zenit stand. Bei einem weiteren Start um die 13 oder 14 Knoten habe ich den Kite ganz problemlos am Windfensterrand gestartet.
In aller Ruhekann man sich dann um sein Board kümmern und Richtung Wasser Laufen.
Bei ca. 10-11 Knoten haben ich den Kite noch alleine gelandet. Die Steuer-/Bremsleinen langsam und gefühlvoll ziehen, wenn der Kite im Zenit steht. Man kann den Landevorgang dermaßen genau steuern, dass der Kite ganz weich und sanft aufsetzt. Noch sanfter geht das ganze bei 6 bis 7 oder 8 Knoten. Einfach nett. Bei 13-15 Knoten habe ich dann (m)eine Landehelferin gebeten, eben zu helfen. Wäre alleine vermutlich auch machbar, muss ja aber nicht sein, wenn jemand da ist.

Barkräfte
Zur Bar schreibe ich nichts weiter. Einfach gut, solide, bestens. Die Barkräfte sind sehr angenehm. Hard- und oder Softsteering-Weinstellung gibt es wohl nicht mehr. Braucht man auch nicht. Ich finde die Einstellungen ideal. Bei wenig Wind kein Haltekraftproblem, bei einer halben Stunde um die 14 Knoten habe ich die unterschiedlichen Barkräfte von an- bis depowert als bestens eingestellt empfunden. Zu viel wurde es mir nie. Gerne hätte ich den Kite auchnoch bei mehr Wind geflogen. Mal schauen, wie es dann aussieht.

Windrange
Wie oben bereits beschrieben, ging es bei mir bei 6,5 – 7,5 Knoten los. Und mehr als 14 oder 15 Knoten hatte ich leider nicht. Die bin ich aber noch voll angepowert gefahren. Ich tippe mal, dass ich als 91-Kilo-Mann an die 20 Knoten im depowerten Zustand rankomme.Wenn nicht sogar mehr ….
Ich bin gespannt und werde das Ergebnis zu gegebener Zeit nachreichen.

Druckaufbau
Einfach vom Feinsten. Hat man den Kite gestartet und ist ans Wasser gegangen, dann merkt man ab ca. 10 Knoten gleich, was in ihm steckt, wenn man ihn per Adjuster anpowert. Auch bei weniger Windbekommt man das zu spüren, muss jedoch ein paar mehr Lenkimpulse setzen. Die Controllbar dient als präzises Gaspedal und Bremse. Der Kite spricht ohne Verzögerungdirekt an. Ein wahres Vergnügen, wenn man selbst bei wenig Wind ein paar Brettbewegungen auf dem Wasser machen möchte. Der Grundzug des Kites ist einfach klasse. Satt, aber nicht „treckerartig“ – hier kommt wieder ein Vergleich mit meinem Ex-Psycho 2 26, der mich manches Mal unwillentlich und ohne Barimpulse dermaßen gezogen hat, dass ich alle meine Kräfte zusammen nehmen musste, um ihn zu beherrschen.

Stabilität
„Leider“ hatte ich keine dicken Böen an meinem ersten Testtag, um die Stabilität komplett beurteilen zu können. Was ich aber erlebt habe sind Lenk- oder Sprungfehler, die mir der Speed 3 21 bestens verziehen hat. Er schwebt und schwebt und schwebt. Ein Einklappen der Tipps konnte ich zu keinem Zeitpunkt bemerken. Ist das jetzt ganz weg? Hat mich zwar noch nie gestört, was den Druck angeht, aber jetzt sieht man wohl auch nichts mehr. Selbst bei schwächstem Wind steht der Kite, wenn man mal eine Pause machen will, wie angenagelt am Zenit. Er steht selbst dann am Zenit, wenn kein anderer Kite weit und breit am Himmel zu sehen ist. Leichte Böen hat der 21er bestens weggesteckt. Ohne zu zerren oder zu ruckeln.

Cruisen
Bei passendem Wind mit passendem Board richtig an- oder depowert ist der Speed 3 21 ein wahrer Cruiser, dessen Querkräfte kaum spürbar sind. Mit ihm lässt es sich bestens Höhe laufen. Einfach angenehm. Und entspannend kann er sein. Lieber sachte cruisen als auf Wind warten. Lieber richtig Gas geben, schnell cruisen und bei auffrischendem Windüber das Wasser flitzen als schon wieder vom Wasser gehen, um einen anderen Kite aufzubauen. 


Hangtime
Mit dem 140cm x 40 cm-Board habe ich erste kleine Sprünge bei 8- 9 Knoten gemacht. Das war doch schon mal was. Meine wahre Freude hatte ich dann bei 13-14 Knoten mit dem 2010-er Flyradical M.
Es stimmt, was in den Foren steht. So was Sanftes. So ein enormer Lift. So was Hohes.So was „Sanft-Landendes“. Da bleibt selbst einem Durchschnitts-Fortgeschrittenene-Kiter wie mir ausreichend Zeit, um mal irgendwelche Bewegungen in der Kluft zu machen. Ganz gleich, ob diese elegant aussehen oder nicht. Vor anderthalb Jahren hätte ich noch geschworen, dass ich in meinem Alter der „Senioren-Hin- und Herfahrer“ bleibe. „Lass‘ die Jungen springen!“ Der Speed 3 hat mir Manchesermöglicht. Der 21er wird sicher auch dafür sorgen, dass selbst ich Board-Offs und andere Nettigkeiten hinbekomme. Okay, ich arbeite an meiner Kondition und an meiner Gelenkigkeit. Vielleicht auch am Gewicht? 
Der Absprung macht mit dem 21er komplett Spaß. Ein klarer und gleichzeitig weicher Absprung ist möglich. Wenn man die Speed 3 schon von anderen Modellen und Größen her kennt, braucht man überhaupt keine Umstellung. Einfach abspringen wie gewohnt und der Flug kann beginnen.
Ich kann meine gesprungene Höhe schlecht selbst schätzen.Zieht man bei der Schätzung meiner Frau noch irgendwelches Liebes-Meter ab, dann bleiben dennoch 91 Kilo schwebendes Menschsein so um die 5 bis 6 Meter. Ein Hammererlebnis. Ich freue mich jetzt schon auf 16-20 Knoten … . Na ja, das Flyradical M hat auch seinen Teil dazu beigetragen. Sehr angenehmes und „klares“ Board, das ich da – auch zum ersten Mal – gefahren bin.

Lenkimpulse, Loops, Agilität
Der 21er reagiert direkt auf Lenkimpulse. Denke ich an meinen Ex-26er-Psycho, so musste man manchmal schon weit im Vorfeld überlegen, was man so an Lenkimpuls vor hatte. Gestört hat mich das nie groß, ich hatte mich eben darauf eingestellt. 
Der 21er ist richtig beweglich. Agil. Schnell. So, wie es ein 21er es eben sein kann. Es ist ja kein 10er. Als ich am Sonntag bei 7 Knoten vom Wasser kam, sprach mich ein Kiter, der Kites mit einem aufblasbaren Schlauch fliegt, an. „Der dreht aber langsam!“ Da gilt es Ruhe zu bewahren. Meine erste Antwort wäre gewesen: „Siehst du irgend einen anderen Kite am Himmel, der irgendwie dreht?“ Meine zweite: „Rat mal, wie groß der Kite ist. Nein, es sind keine 12 Quadratmeter.“Meine dritte: „ ….“. Ich habe mich für „Ja, das ist bei diesen Bedingungen normal, denn wir haben nur 7 Knoten und das Teil ist 21 Quadratmeter groß. Macht aber riesigen Spaß. Und: bei 5 bft. packe ich den Psycho 4 in 12 aus. Den solltest du dann mal sehen.“
Nein, der Speed 3 21 ist nicht langsam. Er ist der schnellste Groß-Kite, den ich kenne. So wahre Vergleichsmöglichkeiten mit dem Speed 3 19 habe ich nicht. Den bin ich nur mal eine Stunde geflogen. Aus der Erinnerungkann ich nur sagen, dass ich meine, dass die beiden sich nichts nehmen. Vom Gesamtdruck, das ist keine Frage, übertrifftder 21er ganz klar meinen Ex-26er-Psycho. Und von der Agilität her sowieso um Längen. Sobald der Wind etwas zulegt (10 Knoten aufwärts) geht es auch recht flott ab, was die Lenkimpulse angeht. Bei 14 Knoten habe ich es (noch) nicht gewagt, den 21er zu loopen. Im unteren Windbereich machte mir das aber richtig Spaß. Bei einem lauen Windchen überdas glatte Wasser zu gleiten und ohne zu versinken die Richtung zu wechseln, das hat schon was. Sieht auch irgendwie ziemlich mächtig-majestätisch aus, wenn man das Teil am Windfensterrand loopt. Und fühlt sich sanft und gut an.
Für die Sprünge ab 10, insbesondere ab 13-14 Knoten ist die Agilität einfach klasse. Der Kite reagiert ausreichend flott. Ich habe zumindest niemanden auf dem Workum-Wasser gesehen, der auch nur versucht hat, in die Luft zu gehen. Vermutlich waren die Cracks irgendwo anders. Oder es lag doch am Material … . Drehfreudigkeit hängt immer von mehreren Faktoren ab: Stärke des Lenkimpulses, Windstärke, Kitegröße. Berücksichtigt man diese Faktoren, dann bekommt der Speed 3 21 von mir die Bestnote.

Zusammenfassung
Natürlich kann man über das Preis-Leistungs-Verhältnis diskutieren. Habe eben mal schnell im Internet recherchiert. Einen aktueller Tubekite 16 qm einer bekannten Marke gibt es da für 1828 €.
Das sind 114 €pro qm. Da lege ich doch gerne 5 € pro Quadratmeter und 5 Quadratmeter drauf und fliege den Speed 3 21. Die Investitionmache ich gerne für ein paar Jahre. 

Momentan gehe ich davon aus, dass der Speed 3 21 der Kite mit der größten Windrange ist, den es so auf dem Markt gibt. Er bietet dabei alle Vorteile eines FS, ohne dass man Angst vor seiner Größe haben muss. Seine Drehfreudigkeit ist dabei mehr als erfreulich. Ich tippe auch mal, dass ich bei drei bis vier Windstärken öfter mal zum 21er als zum 15er greifen werden. Zumindest, wenn ich „Air-obics“machen möchte. Ein Klasse Kite, der sein Geld wert ist und jede Menge Freude macht. Ein Kite, der sicher auch wertbeständig sein wird. Das einzige Problem, das man vielleicht hat, ist, dass man sich manchmaletwas alleine fühlt. Damit muss man umgehen können. Wenn andere Kiter einem entweder neidisch oder auch etwas missgünstig nachschauen. Wenn man auspackt, wenn sie einpacken. Ich bin gespannt auf erste Testberichte, die Mängel an diesem Kite feststellen. Ich habe sie nicht gefunden. 








Bilder

Flyboard 2011 Flydoor L

52° 59? N, 5° 27? O. 
Sonntag, 27.Februar 2011. 
Flyboards 2011 - die neue Flydoor L an meinen Füßen.

 


Es ist Sonntagmorgen. Ich liege im Bett und blicke durch das große Fenster über die Weide vor Cobie’s Haus und Campingplatz. Regen, nichts als Regen. Der Himmel grau in grau. Stine und ich sind uns einig, dass wir uns noch mal umdrehen. Einen solchen Tag kann man eigentlich nur verschlafen. Zwei Stunden später stehe ich am Strand von Workum. Im Trockenanzug. Von außen ist er schon in dem Moment nass, als ich das Auto verlasse. Stine und ich sind uns einig, dass wir erst noch mal einen Kaffee trinken gehen. Vielleicht lässt der Regen ja nach. Einen Kaffee und ein viel zu süßes Stück Kuchen später lässt der Regen tatsächlich nach – zumindest in der Stärke. Der marsmännchenähnliche C.H. aus O. verlässt gemeinsam mit seiner Frau das Cafe und findet sich kurze Zeit später am Strand von Workum wieder. Nieselregen. Ab und zu ein paar Schneekristalle. Temperatur zwischen 1 und 3 Grad. Windstärke schwankend zwischen 3 und 4-5 bft. Ich entscheide mich bei meinen 90 Kilo plus dem viel zu süßen Stück Kuchen für die Psycho 4 12. Eigentlich zu groß, um den Lowendbereich des Boards zu testen. Ich habe aber echt keinen Bock, bei diesem Wetter irgendwie abzuschmieren.

Gut verpackt angekommen.


Am Freitag war das Board des ewigkite.de-Sponsors Flysurfer zum Testen bei mir eingetroffen. Wie immer gut verpackt, in eine feste Plastikfolie eingeschweißt, die Pads und Finnen in Extratütchen. Ein großer Vierkantschraubenzieher und etwas Ruhe reichen für den Zusammenbau. Ich entscheide mich für die mittlere Fußstellung. Neu gestaltete Fußschlaufen für die Pads liegen bei. Ich entscheide mich – konservativ, wie ich manchmal bin – für die vorgeschraubten Schlaufen (sonst müsste ich ja noch weitere Schrauben lösen und wieder anbringen; ich bin manchmal auch tierisch faul).


Design hat es immer mit Dasein zu tun.

Design ist immer auch Ausdruck des gegenwärtigen Daseins. Und das ist je nach Person ganz unterschiedlich. Die2011er Flydoor ist aus meiner Sicht klarer geworden. Unschnörkeliger. Linearer. Sowohl vom Design als auch von der Bauweise. Vergeblich sucht man irgendwelche Erhebungen, Doppelkanten oder verspielte Designlinien. Klar. Gerade. Sachlich. So wirkt das Board auf den ersten Blick. 
Für quirlige, bunte, eher knallige Farben liebende Leute wird das Board vielleicht etwas zu wenig wirken.
Das geradlinige Design, welches dennoch aufwändig gemacht ist und keinesfalls als langweilig bezeichnet werden kann (es verlaufen Parallelen, Winkel etc. im Design) tut dem Auge nicht weh, sondern wohl. Kunstvolles Design muss nicht grell sein. Die 2011er Flydoor ist ein Beispiel dafür. Und deswegen gefällt mir das Brett. Mit einem bunt beklecksten Malerbrett an den Füßen würde ich mir auch seltsam vorkommen. Nun denn – Design ist Geschmacksache.

 

 

 

 

 

 

 


Pads, Fußschlaufen & Co
Was das Einstellen der Pads angeht, so kann ich nichts dazu sagen, denn ich bin die Flydoor mit den 2010er Pads gefahren. Und sowieso: Wenn das Board einmal ordentlich an den Füßen sitzt, dann fasse ich die Einstellung normalerweise auch wochenlang nicht mehr an.


Erster Wasserkontakt 2011 mit der 2011er.
Ich mache mich also am Strand fertig, ziehe den Psycho 4 12 im Ewigkite-Sonderdesign in die Luft (freue mich über den knackorangen Anblick in der grauen Regen-Brühe des Himmels) und gehe ans Wasser. Das Brett an der Handle tragend. Als ich das letzte Mal in 2010 auf dem Wasser war, hatte ich zum ersten Mal eine Flydoor 2010 XL an der Hand und unter den Füßen. Die war doch recht schwer, wenngleich handle- bzw. fussle-bar. Das Gewicht fällt mir bei der 2011 L nicht auf. Ob alle 2011er-Boards sich im Gegensatz zu mir über Gewichtsabnahme freuen können? Dazu muss man dann die harten Fakten der Produktangaben vergleichen. Fühlt sich aber erstmal so an.


Das Board gleitet gut und einfach an. Keine Abrutscher, keine Schlidderpartie. Das Ankanten ist echt einfach. Das Board sitzt sauber im Wasser. Meine ersten Meter auf dem Wasser im Jahre 2011 sorgen für Glückshormonausschüttung. Ist das ein geiler Sport! Ein paar Minuten lang vergesse ich das Board an meinen Füßen und gebe einfach Gas. Und ich freue mich in erster Linie über diesen absolut wendigen, starken, gut steuerbaren und unverzögert reagierenden Kite. Psycho 4 – man könnte ihn auch Hammer 4 nennen. Hin und her, her und hin, heftig ankanten, Muskeln aufwecken, wieder an den Sport gewöhnen (ja, ich hatte mich wenigstens kurz am Strand aufgewärmt!) und Gas geben.

Nach knappen 5 Minuten, das sehr bescheidene Wetter merke ich nur noch, wenn mir mal ein fetter Regenschauer ins Gesicht klatscht, die ersten Sprünge. Der Psycho 4 hilft mir dabei, genau dort anzuknüpfen, wo ich 2010 aufgehört habe: Wenden in der Luft. Wie immer dieser Move auch in der Kitersprache heisst. Ist mir egal. Funktioniert. Geht noch. Macht noch Spaß. Sahne Drachen. Einfach weiter fahren. Ach ja, ich habe ja ein neues Board an den Füßen, auf das ich achten wollte. So vertraut und einfach „sauber“ durchschneidet das Board das Wasser und hebt ebenso zum Sprung an, dass ich mir erst wieder bewusst machen muss, dass da ein Neuling an meinen Füßen klebt.


Kaum mache ich mir das bewusst, meine ich feststellen zu können, dass das board „klarer“ läuft als seine 2010er Verwandten. Welches Wort fällt mir dafür noch ein? Vielleicht „sportlich- satter- geradliniger“?
Nicht, dass die 2010er Boards wabbelig gewesen wären (ich kann die Door L nur mit der Door M oder XL aus 2010 vergleichen), aber irgendwie fühlt sich das L-Modell aus 2011 eben „knackiger“ an. Wie wär’s mit dem Vergleich? Die 2011er L-Door fühlt sich im Vergleich zu seinem ein Jahr älteren M- oder XL-Bruder an wie ein tiefergelegter Sportwagen mit etwas härterer, aber dennoch angenehmer Federung und festerer Bodenhaftung.

Cruisen, Geradeausfahrt, Höhe laufen
Das macht sich beim Cruisen leicht bemerkbar. Das Board hat eine enorme Laufruhe und nimmt auch etwas größere Kabbelwellen ganz gelassen auf, ohne dabei für Erschütterungen in den Fußgelenken zu sorgen. Tiefergelegtes limousinenartiges Fahrgefühl. 
Die Kanten des Boards sind kantig (ach was!). Ich weiß nicht genau, ob meine vier Kite-Kollegen, die mit mir das Wasser vor Workum teilen, einfach keine Lust auf Ankanten und Höhe laufen haben oder ob sie aufgrund ihres Materials nicht so die Höhe ziehen (wollen oder können). Ich gebe Kante, ziehe den Kite bis an die Grenze ins Windfenster und habe Eindruck, dass ich der Einzige bin, der „querschießt“. Den Unterschied zu den 2010er Modellen kann ich nicht in Prozenten ausdrücken. Die Doors sind einfach gut, was Höhelaufen angeht. Ob die 2011 er diesbezüglich noch besser ist, das entzieht sich meiner Bewertungsfähigkeit (ich hätte einen direkten Vergleich zur 2010er Door M, die im Auto lag, machen können,  ich hatte aber erstens zu viel Spaß auf dem Wasser und zweitens überhaupt keinen Bock bei Nieselregen an Land zu gehen etc. pp.). Dass sie aber ein Board ist, mit dem man absolut genial Höhe laufen und natürlich auch Höhe halten kann, das steht außer Frage.

 

Flugvergnügen

Na ja, und dann ist da noch die Frage nach dem Sprungverhalten. Ich lasse das, dass ich erstmal wieder von der Psycho 4 schwärme ... . Also: Die 2011er Door L eignet sich auch zum Springen. Sie lässt sich einfach und sauber, tiefergelegt eben, ankanten, verreißt weder den langsam aufbauenden noch den plötzlichen Druckaufbau und reagiert sehr klar auf den für die Flugphase nötigen Sprungimpuls. Natürlich haben es alle Board-Eigenschaften vom Angleiten, übers Cruisen bis hin zum Switchen und Springen direkt mit dem Können des Fahrers zu tun. Auch das beste Board hilft nix, wenn man die Grundtechniken nicht drauf hat. Aber eines der bestens Boards hilft dabei, die Techniken zu erlernen und zu verbessern. Und zu 

genießen.

Natürlich hat man mit der Door L einiges an den Füßen, wenn man in der Luft ist. Die Door L ist eben kein Flyradical S. Vom Gewicht her habe ich – wie oben schon beschrieben – aber ein gutes, „leichteres“ Gefühl. Na ja, das letzte Board, mit dem ich gesprungen bin war die 2010er XL-Door. Also, springen geht gut!

Was die Steuerbarkeit des Boards angeht, so sitzt mir mein Door-XL-Erleben aus dem November im Gedächtnis. Nach etlichen Manövern hatte ich an den Fußmuskeln gespürt, dass ich da etwas mehr zu bewegen, zu drehen und zu heben hatte. Das war bei der Door L aus 2011 nicht der Fall. Und das, obwohl es meine erste Kite-Session 2011 war.


Switch. In aus raus.

In und aus dem Switch fahren gehört nicht so zu meinen Lieblingsmoves (irgendwie sehe ich immer aus wie ein verdrehter nasser Sack und meine Fußstellung könnte auch etwas eleganter wirken). Dennoch habe ich es des öfteren gemacht und mich über die Wendigkeit (hängt natürlich auch von dem zum Einsatz gebrachten Lift ab) des Boards gefreut. Und schwupps, schon war’s gedreht. Prima Plan! Oder plan. Die Unterseite eben. Dreht gut! 

Fazit: 
Ein absolut solides und zugleich „sportlich“ tiefergelegtes Board, an welchem sicher jede Menge Anfänger und Leute, die sich im Inland nach dem Wind der Nordsee sehnen und doch mit dem auskommen müssen, was das Inland eben so zu bieten hat, freuen werden. Und auch Leute, die ein „Allround-Board“ möchten: Eins, welches bestens angleitet, saubere Lauf- und Ankanteigenschaften hat und mit dem man sogar gut springen kann. Für Fortgeschrittene wird das Board (bei passendem Kite) ein Genuss auch bei weniger Wind sein. Und bei etwas mehr Wind macht das Springen sogar auch noch Spaß.
 

Nachteile? Fragen? Hmmmmm, .... ich habe beim Testen leider noch keine 5.Finne einsetzen können. Ich habe beim kräftigen Ankanten über die zwei kleinen Wasserfontänen geschmunzelt, die gerade aus dem Brett nach oben stiegen.
Man könnte, wenn man unbedingt etwas zu meckern haben möchte, die schmale Handle monieren. Zum langen Tragen dürfte es ein wenig breiter sein. Vielleicht auch ein wenig gepolstert. Aber was soll das? Ein Kiteboard soll man nicht tragen....

Zum Schluss noch ein Tipp für Anfänger: 
Mit der Flydoor L aus 2011 bist du bestens bedient, was ein gutes, solides Brett angeht, das sicher einen weiten Windbereich abdeckt (wie gesagt, das Lowend muss ich noch testen, kann mir aber bei dem, was ich erlebt habe, nicht vorstellen, dass es im Lowend-Bereich nicht auch Highend ist) und auch dann noch jede Menge Spaß macht, wenn du deine ersten und auch fortgesetzten Flugbahnen ziehst. 
Und – reine Gesundheitsempfehlung besonders für Anfänger: 
 

„Genitiv ins Wasser, weil es dativ ist.“ 
Gib die Koordinaten 52° 59? N, 5° 27? O in dein Navigationsgerät ein.                  Workum ist eine Kitereise wert.

Die Saison 2011 
ist für mich eröffnet.
Schlechter kann 
das Wetter nicht werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

53° 38? N, 8° 2? O
Montag, 7.März, 2011.
6,1 – 9,7 Knoten.
Flyboards 2011 – die neue Flydoor L im Lowendtest
(im Vergleich mit der Flydoor XL aus 2010).


Gut eine Woche nach meinem ersten Test, bei dem ich die Flydoor L bei 3 bis schwankenden 4 bis 5 bft. unter den Füßen hatte, konnte ich mich am 7.3. auf den Weg zu meinem Homespot Hooksiel machen, um das Lowend des Boards zu testen. Die Windvorhersage lag bei 8 bis 10 Knoten.

Es waren dann bei strahlendem Sonnenschein schwankend und von mir gemessen 6,1 bis 9,7 Knoten. Der Strand von Hooksiel ebenso wie die Nordsee waren wie leer gefegt. Ruhiges, ganz ruhiges Wasser. Unglaubliche Stimmung. Einfach zum Genießen.

Vorweg: Ohne meine Speed 3 21 hätte ich wohl mit  meinen 90 Kilo mit keinem der beiden Boards, die ich an Bord hatte, eine Chance gehabt. Der nächste Kite, der mir zur Verfügung steht, ist der Speed 3 15 von ewigkite.de. Der wäre für diese Gegebenheiten (Wind, Gewicht, Board) wohl zu klein gewesen.


Mit der 21er aber waren die Testbedingungen für das Lowend aber optimal. Insgesamt war ich zweieinhalb Stunden auf dem Wasser. Etwa alle Viertelstunde habe ich das Board gewechselt, um genau zu wissen, was die neue Door L so kann. Wie gut, wenn man vergleichen kann, denn dann kann man etwas genauer merken, was das jeweilige Board so drauf hat.

Die ersten Runden habe ich auf der Flydoor XL aus 2010 gezogen. Die ist mir bei Leichtwind schon ziemlich vertraut. Dann kam der  erste Wechsel zur neuen Flydoor L  im mittleren bis oberen gemessenen Windbereich (ca. 8 - 9 Knoten). Die Flydoor L gleitet, wenn man keinen Fußstellungsfehler macht,  sehr gut an.


Nach kurzem Abfallen mit dem Wind und dem Aufnehmen der Fahrt, lässt sich  das Board selbst bei wenig Wind bestens ankanten und hält sauber und geradlinig Höhe. Im Vergleich zur XL fällt mir bei Leichtwind auch das auf, was mir eine gute Woche zuvor bei stärkerem Wind auch aufgefallen war: Die Flydoor L ist „sportlicher“, fester, dynamischer. Das merkt man sogar bei Mini-Wind.

Klar und deutlich liegt das Board auf dem Wasser, lässt sich leicht bewegen und reagiert direkt auf die Steuer- Impulse. Das Wasser war nur mit ganz ganz leichten Kräuselwellen versehen. Das Board lag wie eine 1 auf dem Wasser. Von unangenehmen Board-Verwackelungen nicht die Spur. Auch Spritzwasser war natürlich kein Problem. Der Fahrkomfort beim Cruisen ist satt. 

Das Höhelaufen ist ein Traum. Ohne so viel Kraft wie bei der XL aufwenden zu müssen, kann man gut Höhe laufen. Den Grad des ungewollten Absackens, weil man zu hart ankantet und Druck verliert, kann man nach etwas Eingewöhnung  verringern. Schnell hat man sich an die große Schnitte gewöhnt und kann das Crusien genießen. Im unteren Windbereich ist das Durchgleiten beim Wenden natürlich so eine Sache. Nach meinem ersten Sinker hatte ich den Dreh dann aber schnell raus. Es kommt ja nicht nur auf das Board, sondern auch auf die Steuerimpulse für den Kite an.

Die Door L gleitet im unteren Leichtwindbereich nicht ganz so schnell durch wie die Door XL. Wenn der Wind aber auch nur ein oder zwei Knoten zunimmt (bei meinem Gewicht) und so bei 9-10 oder 11 Knoten liegt, dann sind die Wenden auch flott mit gutem Gleiterleben gemacht. Es ist schon irre, wie sehr es in diesem Bereich auf ein oder 2 Knoten ankommt. Das Höhelaufen ist mit der Door XL bei Leichtwind noch etwas einfacher. Ich habe zwar gespürt, dass die XL weicher ist und das Ankanten war mehr Fußarbeit- bzw. mit mehr Fußkraft verbunden, aber so ein paar Grad mehr waren doch drin. Wie gesagt, kaum hatte der  Wind um einen oder zwei Konten zugenommen, hat man auch hier kaum noch einen Unterschied gemerkt und die Door L hat  so sauber Höhe gezogen, dass manches andere Board nur davon träumen kann.
Im unteren Windbereich ist die XL aus 2010 auch etwas flotter angeglitten. Und auch beim Wenden hatte ich den Eindruck, dass der Tanker an meinen Füßen etwas leichter durchgeglitten ist.












Natürlich habe ich auch bei Leichtwind Sprungversuche gemacht. Das starke Ankanten mit der Door L ist einfach und geht leicht von der Hand (bzw. vom Fuß). Die Door L bewegt man bei Leichtwind eindeutig leichter vom Wasser weg als die XL. Das Landen nach kleinen Ausflügen in die Luft ist angenehm. Für  kleine Leichtwind-Sprünge mit der XL braucht man etwas mehr Konzentration und auch etwas mehr Kraft in den Füßen. Die Landung ist dann noch weicher als mit der L.


Fazit: Mit der Flydoor L liegt  2011 ein neues Flyboard vor, das ideal für den Lowendbereich geeignet ist (man stelle sich nur mal vor, dass der Fahrer oder die Fahrerin tatsächlich etliche Kilo weniger wiegt als ich – was nicht gerade selten ist - ). Die Flydoor L ist dabei dennoch keine lahme Ente, sondern erlaubt gutes Höhelaufen und so manchen Fahr- (und Sprung-) Spaß.
Wer ein bisschen mehr wiegt oder wer bei noch ein bis 2 Konten weniger Wind aufs Wasser will, der oder die kann sicherlich auch zu einer XL greifen. Wenn man beide Boards zur Hand hat, dann kann man alle  Windschwankungen mit der Boardgröße ausgleichen. Das habe ich zweieinhalb Stunden lang gemacht. Und hatte meine wahre Freude daran.

Bei fallenden 7, 6 Knoten habe ich dann eingepackt. Und dabei gedacht, dass ich ja doch gerne auch mal das Flyrace 2011 unter den Füßen hätte. Ob das bei meinem Gewicht mit der 21er bei 6 oder 7 Knoten noch richtig abgegangen wäre?

 

 

 


Und hier sind sie noch, die aktuellen Bilder der gesamten Flyboard-Range 2011: