27. Mai
Das vielversprechende Wochenende liegt schon längst wieder hinter mir. Es hat sogar mehr gebracht als Versprechungen. Freitagnachmittag haben wir die Kinder beim Pfingstlager „abgegeben“. Da weiß man sie wirklich gut aufgehoben. Und wir sind dann an die Ostsee gefahren. Gegen halb acht waren wir da. Herrliches Wetter. Eben schnell den Wohnwagen abgehängt und dann gleich mit dem Fahrrad los in Richtung Strand. Herrlich. Wir waren in Scharbeutz. Leckere Pizzeria. Lockerer Abend. Luftige Laune.
Am nächsten Morgen dann in aller Ruhe in den Tag geschliddert (ich liiiiiebe Campen) und danach dann eine Fahrradtour nach Niendorf. Inklusive Bummeln. Dann im strömenden Regen zurück. Auch mal schön. Nachmittags dann ein Kultur- und Shoppingerlebnis in Lübeck. Buddenbrook-Haus. Echt interessant, auch wenn die ganze Ausstellung ein wenig sehr textlastig ist.
Abends dann ein herrliches Dinner vor dem Wohnwagen: Spargel satt. Mit frischen Kartoffeln. Kann das Leben schöner sein? Dann wieder an den Strand. Am Sonntag dann Pfingstgottesdienst in der St.Marien-Kirche in Lübeck. Hmmmm. Manchmal bin ich ja am Rummäkeln, was die freikirchlichen Gottesdienste angeht. Vielleicht weiß ich das Gute, das wir so machen, nicht mehr recht zu schätzen. Bevor der Gottesdienst losging, gab es noch ein paar „persönliche“ Ansage. Die Pastoren waren echt prima drauf und haben das sehr nett und verbindlich gemacht. Kaum ertönte jedoch die trinitarische Formel, benahmen die Kollegen sich fast wie im Theater. Das Persönliche, Verbindliche und Heitere war fast ganz verschwunden. Schade eigentlich. Und die Auslegung der Pfingstgeschichte war ziemlich postmodern- individualistisch. Ob das den Kern der Botschaft trifft? Na ja, es war, wie es war. Wir hatten danach noch eine nette Zeit beim Kirchenkaffee und beim Betrachten des „Totentanzes“. Der Tod wird dargestellt als ein leichtfüßiges Gerippe, dass sich mal eben so aus jedem Lebensalter und auch aus jeder Gesellschaftsklasse seine „Opfer“ herausholt. Geradezu tänzelnd. Macht schon nachdenklich.
Sonntagnachmittag? Herrlichstes Strandwetter. Sonne satt und 4 bis 5 Windstärken. Und drei Stunden Austoben auf dem Wasser. Unterbrochen von einem netten Kaffeestündchen, ergänzt durch einen herrlichen Spaziergang mit meiner Liebsten. Meine Güte, waren das entspannte Tage. War dann aber auch wirklich schön, die Kinder wieder zu sehen. Die waren total müde. Und glücklich. Ganz die Eltern.
Die normale Arbeitswoche hat am Dienstag wieder begonnen. Schreibtisch satt. Gesteren war ich dann in Hannover zu einer Sitzung, irgendwo in Niedersachsen zu einem ernsthaften aber sehr vielversprechenden Gespräch mit zwei Leuten und abends dann in Essen zu einer Gemeindeberatung. Nachts um halbeins war ich dann zuhause. Ziemlich platt. Ich könnte wieder ein Pfingstwochenende vertragen. Aber ist schon okay. Das Leben ist auch so schön.
Enno hat heute schon sein Zeugnis bekommen. Das muss er alles von der Mutter haben. Solche Grundschulzeugnisse hatte ich nie. Ab Sommer geht es dann weiter. Weiterführende Schule. Schaun wir dann mal.
Heute stehen noch lauter organisorische Dinge an. Macht aber momentan echt Laune. Und morgen werde ich inhaltlich Etliches arbeiten müssen. Und wollen. Macht momentan auch Laune. Na ja, und Fanö wird langsam konkret. Gespräche mit FS und ZDF. Mein Adrenalin-Spiegel steigt. Schaun wir mal.