"Pastor persönlich", 
das sind Erlebnisse und Gedanken von Carsten Hokema.

 

 

 

 



Mal geht es um ganz Banales, mal um Tiefsinniges. Wer sich darüber freut
oder aufregt, der kann über das Kontaktformular gerne einen Kommentar dazu schreiben.

11. Januar

Neue Woche, neues Glück. Oder? Ein entspannter Samstag liegt hinter mir. Und der Sonntag war auch ganz nett. Eigentlich wollten wir als Familie gemeinsam los, um ein wenig was zu erleben, die Schneelage hat mich aber dazu gebracht, dass ich lieber alleine nach Cloppenburg zum Gottesdienst gefahren bin.
War auch gut so. ich habe 1,5 Stunden gebraucht (35 Minuten brauche ich normalerweise). Eine kleine Gemeinde, die vor Neuem steht. Echt anders. Und nett. Offen.
Während des ersten Liedes hörte man jemanden durch den Lautsprecher. Hmmm, da redet einer dazwischen oder hat einen ekstatischen Anfall. Die wundersame Stimme entpuppte sich als die Stimme eines Menschen, der in einem benachbarten Haus auf derselben Funkmikrofrequenz eine Menge Leute zu irgendeiner Veranstaltung begrüßte. Das war schon putzig.
Wie ist das mit der „Stimme der Gesellschaft“ mitten in unseren Gottesdiensten? Normalerweise hören wir die ja nicht so. ich fand das ganz interessant. Was wäre wohl gewesen, wenn die Christen bei den Nichtchristen gewesen wären oder andersrum? Ich glaube, es handelte sich um irgendeine Tierschau, die eröffnet wurde. Was miran dieser Begebenheit mal wieder deutlich wurde war, dass Leute dahin gehen, wo sie andere treffen, die hobbymäßig oder inhaltlich mit ihnen übereinstimmen.

Und wir Christen machen das nicht anders. Sicher, Gottesdienste müssen sein. Irgendwoher brauche ich ja auch mein „Schwarzbrot“. Ich brauche Anregungen für mein Denken und Fühlen. Für meinen Glauben. Wenn ich den dann aber nicht in meinem ganz normalen Beziehungen lebe, wenn ich nicht Tag für Tag kleine und große Schritte tue, um das Gehörte mit Leben zu füllen, dann gleicht ein Gottesdienst nicht selten einer Hobbyversammlung, bei der sich alle einig sind, dass sie ein schönesHobby haben.

Im Moment lese ich etwas mehr als sonst. Momentan haben es mir Romane oder Krimis angetan. Z.Zt. ist ein Krimi dran, der an den Orten spielt, an denen ich gewohnt habe: Leer, Hamburg, Lüneburg. Das ist schon nett. Es fließt so dahin.

Heute Abend wird aber wohl nichts werden mit Lesen, da ich mich mal zum Schnuppern auf den Weg zur Allianzgebetswoche machen werde. „Erweckte“ Christen treffen sich in einer der ersten Januarwochen, um miteinander zu beten. Ich habe diese Veranstaltungen aus meiner Gemeindepastorenzeit in Erinnerung. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie die Wurst von der Schnitte gezogen haben. Na, vielleicht hat sich ja etwas geändert? Am Sonntag werde ich im Abschlussgottesdienst dieser Veranstaltung hier in Oldenburg predigen. Da tut es wohl gut, wenn ich vorher ein wenig „Allianzluft“ schnuppere. Ja, ich bin gespannt.

Ansonsten habe ich mir heute ein Pensum auferlegt, das ich vermutlich nicht schaffen werde. Na ja, wenigstens ahne ich jetzt schon, dass ich es nicht schaffen werde J: Radioandachten, predigt für Sonntag und ein paar E-mails. Schaun wir mal, was hinten runter fällt ….