Rügen 2010


Drachenfest auf Rügen - mit viel wenig Wind. Und wenig viel Wind.


Strahlend blauer Himmel, sonniges Wetter und sonnige Gemüter empfangen uns, als wir Oldenburger am Freitagmittag in Klein Zicker auf den Campingplatz rollen – zum ersten großen Drachenfestival auf der Ostseeinsel Rügen. Gemütlich wird aufgebaut, geguckt, wer noch sich so blicken lässt aus der Drachenszene, hier ein Pläuschchen, da ein Mit- Anpacken. Spätnachmittags füllt sich der Platz mit einer recht überschaubaren Menge von Besuchern. Die Atmosphäre bleibt locker, die Drachenschnüre auch – kein Wind!

Der nächste Tag beginnt mit dem kompletten Gegenteil: Der Wind braust über den Platz, dass spätestens jetzt jedem klar wird: Der Herbst hat begonnen! Es ruckelt und zuckelt an den Wohnwagen, Verpflegungszelten und Marktständen; kein Halten möglich für Drachen, Windspiele und aufblasbare Kirchen – das Drachenfest muss ohne Drachen weitergehen! Langweilig wird es aber keineswegs. Der NDR, eine Riesenrutsche für Kinder, luftdichte Wasserkugeln, in die man sich hineinsetzen und aufs Wasser kullern kann  und ein Bunjee-Trampolin sorgen für Unterhaltung und Vergnügen vor allem bei den jüngeren Besuchern des Drachenfestivals.

Am Sonntagmorgen scheint wieder die Sonne, als sei es nie anders gewesen, der Wind lässt wieder auf sich warten. Eine ideale Gelegenheit, sich für ein gutes halbes Stündchen auf den Schöpfer aller Dinge zu besinnen und in gemütlicher Kleingruppen- Atmosphäre in der aufgepusteten Strandkirche Platz zu nehmen. Hier hören die Besucher die Geschichte vom kleinen Drachen, der hoch hinaus will in die Freiheit und schließlich doch wieder glücklich in den Händen des kleinen Jungen landet, der seinen Drachen über alles liebt. Es wird gebetet, die Schöpfung besungen und Gott gedankt für sein Dabeisein in allen Wetterlagen des Lebens.

Der große Besucherandrang hat sich nicht eingestellt bei diesem ersten Rügener Drachenfestival. Lange Gesichter gab es trotzdem nicht: Es gab genügend Gelegenheiten zum fröhlichen Plaudern, zum Genießen der wunderschönen Natur, zum Bewundern mancher Einleiner- Drachen, die irgendwie auch ohne Wind am Himmel blieben.

Christine Müller-Hokema

Borkum September 2010

 

Drachenfest Borkum 2010

Irgendwie kam einem das bekannt vor. Hatte man nicht im vergangenen Jahr Ähnliches erlebt? Das Feuerwerk im Rahmen des Drachenfestes auf Borkum wurde aufgrund der herannahenden Wetterfront um ca. eine halbe Stunde vorverlegt. 
War das Feuerwerk 2009 noch nach wenigen Minuten im strömenden Regen untergegangen, so wurde man in diesem Jahr wenigstens nur auf dem Nachhauseweg naß, nachdem man die prächtige Himmelsillumination bestaunt hatte. Tausende hatten am Strand und an der Promenade ihr Augen gen Himmel gerichtet.

Irgendwie kam einem das bekannt vor. Hatte man nicht im vergangenen Jahr Ähnliches erlebt? Der Sonntag des Drachenfestes fiel buchstäblich ins Wasser. Wie im vorherigen Jahr, goss es am Sonntag den ganzen Tag wie aus Eimern. Die Drachenfreunde aus Norddeutschland, die extra nach Borkum angereist waren, um ihre Drachen-Kreationen zu zeigen, hatten am Sonntag keine Chance, den Himmel bunt zu machen.

Der Samstag aber war ein Tag vom Feinsten für alle Drachenbegeisterten. Bei ca. 4 Windstärken konnte fast alles ausgepackt werden, was die Drachenflieger in ihren Taschen hatten. Fliegende Großdrachen, kleine Lenkdrachen, drehende Turbine, flatternde Fahnen. 

Der strahlend blaue Himmel zeigte so manchen Farbtupfer und Besucher und Touristen hatten ihre wahre Freude an den originellen und aufwändig gestalteten Drachen. Für eine beeindruckende Flugschau sorgte wieder einmal das „Multiflight-Team“ aus Holland mit einer Tramontana-Vented –Formation. 

Für besonderes Aufsehen sorgten auch die Großdrachen des „Drachenpapstes“ Peter Lynn, der die von Uwe Schwettmann geplante „Inseltour“ begleitete.

Schmink- und Spielstände erweiterten das Programm für Urlauberkinder und Strandbesucher.

Zu erwähnen ist noch die aufblasbare Kirche von ewigkite.de, die erstmals vollständig auf Borkum aufgebaut war. In den letzten Jahren war nur der Kirchturm am Strand zu sehen. Mehrere hundert Besucher konnten in der Kirche begrüßt werden. 

Angenehm zurückhaltend, für die BesucherInnen sicher ideal, war die Moderation des Drachenfestes. Klare, kurze und präzise Erklärungen wechselten sich mit ruhiger Musik ab. Ein durch und durch nettes kleines Drachenfestival, welches seinen Charme durch die reizvolle Platzierung direkt am Nordstrand von Borkum erhält. Seinen Blick kann man über die mit alten Häusern gesäumte Promenade hin zur vorgelagerten Seehundbank und über die Weite des Sandstrandes, der gerne von Buggyfahren genutzt wird, schweifen lassen. Dünen laden zum Verweilen ein. 

Der bei Flut teilweisemit Wasser vollgelaufene Strand bietet ein ideales Übungsrevier für Kitesurfer.

Borkum – eine ideale und vielfältige Insel, was die Ausrichtung von Drachenfestivals und alle mit Drachen verbundene Sportarten angeht. Drachenfest Borkum 2011 – hoffentlich kommt da einem dann nicht Vieles bekannt vor.

 

Verleihung Missionspreis

Dabei gewesen …
bei der Verleihung des Missionspreises 2008 von "Andere Zeiten e.V"

Pfingstmontag 2008

Die Sonne scheint, ein leichtes Lüftchen weht, Hamburg feiert seinen 819. Hafengeburtstag und zeigt sich von seiner schönsten  Seite. Ich selbst bin gut gelaunt und gespannt auf die Dinge, die da kommen. Gemeinsam mit meiner Frau, die bestens zur schönsten Seite Hamburgs passt, suche ich – weißes Hemd, etwas abgetragene Jeans und recht schmuddelige  Schuhe  und dazu noch eine Frisur, die dringend nach einem Friseur schreit, wie ein netter Kollege mir etwa später sagen wird – in der Fischers Alle die Hausnummer 26. Da ist er also beheimatet, der andere Verein. Andere Zeiten e.V.. 

Vor einer netten Villa unweit der Elbchaussee lässt der Lieferwagen eines Cateringservices auf Gutes hoffen. Freundliche Begrüßung. „Ach Sie sind …“, „ja, ich bin und Sie sind also diejenige…“ Inmitten der illustren Gesellschaft  ein bekanntes Gesicht. Frau Modersohn.

Meine Hamburger Studentenzeit taucht in der Erinnerung auf. Frau Modersohn war eine der guten Seelen der bekannten evangelischen Buchhandlung  Tuchel in Hamburgs Innenstadt. „Tuchel“ gibt es nicht mehr und Frau Modersohn erlebt jetzt andere Zeiten. Gemeinsame Erinnerungen werden ausgetauscht. Vier oder fünf Mal habe ich – wie viele andere Theologiestudenten auch – bei „Tuchel“ Inventur gemacht. Jahr um Jahr gab es ein gutes Mittagessen, Bargeld und einen dicken Büchergutschein. Einige Kommentare des EKK zeugen bis heute von den Tuchel-Inventuren.  Wie schön, dass Frau Modersohn die  Dozenten des Theologischen Seminars, welches bis  Ender der 90iger Jahre in Hamburg beheimatet war, in guter Erinnerung hat. 

Erinnerungen an Wiard Popkes werden wach. Im vergangenen Jahr habe ich seinen Sarg mitgetragen. Trauer  mitten am strahlend hellen Sommertag. Dann gibt es die ersten Häppchen.

Und das erste „Stößken“: „Auf ihr, unser, aller Wohl“. Ein Kostverächter bin ich ja wahrlich nicht, aber mit dem Alkohol lasse ich es momentan etwas sein. Ich stürze mich auf die leckeren Pflaumen im Speckmantel – das französische Wort (ich habe es vergessen) für „Gaumenkitzler“ wird mir von irgendwo her entgegengeweht.

Noch ein bekanntes Gesicht. Mehr noch. Vertraut. Götz hat die Einladung angenommen und ist gekommen. Man braucht vertraute Menschen, wenn man in einer Umgebung ist, die man sonst nicht kennt. Plötzlich bin ich sehr vertraut. „Dass wir das noch miteinander erleben!“ Lächeln, feixen, fröhlich sein. Ein Clown torkelt durch die Menschenmenge, die gar nicht so mengig ist. 60 Leute? 80 vielleicht? Irgendwie interessieren sich aber nur die paar Kinder für die Clowneinlage. Man setzt sich, klönt ein wenig. Noch ein Häppchen? Geht schon.

Ich sehe lauter bekannte Hamburger Gesichter. Zumindest bekannt aus der Hamburger kirchlichen Szene. Und da ist er auch. Der emeritierte katholische Theologieprofessor aus Hamburg (jetzt München). Dass ich den mal leibhaftig erlebe… . Er gehört zur Jury, die den Missionspreis vergibt. Irgendwie komme ich mir fehl am Platze vor.

Ein paar mehr Bilder von der Preisverleihung

Meine Gedanken schweifen ab. Wieder Hamburg. Es rührt mich schon ein wenig an, dass meine erste, einzige und geliebte Gemeinde, in der ich „ganz normaler“ Jugend- und dann noch normalerer Gemeindepastor war, nur ein paar hundert Meter Luftlinie von hier entfernt liegt. Was habe ich in dieser Stadt nicht alles erlebt?  Ich glaube, ich werde älter. Das hört sich hier ja schon fast wie meine Memoiren  an.  Was soll`s?  Ich schreibe weiter! Menschen fallen mir ein, die ich und die mich in Krisen begleitet haben. Peinliche Predigten, die ich gehalten habe und ehrfurchtseinflößende Gottesdienstbesucher in der Blankeneser  Kirche. Und Menschen mit Sorgen. Und Nöten. Und 50 gestandete Kinder aus Tschernobyl. Und die Musiker vom Phantom. Und die Kirchenrückwand. Und Ärger. Und rauschende Feste.  Da bin ich wieder. Das Fest rauscht so vor sich hin. Nett ist es, einfach nett.
Und dann:

 

„Sehr geehrte Damen und Herren!“
Pastor Westphal als Vereinsvorsitzender begrüßt die Anwesenden.  Es gibt ja Menschen, die haben es einfach drauf mit der Sprache. Und mit dem Inhalt. Und die haben es auch drauf, den Inhalt des christlichen Glaubens so zur Sprache zu bringen, dass man mehr als Bahnhof versteht. Er ist offensichtlich  so einer. Beeindruckend. Zumindest für mich. Ein ausgeschriebenes Konzept suche ich bei ihm vergeblich. Ach wären  meine Konzeptansprachen doch nur halb so konzeptlos wie seine konzeptlose  Ansprache. Klasse. Dann ein Lied. Feinste Begleitung. Cello und Gitarre. Extra aus Dresden angereist. Die Hamburger Musiker waren bestimmt alle beim Hafengeburtstag. Nein, nein, war schon ein Hörgenuss. Und vernünftig gesungen hat die versammelte Kirchenmannschaft auch. Und inhaltsträchtige und für mich melodiös ansprechende Lieder. Wieder ein abschweifender Gedanke: Ich sehne mich in Gottesdiensten, die ich erlebe, nach solchen Liedern. Die Texte und Melodien mancher modernen Lieder sind – wie schrieb neulich noch jemand in einem Leserbrief -  „intellektuell und theologisch kaum noch zumutbar“. Oder so ähnlich.


Dann die Laudatio. Festansprache.
Pastorin Andrea Schneider geht hinter das Pult und hält eine Ansprache, in der sie immer wieder die „alte Dame Kirche“ anspricht. Und dass doch mit den Projekten und Initiativen, die von Andere Zeiten ausgezeichnet werden, deutlich wird, dass mancher frischer Wind in der Kirche weht und dass man noch lange nicht den Kopf in den Sand stecken muss. Recht hat sie. Finde ich. Die meiste Zeit  verwendet sie dann auf den 1.Preisträger. Das ist auch angemessen.

Das Kirchenschiff in St.Peterording hat alle Jurymitglieder auf Anhieb überzeugt. Und das aus 91 Bewerbern. Sogar der Bürgermeister von St.Peter ist angereist, um den evanglischen und katholischen KollegInnen Geleitschutz beim Empfang des Preises zu geben. Dann Händeschüttel, Urkunde  und das Vasen-A überreichen und „Blitz“. Ein Cafeprojekt folgt und dann ein paar nette Worte zu ewigkite.de. Hände, Urkunde und Blitz.

Wie die anderen Preisträger bedanke ich mich – ist mein Hemd eigentlich wirklich weiss oder sind sämtliche Flecken(auch die der Vergangenheit) zu sehen?- . Ich versuche zum Ausdruck zu bringen, dass ich mich freue, dass ewigkite.de gerne im ökumenischen Kontext arbeitet, dass es in keiner Weise darum gehen kann, irgend eine Konfession gegenüber einer anderen hervorzuheben, dass ich mit dem Gewinn nicht gerechnet habe, dass ich mich aber riesig freue, denn seither kann es mit der Arbeit von ewigkite.de so richtig losgehen. Ich denke noch mal kurz dran, dass ich das Konzept schon knapp zwei Jahre in der Schublade hatte, dass es aber – wie bei fast allen meiner Ideen- mal wieder am Geld gescheitert war. Auf die Idee, an einem Wettbewerb teilzunehmen war ich bisher allerdings noch nicht gekommen. Wo ist der  nächste Wettbewerb? Kann ich noch mal gewinnen? Ich habe da eine Idee… . Jetzt aber langsam.  Und immer auf dem Boden bleiben. Wobei: das leichte Schwebegefühl, das ich im Januar beim Anruf von Andere Zeiten, in dem mir der Gewinn mitgeteilt wurde, hatte, das habe ich in diesem Moment auch wieder.
Das letzte Projekt wird belobt. Dann noch ein paar ausleitende Worte. Lied. Gebet. 

Essen. Oh, wie lecker. Und das alles bei Sonnenschein in einem lauschigen Garten in Hamburg. Sämtliche Ernährungstipps spielen heute keine Rolle. Ich lasse es mir schmecken. Und es schmeckt. Lauter gute Sachen. Fein, feiner, vom Feinsten. Beim Nachtisc h fallen dann alle kalorienbewussten Hemmungen. Weder Brigitte-Diät noch Trennkost hätten hier eine Chance. Wie will man denn auch Sahne von Pudding mit Kuchenfüllung und Früchten trennen? Gespräche hier und da. Nein, ich habe keinen Bock darauf, Kontakte zu knüpfen, um irgendwas „zu drehen“. Ich genieße einfach den Tag. Ein kurzer Kontakt zu den Leuten aus St.Peter ergibt sich. Ja, wir können mal etwas gemeinsam machen. Das wäre doch was, wenn zwei Preisträger mal gemeinsam  „auftreten“. Unsere E-mailadressen werden wir finden. Natürlich in der Broschüre, die heute der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Meine Güte, die Andere Zeiten –Leute haben echt Gas gegeben, was diesen Tag angeht! Sie waren weder mit Arbeit, noch mit Mühe, Zeit oder Geld geizig. Eine Vierfarbbroschüre informiert über die Preisträger und viele andere gute Projekte. Keinen Ahnung, warum gerade ewigkite.de gewonnen hat. Aber schön ist es trotzdem. Auch das lauschige Miteinander. Es erklingt herrliche Musik – brasilianisch angehaucht. Laues Sommerlüftchen. Jetzt noch ein Tasse Kaffee. Das Leben ist so schön.

Und dann der Holländer. Also Hollander heißt er und Holländer ist er. Wir haben unseren Spaß. Insbesondere als ich ihm dann noch meinen Nachnamen nenne und er sofort Bescheid weiß, dass meine Vorfahren aus dem Land kommen müssen, welches ihm seinen Namen gegeben hat. Der Holländer Hollander ist der Fotograf des Tages – vergnügt posiere ich auf der Gartenbank (die so stilvoll ist wie alles andere an diesem Tag). Gruppenfoto. Auch lustig.

 
Dann noch ein Interview für die Kirchenredaktion vom NDR, FFN und so. Das macht mir Spaß. Ja, ich rede gern. Soll ich mir das abgewöhnen?  Vielleicht eher mal das Zuhören dazu angewöhnen. Ein nettes Interview. Fröhlich drauf los.  Ja, den Sendetermin hätte ich gerne. Mal hören.

Hier und da noch ein kleines Pläuschen. Immer die nette Musik im Hintergrund.  Und dann geht auch die schönste Preisverleihung dem Ende entgegen. Und die Schönste geht mit mir aus dem herrlichen Garten durch das schöne Haus auf die ganz normale alltägliche Straße auf den Weg nach Hause.

Da ist er wieder: der Alltag. Noch immer scheint die Sonne. Aber spätestens morgen wird es nicht mehr so glänzend sein. Auch gut. Ich würde zu übermütig und zu dick werden.

Ein paar mehr Bilder von der Preisverleihung

Bremen Vier

„Hallo, Herr Hokema. Hier istAxel P. Sommerfeld von Bremen Vier. Haben Sie meine E-Mail erhalten? Können Sie als Überraschungsgast zur „Intensiv“-Livesendung morgen Abend nach Bremen kommen?“

Wie? Was? Ich? Na gut. Der Redakteur der Sendung war durch einen Zeitungsbericht auf die Aufblasbare Kirche aufmerksam geworden. Ein paar Worte hin und her. „Ja, ist gut, ich komme.“
Leichte Adrenalin-Ausschüttung. Na ja, ich habe ja noch einen Tag. Vorbereiten kann ich mich nicht. Denn auch der Überraschungsgast ist überrascht.

Kurz im Netz recherchieren, um was für eine Sendung es sich handelt. Aha. Tatsächlich komplett überraschend. Nichts ist vorbereitet. Der Moderator Peter Mack wird mich erst sehen und kennen lernen, wenn ich ins Studio komme. Na gut.


Mittwoch, 2.Juli. Ein fast ganz normaler Tag. Von morgensbis nachmittags arbeite ich mich durch dutzende von Mails, die seit Tagen oder Wochen im Postfach liegen. Und das bei der Hitze.
Mit Matschbirne gehe ich gegen 16.30 Uhr mit Rike kurz zum Abkühlen in den Mardersee um die Ecke. Herrlich.

Dann noch Auto auspacken (die Kirche ist vom Wochenende noch immer im Kofferraum), die von Stefan genähten Bahnen für den Weltkarten-Kite einmal ausrollen und anschauen (leichtes Gänsehautkribbeln überkommt mich, da ich mir jetzt so richtig vorstellen kann, wie die 100 qm aussehen werden), unter die Dusche (kann man das im Radio eigentlich riechen?) und ab nach Bremen (vorher noch kurz bei Alex die Bahnen für den Weltkartenkite abgegeben).
Auf der Fahrt höre ich natürlich Bremen Vier und frage mich, wie der Peter Mack wohl aussieht. Seine Stimme kenne ich jetzt zumindest.

Ein paar Fotos von Bremens Weser. Radio Bremen liegt mit seinem Neubau direkt an der Weser. Nett. Das Gebäude kenne ich schon aus dem Januar, als ich ein paar Morgenandachten für einen anderen Sender dort aufgenommen habe. Und irgendwie sehen die Studios dann doch alle gleich aus.
Hoch in den vierten Stock. Freundlich werde ich begrüßt. Einen Kaffee wünsche ich mir. 5 Minuten vergehen. Dann die Frage aus der kleinen integrierten Küche „Weißt du, wie diese Senseo-Dinger funktionieren?“ Na gut, nehme ich halt Wasser. Und dann geht’s auch los.

Ich gehe ins Studio. Peter Mack begrüßt mich. Ein paar Worte hin und her und dann kommt die Einspielung, in der er wenigstens ein wenig über mich erfährt. Na ja, und dann entwickelt sich das Gespräch. Ich schaue auf die Uhr. 10 nach 9 oder so. Und ich wundere mich. Wir reden und reden und reden. Über die Aufblasbare Kirche, über den Papst, über Gottesdienste, Messen, Pastoren und Priester und auch über ewigkite.de.

Die Atmosphäre der Unterhaltung wird nur durch die vielen technischen Geräte gestört, die uns trennen. Hier ein Mikro, dort ein Bildschirm. Hier ein Kabel, da eine mal mehr mal weniger oder gar nicht blinkende Lampe. Während wir so reden denke ich: „Das kann doch gar nicht sein, dass sich der jetzt eine halbe Stunde oder sogar 40 Minuten am Stück mit dir unterhält.“ Ich dachte, dass es solche Sendungen schon gar nicht mehr gibt. Allem Anschein nach doch. Und mir gefällt das Format der Sendung sehr. Man könnte fast meinen, man sitzt im Wohnzimmer. Wäre da eben nicht der ganze Technikkram.
Dann ein Lied zur Unterbrechung. Peter Mack reicht mir seine Wasserkaraffe über den Studiotisch. Ob ich ihm das Wasser reichen kann? Er ist ein echter Moderatoren-Profi. Ihm fällt immer etwas ein. Und schlagfertig ist er. So geben wir uns die Fragen und Antworten in einem flotten Dialog. Manchmal werde ich etwas zu langsam – liegt am Denken; dazu brauche ich immer ein wenig.

Nach dem einen Musikstück geht es nochmal 20 Minuten weiter. Unglaublich. Zwei Männer unterhalten sich länger als 5 Minuten. Ich vergesse sogar, dass die Hörer „da draußen“ mithören. Am liebsten würde ich noch ein wenig persönlicher werden, aber irgendwie geht das nicht so richtig. Nun denn. Mir macht es auf jeden Fall richtig Spaß.

Tja, und dann ist es auch schon 10 vor 10. Wir sagen „Amen.“

Ein kleiner Klönschnack über dies und das (die Technik, wie so eine Sendung zusammengestellt wird, interessiert mich) und ein Kurzbesuch auf der ewigkite.de-Homepage inkl. Erinnerungsfoto machen schließen sich an. Nett, der Peter Mack. Einfach freundlich und fröhlich drauf. Gott erhalte ihm seine Art.

Ich gehe durch die langen Flure. Komme unten aus dem Sender raus. Und da steht er.
Mattäjet! „Ich habe dich gerade im Radio gehört und dachte, dass ich mal hallo sage!“ Mattäjet und Martje habe ich im vergangenen Jahr getraut. Eine herrliche Hochzeit! Gerne denke ich daran. Und an die Beiden.
Und das finde ich total süß, dass Mattäjet jetzt vor dem Sender steht. Es ist einfach klasse, wenn sich „alte“ und „neue“ Zeiten verbinden. Martkje und Mattäjet kenne ich aus meiner Zeit als Jugendpastor. Und jetzt bin ich halt ein Tacken älter. 10 Minuten klönen mit Mattäjet. „Wir sehen uns wieder!“

Auf dem Weg nach Hause höre ich einen Live-Mitschnitt von Coldplay. Geile Musik. Bremen Vier.

 


Bilder aus Bremen und aus dem Bremen Vier-Studio

Ferienpassaktion

 

 

Ein sonniger Tag!

Und nicht nur das! Die Ferienpassaktion „Drachen steigen lassen“ der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde St.Michaelisdonn, die am Donnerstag, 24.7.2008, auf der Wiese vor dem Meldorfer Hafen  stattfand, war ein voller Erfolg. 20 Kinder und Erwachsene trafen sich bei strahlender Sonne um 11 Uhr  zu einer Theorieeinheit auf dem Meldorfer Deich. Die Aussichten für Drachenbegeisterte schienen  für diesen Tag trüb zu sein, da die Windvorhersage nur 1 bis 2 bft. betrug. Nahezu windstill war es während der knapp einstündigen Einführung in den Aufbau von Drachen, Windstärken, Sicherheitsmaßnahmen, Start-, Flug- und Landehinweisen für Drachen, die Carsten Hokema gab.
Kaum war die Theorieeinheit beendet, wehte der Wind mit  gut 2 bft.. Eine halbe Stunde später waren es 3-4 bft..  Viele Kinder und auch etliche Erwachsene machten sich daran, das in der Theorie Gelernte in die Praxis umzusetzen.  Die talentierten Drachenflieger  verteilten sich bei ablandigem Wind auf der Deichkrone Richtung Büsum über mehrere Hundert Meter und übten jeweils in Zweiergruppen oder auch allein den Sport aus, der ihnen allem Anschein nach viel Spaß machte.
„Erstaunlich, wie schnell Kinder die  wesentlichen Manöver, auf die es beim Drachenfliegen ankommt, umsetzen können, wenn sie konzentriert dabei sind“, so Carsten Hokema, der sich über den Eifer und auch das Talent der 7 bis 12-jährigen  TeilnehmerInnen freute.
Die Flow Form 7 schwebte gelassen und wie am Himmel festgenagelt über dem Treffpunkt der Ferienaktion. Hin und wieder waren Freudenrufe über gelungene Flugmanöver oder auch Überraschungsrufe über die Kraft der Powerkites zu hören. Geflogen wurden vor allem die Drachenmodelle „Beamer“, „Beamer Rush“ und „Apex“ von HQ Invento.  Auch der  „Dope“  von Flysurfer erwies  sich als idealer Einsteigerdrachen ins Powerkiten. Kinder und Erwachsene sowie viele Zaungäste und Interessierte hatten ihre wahre Freude an den schönen Drachen, die nicht nur kunstvoll und gekonnt  geflogen wurden, sondern die auch für ein farbenfrohes Spiel  auf dem ansonsten strahlend blauen Hintergrund des Himmels boten. Gegen Mittag ergänzte Jörg Jahnke mit seinem knallorangen und lustig dreinblickenden Spike das bunte der Bild der Drachen und sorgte damit für einen weiteren Hingucker am Deich.
Ein rundum gelungener Tag bei besten Windverhältnissen. Besser hätte es nicht sein können!

 

Lemwerde 2008

Freitag Nachmittag. 15 Uhr. Ich komme mit Wohnwagen und jede Menge Material in Lemwerder an, habe noch kurzen Telefonkontakt mit Stefan, der sich in Lemwerder auskennt und treffe schon gleich hinter dem Einlass, der noch nicht besetzt ist,  auf Uwe, der das Drachenfestival organisiert, mich freundlich begrüßt und gleich dafür sorgt, dass die Kirche von ewigkite.de einen guten Platz direkt am Flugfeld bekommt.

Aufbau der ewigkite.de-„Wagenburg“, bestehend aus  2 Wohnwagen, 2 Zelten und einem Wohnmobil: Dieser Teil des Wochenendes gehört glücklicherweise der Vergangenheit an. Nach etlichem Hin und Her standen die Fahrzeuge dann so, dass es Sinn machte. Dann wurde erstmal gefeiert: Stefan hatte nämlich 29b- Geburtstag  und mit Sahne- und Marzipantorte, frischem Kaffee und jeder Menge guter Laune verbrachten wir den Nachmittag.

Den Abend verbrachten wir auch mit Feiern: Diesmal rund um den Grill. Peter zauberte dann irgendwann noch Leinwand und Beamer aus seinem Womo (er „zauberte“ so manches!) und das Fanö-2008-Video und macher andere kurze Spaß wurde sichtbar.


Irgendwann mitten in der Nacht verstummte dann auch der  oder die Letzte auf dem Gelände am Deich.

Der Samstag begann mit Morgennebel inkl. anschließendem traumhaften Sonnenaufgang. Ein Fest für die Sinne, die die Schöpfung mögen. Die Schöpfung machte damit aber jedoch auch schon früh deutlich, wie das Wetter den Tag über werden sollte: Warm und wenig Wind.

Und so war es dann auch: Während tausende von BesucherInnen auf das Gelände kamen, regte sich kaum ein Windchen und er Moderator (Dieter) hatte alle Hände bzw. Lippen voll zu tun, um die BesucherInnen bei Laune zu halten. Ein erstaunliches  Moderationstalent: Er war durchgehend ca. 6 Stunden am Mikro und hat lauter Informatives rund um Drachen erzählt. Und das spannend und mitreißend. Und das bei fast null Wind.

Die Drachenfreaks kamen bei wenig bis null Wind auf Ideen, auf die wohl nur Drachenfreaks kommen: Bowl mit 2 und 4 Leuten ziehen oder gleich ein Quad oder ein Auto davor spannen.
Indoor geeignete Drachen waren auch am Himmel zu sehen. 

Hin und wieder frischte der Wind auf knappe 2 bft. auf und Minuten später waren dann ein paar Einleiner oder besonders leichte Lenkdrachen am Himmel zu sehen. Am Sonntag war wenigstens zeitweise ein ganz ganz klein wenig mehr Wind. Unter „Drachen über Lemwerder“ stellt man sich aber etwas anderes vor… .

Samstagabend war dann großes Feuerwerk inkl. Nachtfliegen. Auch hier hätte es mehr Wind sein dürfen – nach etlichen Nachbesserungen und ein paar Tricks ging dann aber doch noch einiges.

Hinter dem Eingang zum Drachenfest erstreckte sich eine „Festmeile“: Essen und Trinken satt, Kinderbelustigung inkl. Zirkus und Akrobatik, Bühne mit Bremen Vier und und und. Die Atmösphäre hatte etwas von Sommer und Strand, insbesondere, wenn man die Volleyballer auf dem Stück Sandstreifen vor dem Flugfeld beobachtete.

Das aufgeblasene Labyrinth, ein Hubkran, um das Spektakel  aus luftiger Höhe zu bestaunen und auch der obligatorische Schminkstand für Kinder durfte nicht fehlen.

 

Die Organisation des Drachenfestes überzeugte! Wenn Profis am Werk sind und wenn sie das auch noch mit  Herz und Hingabe machen, dann können sich Drachenflieger und BesucherInnen freuen.
Lemwerder wird auch 2009 eine Reise wert sein. Vielleicht dann ja auch mit etwas mehr Wind.

 

Hier geht es zu den Bildern von Lemwerder 2008

Samba in der ewigkite-Kirche

Erstes Kirchenkonzert in  der Aufblasbaren Kirche von ewigkite.de

 

Lemwerder (epm)
Im Laufe des  17.August 2008 kam es im Rahmen des Drachenfestes in Lemwerder  zu einem Spontankonzert der Samba-Gruppe „Laranja Azul“ in der Aufblasbaren Kirche von ewigkite.de. Die Kirche, die erstmals auf einem Drachenfest  aufgebaut worden war, hatte am Vormittag einen ersten mit ca. 20 BesucherInnen eher bescheiden besuchten Gottesdienst erlebt. 
Nach ihrer bewegten Vorstellung auf dem  vom Wind stark vernachlässigten Flugfeld zog die Samba-Gruppe auf Einladung der MitarbeiterInnen von ewigkite.de in Richtung Luftröhrenkirche.

Die seit sieben Jahren bestehende Samba-Gruppe, die nicht nur ihre Musik, sondern auch ihre farbenfrohen und phantasiereichen Kostüme selbst gestaltet, fand ausreichend Platz in der Kirche. Zuschauer und Musikfreunde mussten dann allerdings  wegen Überfüllung vor der Kirchentür stehen bleiben.

Zum ersten Mal  zeigten die aus leichtem Spinnackerstoff hergestellten „Kirchenwände“  ihre akustischen Vorteile: Auch außerhalb der Kirche waren ganz ohne Verstärkung die rhythmischen Klänge der begeisterten MusikerInnen  zu hören.  Als Instrumente dienten der Gruppe unter Leitung von Kati Hinrichsen Caixas, Surdos, Tamburins, Cowbells und Pfeiffen. 

Eine Viertelstunde lang bebten die Luftröhren der Kirche. Die dynamische und engagierte Musik zog Dutzende, wenn nicht sogar hunderte von ZuhörerInnen an. Fröhliches Treiben herrschte rund um die Kirche.  Nach dem letzten Stück und tosendem Applaus bedankte sich Carsten Hokema bei den MusikerInnen für die musikalische Einweihung der Kirche

Ewigkite.de – Mitarbeiterwochenende Hooksiel

Ein mäßig windiges Wochenende erlebten etwa 10 MitarbeiterInnen samt Gäste vom 10.-12.Oktober in Hooksiel.  Untergebracht waren die MitarbeiterInnen in der EFG Jever.
Freitagabend war Treffen, Klönen, erster Austausch über Erfahrungen, Einkaufen und ein Spaziergang durch die Stadt des leckeren Bieres angesagt.
Allerdings gab es dann Rotwein statt Bier aus grünen Flaschen.

Netterweise durfte sich ewigkite.de mit dem Material am Samstag und Sonntag auf dem Wiesengelände direkt vor dem Strand ausbreiten. Danke an die netten Campingplatzbetreiber und die Gemeinde Wangerland!


Das gesamte ewigkite.de-Material war angeschleppt worden und wurde Stück für Stück inspiziert. Auch die Aufblasbare Kirche wurde aufgebaut, um Ticks und Tricks zu erhalten, was beim Auf- und Abbau zu bedenken ist. 
Soweit es die Windverhältnisse zuließen wurde das gesamte Drachenmaterial ausgepackt und inspiziert, Hinweise wurden gegeben, was wobei zu beachten ist.

Im Laufe des Tages und dann auch beim abendlichen Austausch haben sich die MitarbeiterInnen auf einige Verhaltens- und Materialumgangsregeln geeinigt, die zu bedenken sind, wenn ewigkite.de auf einem Drachenfest vertreten ist und Material ausleiht. Manche Fragen müssen auch noch geklärt werden.

 

Die MitarbeiterInnen hatten einen trockenen Samstag und Sonntag und waren ausgiebig bei der Drachensache und auch an manchen inhaltlichen Themen dran:

 

Die Homepage soll mit Artikeln aus möglichst vielen Federn gefüllt werden, es muss geklärt werden, wer nach Drachenfesten das Material durchsieht, trocknet und ggf. repariert, ein „Altarbild“ für die Kirche soll aus Drachenstoffresten genäht werden, die Arbeit an der Weltkarte  soll ab Januar/ Februar 2009 weiter gehen, ein LCD-Bildschirm kann am Wohnwagen installiert werden, Versicherungsfragen bei Materialausleihe müssen bedacht werden, ein Erste-Hilfe-Kasten soll in den Wohnwagen,  bessere Bodenanker für die Kirche werden besorgt, Helme sollen besorgt werden und Reparaturkosten bei Drachencrashs sollen von den Ausleihern übernommen werden.

Jede Menge Einzelfragen und Kleinkram beschäftigte die MitarbeiterInnen.
Der Rückblick auf die ersten Wochen und Monate von Ewigkite.de erfüllte die MitarbeiterInnen mit großer Dankbarkeit und an manchen Stellen auch mit Erstaunen über das große Echo.

Es kann  weiter gehen. Weitere Ideen sollen umgesetzt werden. Die Fragen, an denen (fast) alles hängt ist die Frage nach der Anzahl und dem Engagement der MitarbeiterInnen und die Frage nach neuen Geldquellen.

Ein paar Wochen „Winterschlaf“ können nicht schaden. Bevor dann die Saison 2009 munter beginnt. Vielleicht in Hooksiel. Mit einem „internen“ Drachenfest.

Am Sonntag waren die ewigkiter nicht unter sich. Die germanfunkiters  (www.germanfunkiter.de) aus Bremen kamen zu Besuch und sorgten für ein fröhliches Miteinander. So soll es sein!

Hier gehts zu den Bildern vom Wochenende

Lünen 2008

Das 19.Drachenfest in Lünen war ein halber Erfolg!

Nicht etwa deswegen, weil die Organisation, Unterkunft, Verpflegung  oder irgendwelche anderen Äußerlichkeiten nur halb gut gewesen wären. 


Nein, die Organisatoren hatten wirklich  ihr Bestes getan, man wurde  - auch als neuer Teilnehmer – freundlich aufgenommen, bestens eingewiesen und fand sich auch auf dem weitläufigen Gelände bestens zurecht.

Das Wetter spielte nur halb mit.  Und dafür können die Veranstalter natürlich nichts. Der Aufbau am Freitagabend gestaltete sich noch halbwegs halbtrocken. Zum Klönen und Kennenlernen konnte man anschließend auch bestens im Hangar des Flugvereins unterkommen.
Der Samstag  war mit mehreren tausend BesucherInnen und trockenem Wetter bei zwischen 2 und 3 Windstärken ganz okay. Die Einleinerfreunde konnten ihre gewaltigen Drachen an den Himmel ziehen, Mattenflieger hatten nicht ganz so ihren Spaß.


Die Ewigkite.de-Kirche stand am Ende des zweiten Drachenmarktes, was dazu führte, dass die Kirche diesmal eher wie ein Dom besichtigt wurde. Ganze Besucherströme wälzten sich in die Kirche. Das neue Gebetbuch, die Bibel und auch der Hörsessel wurde nur mäßig genutzt.


Es gab jedoch Dauernutzer, die immer wieder gekommen sind.  Die ewigkite.de-MitarbeiterInnen hatten etliche Dracheninfo- Material-Schulungskontakte auf der Wiese und haben viele viele nette Leute kennen gelernt, die großes Interesse an den Aktivitäten von Ewigkite.de hatten. Nach einem kontaktfreudigen Tag war die Kirche innerhalb von 10 Minuten abgebaut und man traf sich zum Buffet wieder im Hangar. Alles, was Rang und Namen in der deutschen Drachenszene hat, war zugegen. Und nicht nur das. Internationale Gäste bereicherten das Festival. Abends  gab‘s dann noch das eindrucksvolle Nachtdrachenfliegen inkl. Höhenfeuerwerk und anschließender  Paaaaarty.

Überraschung in der Nacht: Ein Pavillon flog durch die Luft und zerschmetterte seine Rohr- und Plastikkonstruktion direkt neben dem Ewigkite-Wohnwagen. Alles gut gegangen, außer der verkürzten Nacht. Der nächste Tag (Sonntag) begann mit Regen, setzte sich fort mit Regen, ging weiter mit Regen, es nieselte, es regnete, es schüttete, es war nass von oben, dann Regenwetter und Sturmböen.

Nach und nach leerte sich der Flugplatz in Lünen. Drachenfest in Lünen? Das wäre ein voller Erfolg gewesen, wäre da nicht das Wetter am Sonntag gewesen!

Zu den Bildern Lünen 2008

Kirche trifft Kirchenschiff

„Wir machen mal etwas gemeinsam!“Mit diesen Worten hatten sich Andrea Streubier und Carsten Hokema am 12.Juni 2008 bei der Preisverleihung des Missionspreises von „Andere Zeiten e.V.“ in Hamburg voneinander verabschiedet.

 

Die Diakonin aus Sankt Peter Ording hatte den Missionspreis für das Projekt „Kirchenschiff“ der ökumenischen Urlauberseelsorge entgegengenommen. Seit zwei Jahren steht das „Karkenschipp“ gut sichtbar am Nordseestrand. In der Saison werden jung und alt an Deck zu Andachten, Lesungen und zum Spielen und Basteln eingeladen.

 

Der Pastor aus Oldenburg hatte den Missionspreis für das Projekt ewigkite.de überreicht bekommen. Mit einer aufblasbaren Kirche tingeln ehrenamtliche Mitarbeiter von Drachenfest zu Drachenfest, um mit BesucherInnen und Drachenfans über Gott, die Welt und Drachen ins Gespräch zu kommen.

 

Nach gut zwei Jahren kam es nun anlässlich des 4.Drachenfestivals Ende August 2010 in Sankt Peter Ording zu einer Begegnung der beiden Projekte und einiger ihrer Mitarbeiter. Von Freitag bis Sonntag war der Strand von Sankt Peter Ording zu einem Veranstaltungsgelände rund um den Drachensport geworden. Bunte und formschöne Großdrachen eroberten den blauen oder bedeckten Himmel von Sankt Peter Ording. Firmen stellten ihre Produkte rund um den Drachensport vor. Die Flugschauen am Himmel wurden von der NDR-Bühne aus kompetent moderiert. Die Deutschen Meisterschaften im Lenkdrachenfliegen wurden ausgetragen und auch ein Weltrekord fand statt: 301 Drachen wurden hintereinander geknüpft und zogen ihre Bahnen durch die Wolken.

Mitten im bunten Treiben, von der Strandseite aus an markanter Seite zu sehen, standen die aufblasbare Kirche, die direkt neben dem Kirchenschiff aufgebaut wurde, und das „Karkenschipp“. Eine für viele Besucher auffallend starke kirchliche Präsenz auf dem Drachenfestival, welches mehrere tausend Besucher anzog.

 

Wie üblich hissten die Mitarbeiter des Kirchenschiffs ihre blaue Ökumene-Fahne, wenn sie Andachten oder Spiele auf dem Deck ihres Schiffes anboten. Wie üblich füllte sich auch an diesem Wochenende das Schiff wieder mit interessierten Kindern und Erwachsenen. Die mit Gitarre begleitete Lieder hatten esnicht gerade leicht gegen die Lautsprecher der Veranstaltungsbühnen anzukommen. Und noch etwas war anders als sonst. Das Kirchenschiff wurde vom Kirchturm und dem weithin leuchtend gelben Kreuz der aufblasbaren Kirche überragt. Ein Kirchturm neben dem Kirchenschiff. Beugten sich die Besucher leicht über die Reling zur Leeseite, entdeckten sie ein weiteres Kirchenschiff. Das durch Luftröhren aufgerichtete und mit bedrucktem Spinnackertuch überzogeneKirchengebäude der aufblasbaren Kirche stand unterhalb des hölzernen „Karkenschipp“.

 

Auch in der „Pustekirche“ herrschte reges Treiben. Eine Ausstellung mit Bildern, Bibeltexten und Anregungen zum Nachdenken lockte im Laufe des Wochenendes mehrere hundert Besucher an. Als Erinnerung an den Kirchenbesuch wurden insgesamt 1200 kostenlose Postkarten mit den Motiven und Texten der der Ausstellung mitgenommen.

 

Beim lockeren Kirchenkaffee vor der Kirche und dem „Karkenschipp“kamen sich die Mitarbeiter der beiden Projekte näher und freuten sich über die ersten beiden gut verlaufenen Jahre des jeweils anderen Projektes.

 

„Wir sind ganz begeistert, wie gut das Kirchenschiff angenommen wird“, meinte Andrea Streubier, die sich gemeinsam mit ihrem katholischen Kollegen und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern um das Kirchenschiff-Programmfür die Urlauber kümmert. „Wir müssen aber auch flexibel sein. Unsere Fahne können wir nur dann hissen, wenn das Wetter stimmt.“ Das Kirchenschiff am Strand von Sankt Peter Ording ist für viele Urlauber zu einem festen Treff- und Veranstaltungspunktgeworden. Kinder und Erwachsene kommen wiederholt, fragen nach, wann der nächste Programmpunkt stattfindet und nehmen die Angebote der Urlauberseelsorge gerne an. Immer sieht man aber auch neue Gesichter, wenn die Großen und Kleinenan Deck Platz nehmen, sich für kurze Zeit aus dem Lärm der Umgebung ausklinken undmiteinander singen, reden, beten oder spielen.

 

Auch Carsten Hokema ist glücklich mit dem bisherigen Verlauf von ewigkite.de: „Mittlerweile sind wir gut bekannt in der Drachenszene. Unsere Hobbyfreunde sind uns gegenüber sehraufgeschlossen. Es läuft richtig rund.“ Neben vielen Kontakten in der Drachenszene, haben die Mitarbeiter der aufblasbaren Kirche auch Gespräche mit Besuchern der Kirche. Manche Besucher bleiben bis zu einer halben Stunde in der Kirche, um nachzudenken und zu beten. „Der ganz normale Mix aus Glaubensleben und Hobby scheint hier zu klappen.“ Die Homepage des Projektes wird nicht nur im Anschluss an Drachenfeste stark frequentiert. Sie bietet christliche Inhalte und viele Informationen über Drachen. Veranstalter von Drachenfesten aus ganz Deutschland kommen auf ewigkite.de zu und bitten „Kommt doch mit eurer Kirche auch mal zu uns.“

 

„Und was plant ihr so für die Zukunft?“

Herzhaftes Lachen bei den Mitarbeitern beider Projekte, als man feststellte, dass beide Projekte von derselben Erweiterung träumen: Eine Hüpfburg in Form einer Kirche, die von außen mit Sprüchen Jesu über Kinderund mit religiösen Motiven gestaltet ist.

 

Die Mitarbeiter des Kirchenschiffes müssen für besondere Veranstaltungen immer eine „normale“ Hüpfburg ausleihen und wünschen sich eine zum Kirchenschiff passende Tobemöglichkeit für die Kinder.

 

Die Mitarbeiter von ewigkite.de habenein attraktives Angebot für Erwachsene und möchten eine Spielmöglichkeit für Kinder anbieten. Zudem springen Kinder des Öfteren gegen die Luftröhren der Kirche und bringen damit das gesamte Gebäude zum Wackeln. Auch wenn sie aufblasbar ist, so ist die Kirche von ewigkite.de keine „richtige“ Hüpfburg.

Die aufblasbare Kirche, die zusammengefaltet in den Kofferraum eines PKW passt, lässt sich leichter bewegen als das tonnenschwere Kirchenschiff, welchesjeweils im Herbst mit einem Schwertransporter vom Strand zum Winterquartier gebracht wird.

Beide Projekte, so die Verantwortlichen, sind aber immer genau da, wo sie von ihrem Konzept her sein wollten: bei den Menschen, die in ihrem Alltag eher wenig oder gar nichts mit kirchlichen Leben und christlichen Inhalten zu tun haben. Und das macht die Diakonin und den Pastor so glücklich, dass sie sich beim Abschied glücklich anlächeln.

„Wir machen mal wieder etwas gemeinsam!"